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Die Fickmaschine (fm:Schwarz und Weiss, 3276 Wörter)

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Veröffentlicht: Jan 16 2018 Gesehen / Gelesen: 37518 / 27208 [73%] Bewertung Geschichte: 9.07 (116 Stimmen)
Was passiert, wenn ein eifersüchtiger Ehemann seiner Frau ein perfektes Sexspielzeug bestellt, damit sie während seiner Geschäftsreise nicht auf dumme Gedanken kommt?

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© Joyce Cunnings Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Charles stieg von mir runter als wäre er gerade rund um China geritten, dabei hatte er knapp fünf Minuten mäßiger Anstrengung hinter sich. Wäre er ein Buch gewesen, hätte ich mir gewünscht, dass die Schrift darin verblasste, damit ich es wenigstens für phantasievolle Notizen nutzen konnte.

Er offenbarte mir seine anstehende Geschäftsreise, während er auf dem Klo saß und untermalte seine Kundgebung mit aufmunternden Furzgeräuschen. Dem Gesamtbild, das ich von ihm hatte, vermochten auch weitere Blähungen nichts mehr hinzuzufügen. Er war nun mal mein Mann, Pech gehabt. Oder auch Glück, was die finanzielle Lage und die sich daraus ergebenden Annehmlichkeiten betraf, auf die ich gerne für etwas mehr Aufmerksamkeit verzichtet hätte.

Ich weiß nicht, wie er auf die Idee kam, aber scheinbar war er der Meinung, es bestünde die grundsätzliche Möglichkeit, ich könnte ihm in seiner Abwesenheit untreu werden. Die einzigen Freunde, die wir hatten, bestanden aus Ehemännern von seinem Unterhaltungswert und deren gelangweilten jüngeren Frauen. Mir fehlte also schon allein die Gelegenheit.

Charles bestand darauf, mir einen elektronischen "Ersatz" zu besorgen, der mir die Zeit ohne ihn versüßen sollte. Mein erster Gedanke beim Wort Ersatz war eine fast leere Batterie in einem halb erigierten Furzkissen. Der zweite beschäftigte sich mit der Frage, warum er glaubte, mir eine Zeit ohne ihn noch versüßen zu müssen?

Er hatte wohl einen "heißen Tipp" bekommen, also sahen wir uns eine Webseite an, auf der man diverse "Maschinen" bestellen konnte, die - um künstliche Intelligenz (wofür?) angereichert - der Frau zu Diensten sein konnten. Einige sahen wirklich aus wie Männer. Etwas künstlich vielleicht aber nicht wirklich abstoßend. Die Vorstellung, mich mit einer ausdauernden Maschine zu vergnügen, war mir alles andere als unangenehm. Ein Vibrator war nichts anderes als eine Maschine in meiner Hand, die nur einen konkreten Zweck erfüllte. Ich hatte nur einen, der aber häufig im Einsatz und schon mein dritter war.

Die Webseite bot einige Konfigurationsmöglichkeiten und sogar eine Auswahl an künstlich hergestelltem Ersatz für "männliches Ejakulat". Man konnte es um auswählbare Vitamine anreichern lassen und es in Konsistenz und Geschmack einem einzusendenden "Vorbild" nachempfinden lassen. Es gab auch eine Auswahl "prominenter Geschmacksmuster", die ich aber für ziemlich überflüssig hielt. Charles genauso, weil die prominenteren Modelle mindestens im oberen vier- oder sogar fünfstelligen Bereich lagen.

Unsere Wahl fiel also auf den Nachbau eines mir gänzlich unbekannten Football-Spielers, der mit seinen 1.500 Euro deutlich günstiger war als die Konkurrenz. Charles bezahlte per Kreditkarte und die Lieferung wurde pünktlich am Tag seiner Abreise zugesagt.

Tatsächlich klingelte es an der Tür, als meine App mir anzeigte, dass Charles' Flieger abhob. Ich öffnete, sah in ein freundliches, dunkelhäutiges Gesicht und war erfreut, dass die Maschine in Wirklichkeit noch besser aussah als ihr Bild, an das ich mich schwach erinnerte, aber irgendwie anders. Sie sah wirklich fast realistisch aus. Die Muskeln waren etwas übertrieben proportioniert.

Sie stellte sich als Modell "Tango" vor, machte einige Schritte ins Haus, als ich sie dazu aufforderte und sah mich mit einem dauerhaft freundlichen Lächeln an. In ihrer Hand hielt die Maschine eine Bedienungsanleitung, die sie mir entgegen streckte. Ich nahm sie, schlug sie auf und las darin.

Offenbar verstand dieses Gerät Sprachbefehle, das hatte ich schon von alleine herausgefunden. Es waren zehn verschiedene Modi programmiert:

Missionar, Doggy, Sie oben aktiv, sie oben passiv, Oral nur Vagina, Oral nur Anus, Oral beides, Handjob, Anal, Deepthroat.

Das waren schon mal neun Modi mehr als mein Mann drauf hatte. Die Geschwindigkeit war frei justierbar, auch per Sprachbefehl, da hatte jemand mitgedacht. Auch die "Härtegrade" waren frei einstellbar. Es waren aber einige vorprogrammiert, die von der Benutzerin - ebenfalls per Sprachbefehl - ausgewählt werden konnten:

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