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Sonja (fm:1 auf 1, 1367 Wörter) [1/2] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jun 20 2017 Gesehen / Gelesen: 21462 / 15423 [72%] Bewertung Teil: 8.52 (58 Stimmen)
Ein toller Abend wird unterbrochen

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DIe Wochen nach der Jugendfreizeit vergingen schleppend. Ich kannte das schon, und ich wusste genau, was ich gegen dieses Gefühl machen konnte - Arbeiten. Tagsüber ging ich meinen Beruf nach,Abends und Nachts bereitete ich mich für die Nachbesprechung der Jugendfreizeit vor. Die Organisation, für die ich damals ehremamtlich tätig war, wurde vom Staat unterstützt, was, wie immer, einen immensen Papierkram bedeutete. Nach ein paar Tagen war ich fertig und hatte die Zusammenfassung bereits per Post in die Geschäftsstelle geschickt. Mittlerweile war die übliche innere Leere zum größten Teil verschwunden und ich konnte die freie Zeit genießen. Dachte ich noch an Janet? Aber selbstverständlich, denn ich war als ein anderer Mensch aus der Freizeit gekommen. Die Zeit mit Janet hatte mich geprägt, das war mir schnell klar geworden, aber diese Zeit gehörte nun der Vergangenheit an.

Die Tage vergingen, und das bevorstehende Wochenende war bei mir noch nicht verplant, als abends das Telefon klingelte. Ich wunderte mich, denn nur wenige Menschen hatten meine Telefonnummer. Jetzt, wo ich das hier aufschreibe, wird mir der Luxus der damaligen Zeit mal wieder bewusst. Es gab noch keine Handys wie wir sie heute kennen, der Internet war auch noch ein Fremdwort und wenn man etwas aufschrieb, dann entweder mit der Hand oder mit der Schreibmaschine. Nein, ich gehöre definitiv nicht zu jenen Nostalgiebesessenen, aber die damalagie Zeit hate durchaus ihre Vorteile. Das man nicht immer erreichbar war gehörte eindeutig dazu. "Ja?", meldete ich mich und versuchte dabei so angenervt wie nur möglich zu klingen. "Klappt nicht", sagte eine weibliche Stimme zu mir und ich musste lachen. Sonja war eine Freundin, wie man sie sich nur wünschen kann. Wir kannten uns seit der Kindheit, hatten uns zwischendurch aus den Augen verloren und den Kontakt durch einen gemeinsamen Freund wieder aufgenommen. Und von genau diesem Freund hatte sich Sonja getrennt. Nach einem wohl heftigen Streit war sie vorübergehend bei einer Freundin untergekommen und seit dem auf der Suche nach einer eigenen Wohnung. Das Telefonat war eine erfrischende Abwechslung. Sonja erzählte mir, dass sie endlich eine Wohnung gefunden hatte, und sie fragte mich, ob ich beim Renovieren helfen könne. Selbstverständlich sagte ich ohne zu Zögern zu, denn es war und ist für mich eine Selbstverständlichkeit, dass ich Freunden helfe.

Die Wohnung war klein, und deswegen kamen wir mit der Renovierung auch schnell voran und waren bereits nach dem zweiten Tag fertig. Die Räume waren alle mit der Grundfarbe gestrichen und Sonja konnte in den nächsten Wochen die von ihr so geliebten Wandverzierungen anfangen. Sonja wollte sich mit einem Essen bedanken, und deshalb fuhren wir anschließend zu mir. Ich überließ Sonja die erste Dusche und rauchte in der Zwischenzeit auf dem Balkon. Hatte Sonja mit mir geflirtet? Die letzten zwei Tage waren herrlich, und Sonja sah in ihren Arbeitsklamotten umwerfend aus. Und dennoch, sie war meine beste Freundin und damit kam mehr als Flirten nicht in Frage. Nachdem Sonja fertig war und sich um das versprochene Essen kümmerte, ließ ich es mir unter der Dusche gut gehen. Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber wenn das Wasser den Dreck des Tages wegspühlte, dann fühlte ich mich jedesmal als neuer Mensch. Erfrischt kam ich aus der Dusche und ging, eingehüllt in meinen Morgenmantel, an der Küche vorbei in mein Schlafzimmer um mir frische Klamotten anzuziehen. "Nette Aussicht", meinte Sonja aus der Küche und lachte. Ich grinste und nahm meine Sachen aus dem Schrank. "Mein Hemd steht dir", gab ich zurück, während ich mich anzog. "Dann behalte ich es", sagte Sonja, worauf ich nur den Kopf schüttelte. Es war diese erfrischende Art, die ich so an ihr möchte. Nachdem ich mich angezogen hatte, es reichte ein Hemd und eine Short, ging ich in die Küche. "Geh ruhig noch eine rauchen", meinte Sonja. "Das Essen dauert noch ein wenig." Ich hauchte ihr einen Kuß auf die Wange, nahm meinen Tabak und ging auf den Balkon.

Die Freundschaft zwischen Sonja und mir war schon etwas besonderes, das wurde mir in Augenblicken wie diesem mehr als nur bewusst. Sex war nie ein Thema bei uns, weswegen wir grundsätzlich offen miteinander umgingen. So auch jetzt. Sonja hatte lediglich ein Hemd aus meinen Schrank genommen und einen Slip an, und sie sah absolut heiß darin aus. Ihre Weiblichkeit war nicht zu übersehen, und doch war es meine beste Freundin, und ich war froh, dass wir einen solchen guten Umgang miteinander hatten. "Fertig", hörte ich Sonjas Stimme, die mich aus den Gedanken riss. Ich schmiss die Zigarette ins Glas und ging in die Küche.

Das Essen war ein Gedicht, und ich genoss es, dass ich ausnahmsweise einmal auf diese Art und Weise verwöhnt wurde. Sonja hatte meinen

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