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Der Rasenmähermann (fm:Schlampen, 21665 Wörter)

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Veröffentlicht: Jan 19 2018 Gesehen / Gelesen: 33239 / 29484 [89%] Bewertung Geschichte: 9.49 (122 Stimmen)
Ein unterbelichteter Gehilfe, dessen fußballbegeisterte Kumpels und eine untervögelte Mittvierzigerin. Ein explosives Gemisch für eine notwendige Verwandlung. Mein Erstlingswerk. Vorsicht! 70 Normseiten, nichts für die Mittagspause.

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© Joyce Cunnings Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Kapitel 1: Klaus

Die Reifen pflügen durch den Schotter vor meiner Doppelgarage. Das Tor steht offen, also kann ich die Klimaanlage genießen, bis ich im Schatten aussteige. Ich muss mich nicht am Rasenmäher vorbeizwängen, also ist der Gärtner schon da. Als geschiedene Mittvierzigerin lebe ich in einem stattlichen Haus. Mein Exmann hat es damals selbst entworfen und für knapp zwei Millionen bauen lassen. Er hat das Geld einfach überwiesen, kein Kredit. Heute wohnt er mit seiner neuen "Errungenschaft" erfreuliche dreihundert Kilometer entfernt. Er hat mich mit einer obszön hohen Summe zurückgelassen, die ich in meinem Leben nicht mehr werde ausgeben können. Ich muss nicht sparen, brauche nicht zu arbeiten und das ist exakt das, was ich mache.

Ich gehe von der Garage in die Küche, stelle meine Tasche ab und bringe meine Neuerwerbungen in die Ankleide. Das kleinste Päckchen lege ich auf die gepolsterte Bank, die den Raum in zwei Hälften teilt. Der Rest landet vorerst unbeachtet auf dem Boden. Ich ziehe meine verschwitzten Sachen aus und gehe unter die Dusche. Wieder in der Ankleide öffne ich die "neutrale Verpackung" und begutachte den Inhalt: mein neues Spielzeug. Nicht sehr groß, aber den Kundenbewertungen nach ein Muss für jede Frau. Ich drücke sofort auf den einzigen, nur zu ertastenden Knopf und ... nichts passiert. Enttäuscht stecke ich das beiliegende Ladekabel in den Vibrator und suche mir eine freie Steckdose. Selbst meine Akkus werden heutzutage im geladenen Zustand geliefert, warum nicht dieses Ding?

Ich steige in mein Trägerkleid, weil es gerade daliegt. Ein schwarzer Hauch von Nichts, eigentlich mehr ein Negligé als ein Kleid, aber zu Hause trage ich es gern, besonders, wenn es so warm ist, wie heute. Mit etwas getrübter Laune gehe ich in die Küche. Die Fliesen sind angenehm kühl unter den nackten Füßen. Draußen kämpft Herr Asmut, mein Gärtner, mit einem Rosenstock. Als er mich sieht, winkt er mir zu und was er gerade zusammenbinden wollte, fällt ihm vor die Füße. Ich lache und winke zurück. Sein Gehilfe sitzt auf dem Rasenmäher, einem Ungetüm, das bei der Größe des Grundstücks aber unabdingbar ist.

Ich beschließe, den offiziellen Teil des Tages, also meinen Einkauf, mit einem Cocktail zu krönen und den Nachmittag einzuläuten. Im Wohnzimmer schalte ich den riesigen Flachbildfernseher ein, zappe einmal durch alle Kanäle und schalte genervt wieder aus. Nur Mist auf allen Programmen; Tieren bei der Paarung zuzusehen ist nicht wirklich geeignet, mich jetzt auf andere Gedanken zu bringen. Und bis mein neuer Freund aufgeladen ist, muss ich mich von meinen Gedanken ablenken. Wie so oft in letzter Zeit.

Wie sagte eine meiner Freundinnen letzten Monat? "Du bist chronisch untervögelt. Schnapp dir den Erstbesten, der dir vor die Flinte kommt und lass dir deine Depri-Phase aus dem Kopf ficken." Sie hält nicht immer meinen bevorzugten Sprachrahmen ein, aber sie hat uneingeschränkt recht. Für einen Aufriss in irgendeiner Disco bin ich wohl zwanzig Jahre zu alt und eine dieser Dating-Plattformen kommt nicht in Frage. Nachher will der Auserwählte bleiben. Nein, wenn es sich ergeben sollte, auf einer Party oder im Urlaub, dann gerne, aber bitte keine dauerhafte Beziehung mehr.

Mein Gärtnertrupp macht Pause auf der Terrasse und ich rufe aus dem Wohnzimmerfenster, ob sie was zu trinken haben wollen. Herr Asmut nimmt dankend an und begibt sich in das Gästehaus, vermutlich zum Händewaschen. Das Tablett mit Gläsern habe ich schon in der Küche zurechtgestellt. Nachdem ich das Wasser aus dem Kühlschrank darauf gestellt habe, trage ich alles nach draußen.

Klaus, so hat Herr Asmut mir seinen Gehilfen vor einiger Zeit angekündigt (und dabei betont, dass es nichts extra kosten würde, wenn er hilft, was ich natürlich ablehnte und nun den lächerlichen monatlichen Betrag verdoppelt habe), sitzt auf einem der Barhocker. Ich stelle das Tablett auf den großen Tisch. Beim Abstellen verrutsch einer der Träger meines Kleides und so vorgebeugt wie ich jetzt dastehe, kann Klaus ganz sicher sehen, was ich darunter trage. Nichts.

Mein - nicht ganz unbeabsichtigter - ungeschickter Versuch, den Träger durch anwinkeln des Arms etwas zu korrigieren, legt meine linke Brust komplett frei. Ohne zu prüfen, ob Klaus zu mir rüber sieht, wovon ich stark ausgehe, weil er mich immer ansieht, wenn ich in der Nähe bin,

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