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Sex and Crime (fm:Ehebruch, 3606 Wörter)

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Veröffentlicht: Jun 22 2018 Gesehen / Gelesen: 17629 / 13860 [79%] Bewertung Geschichte: 7.76 (62 Stimmen)
Ein Ehebruch kann ein böses, tödliches Ende nehmen

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Sex and Crime

Sandra Sonnenscheins Leben verlief eigentlich seit langem schon in sehr geordneten Bahnen. Der silberne Hochzeitstag mit Egon, ihrem liebenswürdigen Ehemann, der ihr seine tiefe Zuneigung regelmäßig nicht nur mit einem hübschen Blumenstrauß bezeugte, lag schon ein gutes halbes Jahr hinter ihr. Die einzige Tochter Charlotte stand bereits auf eigenen Füßen. Sie war ein pflegeleichtes Kind, wie man so sagt. So wunderte es niemanden in dem Umfeld der kleinen Familie, dass Charlottes Strebsamkeit ihr eine feste Anstellung als Grundschullehrerin verschafft hatte. Sogar ein Verlobter hatte sich bereits eingestellt. Ulf-Hermann hatte sich gerade als Rechtsanwalt in unserer Kleinstadt niedergelassen. Auch er schien eher zurückhaltend und brav. Von Hochzeit wurde zwar nicht gesprochen. Aber Sandra Sonnenschein wusste, dass sie wohl kaum mehr als ein Jahr zuwarten müsste, bis die freudige Botschaft sie und ihren Egon erreichen würde. Dann wäre es auch nicht mehr weit, bis sie Oma oder Großmama gerufen würde.

Wieder einmal war ein beschaulicher Sonntag vorübergegangen. Sandra und Egon hatten nach dem Mittagessen einen gut eineinhalbstündigen Rundgang um den nahegelegenen See gemacht. Darüber war es Zeit geworden, den selbst gebackenen Bienenstich zusammen mit einer Tasse Kaffee auf der Veranda einzunehmen. Es war ein herrlicher Tag mit angenehmen Temperaturen so um die 25 Grad. Geredet haben die beiden an jenem Tag nicht viel miteinander. Es war mehr ein Austausch notwendiger Informationen. Aber auch das gehörte zur Normalität ihres Beisammenseins. Man war stets zuvorkommend und liebevoll im Umgang. Auf große Gesten oder gar tiefschürfenden Gedankenaustausch verzichteten die beiden, nicht zuletzt weil dies möglicherweise Differenzen hätte heraufbeschworen, die ihrer Harmonie Schaden bereiten könnten.

Als der Abend gekommen war und die Straßenlampen schon aufglimmten, saßen die beiden wie jeden Abend auf der Couch. Sandra schaute sich den sonntäglichen romantischen Abendfilm im Fernsehen an. Egon las noch etwas im Spiegel der vorigen Woche. Schließlich würde er bereits morgen früh das neue Exemplar am Kiosk erwerben, der Treffpunkt aller Pendler war, die in die nahe gelegene Stadt fuhren. Da klingelte das Telefon. Egon legte mit einem Gesicht, das Missmut erkennen ließ, das Heft zur Seite und griff zur Seite nach dem Hörer. Bis auf ein "Ja, Ja" äußerte er sich nicht. Das Gespräch hatte nur wenige Augenblicke gedauert. Dann legte Egon wieder auf, setzte sich allerdings nicht hin, sondern ging in die Diele, zog seinen sommerlichen Blazer über und verschwand mit einem "Bis gleich" in die aufkommende Dunkelheit der Straße. Sandra kannte das. Es kam immer wieder mal vor, dass Egon zu einem alten Freund gebeten wurde, um ihm in steuerlichen Sachen einen Rat zu erteilen. Schließlich war Egon von Beruf Steuerinspektor bei dem hiesigen Finanzamt. Spätestens wenn sie so gegen 23 Uhr ins Bett gegangen war, würde er wieder daheim sein.

Sandra Sonnenschein wunderte sich zwar, als am nächsten Morgen Egon nicht wie gewohnt neben ihr lag. Aber auch das regte sie nicht sonderlich auf. Denn es konnte durchaus vorkommen, dass Egon bei viel Arbeit im Büro einen Bus früher als üblich nahm. Dann sahen sie sich erst gegen den Spätnachmittag wieder. Da Egon morgens kein Frühstück zu sich nahm, hinterließ er ohnehin keine Spuren. Sandra dachte deshalb, dass alles seinen üblichen Gang genommen hätte. Dabei war ihr wohl entgangen, dass Egons Bettseite keine Benutzungsspuren aufwies. Sie machte sich selbst fertig und lief dann die wenigen Meter zu ihrem Supermarkt, wo sie schon seit der Lehre halbtags an der Kasse arbeitete. Heute wollte sie Wiener Schnitzel braten. Das war ihrer beider Leibgericht und musste selbstverständlich mit feinem Kalbfleisch zubereitet werden. Mit leicht schlenkerndem Einkaufsbeutel kehrte sie kurz nach Mittag in ihr Heim zurück. Viel an Hausarbeit stand in dem Zweipersonenhaushalt nicht an, und so setzte sie sich für eine Weile auf die Terrasse und döste vor sich hin. Schon bald wäre es Zeit, das Essen für Egon und sich vorzubereiten.

Als die Schnitzel schon in der Pfanne knisterten und an dem Deckel des Kartoffeltopfs ein feiner Dunst hervorströmte, dachte sie an die freudvollen Augenblicke vor einer guten Stunde zurück. Zwei volle Gläser Orangensaft hatten sie von der Terrasse zur Toilette gedrängt. Als sie die unausweichlichen Reste mit einem Fetzen Papier abwischte, überkam es sie wie so manches Mal in solcher Situation. Ihr Zeigefinger glitt über ihre wulstigen Lippen, die von einem dichten lockigen Busch

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