| Überraschung (fm:Ehebruch, 1280 Wörter) | ||
| Autor: Neugierigermensch | ||
| Veröffentlicht: Sep 08 2018 | Gesehen / Gelesen: 20414 / 12931 [63%] | Bewertung Geschichte: 8.08 (38 Stimmen) | 
| Überraschungen, vor allem jene, bei denen wir von uns selbst überrascht werden, können sehr interessant sein | ||
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Teil 1  
 
Nun war ich schon so lange mit meinem Partner zusammen und dennoch hatte ich den Eindruck, dass die Liebe zu ihm weiter zugenommen hatte. Wir  konnten nicht nur super Gespräche führen, teilten in vielen Dingen eine  ähnliche Einschätzung; auch in der Sexualität war zwar der ganz große  Elan raus, aber wir kamen doch  wenigstens wöchentlich zweimal  zusammen. Und ich kann mich nicht erinnern, dass ich in diesen  Zusammenkünften nicht zumindest einmal kam. Natürlich bekam ich keine  zitternde Knie mehr, wenn ich ihn sah. Auch die Art des Sexes war jetzt  nicht übertrieben variantenreich; einige Praktiken waren nun auch mal  so gar nicht mein Ding: ich ließ mich von ihm nicht in den Mund  spritzen, da ich den Geschmack einfach nicht antörnend fand. Anal hatte  er mich entjungfert, aber schnell wurde mir klar, dass dies nicht zu  meinen Präferenzen gehörte. Was mich anmachte, war schon sein schöner  Schwanz, dessen Ausmaße bei weitem über denen der meisten anderen lag.  Er fühlte sich gut an, wenn er in mich hineinglitt. Aber dennoch galt  für mich immer noch, dass ein gutes Gespräch das beste Aphrodisiakum  war. Es war eines der Treffen, an dem mein Partner nicht teilnahm: eine  Teilnehmerin der Yogagruppe heiratete und hatte mich zum Polterabend  eingeladen. Ich hatte Reiner angeboten, mitzukommen, aber er hatte  keine Lust: Gehe ruhig alleine dorthin." Ich verstand ihn nicht recht,  da er eigentlich überhaupt keine Probleme hatte, in Kontakt zu kommen,  auch wenn er die Menschen nicht kannte. Aber ich sparte mir die  Diskussion. Mit meinen Mitte 50 Jahren war ich noch immer stolz auf  meine schlanke Figur: viele der gleichaltrigen Frauen hatten mehr das  Erscheinungsbild eines Hausmütterchens. Und als ich mich hier bei der  Feier so umschaute, konnte ich erkennen, dass die schlanken Menschen in  der Minderzahl waren, obwohl die meisten viele Jahre jünger waren als  ich. Halt gaben mir erst einmal die Menschen aus dem Yoga: sie kannte  ich, mit denen unterhielt ich mich anfangs viel. Dann kamen aber auch  teilweise deren Freunde hinzu und es wurde ein wirklich unterhaltsamer  Abend. Im Verlaufe des Abends bemerkte ich, dass ein auffallend  jüngerer Mann immer wieder meine Nähe suchte. Ich kam nicht umhin, mich  dadurch geschmeichelt zu fühlen. Er mochte zwischen 35 und 40 Jahren  sein, hatte eine gute Figur (gehörte also nicht zu den aus den Fugen  geratenen), angenehme Gesichtszüge, die er durch ein sympathisches  Lächeln unterstützte. Und seine erst einmal kargen Wortbeiträge ließen  erkennen, dass er sich durchaus überlegte, was er sagte. Er hatte sich  als Jürgen vorgestellt- Ich merkte, dass ich manchmal Ausschau hielt  nach ihm, wenn er nicht in meiner Nähe sich aufhielt. Dann sah ich ihn,  wie er mit einem anderen Mann redete. Huch, hatte er nicht gerade mit  seinem Kopf in meine Richtung gedeutet? Ich drehte mich schnell weg und  suchte den Kontakt zu einer Yogakollegin.  
 
2 Jürgen war mit sich zufrieden: von Martin war er eingeladen worden, ihn zu begleiten. Zuerst hatte er nur widerwillig die Einladung  angenommen. "Auf einer Hochzeit läuft ja sowieso nichts", hatte er zu  Martin gesagt. Dieser lächelte nur und meinte: "Na, du musst es ja  wissen. Ich finde deine Einteilung nach Erfolgsaussichten schon  gewagt."  Er war also doch mitgekommen, hatte diese Frau beobachtet,  die sich dann irgendwann als Rita vorstellte. Gut, sie war schon etwas  älter, ja, sicherlich fast 20 Jahre älter, aber er hatte es öfter schon  erlebt, dass gerade diese Frauen ausgehungert waren nach einem Schwanz,  ja, nach einem Jüngeren, der es ihnen gut besorgte. Er stellte sich  neben Martin: "Siehst du diese Frau dort, die blonde. Ich glaube, die  hat es bestimmt nötig. Sie scheint auch alleine hier zu sein. Hat für  ihr Alter doch wirklich noch eine gute Figur. Gut, ihre Titten sind was  klein, aber ich hoffe, dass sie dafür um so sensitiver sind." "Und ich  dachte, auf Hochzeiten oder Polterabenden läuft nichts, hast du  wenigstens gesagt." "Ja, ist ja schon gut, habe ich mich eben geirrt.  Allerdings ist das ja auch alles noch nicht in trockenen Tüchern."  "Ach, du schaffst das schon. Vielleicht ist sie ja sogar dafür zu  kriegen, dass sie sich von uns beiden  schön durchficken lässt." "Immer  mit der Ruhe. Nur nichts überstürzen. Ich geh mal wieder hin und mache  weiter auf schön Wetter. Werde jetzt mal meinen ganzen Charme spielen  lassen." Sie empfing ihn mit einem Lächeln. "Das sieht gut aus, da  kommt ja schon etwas Vertrautheit herüber", dachte er bei sich. "Sie  haben ein sehr nettes Lächeln", sagte er zu ihr gewandt. Nun achtete er  genau auf ihre Reaktion. Ja, ein wenig wurde sie rot, bevor sie sich  für das Kompliment bedankte. "Gewonnen", ging es ihm durch den Kopf. Er  hatte gelernt, an sich zu glauben. Und Dinge oder Reaktionen, die er  nicht richtig einordnen konnte, immer in seinem Sinn zu interpretieren.  Frauen mochten nun mal selbstbewusste Männer. "Ich bin nun mal ganz  unverschämt", sagte er und machte extra eine längere Pause, um ihre  
 
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