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Brief an eine Unbekannte (fm:Sonstige, 3076 Wörter)

Autor:
Veröffentlicht: Sep 21 2007 Gesehen / Gelesen: 11461 / 8435 [74%] Bewertung Geschichte: 6.44 (9 Stimmen)
Ein letzter Brief an sie. Es war Liebe, war es Liebe?

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"Nichts mehr als ein wirklich schlechter Traum über uns oder unter uns?"

von ZeroZero

Meine Liebste, ich schreibe dir diese Zeilen voller Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Ich habe es gerade geschafft, meine Tränen zu kontrollieren. Nur weiß ich leider nicht, wie lange mir das gelingen wird. Darum schreibe ich dir diese Zeilen so schnell und so intensiv ich kann. Als wären sie das Letzte, was ich in meinem Leben schreiben dürfte. In gewisser Weise kommt es mir auch so vor. Ich weiß nicht wie und warum, aber du hast mir heute Abend so schwer weh getan, dass ich nicht einmal mehr schmerzfrei atmen kann. Du hast meine Seele gebrochen und ich weiß nicht einmal warum. Ich bin doch auch nur ein Mensch der dich lieben wollte. Und dieser Mensch weiß in diesem Augenblick nicht einmal, ob du diese Zeilen wert bist, die ich hier an dich richte. Aber sie befreien mich, sie geben mir Hoffnung, dass ich eines Tages doch weiter machen kann. Aber nein, ich kann dich nicht hassen! Dazu war einfach zu viel zwischen uns. Und ich habe wahrlich versucht, dich zu hassen. Immer und immer wieder! Aber dann schwimmen meine Gedanken immer weg und zu dem Tag, als wir uns kennen gelernt haben. Damals, als wir verurteilt dazu waren, eine Woche in diesem stickigen Raum zu verbringen und diese lächerlichen Spielchen zu spielen. Und das wurde dann unsere Ausbildung genannt. Damals war gerade März und draußen lag alles voller Schnee. Du bist mir gar nicht aufgefallen. Du saßt nur neben dieser herrlichen und wunderschönen Frau, die es liebte ihre Brüste zu streicheln. Aber du hattest es recht schnell geschafft, den Raum mit deinem Leben und deinem Atem zu füllen. Trotzdem warst du für mich nicht mehr als eine Bekannte und im Laufe der Zeit eine gute Freundin. Wie sich die Dinge doch ändern können. Ich glaube, ich lebe in dem Schicksal eines ewig Verdammten, weil ich immer und immer Dinge sehe und zu fühlen glaube, die nicht existieren. Dabei hätte ich mir von dir nicht viel gewünscht und wünsche es immer noch von dir. Halt! Gib mir bitte Halt! Mein Leben war und ist eine einzige große Tragödie. Ja, das habe ich extra für dich benutzt, das Wort, weil ich weiß, dass du Theater liebst und es tut mir so leid, dass ich dem Theater so wenig abgewinnen kann. Aber ich liebe dich. Oder liebte dich. Trotzdem bringst du mich zum Weinen, weil du nicht hier bist und heute nicht mit mir zusammen sein wolltest. Verstoße ich mit diesem kleinen Brief gegen unsere Abmachung? Ja, sicher. Aber da ich dir nicht böse sein kann, muss ich mir ja irgendwie Luft schaffen. Und schon wieder kehren meine Gedanken zu uns zurück. Weißt du noch, der Tag unseres ersten Kusses? Es war Stadtfest und wir waren Beide wirklich voll. Du bist rumgegangen und hast jedem erzählt, du würdest einen Mann für dich Nacht oder zumindest zum Küssen suchen. Und dann hast du meinen besten Freund geküsst, aus Spaß. Ich habe mein Herz splittern hören. Ich habe von da an nur noch daran gedacht, wie es wäre, dich zu küssen. Warum bin ich bloß so unbeholfen, in allem, was ich so tue? Ich kam zu dir und sagte, schade, dass du mich nicht küssen willst. Ich versuchte ein Lächeln hinterher zu quetschen. Deine Antwort werde ich wohl nicht mehr vergessen können, sie verfolgt mich ja jetzt schon, überall wo ich bin, liege, gehe, stehe, sitze oder denke. Du sagtest, dass es doch gar nicht stimmen würde. Warum habe ich dich da nur nicht geküsst? Ich bin neben dir her gegangen und habe dich am langen Arm verhungern lassen. Dabei hast du dich so weit aus der Deckung gewagt. Es tut mir leid, ich bin ein wirklicher Idiot! Geküsst habe ich dich dann in diesem Laden. Auf einmal bin ich wieder dazu gekommen, obwohl du dachtest, ich sei schon weg. Und du hast mich zappeln lassen und dich nur mit deinen Freundinnen beschäftigt. Das hatte ich wohl verdient. Aber scheinbar hast du dann doch irgendwann meine Hartnäckigkeit bewundert. Und kamst zu mir. Ich weiß noch alles. Es war der 25.Juni, 3 Uhr morgens und das Lied war so wunderbar. Every step you take. Und dann waren wieder auf einmal ganz alleine und alles war still. Alleine und ganz in Ruhe zwischen all diesen Menschen. Du standest vor mir und wir haben uns tief in die Augen geschaut. Deine Augen haben so wunderbar gefunkelt und deine Gesichtszüge ließen Angst und Vorfreude anmerken. Meine Hände waren an deinen Schultern, so als hätte ich dich schütteln wollen. Dann haben sich unsere Lippen immer weiter angenähert und langsam bekam ich wolliges Gefühl, bei dem Gedanken, dich gleich zu küssen. Der Raum war immer noch still und einsam. Und dann haben sich unsere Lippen getroffen und unsere Zungen haben sich liebkost. Wirklich lang. Es war einer der schönsten Küsse in meinem Leben. Der Kuss, der dir klar macht: Ja, du liebst diese Frau und langsam spürst du unten in der Hose, wie dir dein Körper zustimmt, dass es ein schönes Erlebnis war. Was für ein Kuss, unvergesslich. Ich glaube, ich sollte aufhören mit

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