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Dolci Calze (fm:Nylonsex, 2545 Wörter) [1/11] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Oct 20 2013 Gesehen / Gelesen: 27595 / 21651 [78%] Bewertung Teil: 9.30 (98 Stimmen)
„Würden Sie bitte so lieb sein, diese hier für mich zu probieren?“, fragt Jan eine rothaarige Unbekannte in der Strumpfhosenabteilung des Kaufhauses. Die beiden verbindet viel, aber sie trennt auch einiges. Vor allem dünnes Nylon.

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© Annie Arglos Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Marion wühlte sich durch die verbilligten Strumpfhosen. Seit vier Stunden war sie jetzt unterwegs und hatte noch kein einziges Weihnachtsgeschenk ergattert. Die wirklich schönen Dinge konnte sie sich nicht leisten, und was sie sich leisten konnte, war geschmacklose Massenware, mit der sie niemanden bestrafen wollte. Um nicht mit leeren Händen nach Hause zu kommen, würde sie sich eben selbst etwas schenken.

"Entschuldigen Sie bitte". Er riss sie aus ihren Gedanken.

"Ja?" Gleich würde er sie fragen, welche Konfektionsgröße sie hatte. Männer in der Wäscheabteilung fragten sie ständig nach der Konfektionsgröße. Vermutlich wollten sie ihrer Angebeteten Dessous schenken, hatten aber keine Ahnung von deren Maßen. Meistens überschätzten sie die Körbchengröße und unterschätzten Taillen- und Oberschenkelumfang. Wunschdenken.

"Zweiundvierzig", kam sie ihm zuvor.

"Oh. Sie sehen älter aus."

"Danke für die Blumen. Ich habe ihnen allerdings nicht mein Alter, sondern meine Strumpfhosengröße verraten."

"Oh,", sagte er abermals und griff nach einem transparenten, nahtlosen 20 Den-Strumpfhose. "Ganz lieb von Ihnen. Dann müsste diese hier ja passen. Würden Sie bitte so lieb sein, sie für mich zu probieren?"

"Hä? Probieren? Man darf Strumpfhosen nicht einfach probieren. Sie könnten beim Anziehen zerreißen."

"Ich weiß." Er schaute sie mit einem Dackelrehblick an. "Bitte. Sie würden mir einen großen Gefallen tun."

*

Was sollte schon groß passieren? Jan war sich sicher, alle möglichen Reaktionen seines Opfers überdacht zu haben. Sie könnte ihm einen Vogel zeigen, ihn auslachen, um Hilfe schreien (erfüllte sein Wunsch den Tatbestand der sexuellen Belästigung?), ihm eine knallen... Von einer anderen Option wusste er, dass sie gnadenlos naiv-optimistisch war. Aber sie trieb ihn an. Sein Beuteschema war denkbar einfach gestrickt: genervte Hausfrau in der Strumpfhosenabteilung.

Er hatte es einfach satt, Tag für Tag auf seinen Monitor zu starren, voller Neid auf all die Kerle, die da direkt vor seinen Augen eine Frau in Strumpfhose vögelten. Spätestens, als er sein Sperma von den Dielen wischte, war aus Neid Wut geworden.

Heute hatte er den Computer nicht angeschaltet, sondern war schnurstracks ins Kaufhaus gegangen. Die Rothaarige da, am Wühltisch. Perfekt.

Sie stand ihm gegenüber, sah eine Weile auf die teure Strumpfhose in seiner Hand und schrie nicht. Das wäre ihm fast lieber gewesen, denn als sie ihm in die Augen sah und ihren Mund öffnete, wurde ihm klar, dass er längst nicht alle Möglichkeiten durchgespielt hatte. "Warum soll ich sie anziehen?"

"Ein Herzenswunsch." Natürlich meinte er Schwanzwunsch. Aber das Blut war schließlich dasselbe.

Sie nahm ihm die Strumpfhose aus der Hand. "Soso. Ein Herzenswunsch. Hundert Euro. Mein Herzenswunsch."

Und schon wieder kalt erwischt. Eine Nylonnutte, schoss es ihm in den Kopf. Was war schlimmer? Traurig auf seinen Holzboden zu spritzen, oder eine Frau dafür zu bezahlen, dass sie eine Strumpfhose für ihn anzog? "Ich hab nur fünfzig."

*

Marion brauchte einen Bruchteil einer Sekunde, um sich zwischen Amüsement und Empörung zu entscheiden. Schließlich nahm sie von beidem ein bisschen. "Aber hallo! Sie wollen mich dafür bezahlen, eine

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