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Ereignishorizont (fm:Sonstige, 2491 Wörter)

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Veröffentlicht: Nov 09 2011 Gesehen / Gelesen: 14030 / 11063 [79%] Bewertung Geschichte: 8.15 (48 Stimmen)
Seit Jahren trägt Lynn ein furchtbares Geheimnis mit sich herum. Dieses Geheimnis zu lüften kostet Dave beinahe sein Leben. Aber Lynn ist ihm das Risiko wert.

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© lucy Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Klicken Sie hier für die ersten 75 Zeilen der Geschichte

An die folgenden Tage erinnerte sie sich kaum mehr. Es gab eine Polizeiuntersuchung, sie verbrachte eine Nacht im Gefängnis, wurde endlos befragt aber schlussendlich wurde die Untersuchung eingestellt. Nie hatte sie jemandem erzählt, was wirklich passiert war. Sie wollte es jemandem mitteilen, der Polizeibeamtin, ihrer besten Freundin, irgendwem. Aber zu welchem Zweck? Es würde ihr sowieso niemand glauben, im schlimmsten Fall würde sie den Rest ihres Lebens in einer psychiatrischen Klinik verbringen. So hatte sie beschlossen, nichts zu sagen, nicht einmal Lügen, einfach nichts. Und seither hatte sie ein Einsiedlerleben geführt, hatte sich an die Neckereien ihrer Freundinnen und Arbeitskolleginnen gewöhnt, hatte unzählige Verkupplungsversuche und Avancen abgeblockt, hatte akzeptiert, dass sie nie ein normales Leben würde führen können, nie eine Familie haben würde, nie Mutter sein könnte.

Bis heute.

***

"Ich sollte gehen," flüstert sie sich selber zu. "Nein, ich muss gehen. Das darf nicht wieder passieren. Nie mehr. Nie, nie meh." Langsam steht sie auf, betrachtet sich im Spiegel. Ihr hübsches, von kastanienbraunen Locken eingerahmtes Gesicht ist voller Schmerz, ihre Augen sind tränenfeucht. Wie immer trägt sie keinen Lippenstift, kein Makeup. Warum auch? Es macht keinen Sinn, sich hübsch zu machen nur um noch mehr Männer abwimmeln zu müssen.

"Das ist so unfair. So verdammt unfair," sagt sie laut und wischt sich eine Träne ab. Mit einem entschlossenen Atemzug öffnet sie die Türe, geht durch den Korridor ins Wohnzimmer, wo Dave auf dem schwarzen Ledersofa sitzt, zwei mit herrlich duftendem Kaffee gefüllte Tassen vor ihm auf dem Clubtischchen. Er schaut sie bewundernd an. Sie ist schön, denkt er, wenn sie sich ein wenig anstrengen würde, würde sich bestimmt jeder Mann auf der Strasse nach ihr umdrehen. Ihre Entschlossenheit schwindet, sobald sie in seine haselnussbraunen Augen schaut, welche sie mustern, nicht lüstern, aber doch verlangend. Mit drei grossen Schritten ist sie beim Sofa und nimmt ihre Handtasche auf, die sie vorher da abgestellt hat.

"Ich... ich muss gehen. Es tut mir Leid. Wirklich. Aber ich... ich kann nicht," sagt sie mit erstickter Stimme.

Er steht auf, berührt sie leicht an der Schulter. "Du siehst besorgt aus. Hab ich etwas falsch gemacht? Was ist das Problem?" seine Stimme ist weich und ruhig.

"Nein, doch, ja, ich meine... nein, ich kann nicht..." antwortet sie, weicht seinem Blick aus und kämpft gegen die Tränen an. Erfolglos. Er nimmt sie in die Arme, hält sie lange fest, umarmt sie wie eine Mutter ihr weinendes Kind umarmt. "Schhhh, ist ja gut, Lynn. Ist schon gut, wein dich aus," flüstert er in Ohr während sie in seine Schulter schluchzt. Er streichelt sanft ihren Rücken und wartet geduldig dass ihr Schluchzen und Weinen abklingen.

"Willst du darüber reden?" fragt er, sie immer noch festhaltend.

Sie schüttelt den Kopf, immer noch unfähig zu sprechen. In ihrem Kopf dreht sich alles, einander widersprechende Gefühle durchströmen sie. Endlich beruhigt sie sich soweit, dass sie wieder einigermassen klar denken kann. Oder zumindest hoffen. 'Vielleicht passiert es ja nicht, vielleicht war es nur das eine Mal?' denkt und hofft sie im Stillen.

"Ich bring dich nach Hause, oder du bleibst hier und ich schlafe auf dem Sofa." Sie löst sich aus seiner Umarmung und schaut ihn an, sieht die Sorge in seinen Augen. 'Er ist echt an mir interessiert, will mich nicht nur ins Bett kriegen' denkt sie. Vielleicht geschieht es nicht. Diesmal wird es nicht geschehen. Es darf nicht geschehen!' Sie wiederholt ihr Mantra immer wieder.

"Nein, Dave, ich bin ok. Es war nur... ich weiss auch nicht was los war, aber ich bin ok. Lass uns deinen berühmten Kaffee trinken," sagt sie mit einem gezwungenen Lächeln.

"Bist du sicher?"

"Ja, Dave, ich bin sicher," lügt sie.

"Ok, ich mach frischen Kaffee, der ist ja schon kalt. Nur einen Moment." Sie folgt ihm in die Küche, bleibt im Türrahmen stehen, schaut ihm zu wie er mit dem Kaffeekocher hantiert, konzentriert und zielstrebig. Fünf Minuten später sitzen sie auf dem Sofa, wieder duftet der Kaffee herrlich.

"Der Kaffee ist tatsächlich fantastisch," sagt sie. Er bedankt sich, grinst und erwidert, er hätte es ja immer gesagt. Dann blicken sie sich in die Augen und im nächsten Moment berühren seine Lippen ihren Nacken, küssen sie sanft. Sie zuckt leicht zusammen, aber dann gibt sie sich dem wunderbaren Gefühl hin, lässt ihn ihren Hals und die empfindliche Kurve zwischen Hals und Schulter küssen.

'Es wird nicht geschehen,' sagt sie zu sich selbst als sie sich leidenschaftlich küssen und sich ihre Zungen umeinander schlingen.

'Es wird nicht geschehen' denkt sie wenn er ihren Schenkel streichelt und den Saum ihres Rocks hochschiebt.

'Es wird nicht geschehen' betet sie während seine Hand ihre Brust liebkost, nachdem er ihre Bluse aufgeknöpft und den BH aufgehakt hat.

'Es wird nicht geschehen' wiederholt sie, als sein Daumen dem Saum ihres Höschens folgt, einen Schauer der Lust in ihr auslösend wenn sein Finger leicht ihre Schamlippen berührt.

Dann denkt und betet sie nicht mehr, geniesst nur noch seine Berührungen, seine Lippen auf ihrer nackten Brust, den leichten Biss seiner Zähne an ihren gereckten Nippeln, seine warme Hand auf ihrer Pobacke. Ihre Hände klammern sich an ihm fest als er sie sanft auf das Sofa drückt, eines ihrer Beine auf der Lehne platziert, das andere auf dem Boden.

"Du bis wunderschön, Lynn," flüstert er heiser und taucht in sie ein ohne auf Widerstand zu stossen. Die plötzliche Erregung lässt sie laut aufstöhnen.

"Bitte sei vorsichtig," flüster sie, aber so leise dass er es nicht hören kann.

Sie lieben sich leidenschaftlich, ihr Becken wirft ihm sich ohne ihr Wissen entgegen, ihre Lippen und Zungen hungrig aufeinander. Er bewegt sich schneller, stösst tiefer in sie hinein, hört sie leidenschaftlich stöhnen.

Und dann kann sie es fühlen. Tief in ihr drin, dieses kalte, schwere Gefühl. Panik erfüllt sie und verdrängt innert Sekunden alle anderen Empfindungen.

"Stopp! Stopp!" schreit sie laut, aber es ist bereits zu spät. Er beginnt ebenfalls zu schreien, der Schock über das was passiert ist so stark, dass er unfähig ist etwas anderes zu tun. Lynn presst ihre Hände auf seine Hüften und drückt ihn mit aller Kraft von sich. Für einen Moment scheint es ihr zu gelingen, aber dann fühlt sie wie die Kraft in ihrem Leib immer stärker wird. Verzweifelt stösst sie sich mit dem Fuss an der Lehne des Sofas ab und dreht sich gleichzeitig. Beide krachen auf den Fussboden, Dave auf dem Rücken, mit vor Entsetzen geweiteten Augen, Lynn auf ihm liegend. Wieder drückt sie sich weg, und diesmal spürt sie, wie er langsam aus ihr herausrutscht. Ihre Arme zittern, sie bewegt ihr Becken von ihm weg so gut sie kann, aber sie weiss dass ihre Kräfte bald schwinden und mit einer letzten, beinahe übermenschlichen Kraftanstrengung gelingt es ihr, sich von ihm zu lösen. Sein Penis rutscht aus ihr heraus und erschöpft rollt sie von ihm herunter. Keuchend und zitternd liegen sie nebeneinander auf dem Parkettboden zwischen Sofa und Clubtisch.

"Was zum Teufel war das?" fragt Dave nachdem er wieder zu Atem gekommen ist. Er setzt sich auf, untersucht sorgfältig seinen Penis, entdeckt aber ausser einem kleinen Bluterguss nichts aussergewöhnliches.

"Ich weiss es nicht... es... es ist schon einmal passiert. Es tut mir Leid." Sie bricht wieder in Tränen aus. "Das ist einfach nicht fair, das habe ich nicht verdient," schluchzt sie.

"Was ist nicht fair? Was hast du nicht verdient? Habe ich etwas Falsches getan?"

Sie sammelt sich genug um ihm eine Antwort zu geben. "Nein, Dave, du hast alles richtig getan. Es ist... ich weiss nicht... es..." sie verstummt, flüstert dann verzweifelt: "Halt mich fest, bitte. Halt mich ganz fest." Wieder umarmt er sie, gibt ihr Trost und Wärme, aber diesmal dauert es viel länger, bis sie sich wieder beruhigt. Sie heult ihre Verzweiflung in seine nackte Schulter bis sie keine Tränen mehr hat, merkt wie das kalte schwere Gefühl in ihrem Unterleib schwächer und schwächer wird, bis es schliesslich ganz verschwindet. Zurück bleibt nur eine verzweifelte Leere, aber nicht in ihrem Unterleib sondern in ihrem Herzen. Dave hilft ihr aufs Sofa, holt ihr ein Glas Wasser und ein Papiertaschentuch, setzt sich dann wieder neben sie und legt seine starken Arme wieder um ihre Schultern.

Dann beginnt Lynn zu reden, mit einer verängstigten und gleichzeitig wütenden Stimme. "Es passierte vor acht Jahren. Ich war mit einem Mann zusammen, meinem Freund. Ich mochte ihn sehr, vielleicht liebte ich ihn sogar, oder ich begann ihn zu lieben. Eines Abends war ich bereit, mit ihm zu schlafen. Es war das erste Mal für mich. Ich war neunzehn und immer noch Jungfrau, stell dir das vor." Sie lächelt scheu als sie ihm dieses Detail verrät.

"Und, was ist dann passiert?" fragt Dave nach. Sie seufzt auf und er streichelt zärtlich über ihr Haar.

"Es war wunderschön, so wie eben mit dir, aber dann passierte es." Sie schluchzt wieder auf und Dave wartet geduldig bis sie mit ihrer Geschichte weiterfahren kann.

"Als er in mich eindrang, immer tiefer, spürte ich plötzlich dieses seltsame Gefühl, dieses... Ding in mir. Ich kann es nicht beschreiben. Es fühlt sich kalt an. Kalt und schwer. Tief in mir drin. Dann hörte ich ihn schreien und dann war er weg."

"Wie, weg?" fragt Dave verblüfft.

Lynn schaut mit traurigen, verheulten Augen zu ihm auf. "Er war weg, in mich hineingesogen. Sein ganzer Körper wurde in mich hineingesaugt. Als ob ein Schwarzes Loch in meiner Gebärmutter wäre." Sie verstummt und fügt dann nach einer Weile hinzu: "Jetzt denkst du sicher, ich spinne. Aber genau so war es."

Dave streichelt ihre Wange. "Nein, Liebes. Ich habs ja selber erlebt. Genau so hat es sich auch für mich angefühlt, als ob ich gleich in dich hineingesogen werde." Beide sitzen für eine lange Zeit schweigend nebeneinander, bis er sie fragt, ob es noch einmal passiert sei und ob es diesmal anders gewesen sei.

"Nein, nie mehr. Ich bin seither mit niemandem mehr zusammengewesen. Und ja, diesmal war es anders, weil ich es früh genug gespürt habe um dich zu retten."

Dave lächelt und streicht ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Ja, dafür werde ich dir immer dankbar sein. War es schwächer diesmal?"

"Ich weiss es nicht, ehrlich." Ein langer Seufzer entringt sich ihrer Kehle. "Ich hatte solch eine schreckliche Angst. Um dich, um mich. Um uns. Das ist nicht fair! Ich will mit dir zusammen sein, ohne all das, ohne um dein Leben fürchten zu müssen."

"Das will ich auch, Lynn. Wir werden das in den Griff kriegen. Es wird alles gut sein."

"Nein, wird es nicht. Es wird nie gut sein."

"Doch, das wird es. Zusammen werden wir das schaffen. Und in der Zwischenzeit gibt es soviel, das wir tun können ohne allzu grosses Risiko. Ich bin bereit, es wagen." Er küsst sie auf den Mund. Weniger leidenschaftlich als zuvor, aber bestimmt und ohne Zweifel an dem was er tut. Sein Mund bewegt sich über ihren Hals, küsst ihre Brüste, ihren Nabel, ihren flachen Bauch. Sie will unbedingt glauben, was er ihr versprochen hat, vergräbt ihre Hände in seinem Haar und stöhnt lustvoll auf.

"Bist du auch bereit dazu?" fragt er sie, bevor er sein Gesicht in ihrem süss duftenden Geschlecht vergräbt.

Lynn antwortet nicht, aber ihre zitternden Flanken, ihr Stöhnen und ihr zuckender Unterleib sind ihm Antwort genug.



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