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Dolci Calze - Teil 6 (fm:Nylonsex, 3821 Wörter) [6/11] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Nov 20 2013 Gesehen / Gelesen: 12450 / 10754 [86%] Bewertung Teil: 9.49 (47 Stimmen)
Ein stilles Konzert, ein Loch, und ein vertrauter Fremder vor dem Spiegel.

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© Annie Arglos Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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"Ja, auch das noch. Und überhaupt: Hätte ein Kerl die Dreistigkeit, von mir zu verlangen, dass ich Strumpfhosen tragen soll, er würde mich nur in Jeans zu sehen bekommen. Soviel ist mal sicher." Marion zuckt mit den Achseln. Nach einer Weile beugt sich Susanne über den Tisch und zwinkert ihrer Freundin zu. "Leckt er gut?"

In der nächsten Stunde stecken sie wie zwei Teenager ihre Köpfe zusammen und tuscheln über die Leckkünste ihrer Liebhaber, ihre Schwänze, ihre Qualitäten als Küsser und kommen einstimmig zu dem Schluss, dass guter Sex eines der höchsten Güter auf der Welt ist. Als Marion über den gestrigen Abend berichtet, ihr ungeplantes Experiment mit dem Dirty Talk und wie scharf es sie gemacht hat, schlägt sie ihre Beine übereinander. Sie spürt, wie sie nass wird. Susanne lässt aber auch nicht locker und will jedes Detail wissen. "Er hat da eine Seite in mir wachgekitzelt... die kannte ich selbst noch nicht. Ich fand's geil, so benutzt zu werden... nur Fickloch zu sein." Sie rutscht etwas auf der Holzbank herum und hofft, den Saft mit ihrer Strumpfhose wegwischen zu können. "Ich muss mal aufs Klo." Sie weiß nicht, ob Susanne ihre Worte gehört hat. Mit verschränkten Armen sitzt sie da. Wahrscheinlich überlegt sie, was sie von den versauten Eskapaden ihrer Freundin halten soll. Marion schließt sich auf der Toilette ein, setzt sich breitbeinig auf die Schüssel und beseitigt mit einem Taschentuch die flüssigen, glitschigen Spuren ihrer Lust. "Dreckskerl", denkt sie, "der muss nicht mal da sein, und ich beginne zu fließen."

Dann kommt ihr eine Idee. Nervös nimmt sie ihr Handy aus der Handtasche. "Jan? Hallo. Ich bin's. Nein, in einer Bar, mit Susanne. Ich hab grad zwei Finger in meiner Möse."

"Hallooo."

"Halloo auch."

"Hallo?"

"Aber hallo."

Gehauchte Hallos, geflüsterte und gestöhnte. So geht es eine Weile zwischen Jan und Mario hin und her. Hin und her gehen auch Marions Finger in ihrer glitschigen Möse. Zwischen "halloooo" und "hallo" kommt sie. Die Töne, die ihre Lust erzeugt, schluckt sie tapfer hinunter, damit niemand sie hört. Es reicht, im stillen Konzert laut gewesen zu sein. "Danke", flüstert sie ins Telefon und schenkt ihm noch ein schönes Wort. "Rhabarbermarmelade."

"Du hast dich verändert", stellt Susanne fest, als sie wieder mit ihr am Tisch sitzt, und Marion fragt sich, ob in dieser Feststellung ein Vorwurf steckt. Dabei hat sie sich in den letzten Monaten bemüht, trotz ihrer emotionalen und sexuellen Achterbahnfahrt ihren Alltag gut weiterzuleben. Nicht nur nach außen, sondern richtig, mit Freude. Sie will nicht, dass Jan zu viel Platz in ihrem Hirn, ihrem Herzen, ihrem Leben einnimmt. Doch, natürlich will sie genau das, aber sie hat auch Angst davor. Der Eisstiel könnte jeden Tag direkt von der Decke auf ihren Kopf fallen und ihr Leben neuerlich auf den Kopf stellen. Deshalb geht sie auch weiterhin jeden Tag pünktlich in die Kanzlei, sogar dann, wenn sie die Nacht durchgeliebt haben. Sie vernachlässigt weder ihre Kinder noch ihre Freundinnen und ihrer Mutter hat sie zum Geburtstag einen Traummann gebacken, aus Schokoladenteig. Jan saß während des Backens ausnahmsweise auf ihrem Küchentisch (die Kinder waren beim Sport), sein Schwanz baumelte zwischen seinen Beinen und er schaute ihr fasziniert zu. Als der Traummann im Ofen war, leckte er abwechselnd an der Teigspatel und an ihrer Möse und verglich Konsistenz und Geschmack der beiden zähflüssigen Massen.

"Wusstest du, dass man die Teigspatel auch Kinderfeind nennt?", hat sie gefragt und gestöhnt, weil er grad seine Zunge tief in ihre Möse bohrte. "Weil nichts in der Schüssel bleibt zum Ausschlecken."

Die Erinnerung zaubert jetzt ein verklärtes Lächeln in ihr Gesicht. "Ach ja?", sagt sie zu Susanne. "Hab ich das? Mich verändert?" Schon will sie anfangen, sich zu verteidigen, zu erklären, aber Susanne legt ihr die flache Hand auf den Mund. "Ja. Du strahlst so. Er tut dir gut, wie?"

*

Es wäre nicht richtig, zu behaupten, Jan und Marion seien bisher sexuelle Unschuldslämmer gewesen. Sie hatten ihre Erfahrungen gesammelt. Jeder für sich. Viele waren gut gewesen, einige wenige sogar atemberaubend, die meisten jedoch langweilig und lediglich dem Zweck dienend. Jetzt war alles anders. Hätte man die beiden gefragt, was denn die Basis für ihre aufregende, immer neue Beziehung sei, so hätten sie wahrscheinlich aus einem Mund geantwortet: "Humor!" Kein Treffen verging ohne Lachanfälle. Auch im Bett waren sie davor nicht gefeit. Als er vor ein paar Tagen versuchte, seinen Schwanz durch eine schwarze, nahtlose Wolford Strumpfhose in ihre Möse zu schieben, hielt sie es irgendwann nicht mehr aus und bekam sogar Schluckauf vor Lachen. Jan kniete zwischen ihren Beinen, sein Kopf feuerwehrrot, auf der Stirn bildeten sich schon kleine Schweißperlen, und mühte sich ab, das straff gespannte Nylon in ihre Spalte zu drücken. "Das muss doch irgendwie gehen... Verdammt noch mal."

Marions Geilheit machte immer mehr ihrer guten Freundin, der Belustigung, Platz. Amüsiert sah sie zu, wie er sich abrackerte, seine Lippen aufeinanderpresste und zwischen ihren Beinen herumfummelte. "Das gibt's doch nicht", zischte er durch seine Zähne, "der muss sich ja vorkommen wie auf einem Trampolin! Hier, guck!" Er drückte seinen Schwanz ein paar Zentimeter in die schwarze, nasse, transparente Membran, die ihn umgehend zurückfederte.

"Kann er auch einen Salto?", fragte sie und brach in schallendes Lachen aus, das noch anhielt, als Jan mit einem Glas Wasser aus der Küche zurückkam. Der darauffolgende Schluckauf war dann weniger lustig und beschäftigte beide eine halbe Stunde lang.

"Das hast du jetzt davon", hatte er grinsend gesagt und versucht ihr einen Schrecken einzujagen, indem er sich eine ihrer Strumpfhosen anzog. Das Resultat war ein neuerlicher Lachanfall.

Er legt das Handy weg, stellt sich vor, wie sie sich wieder an den Tisch zu ihrer Freundin setzt und merkt nicht, wie ein verklärtes Lächeln sein ganzes Gesicht in Beschlag nimmt. Sie hatten verabredet, sich am nächsten Tag in einem Café zu treffen und so zu tun, als würden sie einander nicht kennen. Eine weitere, tragende Säule ihres Miteinanders: Der Spieltrieb. "Sie tut mir gut", denkt er, bevor er einschläft.

*

"Ist hier noch frei?" Der Kerl mit der dunklen Sonnenbrille steht neben ihrem Tischchen und deutet mit dem Kinn auf den alten Holzstuhl neben ihr. Marion schaut kurz auf, rührt in ihrem Kaffee, leckt Milchschaum vom Löffel und vertieft sich wieder in die Zeitung.

"Ja", sagt sie kurz angebunden, "aber..." ihr Blick schweift durch das leere Café, "hier kann man nicht unbedingt von Überfüllung sprechen... die restlichen dreißig Stühle in diesem Raum sind auch frei."

"Die restlichen dreißig Stühle interessieren mich nicht." Er fährt sich betont lässig mit der Hand durchs kurze Haar.

"Die sind aber beinahe baugleich", sagt sie, "der hier kann nichts, was die anderen nicht auch können."

Er rollt die Augen. "Sind Sie immer so spröde? O.k., es geht mir nicht um den Stuhl, es geht um Sie. Ich habe Sie von draußen gesehen und möchte Sie gerne kennenlernen."

"Warum?", fragt sie und schaut provokant zu ihm hoch.

Sein Blick wandert nicht weniger provokant zu ihren Beinen, die sie übereinander-geschlagen hat. Sie trägt einen Jeansminirock, darunter eine Strumpfhose, die zur Farbe ihres Kaffees passt. "Ihre Augen", sagt er. "Es waren Ihre Augen."

"So, so", Marion schaut zum Fenster. "Sie haben aus zehn Metern Entfernung durch eine verspiegelte Scheibe direkt in meine Augen gesehen."

Der Kellner, der sie von der Theke aus die ganze Zeit beobachtet, kommt an ihren Tisch. "Fühlen Sie sich belästigt, Madame?", fragt er besorgt und wendet sich an Jan. "Wenn ich Ihnen ein Tischchen da drüben anbieten darf?"

"Lassen Sie nur", sagt Marion, "vielleicht fühlt der Herr sich ein wenig einsam." Sie schiebt den Stuhl neben sich zur Seite. "Setzen Sie sich."

Er bestellt ein Ginger Ale und wendet seinen Blick nicht von ihr. "Entschuldigung, darf ich Sie um einen Gefallen bitten?"

"Sicher. Möchten Sie, dass ich eine Strumpfhose für Sie probiere?"

"Um Gottes Willen", er schlägt entsetzt die Hand vor den Mund, "wofür halten Sie mich? Wie kommen Sie auf diese Idee?"

"Ach nur so, ist mir mal in einem Kaufhaus passiert. Völlig durchgeknallt, der Typ. Sie können die Brille übrigens gerne abnehmen."

*

Jan nimmt die Brille ab. "Entschuldigen Sie bitte meine Manieren. Ich komme gerade aus einem Hotel. Wir haben in einem Hinterzimmer die Nacht durchgepokert. Daher die Brille."

Sie beißt sich auf die Unterlippe, wahrscheinlich um nicht lachen zu müssen. Dabei ist er nahe an der Wahrheit geblieben. Gepokert hat er, ja. Allerdings bei einem Freund. Und auch nicht die ganze Nacht, sondern nur zwei Stunden, danach war er bereits pleite und zerknirscht nach Hause gegangen. "Und nun sind Sie ein reicher Mann mit schlechtem Geschmack?" Sie deutet auf die verspiegelte Brille, die er mittlerweile auf den Tisch gelegt hat.

"Sie mögen keine Spiegel?", fragt er statt zu antworten, löst seinen Blick von ihren schimmernden Beinen und sieht ihr lächelnd in die Augen.

"Sie haben Recht, mein Herr, mit Ihren Manieren ist es nicht zum Besten bestellt. Darf ich aufzählen?" Sie ballt eine Faust und spreizt den Daumen. "Erstens: Sie sprechen eine wildfremde Frau an. Das lass ich mir ja noch gefallen. Zweitens: Sie glotzen unverhohlen auf meine Beine. Drittens: Man setzt die Sonnenbrille ab, wenn man mit einer Dame spricht."

Er will protestieren.

"Papapa", fuchtelt sie mit der Hand vor seinem Mund herum. Ihr Ringfinger kommt in die Senkrechte: "Und viertens verlangte meine Anspielung auf Ihren schlechten Geschmack nichts, aber auch wirklich gar nichts anderes als ein Kompliment a la 'Nur einem Mann mit exquisitem Geschmack wären Sie aufgefallen'... oder ähnliches Süßholzgeraspel. Und um Ihre Frage zu beantworten: Jede Frau mag Spiegel. Na gut, jede bis auf Hazel in Nothombs 'Quecksilber'."

Ihre Wortgewalt überrascht ihn, zumal es kein Drehbuch gibt. Reine Improvisation und schauen, was passiert, das war ihre Abmachung. Er beschließt, ihren Monolog links liegen zu lassen: "Und? Taten Sie ihm den Gefallen?"

Sie hebt eine Augenbraue und legt seufzend die Zeitung auf den Tisch. "Bitte?"

Er deutet auf ihre Nylonbeine. "Na, die Strumpfhose. Was passierte?"

"Es war eine andere Strumpfhose. Aber wenn Sie's wissen wollen: Ich probierte sie für ihn an."

Er schüttelt den Kopf. "Schon unglaublich, was für kranke Gestalten in dieser Welt rumlaufen. Darauf muss man erst mal kommen."

Sie wechselt ihre Beine, wodurch ihr Rock ein gutes Stück höher rutscht. "Ja, ziemlich absonderlich, nicht wahr? Aber immerhin mal was anderes. So etwas passiert einer Frau nur einmal im Leben. Um welchen Gefallen wollten Sie mich denn nun eigentlich bitten?"

Er denkt an die zusammengeknüllte Strumpfhose in seiner Hosentasche. Aber das kommt nun nicht mehr in Frage. Sie hat ihm den Wind aus den Segeln genommen und die Latte höher gehängt als einen simplen Strumpfhosenwechsel auf der Toilette. Auf die Schnelle fällt ihm nichts Gescheites ein, deshalb sagt er: "Um Ihr Gesicht, um Ihr Stöhnen, wenn ich Ihre Möse lecke. Und um den Sportteil."

*

Marion beugt sich über den Tisch und blättert raschelnd in der Zeitung herum. "Hier, bitte. Hannover hat leider verloren. Aber mit Verlieren kennen Sie sich ja aus."

Eine Weile liest er den Artikel über das gestrige Spiel und registriert aus dem Augenwinkel, dass sie ihn anschaut. Begutachtet? Mustert? Als er in ihr Gesicht sieht, lächelt sie. Dann stellt sie ihre Beine nebeneinander und lässt einen Löffel fallen, direkt zwischen ihre schwarzen Stiefel. "Ups, wie ungeschickt. Wären Sie so nett? Sie könnten einen Pluspunkt sammeln."

Er hätte sie am liebsten auf der Stelle geküsst. "Natürlich." Er faltet den Sportteil zusammen, schiebt sich mitsamt des Stuhls etwas vom Tisch weg und beugt sich runter zum Löffel. Gerade als er wieder hochkommen will, öffnet sie ihre braunen Kaffeeschenkel. Zwei Sekunden lang. Dann schließt sich der Vorhang wieder.

"Danke sehr. Gefiel Ihnen, was Sie sahen?"

"Puh. Sagen wir so: Ich verstehe den Typen im Kaufhaus nun besser. Ich ahne, warum er wollte, dass Sie eine Strumpfhose für ihn probieren. Aber sehen Sie selbst." Er nimmt die verspiegelte Sonnenbrille und legt sie auf ihren Oberschenkel.

Marion schaut einen Augenblick auf die Beule in seiner Jeans, öffnet wieder ihre Beine und bringt die Brille in den richtigen Winkel. "Schön schaut das aus. Ich kann ihn auch sehr gut verstehen. Und offenbar bringt hier irgendwas meine Säfte zum Fließen."

Jan tippt wie wild auf seine Brust. "Oder irgendwer!"

Sie legt die Sonnenbrille wieder auf den Tisch und trinkt den Rest ihres Kaffees. "Haben Sie eine Frau schon mal durch eine Strumpfhose geleckt? Und überhaupt: Lecken Sie denn gut?"

"Zur ersten Frage: nein, natürlich nicht. Zur zweiten: Besser als ich eine Ente zubereite."

Sie lacht laut auf. "Und besser als Sie pokern, hoffe ich. Merkwürdig. Da zeigt mir irgendein Kerl, was man mit Strumpfhosen alles anstellen kann, außer sie nur anzuziehen und dann..."

"Aha!", unterbricht er sie. "Es blieb also nicht beim Probieren?"

Marion geht nicht auf die Frage ein. "Und dann kommt ein neuer Wildfremder daher, und dieses Mal bin ich diejenige, die ihn einweiht."

"Sie weihen mich ein?"

Sie nimmt seine Hand vom Tisch und legt sie auf ihr Knie. "Zahlen Sie und folgen Sie mir in fünf Minuten auf die Damentoilette."

Es ist Samstagmittag, das Café bis auf den letzten Platz gefüllt; niemand nimmt zur Kenntnis, dass eine Frau auf die Toilette verschwindet, nicht wieder rauskommt und ihr der Mann, der eben noch mit ihr am Tisch saß, folgt. Vorsichtig lugt er um die Ecke. Als die Frau, die sich die Hände gewaschen hat, aus der Toilette kommt und stirnrunzelnd an ihm vorbeigeht, schlüpft er schnell in den weißgekachelten Raum. "Hallo?", flüstert er. Eine Kabinentür öffnet sich. Sie steht mit dem Gesicht zur Wand, die Beine leicht gespreizt. Er hat keine Chance, ihr zu beweisen, wie gut er leckt. Innerhalb von Sekunden schießt ein Orgasmus in ihren Körper, der so heftig ist, dass sie sich in den Daumenballen beißt, um nicht aufzuschreien. Er stellt sich hinter sie, reibt sich an ihrem Strumpfhosenhintern, küsst ihren Hals. "Ich habe ein Zimmer in dem Pokerhotel. Dort gibt's einen großen Spiegel. Sie mögen doch Spiegel, sagten Sie?"

*

Hand in Hand gehen Sie aus dem Café. Der Ober schaut ihnen verwundert nach. Marion unterdrückt ihr Lachen. Sie laufen bei Rot über die Kreuzung, durchqueren den Park, er scheucht ein paar Tauben auf. Wenig später stehen sie vor dem schönsten Hotel der Stadt, dem Samt & Sonders.

Spinnst du?, möchte Marion schreien, du kannst nicht mal deine Telefonrechnung bezahlen und mietest ein sündhaft teures Hotelzimmer? Natürlich schreit sie nicht, sie kennt den Herrn ja gar nicht. Nach dem kurzen, aber heftigen Aufenthalt in der Toilette hatte er sich als "Professor Doktor Heinrich Hahn" vorgestellt und ihr sogar eine Visitenkarte überreicht. "Also doch reich und einen guten Geschmack", stellt sie vor dem Hoteleingang fest und beinahe freut sie sich auf einen Abend - oder eine Nacht? - in diesem Etablissement.

"Wenn Sie einen kleinen Moment hier warten", bittet Heinrich alias Jan und geht alleine ins Hotel. Marion beobachtet die Menschen, die hier ein- und ausgehen. Teurer Zwirn, teure Aktentaschen und geschmacklos teure Chanel-Kostümchen. Die trägt bestimmt haltlose Halterlose, denkt sie, als eine Blonde mit Modelmaßen an ihr vorbeigeht.

Jan kommt mit hängenden Schultern wieder aus dem Hotel. "Tja. Houston, wir haben ein Problem." sagt er. "Unfähiges Personal. Das Zimmermädchen hatte einen bedauerlichen Unfall und meine Suite ist in unaufgeräumtem Zustand. Das kann ich Ihnen nicht zumuten."

"Ach, das macht doch nichts." Marion liebt ihn für seine Schlagfertigkeit. Sie zieht ihn zu sich und küsst ihn, einfach so. Aber so einfach würde sie es ihm nicht machen. "Ich helfe Ihnen gern, ein wenig sauberzumachen."

"Kommt nicht in Frage."

Klar, er weiß, wie schlampig ich bin, denkt Marion. "Und was machen wir jetzt?"

"Keine Sorgen. Wir machen uns erst mal keine Sorgen." Er nimmt sie wieder an der Hand und zieht sie weiter. "Da drüben, um die Ecke." Was da wohl ist?, überlegt Marion. Eine schmuddelige Absteige? Eine, die er sich leisten kann?

Die Narzissen, heißt der kleine Laden, den sie jetzt betreten. "Wir hätten gerne einen Spiegel", sagt Jan.

*

Die Verkäuferin, eine große, schlanke Frau, die eine Spur zu adrett für ihren Nasenring aussieht, steigt von der kleinen Trittleiter und faltet das Staubtuch zusammen. Abwechselnd sieht sie Jan und Marion an, die Hand in Hand unschuldig und naiv vor ihr stehen und nach oben schauen. Eine kleine Spitze kann sie sich offenbar nicht verkneifen: "Einen Spiegel?"

Jan und Marion nicken.

"Andauernd kommen Leute in meinen Laden und verlangen nach Spiegel. Das erscheint mir ebenso absonderlich, wie in einem Buchladen nach einem Buch zu fragen. Woran mag das nur liegen?" Sie verschränkt die Arme vor der Brust und lässt ihren Blick durch den Laden wandern. Spiegel. Hunderte. Große, kleine, mit Rahmen, auf Ständern, runde, eckige, ovale. Sogar an der Decke hängen welche.

Jan grinst. "Haben Sie denn keine Spiegel?"

Für einen Moment ist die Frau sprachlos, dann grinst sie auch. "Touché. Welchem Zweck soll das gute Stück denn dienen?"

Jetzt ist es an ihm, nach den richtigen Worten zu fischen. Aber Marion drückt seine Hand und springt in die Bresche: "Den Zweck verraten wir nicht. Aber er soll ins Schlafzimmer", sagt sie vergnügt. "Ein großer bitte."

"Gerne. Wenn Sie mir bitte folgen würden." Offenbar gehört Diskretion zum Spiegelgeschäft. Wenn ihr jedenfalls etwas befremdlich an dem Wunsch des Paares vorkommt, so lässt sie es sich nicht anmerken und führt sie in den anschließenden Raum.

"Sie gefallen mir immer besser", flüstert Jan seiner Eroberung ins Ohr, als sie der Verkäuferin durch den engen Flur folgen und bekommt zur Belohnung ein Strahlen geschenkt. "Der da!"

Es ist Liebe auf den ersten Blick. Der Spiegel ist laut dem Zettelchen, das an ihm hängt, über 2,10 Meter hoch, 80cm breit und kostet in etwa so viel wie eine Nacht im 'Samt & Sonders'. Der Rahmen ist in mattem Silber gehalten und scheint Bühne für eine Orgie aus dem antiken Griechenland zu sein, wenn Jan die verschnörkelten Figuren richtig deutet.

"Du spinnst ja", sagt Marion vorwurfsvoll, als sie in der Bahn sitzen, neben ihnen das in Packpapier eingehüllte Monstrum. "Teurer Kitsch."

Jan drückt mit seinem Knie ihre Beine etwas auseinander. "Aber schöner Kitsch, oder?"

Sie rutscht nach vorne, seinem spitzen Knie entgegen. "Geiler Kitsch", sagt sie, beugt sich vor und steckt ihm einfach die Zunge in den Mund.

*

Sie stehen vor dem Spiegel. Er nackt. Sie in der moccafarbenen Strumpfhose und den Stiefeln.

"Sehr geil." Er meint Spiegel und Spiegelbild. Marion presst sich an ihn und spürt, wie sein Schwanz hinter ihr härter und größer wird. "Moment", sagt er. "Bleiben Sie so, wie Sie sind. Und wo Sie sind. Schließen Sie die Augen und halten Sie still."

Marion weiß, dass sie ihm vertrauen kann; dass er ihr nie wehtun würde. Ihre Beziehung / Freundschaft / Affäre / Liebe / Wasauchimmer (Zutreffendes bitte ankreuzen, Mehrfachantworten sind möglich) gleicht seit vielen Monaten einer aufregenden Schiffsreise. Immer wieder entdecken sie erotisches Neuland, erobern unbewohnte Inseln, umschiffen gekonnt Tabus. Manchmal wagen sie sich ein Stück zu weit hinaus aufs offene Meer. Dann lachen sie, holen die Segel ein und lassen sich von den Wellen treiben.

"Mund aufmachen", verlangt er und sie öffnet den Mund. Sie spürt etwas Weiches, Kühles auf den Lippen, leckt daran. Keine Schokolade. "Augen auf!"

Sie blickt in den Spiegel. Goldener Lippenstift. Er steht neben ihr, seinen halbharten Schwanz in der Hand.

"Was für ein wunderschönes Paar", sagt er überzeugt und ihre Selbstzweifel wegen ihrer Narben, Fältchen und Fettpölsterchen lösen sich in Luft auf. "Stört es Sie, wenn ich ein paar Fotos von uns mache? Also nicht direkt von uns, nur von unseren Abbildern im Spiegel. Mit Selbstauslöser."

Eine nach der anderen Pose probieren sie aus. Er steht hinter ihr und umfasst mit seinen Händen ihre Brüste. Klick. Seine Zunge an ihrer Nylonscham. Klick. Sie sitzt breitbeinig vor dem Spiegel. Klick. Sie stehen einander gegenüber, berühren einander nicht, eine Schwanzlänge voneinander entfernt. Klick. Sie kniet vor ihm, seinen Schwanz in Mund. Klick. Seitlich vor dem Spiegel, sie vornübergebeugt, sein Schwanz an ihrer Möse. Klick. Breitbeinig zieht sie sich die Stiefel aus. Klick. Sie liegt auf dem Boden, er steht über ihr. Mit ihren Strumpfhosenfüßen reibt sie seinen Schwanz und lächelt ihn dabei an. Klick.

"Narziss und Goldmund", schenkt er ihr drei Worte.

Fortsetzung folgt... (und über Feedback freue ich mich immer noch)



Teil 6 von 11 Teilen.
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