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Neuanfang (fm:Romantisch, 9177 Wörter) [1/5] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Nov 01 2019 Gesehen / Gelesen: 41078 / 30740 [75%] Bewertung Teil: 9.72 (379 Stimmen)
Amy hat sich von ihrem Freund getrennt und wagt einen kompletten Neuanfang

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© LilahSternchen Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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wichtig. Bei solchen Kleingeistern kann man sich nicht wohlfühlen und damit auch keine gute Arbeit leisten. Das wird sowieso nichts.

"Moment!", meldet sich plötzlich der Software-Heini zu Wort.

Überrascht drehe ich mich noch einmal um. Ich bin verwundert darüber, dass er überhaupt etwas sagt. Aber offenbar geht es nicht nur mir so. Auch der Personalchef schaut ihn ungläubig an.

"Was noch?", frage ich.

Ich bin dabei etwas schroffer, als ich wollte. Er hat mich in einem Moment erwischt, in dem ich mich geärgert habe. Warum soll ich das verbergen? Das ist nicht meine Art. Ich lasse mich aber trotzdem zurück auf den Stuhl nieder.

"Wären Sie mit einer Probeaufgabe einverstanden?", fährt der Nerd fort. "Statt einer Probezeit."

"Wie stellen Sie sich das vor?"

"Sie bekommen von mir eine Aufgabe gestellt und haben - sagen wir mal - vier Wochen Zeit, um die entsprechende Softwarelösung zu entwickeln. Wenn Sie mir innerhalb dieser Frist die Lösung präsentieren, haben Sie den Job, sonst trennen wir uns wieder."

"Bei Bezahlung? Für die vier Wochen."

"Natürlich, mit dem Einstiegsgehalt", schlägt er vor. "Schlecht ist das Angebot nicht. Wenn sie es schaffen, haben Sie eine hervorragende Verhandlungsposition für die Zeit danach."

"Einstiegsgehalt und bei Erfolg eine Prämie, wie sie vermutlich jeder in diesem Haus bekommt, wenn er eine knifflige Aufgabe erfolgreich löst", halte ich dagegen.

"Wie kommen Sie dazu anzunehmen, dass es sich um eine knifflige Aufgabe handelt?"

"Vier Wochen Zeit? Da muss es knifflig sein."

"Sie denken mit."

"Muss ich wohl, um nicht übers Ohr gehauen zu werden."

"Das war nie meine Absicht. Also Einstiegsgehalt und Erfolgsprämie?"

"Ok, das klingt nach einem fairen Angebot. Wann kann ich anfangen?"

"Von mir aus morgen. Punkt 8 Uhr in meinem Büro?"

"Wie war nochmal Ihr Name?", erkundige ich mich. Bei der Vorstellung hat er so stark genuschelt, dass ich seinen Namen nicht richtig verstanden habe.

"Hismann, Herbert Hismann", antwortet er.

"Gut, Herr Hismann, dann bis morgen."

Ich stehe auf, reiche zuerst Hismann, dann dem Personalchef die Hand und wende mich zum Gehen. An der Tür bleibe ich kurz stehen und höre noch, wie die beiden sich miteinander unterhalten.

"Ich dachte, du willst keine Frau mehr?", meint der Personalchef. "Hast nicht du dich beklagt, dass du nur noch Zickenkrieg hast."

"Die Kleine hat etwas an sich, das mir sagt, dass sie genau die Richtige für uns ist. Sie ist entschlossen und selbstbewusst. Hast du schon einmal gesehen, dass ein Bewerber aufsteht und gehen will? Das machen nur Leute, die gut sind. Ich will ihr eine Chance geben, wenn auch eine kleine."

"Warum eine kleine?"

"Die Aufgabe, die ich ihr geben werde, hat noch keiner knacken können. Sogar ich habe mir bisher die Zähne daran ausgebissen. Wenn sie es tatsächlich schafft, dann hat sie sich den Job mehr als verdient", antwortet Hismann.

Ich höre, wie beide lachen. Doch das spornt mich erst so richtig an. Ich werde es den beiden Affen schon zeigen. Wenn wir uns das nächste Mal gegenübersitzen, dann habe ich tatsächlich eine gute Verhandlungsposition. Ich werde die Aufgabe lösen. Davon bin ich felsenfest überzeugt. Und dann diktiere ich die Bedingungen.

Kapitel 2

"Guten Morgen Herr Hismann", grüße ich meinen neuen Chef.

Es ist fünf Minuten nach acht Uhr. Ich warte schon geschlagene zehn Minuten auf ihn. Dabei hätte ich fast verschlafen. Ich bin es nicht mehr gewohnt, so früh aufzustehen. Ich musste mich ganz schön beeilen.

"Guten Morgen Frau Schnürl. Kommen Sie bitte mit", empfängt er mich.

Er führt mich in sein Büro und überreicht mir einige Unterlagen. Diese muss ich unterschreiben. Es sind der Arbeitsvertrag, eine Verschwiegenheitsvereinbarung, einige Anmeldungen und noch einiges mehr. Ich darf jeweils eine der drei Kopien behalten. Danach bekomme ich von ihm eine Mappe. Darauf steht `Sauerstoffversorgung`.

"Hier drinnen finden Sie alle Informationen, die Sie brauchen. Analysieren Sie alles ganz genau. Von diesem Bereich hängt sehr viel ab. Im Ernstfall geht es um Menschenleben", erklärt er fast feierlich.

"Das kann ich mir vorstellen."

"Kommen Sie, ich bringe Sie an Ihren Arbeitsplatz", bietet er an.

Hismann führt mich in ein nahegelegenes Büro. Es ist mit einem großen Schreibtisch und einem Aktenschrank recht nüchtern eingerichtet. Ich bin überrascht, dass ich in einem abgeschlossenen Raum und nicht in einem Großraumbüro arbeiten soll. Mehrere Softwareentwickler arbeiten oft in einem einzigen Raum, um besser Ideen austauschen zu können.

"Sie werden sich vermutlich fragen, warum ich Ihnen ein Büro zuweise. Wir haben uns dazu entschlossen, den Entwicklern einen abgeschiedenen Raum zur Verfügung zu stellen, in dem sie in Ruhe arbeiten können, wenn Sie die Abgeschiedenheit brauchen. Es gibt aber auch einen Gemeinschaftsraum, in den sie gehen können, wenn Sie Gesellschaft wünschen. Kommen Sie!", erklärt er. Offenbar hat er meine Gedanken erraten.

Mein Chef führt mich einen langen Gang entlang, vorbei an weiteren Büros anderer Mitarbeiter, öffnet am Ende eine Glastür und wir betreten einen riesengroßen Raum. Dort stehen Schreibtische aber auch bequeme Sitzgelegenheiten scheinbar planlos im Raum verteilt. Ein Bereich ist wie ein Freizeitclub gestaltet. Neben einer Theke mit allem, was das Herz begehrt, stehen auch Tischtennistische, Tischfußballspiele und einiges andere mehr herum. Etwa zwölf Frauen und Männer schauen zu uns herüber, als wir den Gemeinschaftraum betreten. Sobald sie uns sehen und erkennen, dass ich neu bin, haben wir ihre volle Aufmerksamkeit. Ich gehe davon aus, dass sie sich die Neue genauer anschauen wollen.

"Meine Damen und Herren, ich darf Ihnen unsere neue Kollegin Amy Schnürl vorstellen", informiert Hismann die Anwesenden.

"Hallo, freut mich", sage ich verlegen.

Die Anwesenden grüßen, manche recht freundlich, andere brummen nur ein "Hallo", wieder andere sagen gar nichts. Der Teamgeist scheint in diesem Betrieb nicht besonders ausgeprägt zu sein. Das finde ich schade. Ich bin kein Ellbogentyp und mag keine Grabenkämpfe. Ich schätze es, wenn man sich gegenseitig hilft und Ideen austauscht. Als Gruppe kommt man auf diese Weise viel schneller und leichter zum Erfolg. Aber meist hängt es von der Teamführung ab, ob sich alle als Einzelkämpfer fühlen oder zusammenarbeiten.

Hismann zeigt mir die Theke, wo jeder ganz nach Belieben Getränke und kleine Speisen nehmen kann. Alles ist kostenlos. Offenbar ist dies der einzige Versuch der Firmenleitung, einen positiven Beitrag zum Betriebsklima zu leisten.

Nach einer kurzen Einführung in die übrigen Betriebsräume, die für uns IT-Leute wichtig sind, kehren wir in mein Büro zurück. Hismann zeigt mir den Laptop, mit dem ich arbeiten werde und gibt mir Passwörter, erklärt mir meine Berechtigungen und alles andere, was noch wichtig ist.

"Wenn Sie die Probeaufgabe zu meiner Zufriedenheit erledigen und fix zu uns kommen, können wir gerne auch darüber sprechen, welche technische Ausstattung Sie haben möchten. Vorerst muss das reichen, was wir haben", eröffnet er mir.

"Das passt schon. Ausschlaggebend ist weniger die Technik als der Programmierer. Es kommt auf die Ideen an."

Hismann schaut mich einen Moment überrascht an. Dann erkundigt er sich, ob ich noch Infos bräuchte. Da ich aber keine weiteren Fragen habe, lässt er mich allein. Die Situation kommt mir irgendwie surreal vor. Ich sitze in einem kleinen Büro, besitze einen Laptop, habe eine Mappe mit Infos vor mir und kein Gefühl für die Arbeit, die ich erledigen soll. Das erste wird also sein, mich mit meiner Aufgabe vertraut zu machen.

Ich schnappe mir deshalb die Unterlagen und gehe in den Gemeinschaftsraum. Ich fläze mich auf eine recht bequeme Couch und studiere die Unterlagen. Für mich ist das Ganze völliges Neuland. Ich habe keine Ahnung von einem Raumschiff und kann mir nicht viel darunter vorstellen. Deshalb kann ich mit den meisten Informationen, die ich in der Mappe vorfinde, zunächst so gut wie nichts anfangen.

Ich versuche im Internet zu recherchieren, kann aber auch dort nur wenig Brauchbares finden. Das ist zwar blöd aber andererseits auch verständlich, denn wir arbeiten an der Zukunft. Das, was wir erschaffen sollen, gibt es noch nicht. Also kann es noch nicht im Netz zu finden sein. Es ist aber trotzdem frustrierend. Ich soll an etwas arbeiten, von dem ich nicht den blassesten Schimmer habe, wie es aussieht, wie es funktioniert und wie ich das Problem lösen könnte

So vergeht mein Tag mit der vergeblichen Suche nach Informationen. Ich mache zwischendurch auch Pausen und trinke Mineralwasser. Zweimal folgt mir einer meiner männlichen Kollegen zur Theke und versucht ein Gespräch in Gang zu bringen. Doch die Versuche, mich anzubaggern, sind äußerst plump und ich lasse die Kerle abblitzen. Ich mag keine Männer, die ohne Fantasie durchs Leben gehen.

Draußen wird es allmählich dunkel und ich liege wieder einmal auf meiner Couch und versuche mich im Internet über Lebenserhaltungssysteme in Raumschiffen schlau zu machen. Plötzlich reißt mich eine Kollegin aus meinen Gedanken.

"Hallo, ich bin Kerstin. Ich gehe jetzt nach Hause. Schaltest du das Licht aus, wenn du gehst? Du bist die Letzte", meint sie.

"Oh schon so spät?", bin ich völlig überrascht.

"Die Zeit vergeht", antwortet sie lapidar.

"Ich hätte eine Frage: Gibt es irgendwo ein Modell oder Pläne von diesem Raumschiff. Wie soll ich ein System und die entsprechende Steuerung planen, wenn ich keine Ahnung davon habe, was ich steuern soll?"

"So etwas gibt es vermutlich nicht. Ich habe noch nie ein Modell gesehen. Auch hat uns niemand einen Plan oder sonst etwas gezeigt. Man ist in der Firmenleitung der Meinung, dass alles absolut geheim bleiben muss. Das bereitet uns allen große Probleme", antwortet sie. "Willkommen in unserer Top-secret-Welt."

"Na dann schönen Abend!", wünsche ich.

"Dir auch", antwortet sie freundlich.

Ich bin echt frustriert, da mir die elementarsten Informationen fehlen. Kein Wunder, dass bisher niemand das Problem hat lösen können. Wie auch, wenn man nicht weiß, was man steuern soll. Ich habe keine Informationen darüber, wie das System zur Sauerstoffversorgung funktionieren soll und für wie viele Personen es ausgelegt sein muss. Ich bin im absoluten Blindflug und das mag ich nicht. Trotzdem sammle ich jede Information, die ich im Netz finden kann. Nur leider arbeiten wir an einem Projekt, das es so noch nicht gegeben hat. Deshalb sind die Informationen äußerst spärlich.

Als plötzlich die Tür aufgerissen wird und ein Mann um die Dreißig hereinkommt, schrecke ich aus meinen Gedanken hoch. Ich dachte, ich wäre die Letzte, die noch hier ist! Mein Hochschrecken bleibt ihm natürlich nicht verborgen. Aber auch er scheint nicht erwartet zu haben, noch jemanden anzutreffen.

"Oh Verzeihung", meint er. "Ich wusste nicht, dass noch jemand im Haus ist. Ich wollte Sie ganz bestimmt nicht erschrecken."

"Wie du siehst, wird immer noch gearbeitet", stelle ich klar.

Ich sage einfach du, weil wir sonst auch alle per du sind. Außer mit Hismann natürlich. Doch wenn er um diese Zeit noch im Haus ist, kann er kein höheres Tier. Spät abends schuften nur noch die armen Schweine.

"Fleißig, fleißig", kontert er. Er hat ein unsicheres aber ausgesprochen süßes Lächeln. "Ich bin übrigens Fred."

"Freut mich, ich bin Amy."

"Dich habe ich noch nie hier gesehen. Bist du neu?"

"So neu bin ich auch wieder nicht", gebe ich Kontra. Dabei lache ich, um zu zeigen, dass ich scherze.

"Nun ja, noch sehr jung zumindest und neu bei uns", korrigiert er sich. Auch er lächelt.

"So kann man es ausdrücken. Ich habe heute angefangen."

"In der IT-Abteilung?", erkundigt er sich. "Wie läufts?"

"Beschissen!", antworte ich ehrlich.

Fred schaut mich überrascht an. Mit dieser Antwort und mit dieser Ehrlichkeit hat er offenbar nicht gerechnet. Aber warum soll ich ihm gegenüber, die Sache beschönigen. Er ist einer von uns.

"Wie das?"

"Ich soll eine Steuerungssoftware entwickeln und habe keine Ahnung, vom System, das ich steuern muss. Mir fehlen alle wichtigen Angaben, die ich aber unbedingt brauche."

"Was hat dir Hismann übertragen?", will er wissen.

"Die Sauerstoffversorgung."

"Das alte Schlitzohr."

"Was arbeitest du? In der IT-Abteilung scheinst du nicht zu sein, kennst dich aber recht gut aus."

"Ich bin in der Verwaltung. Da hat man Einblick in fast alle Bereiche", antwortet er. "Lass mal sehen."

Ich gebe ihm die Mappe und beobachte, wie er den Inhalt studiert. Wenn ich nur Bahnhof verstehe, warum sollte er dann wissen, worum es geht. Aber schaden kann es auch nicht. Schließlich arbeitet er in der Verwaltung und hat Einblick in verschiedene Bereiche.

Ich finde, Fred ist ein interessanter Mann. Er hat wache Augen, ein hübsches, wenn auch kantiges und damit sehr männliches Gesicht und seine Statur wirkt muskulös. Ich wette, er macht regelmäßig Fitness. Er strahlt aber auch Ruhe aus und vermittelt Kompetenz. Wenn er nicht so jung wäre, würde ich ihn für einen der führenden Mitarbeiter halten.

"Das sind ja völlig unzureichende Informationen. So kann das nie etwas werden. Kein Wunder, dass unsere IT-Abteilung nicht funktioniert. Ich werde morgen mit dem Chef des Bereiches Konstruktion sprechen. Den kenne ich. Mal sehen, ob er dir helfen kann", meint er. "Amy heißt du, hast du gesagt."

"Genau, Amy Schnürl."

"Na dann, Amy Schnürl, darf ich dich auf ein Feierabendbier einladen?", erkundigt er sich höflich. "Du kannst auch etwas anderes trinken. Etwas für Mädchen."

"Bier passt!", antworte ich. "Lass mich nur schnell meinen Kram wegräumen."

In Windeseile packe ich meine Sachen zusammen, lege sie in meinem Büro auf den Schreibtisch und eile zurück in den Gemeinschaftsraum, wo Fred geduldig auf mich wartet. Ich bin froh, dass ich ihn getroffen habe. Außer meinem kurzen Gespräch mit Kerstin und der plumpen Anmache der beiden Kollegen, hatte ich den ganzen Tag über nur spärlich Kontakt zu Kollegen. Alle haben mich recht freundlich gegrüßt, sind aber auf Distanz geblieben. Umso wohltuender ist nun das freundliche Verhalten von Fred, der sich jedoch ansonsten zurückhält und keine Versuche unternimmt, mich anzubaggern.

Kapitel 3

"Warum hast du dich ausgerechnet bei uns beworben?", will Fred wissen.

Wir sitzen in einer Bar auf halbem Weg zu meiner Wohnung. Er hat mich freundlicherweise mit seinem Wagen mitgenommen, weil um diese Zeit kein Bus mehr fährt. Erst beim Verlassen des Büros ist mir bewusst geworden, dass es bereits nach zweiundzwanzig Uhr ist und ich damit die letzte Fahrt verpasst habe.

"Ich fand es cool", antworte ich ehrlich. "Wer kann schon bei einer Marsmission dabei sein - wenn auch nur indirekt."

"Wurden deine Erwartungen bisher erfüllt?"

"Ehrlich?"

"Natürlich! Ich verrate dich ganz bestimmt nicht bei Hismann", meint er lächelnd.

"Sie haben mich nur probeweise eingestellt. Wenn ich dieses Projekt erfolgreich zu Ende bringe, dann habe ich den Job, sonst nicht."

"Genau dieses Projekt, das bisher niemand geknackt hat?", ist er verwundert. Ich habe den Eindruck, einen leicht verärgerten Unterton in seiner Stimme zu hören. Ich kann mir den aber nicht erklären.

"Nun ja, fair ist anders", antworte ich. "Du kannst dir aber sicher sein, dass ich alles daransetzen werde, sie zu überraschen."

"Das imponiert mir!", meint er. "Und sonst? Wie ist das Betriebsklima?"

"Ehrlich?"

"Ja, natürlich!"

"Beschissen!"

Fred schaut mich erstaunt an. Er kann kaum glauben, was ich sage. Auf jeden Fall hat er sich eine andere Einschätzung erwartet.

"Bei der coolen Firma?"

"So cool ist sie in Wirklichkeit gar nicht."

"Was würdest du anders machen?"

"Du hast die Aufgaben gesehen. Nicht nur ich habe keine Ahnung, woran wir arbeiten. Angeblich haben auch die anderen noch nie einen Plan oder ein Modell vom Raumschiff gesehen. Unter solchen Bedingungen kann man unmöglich arbeiten und vor allem, kann man sich nicht mit seiner Arbeit identifizieren. Ich weiß zwar, dass ich an einem Raumschiff arbeite, aber ein wirkliches Bild davon habe ich nicht vor Augen. Ich weiß nicht einmal ob es am Ende rund oder eckig, oval oder sonst wie aussieht. Von Details wie Größe, Besatzung, Geschwindigkeit und vielem anderen mehr ganz zu schweigen.

Hismann scheint wenig von Teamarbeit zu halten. Jeder arbeitet für sich und spricht mit den anderen kaum das Nötigste. Im Unternehmen, in dem ich früher gearbeitet habe, hat man sich abgesprochen, man hat sich gegenseitig Tipps gegeben und Ideen ausgetauscht. Wenn jemand ein Problem hatte, haben wir uns an einen Tisch gesetzt und gemeinsam beraten, wie man es lösen könnte. So findet man Lösungen. Man ist als Team, als Abteilung erfolgreich. Mit dieser Arbeitsweise haben wir tolle Ziele erreicht. Wir habend das Unmögliche geschafft. Doch das geht nur gemeinsam und nicht als Einzelkämpfer."

"Das leuchtet ein", meint Fred nachdenklich.

Wir trinken unser Bier aus und er bestellt ein neues. Meine Worte scheinen ihn ins Grübeln gebracht zu haben.

"Ich werde mit Werner unserem Chefingenieur sprechen. Er soll mit dir zusammenarbeiten, dann bin ich sicher, bekommt Ihr eine Lösung für die Sauerstoffversorgung hin", sagt er zusammenfassend. "Wer weiß, dann wirst du nicht nur angestellt, sondern übernimmst die Führung der IT-Abteilung."

"Träum weiter!", antworte ich. Dabei versetze ich ihm einen freundschaftlichen Stoß in die Seite. "Ich bin schon froh, wenn ich den Job bekomme."

"Davon gehe ich aus", kontert Fred.

Wir wechseln das Thema und plaudern noch einige Zeit über alle möglichen Dinge. Fred scheint ein sehr gebildeter und weltgewandter Mensch zu sein. Je länger ich mit ihm spreche, umso faszinierter bin ich von ihm. Er ist zudem höflich und zuvorkommend aber absolut nicht aufdringlich. In seiner Gegenwart fühle ich mich echt wohl.

Als wir schließlich aufbrechen, bringt er mich noch bis vor die Haustür. Sehr galant steigt er aus, umrundet den Wagen und hilft mir beim Aussteigen. Fred begleitet mich bis vor die Haustür, wünscht mir eine gute Nacht und verabschiedet sich höflich. Er bleibt überraschend auf Distanz und wahrt den Abstand. Irgendwie bedaure ich das fast. Auch wenn ich bei Männern immer etwas länger brauche, um mich auf jemand einzulassen, bei Fred hätte ich eine vertraulichere Verabschiedung durchaus zugelassen. So jedoch bleibt es bei einem freundlichen Händedruck.

Kapitel 4

Ich bin in meinem Büro und gerade dabei meine Sachen zusammen zu packen, um in den Gemeinschaftsraum zu gehen. Meine Motivation ist heute noch geringer, als gestern. Ich habe keine Ahnung, wo ich noch nach Informationen suchen könnte. Es ist zum Heulen.

"Hallo, ich bin Werner. Fred hat gesagt, ich soll mit dir sprechen", meint ein etwa fünfzig Jahre alter Mann. Sein Kopf schaut zur Tür herein, die er offenbar sehr leise geöffnet hat. Zumindest habe ich es nicht gecheckt.

"Guten Morgen", grüße auch ich. "Welcher Werner?"

"Aus der Entwicklungsabteilung."

"Der Werner! Das ging aber fix!", bin ich überrascht. "Ich bin übrigens Amy."

Er nimmt die Hand, die ich ihm anbiete und schüttelt sie entschlossen. Ich sehe ihm an, dass ich ihm gefalle. Nur leider ist er für mich Lichtjahre zu alt.

"Fred war überzeugend", kontert er.

"Hat er dir auch erklärt, was mein Problem ist?"

"Das hat er. Ich würde dich bitten, mit mir hinauf in die Entwicklungsabteilung zu kommen", antwortet er.

Ich bin völlig perplex. Gerade eben war ich noch am Verzweifeln, weil ich keine Ahnung hatte, worum es eigentlich geht und nun darf ich mit in die Entwicklungsabteilung. Ist das wirklich die Realität oder liege ich noch in meinem Bett und träume nur? Bevor er sich sein Angebot doch noch überlegen kann, stehe ich auf, schnappe mir meine Mappe und den Laptop und folge ihm. Werner führt mich in den oberen Stock des Gebäudes. Dort streift er mit seinem Daumen über einen Fingerabdruckscanner und schon öffnet sich die Tür. Diese hält er mir galant auf.

Wir betreten einen riesengroßen Raum. Ich bin geflasht. Praktisch der gesamte Stock ist eine Fläche, ohne Zwischenwände. Nur ein paar Säulen stützen die Decke. An den Außenseiten des Raumes stehen Schreibtische. Dazwischen sind eine Unmenge von Tafeln mit Plänen, verschiedene Modelle und andere Planungsdetails aufgestellt. Ich komme aus dem Staunen nicht heraus. Allmählich bekomme ich eine Vorstellung, wie das Raumschiff aussehen soll. Hier habe ich endlich eine Chance dazu, mir den nötigen Einblick zu verschaffen. An der, dem Eingang gegenüberliegenden Seite des Raumes befinden sich zwei Büros und ein Sitzungsraum, die jeweils durch Glaswände abgetrennt sind.

"Wenn du willst, kann ich dir einen Schreibtisch überlassen, sagen wir den dort hinten", meint Werner. Dabei zeigt er auf einen Tisch an der rechten Seite.

"Für mich?", frage ich erstaunt.

"Anweisung von Fred", erklärt er.

"Fred kann dir Anweisungen geben?"

"Er hat nur verständlich gemacht, dass es für alle von Vorteil ist, wenn wir dich nicht in unsere Planungsarbeit einbinden. Er hat absolut Recht. Wie willst du die Steuerung für ein so wichtiges System wie die Sauerstoffversorgung programmieren, wenn du keine Ahnung hast, worum es dabei geht?", antwortet er sachlich.

"Ich soll Einblick erhalten?"

"Voll und ganz! Du bekommst auch Zugang zu unserem Datenarchiv und den Planungen online. Dort findest du jedes Detail", erklärt er weiter. "Wenn du Fragen hast, brauchst du nur fragen."

"Zwick mich!", bitte ich ihn.

"Warum?", meint er und grinst.

"Ich fürchte ich träume. Gestern noch habe ich geglaubt, ich schaffe es nicht, weil ich keine Ahnung von alledem habe und nicht weiß, wo ich ansetzen soll. Und heute stehen mir plötzlich alle Türen offen."

"Es hat nur die Vernunft gesiegt", meint er. "Ich habe immer schon gesagt, die IT-Leute sollten hier heraufkommen, aber Hismann wollte nicht."

"Er wollte nicht?"

"Er traut Euch Computerfreaks nicht über den Weg."

"So ein Blödsinn!"

"Das habe ich auch gesagt, aber er wollte einfach nicht. Es könnte Sicherheitslücken geben, hat er gemeint. Der Typ sieht überall nur Gefahren und behindert sich damit selbst", fährt er fort. "Als Fred heute früh zu mir gekommen ist und gemeint hat, da gäbe es eine hübsche und junge Programmiererin, die noch dazu neugierig ist, habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt. Ich hoffe nur, Hismann bremst dich nicht aus."

"Das soll er mal versuchen!", antworte ich kämpferisch.

"So gefällst du mir!"

"Fred hat echt gesagt, eine hübsche und junge Programmiererin?"

"Hat er gesagt", meint Werner. "Und er hat dabei sogar noch untertrieben."

Werner nimmt sich tatsächlich den ganzen Vormittag Zeit und erklärt mir alle Pläne und alle Modelle des Raumschiffs. Mir dreht sich zwar der Kopf, aber endlich habe ich eine Vorstellung von dem, was wir planen. Mit dem Bild vom Raumschiff vor Augen und den unzähligen Informationen zu den technischen Details der Sauerstoffversorgung, sehe ich mich nun endlich in der Lage, meine Aufgabe zu meistern.

"Ich werde teilweise unten und teilweise hier arbeiten, wenn das Recht ist", sage ich nach der Einweisung zu Werner.

"Das kannst du halten, wie du willst."

"Wie komme ich aber in diese Abteilung?", frage ich schüchtern. "Soll ich klingeln?"

"Klingeln? Wozu? Wir lesen sofort deinen Fingerabdruck ein, dann kannst du kommen, wann immer du willst."

Auf seine Anweisung hin, ziehe ich meinen rechten Daumen über einen Scanner und wenige Klicks später ist er im System hinterlegt, wie mir Werner erklärt. Ungläubig schaue ich zwischen meinen Daumen und Werner hin und her. Ich kann es immer noch nicht glauben. Ich darf in der Entwicklungsabteilung ein- und ausgehen, wie immer es mir passt. Wahnsinn!

Gegen Mittag verabschiede ich mich und mache mich voller Tatendrang auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. Dort herrscht Hochbetrieb. Es sind etwa zwanzig Leute im Raum und eine Zehnergruppe diskutiert sehr angeregt miteinander.

"Wo warst du den ganzen Vormittag? Hast du dich in deinem Büro verkrochen?", erkundigt sich Kerstin

"Ich habe recherchiert", antworte ich ausweichend. Ich weiß noch nicht, ob ich ihr trauen kann und halte mich deshalb lieber bedeckt. "Was ist denn da drüben los?"

"Sigmund hat das Gerücht aufgeschnappt, dass Hismann ersetzt werden soll", meint Kerstin.

"Wie ersetzt?"

"Er soll als Leiter der IT-Abteilung abgelöst werden. Es soll überhaupt ein ganz neuer Wind wehen. Der oberste Chef soll heute früh getobt haben. Er ist offensichtlich unzufrieden mit den Leistungen unserer Abteilung."

Auch, wenn ich den Mann nicht kenne, kann ich seine Einschätzung durchaus teilen. Aber auf das hätte er doch schon viel früher kommen können. Warum ausgerechnet jetzt? Ich nehme an, er hat irgendeinen Leistungsbericht gelesen und daraufhin die Krise gekriegt. Manager neigen dann immer dazu, radikale Einschnitte zu machen.

"Das hat Sigmund aufgeschnappt? Von wem?", frage ich.

"Er hat beste Kontakte in die Chefetage. Seine Cousine arbeitet dort als Sekretärin."

"Aber warum diskutiert die Gruppe so heftig?", erkundige ich mich.

"Sie hoffen, dass jemand von ihnen neuer Chef wird", meint Kerstin. "Jeder glaubt besser zu sein."

"Sind das dort drüben die aussichtsreichsten Kandidaten?"

"Zumindest die, welche sich dafür halten."

"Und du? Hättest du nicht Lust?"

"Ich weiß nicht. Einerseits wäre es natürlich cool, Chef zu sein und bestimmen zu dürfen. Andererseits heißt das auch einiges an Mehrarbeit und vor allem Mitarbeiterführung. Das ist nicht ganz mein Ding."

"Mitarbeiter führen ist nicht einfach", pflichte ich ihr bei. "Aber einige von denen dort drüben dürfte genauso wie Hismann an dieser Aufgabe scheitern."

"Wie scheitern?"

"Hismann ist doch kein wirklicher Chef."

"Glaubst du?"

"Ich bin noch nicht lange da. Aber bei meinem Vorstellungsgespräch hat er keine Führungsqualitäten bewiesen", verrate ich. "Wieso gehen alle davon aus, dass der neue Chef unter ihnen bestimmt wird? Es könnte doch sein, dass es einen Nachfolger von außen gibt."

"Von außen?"

"Um den gewünschten frischen Wind in die Abteilung zu bringen, braucht es neue Ideen. Wenn ich Chef wäre, würde ich mir einen Fachmann holen, der noch nicht in der Firma gearbeitet hat und damit nicht von Hismanns Art angesteckt wurde."

"Das würdest du machen?"

"Ich schon. Ob es der Chef auch macht, kann ich nicht sagen. Ich kenne ihn ja nicht."

"Du hast es einfach", grinst sie.

"Ich warum?"

"Na du bist die Neue und noch nicht einmal fix angestellt. Du brauchst dir über die Stelle von Hismann keine Gedanken machen", erklärt sie.

"Weil ich eh keine Chance habe?"

"Wie denn auch?"

Kerstin scheint sich sicher zu sein, dass ich keine Gefahr im Rennen um den Chefposten bin und das ist einerseits gut so. Vermutlich geht es den anderen genauso. Mich wird niemand in diesem Machtkampf behelligen. Damit kann ich in Ruhe an meinem Projekt arbeiten. Das ist mir sowieso lieber. Was mir aber auch klar wird ist, dass ich mich in dieser Situation zurückhalten muss. Selbst Kerstin darf ich nicht von meinem Zugang zu geheimen Informationen erzählen. Sonst ist womöglich der Teufel los.

"Wie geht es denn mit deiner Arbeit voran?", erkundigt sie sich.

"Gut, danke der Nachfrage. Überraschend gut sogar."

"Du glaubst, du kannst das Problem lösen?", ist sie sichtlich überrascht.

"Warum nicht?", frage ich ganz unschuldig. "Ich bin gut, in dem was ich tue."

"An der Steuerung des Sauerstoffsystems hat sich schon die gesamte Abteilung die Zähne ausgebissen. Monatelang saßen immer wieder neue Leute dran. Keiner hatte auch nur den Hauch einer Idee."

Es hat sich also herumgesprochen, dass ich dieses Ei bekommen habe. An Kerstins Tonfall kann ich auch erkennen, dass sie mir nicht im Traum zutraut, das Problem zu lösen. Wie soll das der Neuen gelingen, wenn sich bisher alle die Zähne ausgebissen haben? So denkt sie und ich lasse sie in diesem Glauben.

"Mal sehen", antworte ich ausweichend. "Für mich hängt davon schließlich der Job ab. Wenn das nicht Motivation genug ist."

"Ich drücke dir die Daumen", meint sie. Sie hat jedoch einen mitleidigen Unterton in ihrer Stimme. "Aber sei dir nicht zu sicher."

Damit macht sich Kerstin wieder auf zu ihrem Platz und lässt mich allein zurück. Ich beginne mit einer groben Skizze des Programms. Es läuft - endlich! Ich steige in die Pläne ein und überprüfe, ob meine Ansätze mit den Details der Hardware zusammenpassen. Da mir Zweifel zu einer Pumpe und einigen Ventilen kommen, mache ich mich dazu im Internet schlau und suche, was es auf dem Markt an Alternativen gibt. Schließlich muss ich die Teile optimal ansteuern können.

Werners Einblicke und der Zugang zu den Planungen sind für mich von unschätzbarem Wert. Ich habe endlich eine Vorstellung von der Größe des Systems, von der Sauerstoffmenge, die es umwälzen soll und von der Technik, die für die Steuerung eingeplant und notwendig ist. Ich tüftle daran herum, welches Ventil sinnvoller wäre. Ich lese mich in die Details von Pumpen ein. Endlich kann ich konkret danach suchen. Bis heute früh hatte ich noch nicht einmal eine Ahnung, ob das System überhaupt Ventile hat.

So vergeht der Nachmittag. Der Gemeinschaftsraum leert sich Zusehens und erneut bleibe ich als letzte zurück. Kerstin verabschiedet sich heute bereits etwas früher.

"Hast du keinen Freund?", erkundigt sich Jürgen. Heute ist offenbar er der Vorletzte.

"Wie kommst du auf diese Idee?"

"Weil es schon acht Uhr vorbei ist und du immer noch hier sitzt und arbeitest", meint er.

"Ich muss nur eine Idee konkretisieren, dann bin ich auch weg", weiche ich aus.

"Wir könnten noch etwas zusammen unternehmen", schlägt er vor.

"Nein danke, ich muss dann wirklich heim zu meinem Freund", antworte ich.

Der Freund ist zwar nur erfunden, aber er wirkt abschreckend. Ich habe wirklich keine Lust, mit Jürgen noch etwas zu unternehmen. Er ist nicht mein Typ und außerdem ein wenig zu aufdringlich.

"Na dann, Tschüs!", meint er und verschwindet.

Er wirkt ein wenig angefressen, aber das ist mir egal. Ich bleibe noch und komme mit meiner Recherche sehr gut voran. Es ist fast wie eine Sucht. Endlich habe ich die Möglichkeit und kann nun nicht mehr aufhören. Ich will vorankommen. Plötzlich geht die Tür auf und Fred kommt herein.

"Hallo Amy, du bist wohl immer die Letze?", meint er.

"Oder ich habe auf dich gewartet."

"Auf mich gewartet? Du konntest doch gar nicht wissen, dass ich noch im Hause bin", wirft er ein.

"Weibliche Intuition", antworte ich grinsend.

"Ach ja?", kontert er ungläubig.

"Sagen wir so, ich habe es gehofft."

"Warum?"

"Ich wollte mich bei dir bedanken."

"Wofür?"

"Na hör mal, Werner stand heute früh auf der Matte und hat mich in alle Geheimnisse des Weltraums eingeführt."

"Wurde er zudringlich?", will Fred wissen.

"Zudringlich? Werner? Warum?"

"Werner ist ein Weiberheld. Hübschen Frauen kann er nicht widerstehen."

"Dann bin ich nicht hübsch", resümiere ich scherzhaft.

"Oder er hat sich nicht getraut", schränkt Fred ein.

"Werner und nicht getraut?", frage ich. "In seiner Position?"

"Ich habe ihm gesagt, er soll die Finger von dir lassen", stellt Fred klar.

"Und Werner hört auf dich?"

"Offenbar", schmunzelt Fred. "Er hat sich schließlich um dich gekümmert. Warum soll er dann nicht auch meine Warnung ernst nehmen?"

"Dann bedeutet das, dass ich unter deinem besonderen Schutz stehe?"

"Wenn du es so nennen willst?", meint er. "Ich würde sagen, ich habe dir den Weg etwas geebnet. Den Rest musst du selber machen."

"Deine Hilfe war ganz toll. Ich habe schon eine Idee, muss aber noch mit Werner reden."

"Du hast eine Idee?"

"Werner müsste eine Pumpe gegen einen anderen Typ austauschen und es müssten völlig neue Ventile verwendet werden", verrate ich ihm voller Begeisterung.

"Donnerwetter, erst den zweiten Tag da und schon greift sie in die Entwicklung ein."

"Willst du mich verarschen?", frage ich leicht angefressen.

"Nein, nein, das hast du wohl komplett falsch verstanden", meint er. Dabei hebt er abweisend die Hände. "Ich finde das unglaublich toll."

"Ach so", lenke ich ein.

"Hast du noch etwas vor?"

"Heute würde ich dich gerne zum Feierabendbier einladen. Sozusagen als kleines Dankeschön für deine Hilfe", schlage ich schüchtern vor.

"Gern, das war schön gestern", antwortet er sofort.

"Das war es", stimme ich zu.

Erneut fahren wir in die Bar, in der wir schon gestern waren. Heute allerdings bestelle ich auch ein paar Häppchen, da ich Hunger habe. Heute sprechen wir nicht über die Arbeit, wir unterhalten uns vorwiegend über Musik. Als ich ihm verrate, dass ich gerne einmal auf ein großes Konzert gehen würde, nickt er nur.

Auch heute fährt er mich nach Hause und begleitet mich bis zur Tür. Wie bereits gestern verhält er sich, wie der perfekte Gentleman. Als er mir eine gute Nacht wünscht und sich umdrehen will, nehme ich seinen Kopf links und rechts in meine Hände und küsse ihn ganz schüchtern auf den Mund. Es ist genau genommen nur der Hauch eines Kusses und doch löst er in mir einen Sturm der Gefühle aus. Alles wirbelt in mir umher und scheint durcheinander zu sein.

Ich habe noch nie einen einfachen Kuss so besonders wahrgenommen. Ich hatte den Eindruck, als wäre ich in diesem Augenblick ganz stark mit ihm verbunden. Mich hat die Intensität überrascht und erschreckt gleichermaßen. Ich bin ein wenig irritiert und doch kommt in mir ein unbändiges Verlangen nach mehr auf. Wenn er mich jetzt in den Arm nehmen würde, könnte es durchaus sein, dass wir im Bett landen. Ich könnte für nichts mehr garantieren. Bevor ich also etwas Unüberlegtes tue, lasse ich ihn los.

"Gute Nacht", säusle ich.

Dann drehe ich mich schnell um und verschwinde durch die Haustür. Aus dem Augenwinkel heraus kann ich noch erkennen, dass Fred ganz überrascht zurückbleibt und mir nachschaut. Offenbar wurde er von meinem Kuss genauso überrumpelt, wie ich selbst.

Kapitel 5

"Werner? Guten Morgen. Kann ich dich kurz sprechen?", frage ich.

Gleich in der Früh bin ich in die Entwicklungsabteilung gegangen. Ich bin ganz stolz, als sich die Tür mit einem leisen Surren öffnet, als ich meinen Daumen auf den Scanner lege. Hinter der Tür laufe ich zufällig Werner über den Weg, den ich gesucht habe.

"Guten Morgen, Amy. Du siehst wie immer blendend aus. Wie machst du das?", antwortet er.

"Lass das Süßholzraspeln. Wir sind zum Arbeiten hier", bremse ich ihn aus.

Offenbar wirkt Freds Ermahnung heute nicht mehr ganz so gut. Aber ich bin inzwischen ein großes Mädchen und kann mich selbst wehren. Typen wir Werner habe ich mir schon öfter vom Hals halten müssen. Da waren sogar noch deutlich hartnäckigere Exemplare dabei.

"Was gibt es?", kehrt er zu einem sachlichen Ton zurück. Meine Ansage scheint ihn auf den Boden zurückgeholt zu haben.

Ich erkläre ihm kurz mein Anliegen und frage, ob es machbar wäre, eine andere Pumpe und andere Ventile zu verwenden. Diese könnte ich deutlich leichter anzusteuern und sie würden außerdem zuverlässiger arbeiten, da sie einfacher gebaut sind.

"Das müsste sich machen lassen", meint Werner nach kurzem Überlegen. "Kann ich das mit meinem Team noch kurz besprechen und dir am Nachmittag Bescheid geben? Aber ich glaube nicht, dass es Einwände dagegen gibt."

"Ich würde heute damit beginnen, die Programmierung für die Steuerung der Sauerstoffversorgung in Angriff zu nehmen. Was mir bei Eurem System fehlt, ist die Absicherung. Wir müssen damit rechnen, dass es Probleme gibt oder Wartungsarbeiten durchgeführt werden müssen."

"An eine Absicherung habe ich sehr wohl gedacht. Bisher hat es aber niemand geschafft, das normale System zu steuern. Deshalb haben wir diese Frage vorerst ausgeklammert. Aber wenn du Vorschläge hast, können wir gerne darüber reden", meint er. Es klingt beinahe wie eine Entschuldigung. Das übergehe ich jedoch.

"Ich komme in dieser Sache ganz sicher noch auf dich zu. Wir können nicht riskieren, dass ein defektes Ventil die gesamte Sauerstoffversorgung lahmlegt. Allerdings sollte ich bereits in die Steuerung des Hauptsystems die Andoggstellen für den Notfall vorsehen. Es geht bei diesem System um Leben und Tod. Ein Versagen wäre eine Katastrophe."

"Gott bewahre!", pflichtet mir Werner bei.

Ich verabschiede mich und mache mich ans Werk. Als Werner mir am Nachmittag grünes Licht für die Pumpe und die Ventile gibt, habe ich bereits mit der Ausarbeitung der Steuerung begonnen. Heute arbeite ich in meinem Büro und bekomme deshalb nicht mit, dass die anderen schon lange weg sind. Ich habe vergessen Hismann zu fragen, wie es sich mit den Arbeitszeiten verhält. Ich habe beim Kommen und beim Gehen bisher immer meine Stempelkarte durchgezogen, weshalb klar ist, wann ich meinen Dienst angetreten und wann ich ihn beendet habe. Ob so lange Arbeitszeiten allerdings zulässig sind, habe ich nicht gefragt.

Ich bin dermaßen in meine Arbeit vertieft und hämmere auf die Tastatur ein, dass ich nicht mitkriege, wie sich die Tür öffnet und Fred seine blonde Mähne zur Tür hereinsteckt. Er muss mich schon eine ganze Weile beobachtet haben, als mir sein Schopf plötzlich auffällt.

"Hi Amy, du bist ganz in deinem Element", stellt er fest.

"Hi!", antworte ich schüchtern. "Es macht Spaß."

"Du hast eine Lösung?"

"Ich bin auf dem richtigen Weg", stelle ich klar. "Hoffe ich zumindest."

"Allmählich wird es Zeit, nach Hause zu gehen", meint er. "Bier?"

"Gerne, ich packe nur noch schnell zusammen", antworte ich.

In Windeseile sind die Arbeit gespeichert, der Laptop heruntergefahren und die Unterlagen geordnet und weggeräumt. Wenn ich ehrlich bin, habe ich gehofft, dass Fred mich auch heute wieder abholen kommt.

"Arbeitest du immer so lange?", frage ich.

"Meistens."

"Was sagt deine Freundin dazu?"

"Ich habe keine", gesteht er. "Womöglich deshalb."

"Das könnte gut sein", stimme ich zu. Dabei muss ich schmunzeln.

"Was ist daran so lustig? Wenn ich genau nachdenke, ist es wohl eher traurig, sehr traurig sogar", meint er mit beinahe weinerlicher Stimme.

"Du armer, armer Mann", sage ich und heuchle Mitleid.

"Was soll das heißen?", will er wissen.

"Wenn ich ehrlich bin, ich bin sogar froh, dass du keine Freundin hast", gestehe ich. "Egal aus welchem Grund."

"Ach so?", ist er überrascht.

"Der Kuss von gestern geht mir nicht aus dem Sinn", gestehe ich.

"Mir auch nicht", antwortet er.

Als ich beim Gehen zur Tür komme und dicht vor ihm stehe, legt er seine rechte Hand in meinen Nacken und zieht mich zu sich heran. Noch bevor ich überreiße, was er vorhat, küsst er mich. Diesmal allerdings ist es kein zurückhaltender Kuss, der einem Hauch gleicht. Dieser Kuss ist entschlossen und fordernd. Fred begehrt mit seiner Zunge sofort Einlass, den ich ihm gerne gewähre. Sofort entwickelt sich ein sehr verspielter aber gleichzeitig auch sehr intensiver Zungenkuss.

Als er mich loslässt und wir uns trennen, bin ich im siebten Himmel. Um mich herum dreht sich alles. So herrlich hat mich wohl noch nie ein Mann geküsst. Zumindest könnte ich mich nicht daran erinnern, jemals bei einem Kuss so innige Gefühle verspürt zu haben.

"Auf diesen Moment habe ich den ganzen Tag gewartet", gesteht er. "Komm!"

Wir fahren erneut zur Bar, in der wir schon die letzten beiden Abende ein Bier getrunken haben. Fred verhält sich, als habe es den Kuss nie gegeben. Er ist wie immer zurückhaltend und korrekt.

"Hismann soll die Leitung der IT-Abteilung abgeben", verrate ich ihm.

"Woher weißt du das?", ist er überrascht.

"Ein gewisser Sigmund aus unserer Abteilung hat eine Cousine, die ist Sekretärin in der Chefetage und die hat so etwas aufgeschnappt."

"Soso", meint er nur.

"Ein frischer Wind soll auch bald wehen. Hast du eine Ahnung, was damit gemeint ist? Bei uns gibt es schon Diskussionen, wer Hismann beerbt."

"Womöglich wirst du die neue Chefin", meint er.

"Ich?", antworte ich belustigt. "Deine Witze waren auch schon besser."

"Warum denn nicht?", kontert er und bleibt dabei ernst. Er steigt nicht auf meine Art, das Argument als Scherz abzutun, ein

"Ich bin noch nicht einmal fix angestellt", erkläre ich ihm. "Hast du das vergessen?"

"Du bist doch dabei, das Problem mit der Sauerstoffversorgung zu lösen. Werner hat mir erzählt, du hättest sogar Vorschläge für neue Teile gemacht."

"Das bringt mir im besten Fall die Festanstellung", versuche ich ihn auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. "Das würde mir wirklich Spaß machen. Jetzt wo ich mit Werner und seinen Leuten zusammenarbeiten darf, finde ich den Job mehr als spannend."

"Du schätzt deine Arbeit nicht mehr als beschissen ein?"

"Nun ja, die Teamarbeit in meiner Abteilung fehlt mir schon. Ich bin einfach nicht die Einzelkämpferin. Im Augenblick bin ich allerdings dazu gezwungen. Stell dir vor, die anderen würden mitkriegen, dass ich in der Entwicklungsabteilung ein und aus gehen kann, wie es mir passt. Die würden vor Neid erblassen. Dafür macht die Zusammenarbeit mit der Entwicklungsabteilung unglaublich Spaß. Ich finde es echt spannend, an einem Raumschiff mitzuarbeiten und jetzt habe ich endlich eine klare Vorstellung davon."

Wir quatschen noch eine ganze Weile über das Raumschiff und den Plan den Mars zu besiedeln. Wir sind beide von der Idee begeistert und so verfliegt die Zeit.

Als er mich spät am Abend nach Hause bringt, zieht er mich vor der Haustür in einen innigen Kuss. Endlich! Viel zu lange musste ich auf diesen Augenblick warten. Mir bleibt regelrecht der Atem weg, als er mich mit einer Vehemenz küsst, als wäre er am Ertrinken. Als er sich schließlich von mir lösen will, zieh ich ihn erneut zu mir heran und küsse ihn ein zweites Mal. Dieser zweite Kuss ist noch deutlich intensiver und in meinem Unterleib zieht sich alles so wunderbar wohlig zusammen.

Als wir uns lösen, dreht sich alles um mich. Ich fühle mich leicht und es kommt mir so vor, als würde ich schweben. Auf jeden Fall bin ich unglaublich glücklich. Fred scheint es ähnlich zu gehen, denn er bleibt wie in Trance vor mir stehen und sagt kein Wort.

"Komm mit mir hoch. Ich habe zwar keine Briefmarkensammlung, die ich dir zeigen könnte, aber ich glaube, darauf hättest du jetzt sowieso keinen Bock."

"Vermutlich nicht", grinst er. "Moment, ich schließe nur schnell den Wagen ab."

Fred beeilt sich, die Geldbörse und seine Jacke aus dem Wagen zu holen und ihn abzusperren. Dann kommt er zu mir, nimmt mich um die Taille und schaut mich erwartungsvoll an.

"Nicht, dass du mich jetzt für ein Mädchen hältst, das leicht zu haben ist", stelle ich klar. "Du hast etwas an dir, dem ich einfach nicht widerstehe kann."

"Dann geht er dir gleich wie mir", bestätigt er mein Gefühl.

Kapitel 6

Als ich die Wohnungstür hinter uns schließe, zieht Fred mich erneut zu sich heran und küsst mich. Seine Zurückhaltung ist wie weggeblasen. Das Verlangen gewinnt bei uns beiden die Oberhand. Ich lasse meine Schlüssel und die Tasche kraftlos zu Boden fallen und gebe mich nur noch diesem unglaublichen Kuss hin.

Da er sich in meiner Wohnung nicht auskennt, drückt er mich einfach nur gegen die Wohnungstür. Wir bleiben dort stehen, wo er seinen Angriff auf meine Erregung gestartet hat. Seine ungestüme Art überrascht mich und steht völlig im Widerspruch zu seiner bisherigen Zurückhaltung. Die Vehemenz, mit der er mich zu begehren scheint, schmeichelt mir.

Fred küsst mich, als sei er am Ertrinken und könne sich nur so retten. Es ist ein unglaublich inniger Kuss und ich gebe mich ihm bereitwillig hin. Auch ich bin gierig nach ihm. Ich genieße es in vollen Zügen, von ihm derart begehrt zu werden. Nach einer halben Ewigkeit gehen seine Hände auf Wanderschaft. Sie erkunden meinen Körper ausgesprochen schüchtern - Zentimeter für Zentimeter. Er scheint keine Eile zu haben. Oder hat er keine Erfahrung?

"Komm!", sage ich, als er einen kurzen Moment den Kuss unterbricht.

Ich nehme ihn an der Hand und führe ihn ins Zimmer, das mir als Wohnzimmer aber auch zum Schlafen dient. Nach meiner Trennung von meinem Freund musste ich mir schnell eine neue Bleibe suchen und hatte zudem wenig Geld. Das sind keine optimalen Voraussetzungen, eine riesengroße Wohnung zu finden. Deshalb wohne ich auf nicht einmal 50 Quadratmeter. Aber es reicht. Ich habe alles, was ich brauche: eine Küche, ein Bad und diesen Wohn-Schlaf-Bereich.

Fred interessieren meine Wohnverhältnisse herzlich wenig. Er steuert direkt auf die Couch zu, dirigiert mich so, dass ich auf der Sitzfläche zu liegen komme und setzt seinen Kuss unverzüglich fort. Meine Aufforderung in meinen Schlafbereich zu gehen, deutet er offensichtlich als Aufforderung, aktiver zu werden. Er beginnt damit, meine Bluse aufzuknöpfen und meine Hose zu öffnen. Der vorher zurückhaltende Fred übernimmt voll die Initiative.

Das gefällt mir, weil ich mich ihm hingeben will. Deshalb mache auch ich mich über seine Kleidung her. Ich öffne sein Hemd und seine Hose. Ich will endlich seine Haut fühlen und berühren. Während er mir die Bluse komplett auszieht, um besser an den BH zu kommen, stört es mich nicht im Geringsten, dass bei ihm das Hemd lose von den Schultern hängt. Ich muss es ihm nicht ganz ausziehen. Mir genügt es, dass ich die leicht behaarte Brust freigelegt habe und sie streicheln kann. Ich beginne bei den Schultern und arbeite mich in Kreisen nach unten vor. Fred hat einen wunderbaren Körper. Er ist trainiert aber nicht übermäßig protzig. Ich mag nicht diese selbstverliebten Muskelpakete. Fred ist genau richtig.

Als ich seinen Bauch erreiche, hält er kurz die Luft an. Inzwischen hat er mir den BH ausgezogen und massiert mit Hingabe meine Brüste. Er genießt es sichtlich, sie zu kneten und zu walken. Besonders scheinen es ihm meine kleinen aber vorwitzig abstehenden Nippel angetan zu haben. Immer wieder zwirbelt er sie, zieht sie in die Länge und zwischendurch beugt er sich zu mir herab, um sie in den Mund zu saugen. Es ist einfach wunderbar zu spüren, wie er mit ihnen spielt und mir damit unglaublich intensive Empfindungen schenkt. Einmal knabbert er sogar daran. Das Gefühl, das er mir dabei eröffnet, ist irrsinnig geil. Mir kommen meine Brüste deutlich sensibler vor, als sonst.

Ich genieße seine Liebkosungen und halte einen Moment inne. Dann aber gebe ich ihm das Schöne, das er mir schenkt, zurück. Er hält inne und den Atem an, als ich vorsichtig mit der Hand hinter den Bund seiner Hose gleite. Ich suche und finde den Schlüpfer und gleite beim ersten Vordringen auch hinter den vor. Schon nach wenigen Zentimetern spüre ich seinen schon einigermaßen harten Penis. Ich zögere einen Moment. Ich hatte mir eigentlich geschworen, nie mehr etwas mit einem Mann anzufangen. Der Verrat meines früheren Freundes hat mich schwer getroffen. Ich habe mich daraufhin komplett in meinem Schneckenhaus verkrochen.

Doch bei Fred ist es ganz anders. Ich spüre einen inneren Drang, mich auf diesen Mann einzulassen. Ich will ihn! Deshalb nehme ich seine Männlichkeit in die Hand und umschließe sie mit den Fingern. Ich kann deutlich spüren, wie sich sein Penis noch mehr mit Blut füllt und hammerhart wird. Mir ist klar, dass Fred nicht mein Ex ist. Er hat mein Herz berührt und sich ganz unaufdringlich in meine Gedanken und Sehnsüchte geschlichen. Er war ausgesprochen rücksichtsvoll und hat wirklich bei jedem Schritt darauf gewartet, bis ich soweit bin und eindeutige Signal ausgesandt habe oder sogar selbst die Initiative ergriffen habe, wie vorhin an der Wohnungstür.

Sobald sich meine Hand um seinen Schaft schließt, lässt er sämtliche Luft aus seinen Lungen entweichen und atmet wenig später deutlich hörbar wieder ein. Ich beobachte seine Augen, die mich voller Sehnsucht beobachten. Als ich ihn fest in meine Hand nehme, bemerke ich darin einen verklärten Ausdruck. Offenbar hat er nicht erwartet, dass ich dermaßen das Heft an mich reiße.

Nun aber gibt es auch für ihn kein Halten mehr. Er richtet sich auf und zieht mir mit einem Ruck die Hose von den Beinen. Dabei nimmt er den Slip gleich mit, sodass ich wenig später komplett nackt vor ihm liege. Fred wirft sich jedoch nicht ungestüm auf mich, wie ich es nach seiner Hast beim Ausziehen der Hose erwartet hätte. Vielmehr bleibt er beinahe ehrfürchtig auf seinen Fersen hocken und betrachtet bewundernd meinen Körper.

"Du bist wunderschön", stellt er fest.

"Danke."

"Nein, ich meine das ehrlich!", beteuert er.

"Ich glaube es dir", beruhige ich ihn. "Das alles gehört heute Nacht dir."

Doch wenn ich erwartet hätte, Fred würde sich nun nehmen, was ich ihm angeboten habe, irre ich mich gewaltig. Er bleibt einfach regungslos hocken und studiert aufmerksam meinen Körper. Mir kommt es so vor, als würde er jeden Zentimeter meiner Haut als Bild in seinen Kopf abspeichern, um es ja nicht mehr zu vergessen.

"Nun mach schon!", fordere ich ihn nach einiger Zeit auf. Ich werde allmählich ungeduldig.

"Du bist so schön", antwortet er nur. Macht aber sonst keine Anstalten, sich bewegen zu wollen.

"Und ich will gefickt werden!", gebe ich Kontra. Die Begierde in mir ist inzwischen beinahe ins Unermessliche gestiegen. "Ich will dich endlich spüren!"

"Ich bin ja da", meint er. Fred versteht tatsächlich nicht, wie ich es meine. Ist er so schüchtern oder von meinem Körper so fasziniert? Ich finde keine Antwort auf diese Frage.

"In mir will ich dich spüren!", präzisiere ich.

Fred reißt die Augen auf. Endlich scheint er verstanden zu haben, was ich von ihm will.

"Entschuldige!", meint er.

Nun kommt endlich Leben in ihn. Er geht etwas zur Seite, damit er meine Beine spreizen kann, die er bisher mit seinen Knien blockiert hat. Dann zieht er noch hastig seine Hose aus und begibt sich zwischen meine Schenkel. Sein Blick ist immer noch überrascht auf mich gerichtet. Ich habe echt keine Ahnung, was in seinem Kopf vorgeht.

Unerfahrenheit kann es allerdings nicht sein und schüchtern ist er auch nicht. Er fährt mir prüfend zwischen die Beine und bestaunt seine patschnassen Finger. Dann legt er sich über mich, hilft mit der rechten Hand ein wenig nach, während er sich mit dem linken Arm abstützt. Er setzt seine Eichel an meiner Spalte an. Ein letzter Blick, mit dem er sich vergewissert, dass ich es auch will und schon stößt er zu.

Da ich am Ausrinnen bin, flutscht sein Pfahl geschmeidig in mich hinein und weitet mich je weiter er in mich vordringt. Es ist ein herrliches Gefühl. Während ich es bei meinem früheren Freund oft als unangenehm empfunden habe und den Eindruck hatte, er würde mir die Luft zum Atmen rauben, ist es bei Fred einfach nur himmlisch. Zu spüren, wie eng wir miteinander verbunden sind, wie unsere Körper zu einem verschmelzen, empfinde ich als unbeschreiblich schön und beruhigend. Natürlich ist es eine reine Kopfsache, das ist mir durchaus klar. Trotzdem fühlt es sich so völlig anders an.

Fred verharrt kurz in mir. Er will mir damit wohl etwas Zeit geben, mich an den Eindringling zu gewöhnen. Ich erwarte allerdings schon in aufgeregter Erwartung, dass er sich endlich in mir bewegt. Ich hoffe, dass er meinen Körper genauso intensiv spürt, wie ich ihn. Zum Glück lässt er mich nicht lange warten und beginnt sich sachte in mir zu bewegen. Es ist einfach irrsinnig geil. Mir kommt es so vor, als würde ich jede kleineste Erhebung seines herrlichen Gliedes spüren. Ich konzentriere mich auf das unaussprechlich schöne Gefühl, das entsteht, wenn sein herrlicher Stamm durch meinen Liebeskanal pflügt.

"Du bist eine wunderbare Frau", sagt er.

Ich bin jedoch in einer Wolke aus Lust und Verlangen eingebettet. Ich nehme seine Worte nur wie durch einen Schleier hindurch wahr. Ich stöhne und keuche bereits vor Lust und steure auf einen Höhepunkt zu. Ich würde mich gerne zurückhalten, um unser Liebesspiel noch etwas in die Länge zu ziehen, aber ich kann und will es nicht. Ich fiebere schon zu lange diesem Orgasmus entgegen und brauche unbedingt diese Erlösung. Deshalb gebe ich mich ungehemmt den Empfindungen hin und werde wenig später tatsächlich von den Wogen meiner Lust überrollt.

Keine Ahnung, ob Fred so ein ausgezeichneter Liebhaber ist oder einfach nur das richtige Timing erwischt hat. Er legt eine ganz kurze Pause ein, um mir zuzuschauen, wie ich mich in meinen Kontraktionen winde. Ein zufriedenes Lächeln spielt um seine Mundwinkel. Doch schon wenig später setzt er seine Stöße vehementer als zuvor fort. Damit gönnt er mir nur einen kurzen Moment der Ruhe, allerdings genau dann, als ich in meinem Abgang zu empfindlich bin, um seine Reizung weiter zu ertragen. Er setzt aber genau in dem Augenblick wieder ein, in dem er mich wieder mitnehmen kann und ich diesmal auf einer Welle der Lust reite. Unzählig viele, ganz kleine Höhepunkte entladen sich in mir und ich werde von ihm auf einem Bogen der Erregung gehalten, wie ich es noch nie erlebt habe.

Doch auch ihn scheint diese Art, mich zu nehmen, stärker zu reizen. Sein Gesichtsausdruck wird immer verklärter, bis er schließlich loslässt und sich ganz tief in mich schiebt. Sein Pfahl wächst noch ein ganz kleines, kaum spürbares Stückchen an und schon schießt sein Saft in meinen Unterleib. Zum Glück nehme ich die Pille, schießt mir durch den Kopf. Er hätte in diesem Moment ganz sicher nicht mehr an Verhütung gedacht. Er war nur noch in seiner Lust und Erregung gefangen.

Sein Höhepunkt allerdings reißt auch mich noch einmal mit. Die kleinen Orgasmen bleiben plötzlich aus und die Erregung ballt sich zu einem großen Knäuel der Empfindungen zusammen, der schließlich mit ungeheurer Gewalt in mir explodiert und unglaubliche Empfindungen freisetzt. Ich schreie meine Lust in die Nacht hinaus und gebe mich nur noch diesem, in dieser Intensität noch nie gekannten Gefühl hin. Es ist gewaltig!

Als die Erregung endlich abflaut und ich schwer atmend und am ganzen Körper leicht vor Anstrengung zitternd zu mir komme, liegt Fred neben mir auf der Couch. Er scheint sich einfach nur noch neben mich fallen gelassen zu haben. Auch er ringt nach Luft. Ich war schon lange nicht mehr so glücklich und entspannt. Der Sex war unglaublich erfüllend.

Fortsetzung folgt ...



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