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Wecke Deine Lebensgeister (fm:Verführung, 3589 Wörter)

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Veröffentlicht: Oct 02 2009 Gesehen / Gelesen: 20948 / 16934 [81%] Bewertung Geschichte: 8.74 (103 Stimmen)
Eine junge Frau stößt in einer Zeitung durch Zufall auf eine Anzeige und beschießt die beschriebene Massage ihrer frustrierten Freundin zu schenken.

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"Wecke Deine Lebensgeister" Teil 1 Eine junge Frau stößt durch Zufall auf eine Anzeige und beschließt die beschriebene Massage ihrer frustrierten Freundin zu schenken.

Sabrina las wie jeden Samstag die Wochenendausgabe ihrer Tageszeitung. Draußen fiel ein leichter Herbstregen. Nach einem ausgiebigen Frühstück genoss sie die Lektüre. Früher war sie auf ihre Eltern sauer, wenn sie sich an den Samstagvormittagen nicht mit Ihr, sondern mit diesen blöden Zeitungen beschäftigt hatten. Später hatte sie ihre Eltern ob dieser Marotte belächelt. Sabrina lebte inzwischen seit über einem Jahr in ihrer eigenen Wohnung. Sie hatte sich nach dem Abitur gegen ein Studium entschieden und zunächst eine Lehre als Rechtsanwaltsgehilfin begonnen. Studieren konnte sie dann ja immer noch und das Geld, das sie verdiente, hatte ihr eine gewisse Unabhängigkeit verschafft. Endlich konnte sie sich die lange ersehnte eigene Wohnung in der Innenstadt leisten. Sie war zwar winzig, aber ihr eigenes Reich.

Und hier hatte sie mit dem nötigen Abstand auch plötzlich verstanden, was ihre Eltern am Zeitungslesen fanden. Nach einer Woche mit zielgerichteten Tätigkeiten sich endlich einmal ziellos treiben zu lassen. Das traf es jedenfalls für am Besten: Ziellos treiben lassen. Insbesondere hatte sie Spaß, durch die Kleinanzeigen zu stromern. Stromern, dass war der Ausdruck, den sie für sich dafür gefunden hatte. Stromern, wie auf einem Trödelmarkt, nur größer. Immer wieder war sie fasziniert davon, welches Spektrum hier angeboten wurde. Es war wie ein Spiegel des Lebens. Vom Fahrrad über Kochtöpfe bis hin zu Haustieren. Noch spannender waren aber die Dienstleistungen. Was hier nicht alles angeboten wurde: ordinäre Handwerk- oder Putzdienste, aber auch Alleinunterhalter für Veranstaltungen oder Studenten die einem zuhause die eigenen Lieblingsgeschichten vorlasen. Was das wohl für Typen waren. Gerne hätte sie mehr über die Lebensumstände dieser Menschen gewusst. Was trieb sie dazu, diese Dinge zu tun? Geldmangel, oder Spaß an der Sache? Leider war sie bislang noch keinem dieser Anbieter persönlich begegnet und somit hatte sie auch keine Gelegenheit gehabt, es herauszufinden.

In ihrem Umfeld gab es nur diese statten Vorstadtkinder, denen alles nachgetragen wurde. Wie auch ihr. Ein Glück war sie da jetzt raus, endlich im richtigen Leben. Obwohl ihre Gedanken inzwischen soweit abgeschweift waren, hielt sie plötzlich inne. Was stand da? "Wecke Deine Lebensgeister". Das klang interessant:

Wecke Deine Lebensgeister, lass Dir Deine Blockaden lösen und die Energie wieder ohne Blockaden durch Deinen Körper fließen. Meine Massage wird Dich dabei unterstützen Höhen zu erreichen, die Dir bislang verborgen geblieben sind. Melde Dich unter Tel.: xxx.

Sofort musste sie an ihre Freundin Biggi denken, die mit ihr in derselben Kanzlei arbeitete. Das war doch genau das, was Biggi nach Ihrer Trennung von ihrem Michael fehlte. Seit fast einem Monat war sie zu nichts mehr zu gebrauchen. Zudem hatte sie nächste Woche Geburtstag. Diese Wundermassage wäre doch das ideale Geschenk. Kurz entschlossen griff sie zum Telefon und rief die angegebene Nummer an.

Nach dem vierten Klingeln nahm jemand am anderen Ende ab und meldete sich mit: "Norbert!" Sonst nichts. Die Stimme klang angenehm sanft und tief. "Ja Hallo, hier ist Sabrina Volmer. Ich habe ihre Anzeige in der Wochenendzeitung gelesen und wollte mich erkundigen, was so eine Massage kosten würde." " Ich verlange kein Geld. Wenn ich mich entschließe eine Massage zu machen, ist das ein Geschenk an den anderen Menschen. Bevor ich mich entscheide, treffe ich mich mit diesem Menschen und beide Seiten prüfen, ob die Schwingungen zueinander passen."

Kein Preis? Prüfen ob die Schwingungen passen? Sabrina war verwirrt. "Ja also, ich wollte diese Massage ja eigentlich meiner Freundin zum Geburtstag schenken." "So etwas mache ich nicht." Die Antwort war sanft aber bestimmt. Sabrina war enttäuscht, wollte sich aber auch nicht so schnell abwimmeln lassen. "Gibt es da nicht doch eine Möglichkeit? Meine Freuden würde bestimmt sehr von Ihrem Angebot profitieren." "Weist Du denn überhaupt, was in genau mache?", kam die Gegenfrage. Er hatte das Du ganz selbstverständlich benutzt und damit sofort eine gewisse Vertrautheit geschaffen. "Na, massieren halt", gab Sabrina lahm zurück. Tatsächlich hatte sie sich keinen Gedanken über die Art der Massage gemacht. Typisch, dachte sie. Immer lasse ich mich von schönen

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