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Von Beidem alles (fm:Sonstige, 5090 Wörter)

Autor:
Veröffentlicht: Aug 16 2015 Gesehen / Gelesen: 17495 / 13461 [77%] Bewertung Geschichte: 9.27 (71 Stimmen)
Aus den tiefsten Kellern des Gedankenhauses........

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Es ist längst Mitternacht vorbei und der Schnee fällt immer noch. Die Scheibenwischer geben ihr Bestes, und im Radio dudelt leise Dire Straits.Der Schnee fängt an, auf der Autobahn anzusetzen, und mein Womo schlingert mühsam eine Steigung hoch. "Das schaffe ich nie", schiesst mir durch den Kopf. Glücklicherweise sehe ich wenige Minuten später das Schild für eine Autoraststätte. Erleichtert biege ich in die Einfahrt und rolle an der geschlossenen Raststätte vorbei auf einen Parkplatz. Mit einem erleichterten Seufzen stelle ich den Motor ab und gehe nach hinten, mache Licht und werfe die Standheizung an. Sofort breitet sich wohlige Wärme aus, und mein Struppi legt sich auch gleich davor.

"Du solltest wohl auch Gassi, was". Er wedelt zustimmend und guckt mich erwartungsvoll an. Bei mir meldet sich aber der Hunger, war ich doch seit satten 8 Stunden hinter dem Steuer. Schnell setze ich eine Pfanne mit Wasser auf und beginne Zwiebeln zu schälen. Nach Spaghetti Bolognaise stand mir der Sinn. Bald ist die Sauce am köcheln und in der Pfanne brodelt es. "So , jetzt bist du dran, das braucht eine Weile". Sofort ist Struppi an der Türe. Als ich sie öffne, fegt eisiger Wind herein, und am Boden liegen schon gute fünf Zentimeter. Ich streife mir den Mantel über und wir stapfen los. Struppi schien das Wetter egal zu sein, er hüpft hin und her und beschnuppert alles, setzt überall seine Marken. Wir gehen auf die dunkle Raststätte zu .Alles ist still, kaum Autos, weder auf der Autobahn noch auf dem Parkplatz.

Struppi läuft auf einen dunklen Durchgang zu und verschwindet darin. Was er wohl wieder gesehen hat? Normalerweise ist er nach wenigen Augenblicken wieder bei mir, aber nach einer Weile finde ich, ich müsse mal gucken gehen. Im Durchgang ist es fast stockdunkel, und ich kann nur mit Mühe die Umrisse meines blonden Gefährten sehen, der aufgeregt schnieft und hechelt. Als meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt haben, sehe ich, dass eine in einer Jacke eingemummte Gestalt am Boden sitzt, den Rücken an der Wand. Irgend ein abgefuckter Junkie oder so. Ich hatte keinen Bock auf Troubles. Ich bücke mich und packe Strupi am Halsband. Da höre ich ein leises weinen. " Alles in Ordnung". Meine Stimme tönt hohl zwischen den Betonwänden. Jetzt werde ich doch neugierig.

"Hau ab". Die Stimme tönt hell und weinerlich. Struppi fängt an zu fiepen, und als ich ihn loslasse, geht er direkt auf die Gestalt zu und stupst sie mit der Nase an. Ein schmales Gesicht kommt unter der dünnen Jacke zum Vorschein, und eine Hand streicht dem Kleinen über den Kopf. Dabei ertönt ein lautes Schluchzen. " Was ums himmelswillen machst Du denn hier um diese Zeit. Du frierst Dich ja zu tode". Ich hatte Mitleid, obwohl mir eine innere Stimme riet, einfach wegzugehen. " Ach, lass mich doch in Ruhe". Ueberzeugend klang das aber nicht.

" Hör mal, wenn Du willst, kannst Du zu mir ins Womo kommen, ein wenig aufwärmen, ich bin grad am kochen, das reicht auch für zwei". Was mach ich da? Was halse ich mir da auf? Aber die Gestalt erhebt sich, und jetzt erkenne ich, dass es sich um eine Frau um die zwanzig handelte, viel zu dünn angezogen für diese Kälte. Und wie zur Bestätigung schlingt sie die dünne Jacke eng um sich und schnattert und zittert. " Na, dann komm mal mit, mein Hund hat dich schon ins Herz geschlossen. Schniefend folgt sie mir, und auch ich bin froh, wieder in die Wärme zu kommen.

Im Womo hat sich ein leckkerer Duft ausgebreitet. Ich nehme Ihr die Jacke ab, und als sie sich an den kleinen Tisch setzt , hole ich eine Wolldecke und lege sie um ihre zitternden Schultern. Jetzt, so bei Licht betrachtet sehe ich eine ausnehmend hübsche Frau vor mir, in einem sexy Abendkleid, als ob sie direkt von einer Poolparty käme. Während ich die letzten Vorbereitungen zum Essen erledige und den Tisch decke, frage ich: " Aber jetzt nimmt mich doch wunder, warum Du um diese Zeit hier auf der Raststätte rumsitzt" Sie schaut mich lange an, dann sagt sie leise: " Mein Freund hat mich aus dem Auto geschmissen" Schockiert blickte ich sie an. " Ja warum denn, ums himmelswillen?" Und wieder fängt sie an zu schluchzen. Mit brennendem Blick blafft sie: "WEIL ICH EIN MONSTER BIN"

Nein, ein Monster ist dies aber nun wirklich nicht, und mein verständnisloser Blick sprach Bände. " Ich mag nicht darüber reden" Ihr Blick drückt pure Verzweiflung aus und ich will nicht weiter fragen. Schweigend essen wir die Spaghetti und mit Freude sehe ich, wie es ihr anscheinend schmeckt. Auch scheint sie aufzutauen, sie legt die Decke weg , während sie das Essen geniesst. Verstohlen mustere ich sie, und

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