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Till Eulenspiegels verschwiegene Streiche (fm:Humor/Parodie, 3363 Wörter)

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Veröffentlicht: Jan 01 2010 Gesehen / Gelesen: 16248 / 12102 [74%] Bewertung Geschichte: 8.65 (31 Stimmen)
Was Münchhausen kann, kann erst recht Till Eulenspiegel

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hatte. Doch als der erste, ein Schusterjunge, mit kräftiger Faust das Plakat zerfetzte, offenbarte sich der staunenden Menge kein einziger Farbtopf, sondern eine Frau Malermeister, die auf dem Rücken liegend die kräftigen Hammerstöße ihres Schmieds empfing. Beide lagen auf der Bettstatt so wie sie Gott geschaffen hatte. Noch Wochen danach erzählte man sich in Celle, ein wie mächtiges Eisenrohr man gesehen und wie kräftig es seine Funken bis in Haare und Gesicht der Frau Malermeister zu verspritzen mochte, als der Schmied vor Schreck von ihr ablassen musste. Ganz zerzaust seien die Haare und ihr ganzer Leib schweißgebadet gewesen. Ja, man raunte sich sogar zu, dass die vielen Falten am Leib, die schlaff zur Seite hängenden Brüste und der herbe Geruch der Malermeister-Gattin deutliche Anzeichen ihres schändlichen und sündhaften Lebenswandels seien.

Nach dieser Narrenposse hat Eulenspiegel Celle verlassen. Zum Dank gab ihm der Malermeister noch ein Goldstück auf den Weg. Seine Frau hatte ihn noch zur selben Stunde eilends mit unbekanntem Ziel verlassen.

Der fromme Kaplan aus Buxtehude

Auf seinem weiteren Reiseweg kam Eulenspiegel ins Gespräch mit einem reisenden Kaufmann. Der erzählte ihm sogleich die Geschichte der sündhaften Malermeister-Gattin aus Celle, nicht ahnend dass er den Schalk neben sich hatte. Dieser Kaufmann wusste noch viele weitere Begebenheiten aus dem Landstrich zu berichten. So erzählte er von dem wenig frommen Tun eines Kaplans in Buxtehude. Der ließe die Sünderinnen nicht nur Rosenkränze herbeten. Sie müssten für ihre schändliche Taten zuvor besondere Weihen empfangen. Zu diesem Zweck habe er ein Loch in den hölzernen Beichtstuhl sägen lassen. Den Mädchen und Frauen erklärte er, dass sie auf seine Absolution nur hoffen könnten, wenn sie zuvor von dem heiligen Schleim gekostet hätten. Aus der Seite des Beichtstuhls käme der Quell in Gestalt eines festen Rohrs. Daran müssten sie saugen, bis das heilige Wasser ihren Mund gefüllt hätte. Je fester sie daran ziehen, desto mehr von der segnenden Flüssigkeit käme ihnen zugute. Selbstverständlich wusste der Kaplan, dass so manche von seinen Sünderinnen um die wirkliche Herkunft und Bedeutung dieses heiligen Fluidums wusste. Er wählte deshalb bewusst die jüngeren und unerfahreneren Jungfrauen aus. Außerdem hieß er sie, über diese Segenshandlung Stillschweigen zu bewahren. Es sei ein göttliches Geheimnis, dessen Bruch böse Krankheit und Siechtum über sie brächte.

Als dem Eulenspiegel dies zu Ohren kam, beschloss er sich sogleich nach Buxtehude aufzumachen. Es werde ihm eine große Freude sein, den Kaplan bei seiner Arbeit mit den Sünderinnen seiner Gemeinde zu unterstützen. Auf seinem Weg durch die Gassen sprach er eine junge Dirne an und bat ihn für einige Groschen, ihre Sünden bei dem Kaplan zu beichten. Als der Kaplan die üppige junge Frau mit den wunderschönen roten Lippen durch das Guckloch sah, schoss ihm sogleich das Blut in untere Regionen. Er vermochte kaum mehr zuzuhören, was an abscheulichen Sünden diese Frau ihm beichtete. Sein fester Wille war es sogleich, auch ihr den himmlischen Nektar zu reichen. Denn schon bald sprach er voller innerer Erregung: "Hört auf. Ich habe genug vernommen." Es folgte die Anweisung, 20 Rosenkränze zu beten, nachdem sie ihren Leib mit dem Salbungswasser gestärkt.

Als Eulenspiegel dies gehört, zog er die junge Dirne rasch aus dem Beichtstuhl und führte an ihrer Stelle eine junge Ziege hinein. Davon bemerkte der lüsterne Kaplan ebenso wenig wie davon, dass er die heilige Quelle in Salzwasser tunkte, bevor er das Zicklein daran führte. Das begann bald höllisch an dem dargebotenen Freudenspender zu saugen, dass der Kaplan vor Lust laut aufstöhnte. Doch als das Tier auch nicht aufhörte zu saugen, als ihm das Maul schon voll der heiligen Flüssigkeit war, begann der Kaplan laut zu klagen und zu schreien. So sehr er es auch versuchte. Die Ziege gab ihn nicht frei. Der Eulenspiegel war inzwischen hoch zum Turm und hat den Glöckner geheißen, die Bimmeln laut anzuschlagen. Der Bischof sei in die Stadt gekommen. Darauf eilten etliche Bürger Buxtehudes sogleich in die Kirche und sahen ihren Kaplan in einer gar unchristlichen Situation gefangen. Eulenspiegel nämlich hatte beide Türen des Beichtstuhls geöffnet, damit die frommen Leute ihren Kaplan besser kennen lernen sollten. Was sie sogleich verstanden war, dass manches laute Klagen und Greinen eines Gottesmannes seine Ursache im Irdischen hat.

Eulenspiegel bei einem Perückenmacher

Aus Buxtehude musste sich Eulenspiegel eilends entfernen. Zwar hatte er das ganz und gar unchristliche Verhalten eines Kaplans offenbart. Aber die dortigen Oberen in Rat und Kirche verstanden die Wirklichkeit - wie im übrigen auch heute noch - recht zu vertuschen und behaupteten, der Eulenspiegel habe einen bösen Schabernack mit dem edlen Kaplan getrieben. Der arme Mann sei Opfer eines üblen Streichs geworden. So wanderte er sich weiter nach Wolfenbüttel. Die Stadt der Welfen beherbergte damals etliche Personen edlen Standes, die ihre Erhabenheit mit zuweilen gar wunderlichen Perücken herausstellten. Eulenspiegel beschloss daher, sein Auskommen bei einem Perückenmacher zu finden.

Auf gutes Zureden war nach einiger Zeit ein Meister Fromme bereit, ihn bei sich aufzunehmen. Ihm war es indes verboten, sich in dem kleinen Ladenraum aufzuhalten. Er sollte gegen kleines Salär und eine zugige Stube direkt unter dem Dach der Hausfrau beim Knüpfen und Säubern der herrschaftlichen Haartracht zur Hand gehen. Die Arbeit war alles andere als angenehm. Überall lagen Büschel von Haar herum. Die Perücken waren verklebt und stanken garstig nach Schweiß und Parfüm. Nicht selten versteckten sich ganze Garnisonen von Flöhen und anderem Getier in den Hauben der Reichen. So manches Mal war der Raum in dichten Staub gehüllt, wenn neuer Puder auf das gewaschene Haar aufgetragen werden musste.

Das einzig Erfreuliche an der Arbeit war der Anblick der Gattin unseres Meisters Fromme. Das war eine lebenslustige junge Frau von runder Gestalt. Sie trug hellbgelbe Zöpfe, die um ihren Schädel herumflatterten, wenn sie laut singend durch die Stube eilte. Dass die Perückenmacherei gutes Geld abwirft, dafür war sie guter Zeuge. Denn das gute Essen hatte sich besonders auf der Oberseite ihres Leibes festgesetzt. Eulenspiegel konnte jeden Tags ihr wunderbar gefülltes Dekolletee betrachten. Die Fesseln der jungen Frau waren ungemein schlank. Sie lugten unter dem langen Kleid hervor, wenn sie durch die Stube tanzte.

Natürlich wäre es dem Eulenspiegel in seiner rechtschaffenen Art niemals in den Sinn gekommen, sich der Herrin des Hauses in unkeuscher Absicht zu nähern, wenngleich der erhebliche Altersunterschied zu dem Meister ihm dies sicher möglich gemacht hätte. Andererseits war diese junge Frau ohne Zweifel sehr tugendhaft und folgsam. Sie hätte ihr Treueversprechen nie gebrochen. Die junge Gattin des Perückenmachers war indes auch von törichtem Verstand. Das bemerkte der Eulenspiegel sogleich, als der Meister ihr einmal im Scherze auftrug, sie solle heute das Heft in die Hand nehmen. Da hat sie dann den ganzen Tag über nicht gearbeitet, sondern statt dessen das Heft mit den Aufträgen in der Hand gehalten. Der Meister hat sie darob dann sehr gescholten. Aber er hat es ihr dann am Ende verziehen, weil sie wohl in der Nacht eine gute Fürsprache gehalten.

Eines Tages nun musste der Meister Fromme wieder einmal auf eine Tagesreise in die Residenz. Vor seiner Abfahrt gebot er seiner Frau, dass sie mit dem Eulenspiegel pudern müsse. Da sie nicht recht verstand, was ihr Mann damit meine, fragte sie den Eulenspiegel. Dieser antwortete ihr dann in seiner schalkhaften Art: "Wisst Ihr denn nicht, was das bedeutet? Bei meiner Reise in das kaiserliche Wien hat man es mir erklärt. Mit dem Pudern ist nicht etwa das Bestäuben der Perücken gemeint. Dann hätte der Meister wohl gesagt, sie solle die Perücken pudern. Ohne Zweifel könnten seine Worte nur so verstanden werden, dass Eulenspiegel sein Puder zwischen ihren weißen Schenkeln verbreite. Das sei der Wunsch des Hausherrn. Und er werde sich hüten, hiergegen zu verstoßen." Der jungen Frau leuchtete diese Erklärung sogleich ein und sie begann sich sogleich zu entkleiden. Welch angenehmer Anblick sich dem Eulenspiegel darbot. Die junge Frau hatte wunderbare runde feste Schenkel. Ihre Brüste waren nicht nur bald kindskopfgroß. Sie standen prall vom Körper ab und waren gekrönt von zwei dicken Zapfen, die es jedem Kind leicht machten, sich mit der nötigen Nahrung zu versorgen. Da die junge Frau äußerst folgsam war, hat sie sich sogleich rücklings auf den Perückenmachertisch gelegt. Als sie die massigen Schenkel aufschlug, offenbarte sich dem Eulenspiegel der dicke Spalt, den zu pudern ihm geheißen war. Das junge Weib gab sich ihm als treue Seele vollends hin. Schon bald keuchte und stöhnte sie, als der kleine Eulenspiegel mit mächtiger Kraft in sie einfuhr. Ja, sie forderte ihn sogar auf, mächtig in sie einzudringen. Das täte ihr gut, und das erwarte sie auch von einem guten Mann. So hat es denn auch nicht lange gedauert, und Eulenspiegels Puder bestäubte die junge Frau das erste Mal. Nachdem sie vielleicht für eine Stunde ihrer gewohnten Arbeit nachgegangen, ermahnte der Eulenspiegel sie, die Worte ihres Ehegatten nicht zu vergessen. Und wieder öffnete die junge Frau ihre Kleider. Eulenspiegel gebot ihr, dieses Mal ihre hintere Rundung beglücken zu wollen. Dass sie hierin keine Jungfrau war, bemerkte er sogleich. Auch dort gab er dem kleinen Eulenspiegel Gelegenheit, seine Fertigkeit zu beweisen. Wie juchzte und jaulte die Hausherrin, als der Schelmenstab ihr heißes Löchlein mit seinem Wasser kühlte.

Darüber war es Zeit geworden, dass des Meisters Rückkehr naht. Eulenspiegel griff seine Sachen und machte sich flugs vondannen. Nur wenige Zeit später trat der Meister in die Werkstatt. Seine Frau war noch immer nackt. Vorne und hinten tropften die Überreste von Eulenspiegels Schelmerei aus ihr heraus. Als seine Gattin ihm treuherzig von den Ereignissen des Tages berichtete, schäumte der Meister innerlich vor Wut. Aber er hieß sie nur die Sache vergessen. Denn er fürchtete den Hohn und Spott der Einwohner von Wolfenbüttel.

Eulenspiegel ist zurück

Das riefen die Kinder auf den Straßen, als er mit seiner Schellenhaube in das Städtchen einzog. Sie waren sogleich begeistert von seinem Auftritt, vor allem von den Grimassen, die er unentwegt zog. Die älteren Bürger hingegen wünschten, er hätte seinen Weg vorbei an ihrer beschaulichen Heimat genommen. Denn sie erinnerten sich noch allzu gut der Streiche, die er ihnen gespielt hatte. Deshalb wurde sogleich der Bürgermeister vorausgeschickt, dass er ihm mitteile, er dürfe allenthalben nur für eine Nacht dort verbleiben. Am nächsten Tag müsse er wieder außer Landes. Eulenspiegel sagte dies sogleich zu und zog sich in die einzige Herberge am Ort zurück. Doch die Menschen wunderten sich. Keiner konnte sich recht vorstellen, dass der Schalk von seinen Narreteien Abstand nehmen würde. Deshalb versammelten sie sich in großer Menge vor dem Gasthof und warteten, wem er wohl diesmal einen bösen Streich spielen wolle. Doch sie warteten vergeblich Stunde um Stunde. Nichts geschah. Da rief einer laut und höhnte: "Eulenspiegel, hast du etwa deine Schalkhaftigkeit verlernt?" Alsbald trat der Eulenspiegel vor die Tür und sprach: "Das habe ich gewiss. Ich schäme mich so, euch einst einen bösen Streich gespielt zu haben. Deshalb würde ich euch nur zu gern Gutes tun." Mit diesen Worten verschwand er wieder in der Herberge und ward nicht mehr gesehen.

Am nächsten Tag um die Mittagszeit sahen die Leute Eulenspiegel geradewegs vom Markt, der an jenem Tage veranstaltet wurde, zum Rathaus eilen. Er hastete die steile Treppe hinauf stracks in das Büro des Bürgermeisters. Dort stürzte er hinein, ohne anzuklopfen. Stark keuchend übermittelte er dem Bürgermeister die folgende Botschaft: "Herr Bürgermeister, der Landesfürst ist auf dem Weg in euer Städtchen. Er wird dort wohl in drei Stunden ankommen. Ein reisender Kaufmann hat es mir auf dem Markt erzählt. Alle Honoratioren der Stadt sollen mit den Insignien ihres Amtes oder Standes bereit sein ihn würdig zu empfangen. Erwartet ihn frisch geputzt und gewaschen auf den Treppen des Rathause." Der Bürgermeister war sehr aufgeregt. Er ließ sogleich nach seinem Adjudanten rufen. Zuvor fragte er mit großem Ernst den Eulenspiegel: "Ist das auch wahr? Oder wollt ihr mir wieder einen eurer bösen Streiche spielen?" Doch treuherzig antwortete der Schalk. "Wenn ich es doch sage. Ich habe der Narretei abgeschworen. Als Zeichen dessen werde ich euch im Keller des Rathauses ein Bad bereiten lassen. Ruft den Kämmerer, den Zunft- und den Gildemeister, den Apotheker und den Lehrer mit ihren Frauen herbei. Ich will für eure Reinheit sorgen."

Obgleich dem Bürgermeister dies alles sehr merkwürdig vorkam, hat er nach den Besten des Städtchens rufen lassen. Eulenspiegel hatte ihnen noch auf den Weg gegeben, dass sie ja nicht die Insignien ihres Amtes vergessen sollten. Der Landesfürst lege großen Wert darauf, dass der Bürgermeister mit seiner Amtskette, der Apotheker mit seinem Mörser und der Handwerks- und Kaufmann mit den Zeichen ihres Standes erscheinen. Ferner gebot der Eulenspiegel, dass sich die Frauen der ehrbaren Bürger mit ihrem besten Schmuck versehen sollten. Selbst wenn eine Narretei dahinterstecken sollte, dachte der Bürgermeister, wird es nicht schaden, sich einmal geschmückt und rein vor die Bürger zu stellen. Es wäre kein Schaden für die Gemeinde.

Im Keller des Rathauses war ein großer Bottich mit heißem Wasser aufgestellt. Dorthinein sollten sich die Honoratioren mitsamt ihren Ehefrauen begeben. Damit es nicht unschicklich erscheine, hat Eulenspiegel in die Mitte des Zubers ein Brett als Sichtschutz getan. Auf jeder Seite davon sollten die Männlein und die Weiblein Platz nehmen, jeweils gegenüber ihrem Ehegemahl, aber ohne ihn oder sie recht sehen zu können. So werde der Anstand gewahrt, erklärte der Eulenspiegel dem Bürgermeister, der ob der ehrbaren Ansichten des Narren sehr erstaunt war. Gleichwohl sorgte er sich immer noch, dass ihm wieder ein Streich gespielt. Er gebot deshalb seinen Gästen, sie sollten auf keinen Fall ihren Schmuck ablegen. So saß denn der Bürgermeister mit der Amtskette und die Kaufmannsfrau mit etlichen goldenen Ketten und Reifen in der Badebütt. Auch sorgte er sich, dass der Eulenspiegel etwa die falsche Frau ihrem Ehegatten gegenüber gesetzt hatte. Er ließ deshalb alle Badegäste der Reihe nach fragen, wer ihm gegenüber sitze. Schon konnte er die piepsige Stimme der Lehrersgattin hören. Auch seine Frau antwortete mit ihrer dunklen Stimme auf die Frage nach ihrer Anwesenheit. Der Eulenspiegel hatte solches vermutet und dem vorgebeugt, indem er die Badenden jeweils um eine Person versetzt anordnete. Er wusste wie ungenau der Mensch ein Gegenüber wahrnehmen kann, das er nur hören kann. So saß dem Bürgermeister die Kaufmannsfrau und dem Apotheker die Gattin des Bürgermeisters gegenüber, ohne dass sie dies bemerken konnten.

Nicht nur das Wasser war angenehm warm. Schon bald richtete sich der Blick der Honoratioren mehr auf das, was im Wasser zu sehen war. Die Maserung des Brettes, das vor ihren Augen stand, taugte wenig für angenehme Gedanken. Und da die ehrbaren Männer bislang ihre Ehehälfte nie so recht bloß gesehen hatten, war es ihnen eine Freude, sie einmal näher betrachten zu können. Da es den Frauen ebenso erging, öffneten sich bald deren Blüten zu einem wunderbaren Kranz, der zuweilen sogar schimmrig-rot den Stempel hervorstechen ließ. Dafür war es den Damen eine Freude, einmal den mächtigen Blütenstiel intensiv betrachten zu können. Sozusagen als Blätter diente der mächtige Busch, den die Natur mehr an die Wurzel des Stiels gesetzt hat. Natürlich dauerte es nicht lange, und unsere ehrbaren Männer begannen, die Blüte ihres Gegenüber näher zu erkunden. Schon bald verschwanden zuerst ein, dann sogar zwei Finger in dem engen Blütenring, um ihn näher zu untersuchen und die Blume noch mehr aufgehen zu machen. Dem standen die Eheweiber keinesfalls nach. Ihre Hände verstanden es prächtig, die Stängel zu festigen. Bald konnte der Eulenspiegel bis in den Nachbarraum ein heftiges Ächzen und Stöhnen vernehmen. Manche der Frauen wünschten sich sogar, einmal den Nektar der Blüte sehen zu können. Sie mussten nur einige Male kräftig den Stamm reiben. Schon lief die herrliche Flüssigkeit hinab und verband sich im Wasser des Badebottichs mit der Seife und den unsichtbaren Blütensäften der Frauen.

Als die Herrschaften des Städtchens noch in ihr Vergnügen vertieft waren, riss der Eulenspiegel das trennende Brett von dem Bottich. Entsetzt sah nun der Bürgermeister, dass er von der Blume des Kaufmanns, dass der Apotheker von der des Handwerksmeisters usw. genascht. Sie schalten den Eulenspiegel wegen seines bösen Streichs und jammerten über die Schmach, die er ihnen angetan. Als sie bestürzt den Bottich verlassen wollten, bemerkten sie erst, dass um sie herum die anderen Ratsherrn standen, nach denen der Eulenspiegel gerufen hatte. Die betrachteten voller Unverstand, aber mit heimlichen Vergnügen die Honoratioren des Ortes nackt und mit den Zeichen ihres Amtes geschmückt. Der Eulenspiegel aber hatte sich rechtzeitig von dannen gemacht und ist auf dem Weg zu neuen Narrenpossen.



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