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Geheimnisvolle Geliebte (fm:Romantisch, 2818 Wörter) [1/2] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: May 08 2007 Gesehen / Gelesen: 19731 / 13817 [70%] Bewertung Teil: 8.27 (26 Stimmen)
Traum oder Wirklichkeit - geheimnisvolle Geliebte mit Rätseln

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Geheimnisvolle Geliebte

Unsere Clique saß beim Freitagabendbier zusammen in der kleinen Kneipe. Die üblichen Gespräche wie Formel Eins, Fußball, Urlaub usw. Einer von uns war selten dabei, der Jack, wie er genannt werden will. Jack hat drei Vornamen: Jakobus, Matthias, Philippus. Sein Vater war wohl ein Bibelanhänger oder so, doch Jack war für uns Jack, ist ja auch viel einfacher auszusprechen. Eine neue Runde Bier wurde serviert, genau in dem Moment kamen ein paar neue Gäste rein und Jack starrte wie gebannt auf die Neuankömmlinge, sein eben serviertes Glas rutsche aus der Hand und kippte auf den Tisch. "Jack, was ist los?", rief Werner ganz erschrocken. Jack schüttelte den Kopf, die Bedienung kam mit einem Lappen und putzte den Tisch wieder trocken. "Tut mir leid, Jungs, für einen Moment dachte ich, SIE wäre es gewesen. War es leider aber nicht..." Fragend sahen wir ihn an, doch er schwieg eine Weile, dann sagte er: "Irgendwann erzähle ich euch es mal, doch nicht heute...".

Ein paar Tage später machte ich eine Fußrunde um den Stausee, war kaum auf dem Rundweg, als mir jemand zurief: "Warte, ich gehe mit...". Es war Jack, kam schnellen Schrittes zu mir und wir begrüßten uns. "Du, ich hörte, du schreibst Storys von anderen Leuten auf. Ich hätte da was, aber bitte, lache mich nicht aus. Wenn sie dir gefällt, kannst du sie ja mal aufschreiben.". Fein, dachte ich, so eine Fremdstory ist immer eine Bereicherung für meine Sammlung. Jack fing auch gleich an zu erzählen:

Du weißt doch, bis vor zwei Jahren lebte ich in der Stadt, seit meine Ex weggegangen war, hatte ich eine kleine Wohnung und kam auch gut zurecht. Ich freute mich das ganze Jahr über auf das Altstadtfest, da gibt es gute Weine, gesellige Bierstände, jede Menge zu Essen und die ganze Atmosphäre ist irgendwie fast südländisch. So auch in dem Jahr, in der ich mein seltsamstes Erlebnis hatte. Fein angezogen, leichte Sommerjacke um die Schulter, Kamera dabei, ging ich los. Wie immer großer Trubel, zum Teil sogar enges Geschiebe. Ich beschloss, erst einmal einen schönen Wein zu trinken. Halbtrockene Spätlese eines namhaften Weingutes, wirklich was Edles. Na ja, auf einem Bein steht man nicht, das zweite und dritte Glas schmeckten noch besser und als ich das vierte Glas antrank, sah ich SIE, sah eine Frau auf der anderen Seite des Weinstandes, ein Gesicht wie ein Engel, aber geheimnisvoll. Sie hatte große, dunkle Augen, dunkle Haare, war aber sonst sehr hell im Gesicht, wahrscheinlich nicht einmal geschminkt. Sie hatte ein leichtes Sommerkleid an, vorne geknöpft und auf Taille geschafft. Ich sah zu ihr wie gebannt herüber und hob mein Glas, sie lächelte fast unmerklich, aber ich hatte das Gefühl, SIE hat mir zugelächelt. Ich trank einen Schluck und sah wieder zu ihr rüber, doch sie war verschwunden. Gibt es doch nicht, nirgends konnte ich sie weggehen sehen. Ja, bei dem ganzen Trubel wäre es möglich gewesen. Ich spürte plötzlich den Wein, er war mir in den Kopf gestiegen, seltsam. Ich zahlte und beschloss, eine Runde durch den Trubel zu gehen und vielleicht SIE noch mal zu sehen. Eine kleine Bude spendierte kaltes Mineralwasser, ich nahm mir auch einen Becher davon und trank ihn in einem Zug leer. Da stand SIE wieder, auf der anderen Straßenseite und lächelte mir wieder zu, fast unmerklich. Jemand tippte mir auf die linke Schulter, ich drehte mich nach links, es war niemand da, doch es tippte rechts auf die Schulter, wieder war niemand zu sehen, doch meine geheimnisvolle Fremde stand noch auf der anderen Straßenseite und lächelte wieder. Ich wollte gerade über die Straße eilen, als ein Spielmannszug mir quer kam und ich warten musste, bis die Musiker vorbei waren. Ich hatte es schon befürchtet, SIE war nicht mehr da. Seltsam. Der Trubel wurde mir zu viel, auch hatte ich ein seltsames Gefühl im Kopf. Ich beschloss, eine Runde durch den alten Stadtpark zu gehen.

Es war ja noch hell, denn nachts ist es dort nicht immer gut, allein zu sein, derweil mittlerweile viel zwielichtiges Volk dort sein Unwesen treibt. Der Park ist, wie du weißt, sehr gepflegt, es gibt schöne Anlagen, alte Gemäuer stilvoll integriert, es gibt bunte Blumenbeete, Hecken, Ruhebänke, ein Wassertretbecken und vieles mehr. Ich machte mir etwas Sorgen wegen dem komischen Gefühl in meinem Kopf. Wird wohl doch der Wein sein, beruhigte ich mich selber. Dann sah ich SIE wieder. Sie saß in einer kleinen Ruine in einer leeren Fensternische, gut zwei Meter über dem Boden, und lächelte mir wieder zu. Im Schein der Abendsonne wirkte ihr Sommerkleid fast durchsichtig, wunderschön. Ihre langen Haare hingen über ihre schönen Schultern, der Wind spielte mit ihrem Kleid, ich war fasziniert und blieb stehen, sog regelrecht dieses

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