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Neuanfang - Teil 5 (fm:Romantisch, 5876 Wörter) [5/5] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Nov 19 2019 Gesehen / Gelesen: 19507 / 17898 [92%] Bewertung Teil: 9.72 (336 Stimmen)
Amy wird entführt

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© LilahSternchen Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Klicken Sie hier für die ersten 75 Zeilen der Geschichte

"Die NASA?", erkundige ich mich. "Arbeiten die an einer Marsmission?"

"Keine Ahnung, aber es kann doch auch ein Geheimprojekt sein", spielt er den Unwissenden.

"Ich werde mir das System anschauen", sage ich. "Außerdem werden wir die Sicherheit stark verbessern müssen."

"Was ist jetzt mit unseren Profilen?", will Hismann wissen. "Ich hatte dort Daten gespeichert, die sehr wichtig sind."

"Für Sie, für das Unternehmen oder für andere Leute?", frage ich.

Ich schaue ihm dabei direkt in die Augen und kann erkennen, dass er ein klein wenig erschrickt. Für einen Außenstehenden dürfte das nicht erkennbar sein. Nur ich, die ich darauf achte, bemerke die leichte Röte in seinem Gesicht. Hismanns Blick zeigt mir, dass er unsicher ist, ob ich Informationen über seine Absichten und Aktivitäten habe oder ob meine Bemerkung reiner Zufall ist. Ich lasse das bewusst offen. Er soll nervös werden. Das macht unvorsichtig und dann macht man Fehler.

"Für mich persönlich und für das Unternehmen."

"Shit happens!", antworte ich. "Weg ist weg."

"Da Sie uns sowieso heute verlassen, brauchen wir nicht mehr lange neue Profile anlegen", mischt sich nun auch Fred ein.

"Wenn ich Spuren ihrer Profile oder Daten finden sollte, melde ich mich bei Ihnen", sichere ich überfreundlich zu. "Da ich es nicht geschafft habe, ins System einzudringen, braucht Herr Hismann das Abschiedsessen nicht zahlen."

Ein enttäuschtes Raunen geht durch die Menge. Sie hatten sich offenbar schon darauf gefreut. Deshalb lege ich nach.

"Wettschulden sind Ehrenschulden und da ich meinen Teil nicht erfüllen konnte, lade ich ein. Wir gehen also alle zusammen essen und verabschieden unseren geschätzten Herrn Hismann."

"Super!", freut sich Kerstin.

"Das ist ein Wort", meint auch ein anderer aus der Abteilung.

"Herr Hismann, Günther, damit ist für Euch der Moment des Abschieds gekommen. Da ihr keine Profile mehr habt, braucht ihr die noch verbleibenden Tage nicht mehr zu arbeiten. Bezahlt werden sie trotzdem. Räumt bitte Eure Büros und gebt Eure Schlüssel und Unterlagen ab. Der Wachdienst wird Euch zum Ausgang begleiten", wende ich mich an die Angesprochenen.

Die beiden holen hörbar Luft. Sie wissen nicht recht, wie sie sich verhalten sollen.

"Sie schmeißen uns raus?", beklagt sich Hismann. "Die Praktikantin schmeißt mich raus? Das ist doch unerhört."

"Trennungen sind immer schmerzhaft", antworte ich. "Aber wir sehen uns glücklicherweise noch zum Abschiedsessen."

Ich nicke den beiden freundlich zu und gehe in mein Büro. Fred folgt meinem Beispiel und kommt mir nach.

"Warum hast du nicht gesagt, dass du das System gehackt hast?"

"Mir ist es so lieber. Wenn ich zugebe, dass ich im System war, kann der eine oder unserer Mitarbeiter sich ausrechnen, dass ich die Profile gelöscht habe und seinerseits vorsichtig werden. Außerdem hinterlässt so etwas keine gute Stimmung. So aber bleibt der Zweifel."

"Das ist ein Argument", meint er. "Ich muss ins Büro. Wir sehen uns später."

Ich schaue Fred hinterher. In Gedanken versunken schaue ich zu, wie er die Tür zu meinem Büro schließt. Ich muss die Sache erst verdauen. Ich bin nun die Chefin. Das wird bestimmt kein Honigschlecken. Hismann hat die Abteilung abgewirtschaftet. Knapp die Hälfte der Mitarbeiter ist illoyal oder demotiviert. Aus diesem Grund mache ich mich sofort auf die Suche nach neuen und fähigen Leuten. Ich rufe einige Bekannte und frühere Arbeitskollegen an, von denen ich weiß, dass sie gut sind und, dass sie an einem Job interessiert sein könnten.

Immer wieder kommen Mitarbeiter zu mir. Einige wollen mir nur gratulieren, andere wollen sich beklagen und drei überreichen mir die Kündigung. Damit fehlen mir bis zum Abend insgesamt sechs Mitarbeiter. Genau genommen sind es sieben, wenn man Hismann mitrechnet.

Allerdings war ich nicht untätig und auch nicht erfolglos. Ich habe acht Top-Leute an der Angel. Vier von ihnen können sofort anfangen, der Rest im Laufe der nächsten Wochen.

Kapitel 17

"Die Arbeit läuft, wie am Schnürchen, kein Vergleich zu früher", lobt Werner.

Wir sitzen zusammen, um die Projekte zu besprechen, die dringend sind und in der kommenden Woche abgearbeitet werden müssen. Diese Besprechung zwischen mir und ihm am Freitagabend ist inzwischen Tradition. Damit läuft die Zusammenarbeit zwischen IT und Entwicklung wesentlich einfacher. Jeder weiß, was er zu tun hat.

"Ich habe inzwischen ein unglaublich gutes Team. Die Neuen haben richtig Schwung in die Bude gebracht und die Alten mitgezogen. Es herrscht ein hervorragendes Arbeitsklima."

"Bewundernswert! Und das alles in nur sechs Wochen", schwärmt Werner. "Kurz bevor du gekommen bist, war ich am Verzweifeln. Lange hätte ich die Situation nicht mehr ausgehalten."

"Hast du mir deshalb Zugang zu allen Entwicklungsarbeiten gewährt?", will ich wissen.

"Das hat mir Fred befohlen."

"Das war nur ein Grund von mehreren", mutmaße ich.

"Glaubst du?"

"Wenn du gewollt hättest, hättest du mir vieles vorenthalten können. Fred hätte das nie mitbekommen."

"Das kann schon sein."

"Aber warum ausgerechnet ich?"

"Die Gelegenheit war gut und ich wusste auf Anhieb, dass du es draufhast."

"Das hast du gesehen?"

"Du warst und bist so voller Energie. Ich glaube, du könntest die Welt aus den Angeln heben."

"Jetzt übertreib mal nicht!", wehre ich ab. "Ich muss nach Hause zu Fred. Der müsste gleich aus Paris zurückkommen. Er hat wegen der Trägerrakete verhandelt."

"Ich weiß. Er war erfolgreich. Wenn es so weitergeht, können wir in einem Jahr zum Mars starten. Langsam sollten wir die Auswahl der Kandidaten angehen, die fliegen."

"Das wird ein Himmelfahrtskommando."

"Warum? Wir planen doch mit der Möglichkeit zur Rückkehr", wirft Werner überrascht ein.

"Trotzdem wird es ein Himmelfahrtskommando. Wenn irgendwann auf der Reise etwas nicht nach Plan läuft, besteht die Gefahr, dass es kein Wiedersehen auf der Erde gibt."

"So pessimistisch?"

"Ich denke immer positiv, aber bei einer solchen Mission nicht damit zu rechnen, dass es auch schief gehen könnte, wäre purer Leichtsinn."

"Naja, die Möglichkeit ist groß", gibt auch er zu.

"Darüber können wir uns noch in den nächsten Monaten die Köpfe zerbrechen. Ich muss jetzt nach Hause."

"Gute Nacht, Amy!"

"Gute Nacht, Werner!"

Ich gehe und nehme in meinem Büro noch schnell meinen Laptop mit. Ich schreibe Fred noch eine kurze Nachricht, dass ich mich auf den Weg mache. Es ist schon spät, kurz vor 22 Uhr. Für mich keine ungewöhnliche Zeit. Es macht mir nicht viel aus, lange zu arbeiten. Vor allem, wenn ich weiß, dass Fred noch nicht zu Hause ist, nütze ich die Zeit. Was soll ich ohne ihn auch schon machen?

Ich gehe zu meinem Wagen, der sich entsperrt, sobald ich näherkomme. Ich öffne die Tür und will einsteigen, da steht plötzlich ein Mann hinter mir. Er hat eine Pistole. Scheiße!

"Keinen Muchs! Steig ein und fahr los!", befielt er in perfektem Deutsch.

"Was wollen Sie von mir?", erkundige ich mich.

"Ich habe gesagt, steig ein und fahr los!"

Er geht dabei auf die andere Seite und öffnet die Beifahrertür. Die Waffe ist nach wie vor auf mich gerichtet. Der Mann wirkt entschlossen, aber gleichzeitig ist mir klar, dass er mir nichts antun wird, sofern er nicht dazu gezwungen wird. Er braucht mich. Das beruhigt mich. Ich steige also ein und fahre los. Er dirigiert mich zu einem Parkplatz, wo ich anhalten muss. Wir steigen aus. Aus dem Dunkel der Nacht kommen zwei weitere Männer auf uns zu. Sie tragen, wie schon der erste Angreifer, einen Hoody und eine Sturmkappe.

"Was machen wir nun?", frage ich.

"Schnauze!", fährt mich mein Entführer an. Die beiden anderen sagen kein Wort.

Sie stülpen mir einen Jutesack über den Kopf und fesseln meine Arme. Dann verfrachten sie mich in einen Wagen. Es muss ein Van sein. Das erkenne ich am Einsteigen. Mein Auto bleibt auf dem Parkplatz zurück. Mit ihm auch mein Handy und die Handtasche. Auch wenn Fred die Polizei verständig, so kann mich niemand orten oder sonst irgendwie finden. Ich bin auf mich allein gestellt.

Die Fahrt dauert eine geschätzte Stunde. Niemand sagt ein Wort und auch ich verhalte mich ruhig. Bevor ich nicht weiß, mit wem ich es zu tun habe und worum es geht, ist es vermutlich das Beste, mich ruhig zu verhalten.

Endlich bleibt der Wagen stehen und der Motor wird ausgemacht. Wir sind also am Ziel angekommen. Die Tür des Vans geht auf. Deutlich erkennbar ist das Geräusch der Schiebetür. Zwei Männer packen mich links und rechts unter den Achseln und führen mich über einen Hof. Mit dem Jutesack auf dem Kopf und der uns umgebenden Dunkelheit kann ich beim besten Willen nichts sehen. Ich stolpere mehrmals, werde aber von den Männern, die mich stützen, gehalten.

"Pass doch auf, du dumme Kuh!", brummt einer der beiden missmutig. Die Stimme kommt mir sofort bekannt vor.

Sie schleifen und zerren mich durch eine Tür in ein Haus. Wir gehen in einen Raum und dort werde ich auf einen Stuhl gesetzt. Ich habe immer noch den Jutesack über dem Kopf und kann nur einen schwachen Lichtschimmer durch den Stoff hindurch sehen. Erkennen kann ich nichts.

"Wir rufen ihren Alten an. Er soll die Programme herausrücken, dann bekommt er sein Schätzchen zurück", meint einer.

"Was für Programme?", frage ich.

"Halts Maul!", fährt der Mann mich an.

"Herr Meisner kennt die Programme nicht. Er kann ihnen nicht helfen", erkläre ich. "Ich bin für die Software zuständig."

"Nur du?"

"Im Wesentlichen schon. Meine Mitarbeiter kennen einzelne Teile und einzelne Programme, aber den Überblick und die Koordination der Arbeiten obliegt mir."

"Dein Alter kennt sich da nicht aus?"", brummt der Mann. "Ich dachte, der hat den Überblick?"

"Meisner macht die Verwaltung, von IT versteht er so viel, wie eine Klosterfrau vom Sex."

"Naja, es soll auch Klosterfrauen geben ...", meint ein anderer Mann.

"Sei still, uns interessieren nicht die Klosterfrauen", meldet sich der erste der drei wieder zu Wort. "Was tun wir jetzt?"

"Sagen Sie mir, was sie wollen. Kann sein, dass ich Ihnen helfen kann", biete ich an.

"Ist das Profile von Hismann wirklich verlorengegangen?", will der wissen, dessen Stimme mir bekannt vorkam.

Als er den Namen ausspricht, wird mir klar, dass es Hismann selbst sein muss. Daher also weht der Wind.

"Ich habe es gefunden", antworte ich.

"Wie kommen wir nun an die Daten?"

"Keine Ahnung", gebe ich mich unwissend.

"Wir brauchen aber auch die Steuerung für den Antrieb", flüstert der erste Hismann zu.

"Wir könnten uns ins System hacken", schlage ich vor.

"Du hast es damals also doch geschafft und bist uns auf die Schliche gekommen?", platzt Hismann heraus.

"Du blöder Hund, jetzt weiß sie, wer du bist", fährt ihn der mir unbekannte Mann an. "Du hast es damals verbockt und bist auf dem besten Weg, es wieder zu verbocken."

"Beruhigen Sie sich", mische ich mich ein. "Wir finden eine Lösung."

"Was für eine Lösung?"

"Ich sage nichts. Denn, wenn Sie Hismann ein Alibi geben, dann steht mein Wort gegen Eures. Da habe ich keine Chance."

"Du bist ein schlaues Köpfchen. Du willst mich aus der Reserve locken. Wenn ich aussage, weißt du, wer ich bin", grinst er. "Aber das wird dir nicht gelingen."

"Mann, Sie sind aber auch nicht der Hellste. Dass Günther mit in der Sache steckt, weiß ich doch schon. Wenn er Hismann das Alibi gibt, reicht doch auch. Dann bleiben Sie der große Unbekannte."

"Spiel nicht die Neunmalkluge!", fährt mich der Typ an. "Ich puste dir gleich den Kopf weg!"

"Na dann, Adieu Software!", necke ich ihn. Er nervt!

Der Typ schnauft verärgert. Er weiß, dass ich Recht habe und ärgert sich, weil ich ihn in der Hand habe. Offenbar ist er der Anführer dieser drei Musketiere. Ich habe den Verdacht, dass er der ursprüngliche Auftraggeber von Hismann und Günther ist. Vermutlich hat er die beiden nochmal kontaktiert und sie sind auf die dumme Idee gekommen, mich zu entführen. Allerdings haben sie offenbar keine Ahnung, wie der Hase läuft.

Mir ist allerdings aufgefallen, dass sie wissen, dass die Steuerungssoftware für den Antrieb fertig ist. Sie müssen also immer noch Informationen aus dem Unternehmen haben. Sie haben eindeutig Insiderwissen, da wir die Software zum Steuern des Raumschiffes erst seit gestern soweit haben, dass wir sie anwenden könnten. Alle Testläufe sind perfekt gelaufen.

Was die drei aber offenbar nicht wissen ist, dass ich nachträglich einen Fehler gefunden habe. Das war heute reiner Zufall. Ohne die Behebung dieses Problems kann es sein, dass die Zündung der Steuerungstriebwerke nicht funktioniert. Die Startsequenz funktioniert perfekt und auch die Triebwerke, um das Raumschiff auf den richtigen Kurs zu bringen oder Kursänderungen vorzunehmen, zünden im Normalfall ohne Fehler. Nur, wenn ganz spezifische Voraussetzungen gegeben sind, kann der Zündmechanismus versagen. Dann blockiert das gesamte Programm und es läuft gar nichts mehr.

Deshalb ist mir der Fehler lange nicht aufgefallen. Trotz unzähliger Tests sind die ungünstigen Gegebenheiten nie aufgetreten. Das ist im Trockentraining auch kaum möglich. Erst als ich die Sequenzen nochmals auf dem Papier durchgegangen bin, ist mir das Problem aufgefallen. Ich habe es zwar behoben, diese neue Version liegt allerdings noch auf meinem Rechner und nur Werner weiß von der Korrektur.

"Du kannst also auf das System von außen zugreifen?", will der Anführer wissen.

"Ja!"

"Von hier aus auch?"

"Wenn ich einen Laptop und eine Internetverbindung habe."

"Dann bringt ihr einen Laptop", fährt der Typ seine Kumpane an.

"Ich habe aber Bedingungen", stelle ich klar.

"Du bist nicht in der Lage, Bedingungen zu stellen."

"Dann brauche ich auch keinen Laptop."

Einen Moment herrscht Schweigen. Ich bin offenbar nur mit dem Anführer allein im Raum. Die anderen sind schon weg, den Laptop holen und er denkt nach.

"Was für Bedingungen?"

"Du lässt mich am Leben."

"Warum sollte ich?"

"Weil du die Programme willst."

"Aber dann verpfeifst du mich."

"Dich oder Hismann?", frage ich. "Er kann dir doch egal sein sobald du die Programme hast. Er ist sowieso nicht der Hellste."

"Du bist ganz schön kaltblütig."

"Der Typ hat dir nur Probleme gemacht."

"Da hast du Recht", stimmt er zu. "Aber nicht mehr lange. Dann brauche ich ihn nicht mehr."

"Was danach mit ihm geschieht ...?", lasse ich meine Frage offen.

"Das ist mir egal."

"Andererseits, je glatter die Sache über die Bühne geht, umso besser für dich. Wenn ich als Leiche auftauche, gibt es Ermittlungen. Die könnten gefährlich werden."

"Da hast du Recht", meint der Typ nachdenklich.

"Und ich bin mir nicht sicher, ob ich Hismann anzeige. Was habe ich davon?"

"Vermutlich nichts."

"Du bist mit den Programmen über alle Berge und er wird dichthalten."

"Er kennt mich gar nicht."

"Na dann erst recht."

"Du bist ein kluges Mädchen. Mit dir hätte ich die Geschäfte machen müssen, nicht mit diesen Nieten."

"Naja, ohne Pistole würde ich dir die Programme nicht geben. Geld interessiert mich nicht."

"Lassen wir das"; meint er. "Dann sind wir uns einig?"

"Ich werde unbehelligt zu meinem Auto zurückgebracht und du bekommst die Programme. Deal?"

"Deal!"

In diesem Moment geht die Tür auf und man hört die Schritte von zwei Personen. Jemand nimmt mir den Jutesack vom Kopf. Meine Augen müssen sich erst an die Helligkeit gewöhnen. Blinzelnd schaue ich mich um. Es muss ein altes Bauernhaus sein, in dem wir uns befinden.

Mein Stuhl wird an einen Tisch herangerückt, auf dem ein Laptop steht. Der Mann, den ich für den Anführer halte, schneidet den Kabelbinder an meinen Handgelenken durch. Dann geht er um den Tisch herum und nimmt mir gegenüber Platz.

"Nun mach schon."

"Deal?"

"Ja, habe ich doch schon gesagt."

"Was Deal?", mischt sich Hismann ein.

"Ihr wird kein Haar gekrümmt", antwortet der Anführer.

"Aber sie hat mich erkannt."

"Das ist dein Problem. Sie sagt aber nichts den Bullen."

"Und das glaubst du ihr?"

"Sie hat mir plausible Argumente geliefert."

"Die wären?"

"Dass sie nichts davon hat, wenn sie dich verpfeift."

"Aber es wirbelt Staub auf und schadet dem Image der Firma", werfe ich ein.

"Das glaube ich nicht", kontert Hismann.

"Es ist aber so und damit basta! Hier bestimme immer noch ich", beendet der Anführer den Streit.

Da der Laptop inzwischen hochgefahren ist, mache ich mich daran, das System zu hacken. Dabei achte ich darauf, dass Hismann nicht mitkriegt, wie ich das mache. Er ist auch nicht klug genug, es wissen zu wollen. Seine Trägheit ist ihm wieder einmal im Weg. Er denkt nicht so weit, dass er eventuell später auch selbst einsteigen könnte, wenn er erst einmal weiß, wie es geht. Allerdings würde ich dem schon einen Riegel vorschieben.

Ich arbeite zügig und schon nach wenigen Minuten bin ich im System. Wenige Klicks später bin ich in der Kopie von Hismanns Profil.

"Was soll ich mit den Programmen tun? Haben Sie einen Stick oder soll Hismann sie herunterladen?", frage ich.

Der Anführer beobachtet mich von der anderen Seite des Tisches her sehr interessiert. Wenn ich über den Bildschirm des aufgeklappten Laptops hinwegschaue, blicke ich geradewegs in sein Gesicht. Er hat den Kopf in eine Hand gestützt, in der anderen hält er - inzwischen ausgesprochen lässig - die Waffe.

"Gib ihr einen Stick", weist er den dritten Mann an.

Dieser reicht mir das Gewünschte und ich stecke es ihn eine USB-Buchse. Ich öffne das Fenster für den Stick. Er hat eine Kapazität von 64 Giga. Das reicht locker.

"Was brauchen Sie?", frage ich Hismann.

"Mach Platz!", weist er mich an.

Ich stehe von meinem Stuhl auf und überlasse ihm den Platz. Hismann scheint sich bereits damals einen Ordner mit der für seinen Kunden relevanten Software angelegt zu haben. Diesen kopiert er vollständig auf den Stick.

"Hast du an der Sauerstoffversorgung noch Änderungen angebracht?", will er wissen.

"Nein, war damals schon komplett", antworte ich.

"Sicher?", will der Anführer wissen.

"Ja Mann!", bestätige ich genervt.

"Wo finde ich die Steuerungssoftware für die Triebwerke?", will Hismann wissen.

"Da wo die fertiggestellte Software abgespeichert ist."

"Mach schon!", meint er und steht auf.

Ich lehne mich zum Laptop hinunter und wechsle den Ordner. Es sind nur wenige Klicks.

"Da finden Sie alles", sage ich.

Erneut gehe ich zur Seite. Hismann setzt sich wieder hin und scheint das Programm zu suchen.

"Es heißt Triebwerkssteuerung", sage ich ein wenig spöttisch.

"Schon gefunden", brummt er.

Wenige Klicks später ist auch sie auf dem Stick. Zum Glück kopiert er nicht die aktuelle Version der Software zur Steuerung der Sauerstoffversorgung. Ich habe noch ein paar Änderungen angebracht, die zwar nicht wesentlich sind, aber das System sicher machen. Es läuft nun wesentlich stabiler.

"Dann können wir die Schlampe beseitigen", meint Hismann gehässig.

"Wir bringen sie unversehrt zurück", stellt der Anführer klar. "Ich stehe zu meinem Wort."

"Aber ...", will Hismann erneut ansetzen.

"Nichts aber!", fährt ihn sein Auftraggeber an. Dieser zeigt auf den dritten Mann. "Du bringst sie zum Wagen. Stülpe ihr den Jutesack über. Sie soll nicht wissen, wo sie war. Aber wehe, ihr wird auch nur ein Haar gekrümmt."

Der dritte Mann scheint die Befehle des Anführers auszuführen und hat wenig mit Hismann zu tun. Ich habe keine Ahnung, wo Günther ist. Entweder Hismann hat ihn ausgebootet oder der Anführer hielt es für angebrachter, einen seiner Leute bei der Entführung dabei zu haben.

Hismann schaut mich hasserfüllt an. Ich bin mir sicher, er hätte sich gerne an mir in irgendeiner Form gerächt. Nicht nur, dass ich ihm seinen Posten streitig gemacht habe, ich habe seine Geschäfte durchkreuzt und auch hier, hat er kein gutes Bild abgegeben. Ich war ihm deutlich überlegen.

"Es war mir eine Freude mit dir Geschäfte zu machen", meint der Anführer. Dabei streckt er mir die Hand entgegen.

"Geschäfte?", frage ich. Nehme aber seine Hand.

"Ich habe die Programme, du dein Leben. Wenn das kein gutes Geschäft ist."

"Wenn du es so siehst, kann ich dir nur zustimmen. Ich mag Männer mit Handschlagqualität."

"Auf Wiedersehen ist wohl nicht die richtige Verabschiedung", meint er.

"Mach´s gut!", sage ich. "Klingt besser."

"Genau! Mach´s gut!"

Der dritte Mann fesselt erneut meine Hände mit einem Kabelbinder und stülpt mir einen Jutesack über den Kopf. Diesmal ist er allein, als ich zum Wagen geführt werde. Außerdem setzt er mich auf den Beifahrersitz und nicht hinten in den Wagen.

Alle drei hatten die ganze Zeit die Sturmhauben auf. Der Anführer hat sehr markante Augen, aber ich würde ihn vermutlich nicht wiedererkennen. Seinen Adlatus, der mich nun zum Wagen zurückbringt, kenne ich auch nicht. Von ihm habe ich nicht einmal richtig die Augen gesehen. Er hat sich immer im Hintergrund gehalten und so gut wie nicht gesprochen. Hismann dagegen hätte gar keine Haube mehr tragen müssen.

Kapitel 18

"Wo warst du?", will Fred wissen.

Ich bin gerade auf den Platz vor der Villa eingebogen, da kommt er mir auch schon eilig entgegen.

"Ich wurde entführt."

"Entführt?"

"Hismann und sein Auftraggeber. Sie haben Software von uns."

"Und dir geht es gut?"

"Mir geht es gut."

"Soll ich die Polizei verständigen?"

"Keine Polizei", beruhige ich ihn. "Jetzt habe ich Hunger und danach erzähle ich dir alles."

"Du kannst jetzt ans Essen denken?"

"Man muss Prioritäten setzen."

Wir gehen ins Haus. Fred legt besorgt den Arm um mich, als wolle er mich festhalten und sicherstellen, dass ich tatsächlich ins Haus gehe.

"Wo warst du?", will auch Katia wissen. "Fred ist ganz verzweifelt. Du bist doch schon vor Stunden losgefahren. Warum hat das so lange gedauert."

Aus ihrem Mund plätschert es nur so heraus. Es ist vermutlich die Aufregung, dass sie spricht, wie ein Wasserfall.

"Alles gut, ich bin jetzt ja da. Ich erzähle Euch alles", versichere ich ihr.

Dabei nehme ich sie in den Arm und sie drückt mich ganz fest an sich.

"Ich habe Hunger!", wiederhole ich.

"Ich habe noch Lasagne und anschließend kann ich dir ein Steak machen mit Pommes", bietet Katia an.

"Eine große Portion Lasagne reicht", sage ich. "Und dazu ein gutes Glas Rotwein."

"Kommt sofort", meint Katia und verschwindet auch schon in der Küche.

Ich gehe mit Fred auf die Terrasse. Ich trete dicht an ihn heran, lege die Arme um seinen Hals und drücke mich eng an seine Brust. Nach einiger Zeit löse ich mich etwas von ihm und küsse ihn voller Leidenschaft.

"Ich habe mir solche Sorgen gemacht", versichert er.

"Ich hatte anfangs auch Angst, ich würde dich nie wiedersehen."

"So schlimm?"

"Am Anfang wusste ich nicht, was Sache ist. Die Ungewissheit hat mir zu schaffen gemacht."

"Und dann?"

In dem Moment kommt Katia mit einem Teller Lasagne und einem Glas Wein daher.

"Du auch ein Glas Wein?", erkundigt sie sich bei Fred.

"Auf den Schreck hin, ja bitte."

Erneut verschwindet sie im Haus. Ich mache mich augenblicklich über das Essen her. Es ist inzwischen zwei Uhr nachts und ich habe einen Bärenhunger. Es schmeckt herrlich. Ich weiß, dass Katia eine erstklassige Köchin ist, aber in diesem Moment schmeckt es besonders gut.

Als Katia mit zwei Gläsern Rotwein zurückkommt und wir anstoßen, habe ich meinen ärgsten Hunger bereits gestillt. Deshalb beginne ich zu erzählen. Fred wird zunächst bleich, als ich berichte, wie ich bedroht und verschleppt wurde. Als der Bericht dazu übergeht, wie ich mit dem Anführer verhandelt habe, verbessert sich seine Laune deutlich.

"Das sieht dir ähnlich", meint er schließlich grinsend. "Dumm gelaufen, dass sie die Software haben. Aber das kann ich verkraften. Ich wüsste nicht, was ich machen würde, wenn dir etwas passiert wäre", meint er.

Fred drückt mich ganz fest an sich. Ich kann die Angst fühlen, die er um mich gehabt haben muss.

"Mit der Software können sie nicht viel anfangen. Die funktioniert nicht richtig."

"Wie? Aber die kommt doch von unserem Server."

"Die Software zur Sauerstoffversorgung ist veraltet. Das ist noch die Version, die Hismann beiseitegeschafft hat. Ich bin nicht sicher, ob sie damit bis zum Mars durchhalten, geschweige denn wieder zurück."

"Du kleines Biest!", meint Fred. Dabei aber strahlt er voller Stolz.

"Und bei der Software für die Triebwerkssteuerung habe ich heute auch einen Fehler gefunden."

"Aber heute früh hieß es noch, das Problem sei gelöst."

"Ich habe nachträglich noch einen Fehler gefunden. Die korrigierte und funktionstüchtige Version liegt nur auf meinem Rechner. Ich wollte sie morgen nochmals testen."

"Bist du sicher, dass sie die Software gestohlen haben, um sie der Konkurrenz zu verkaufen?", erkundigt sich Katia.

"Was sollen sie sonst damit tun? Ich bin sogar der Meinung, dass der Anführer von der Konkurrenz ist."

"Aber dann scheitern sie mit der Mission."

"Das ist wahrscheinlich", grinse ich.

Ich habe inzwischen fertig gegessen und das Weinglas ist auch leer. Ich bin hundemüde.

"Gehen wir schlafen? Es ist schon spät", schlage ich vor.

Katia und Fred stimmen zu und wir gehen auf unsere Zimmer. Kaum ist die Tür zu unserem Schlafzimmer hinter uns ins Schloss gefallen, lege ich erneut die Arme um seinen Hals und küsse ihn voller Leidenschaft.

"Ich dachte du bist müde", wirft er ein.

"Ich will von dir gefickt werden. Ich brauche es. Schließlich hatte ich Angst, ich würde dich nie mehr in mir fühlen können", flehe ich ihn an.

Fred lässt sich nicht zweimal bitten. Er hebt mich hoch und trägt mich zum Bett. Dort zieht er mir die Bluse und den BH aus. Augenblicklich saugt er meine linke Brustwarze in seinen Mund und bearbeitet sie intensiv. Er saugt daran, er drückt sie mit den Lippen zusammen und er knabbert sachte auf ihr herum. Es fühlt sich herrlich an. Damit mein rechter Nippel nicht zu kurz kommt, zwirbelt er diesen mit der Hand und zieht ihn in die Länge. Dann legt er seine Hand über die Brust und massiert sie.

Ich kann es kaum noch erwarten, dass er mich nimmt. Deshalb mache ich mich über seine Hose her. Es ist nicht leicht, weil er mich mit seinen Liebkosungen an den Brüsten stark von meinem Vorhaben ablenkt. Doch irgendwie schaffe ich es dann doch, seinen Lümmel zu befreien und beginne ihn besitzergreifend zu wichsen. Er war noch halbsteif, als ich ihn hervorgeholt habe, doch schon nach kurzer Bearbeitung ist er bereits voll einsatzfähig, Das hat zur Folge, dass auch Fred ungeheure Lust auf mich bekommt. Er zieht mir hastig die Hose aus, schält sich aus seinen Kleidern und klettert zu mir aufs Bett.

Einen kurzen Augenblick mustert er mich, weist mich dann an, mich hinzuknien. Sofort drückt er mich mit dem Oberkörper nach vorne. Es reicht ihm nicht, dass ich mich mit den Armen abstütze. Er drückt mich noch tiefer, sodass ich mit der Wange auf dem Bett aufliege und ihm auf diese Weise meinen Hintern noch geiler entgegenrecke. Er spreizt meine Beine und fährt sanft mit der Hand dazwischen durch. Dies dient aber nur der Prüfung, ob ich bereits feucht genug bin.

Natürlich bin ich feucht, ich bin am Ausrinnen. Deshalb zögert er nicht lange und geht bereits im selben Moment hinter mir in Position. Er setzt seine Spitze an meinem Schlitz an und stößt entschlossen zu. Er dingt auf Anhieb tief in mich ein. Von seiner Entschlossenheit werde ich mit der Wange noch kräftiger aufs Bett gepresst. Aber es fühlt sich herrlich an, wie er mich ausfüllt und mein Inneres dehnt. Er verharrt auch nicht lange in mir und gibt mir keine Zeit, mich an den Eindringling zu gewöhnen. Er ist unglaublich erregt und legt sofort los.

Fred stößt hart und tief in mich. Ich habe den Eindruck, als müsse er mich so intensiv wie möglich spüren. Mir zumindest ergeht es nach dem heutigen Abend genau so. Ich will fühlen, dass ich immer noch bei ihm bin, dass er der Herr über meine Lust und meinen Körper ist und, dass er mich besitzen will. Ich will wissen, dass er für mich da ist.

Seine Entschlossenheit lässt zum Glück keinen Zweifel daran. Ich genieße seinen animalischen Fick, seine Erregung und seine Gier. Jeder Stoß treibt mich in rasanter Geschwindigkeit ein kleines Stück näher an meine Erlösung. Er hämmert unglaublich in meinen Unterleib und spießt mich bei jedem Eindringen aufs Neue auf seinem Pfahl auf.

Als ich spüre, wie sich der Höhepunkt in meinem Unterleib zusammenbraut, stemme ich mich nicht dagegen. Ich erwarte ihn voller Vorfreude und als er über mich hereinbricht, genieße ich ihn in vollen Zügen. Der Orgasmus ist stark und ergreift von meinem Körper Besitz. Heftige Kontraktionen erfassen mein Inneres und die Lust peitscht durch mich hindurch. So ist es kein Wunder, dass kurz nach mir auch Fred die Klippe erreicht und ein gewaltiger Schauer der Lust ihn durchströmt. Er pumpt mir sein Sperma in zahlreichen, sehr heftigen Schüben in meinen Lustkanal. Ich bin überglücklich.

Kapitel 20

"Hast du die Zeitung gelesen?", will Fred am Abend wissen.

"Dass "Spacetaxi" heute zum Mars starten will?"

"Ja, die waren doch Lichtjahre hinter uns."

"Sie haben die Software gestohlen", stelle ich fest. "Damit konnten sie uns überholen."

"Glaubst du?"

"Wer sonst? Hismann ist mit an Bord."

"Stand das im Artikel? Ich habe ihn nicht bis zum Ende gelesen."

"Für die gefährliche Mission haben sich der Chef des Unternehmens, der IT-Fachmann und Chefprogrammierer Hismann und ein früherer Pilot der Navy gemeldet."

"Glaubst du, das sind die drei, die dich entführt haben?"

"Hismann sicher und sein neuer Chef vermutlich auch. Bleibt nur die Frage, ob der Navy-Pilot der dritte Mann war."

"Das werden wir wohl nie erfahren", meint Fred.

"Du willst die drei in den sicheren Tod rennen lassen?"

"Was sollen wir tun?", wirft Fred ein. "Sie auch noch warnen, dass die gestohlene Software nicht richtig funktioniert?"

"So in etwa."

"Sie wissen, dass sie sich auf einen Weg ohne Wiederkehr machen. Ob das nun wegen unserer Software oder anderer Probleme passiert, ist doch unwichtig. Wenn sie schon bei der Software so schlampig gearbeitet haben, strotzt das Raumschiff sicher auch in anderen Bereichen nur so von Leichtsinn und Fehlern."

"Das ist etwas anderes", werfe ich ein. "Bei der Software wissen wir, dass Fehler dabei sind, die ihnen das Leben kosten könnten."

"Wenn du meinst", lenkt er ein.

"Jetzt kommen Eure Skrupel sowieso zu spät", meldet sich Werner, der gerade den Kopf zur Tür hereinsteckt. "Der Start ist in zehn Minuten und wird im Fernsehen live übertragen. Die lassen sich bestimmt nicht mehr bremsen."

"Dann lass uns in den Gemeinschaftsraum gehen und zusehen", meint Fred.

Im Gemeinschaftsraum sind nicht nur die IT-Leute versammelt, auch Werners Abteilung ist praktisch vollzählig anwesend. Sogar einige aus der Verwaltung sind gekommen. Darunter auch Freds Sekretärin. Sie nützen die Möglichkeit, hier den Start mitzuverfolgen, da sich im Gemeinschaftsraum der größte Fernseher befindet.

"Der Navy-Pilot ist mein Freund", meint Freds Sekretärin stolz.

"Sie arbeiten bei uns und Ihr Freund bei der Konkurrenz?", frage ich.

"Das ist reiner Zufall", wiegelt sie ab.

Ihre mit Stolz geblähter Brust verkündete Nähe zur Mission der Konkurrenz hat mir augenblicklich die Augen geöffnet, wer der Insider ist, von dem meine Entführer damals die Information hatten, dass die Software zur Steuerung der Triebwerke fertig ist. Ich denke fieberhaft nach, ob die Sekretärin von den Problemen mit der Software erfahren haben könnte. Auf offiziellem Weg habe ich mit Fred nie mehr darüber gesprochen. Allein an jenem Abend auf unserer Terrasse. Außer ihm wissen nur Werner und ich von den behobenen Problemen.

"Der Countdown läuft", berichtet der Fernsehsprecher. "Zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, ein und Start!"

Auf dem Bildschirm kann man deutlich die Zündung der Raketentriebwerke beobachten, eine Feuersäule kommt an der Unterseite der Rakete hervor und das Raumschiff hebt langsam ab. Es steigt immer höher in den perfekt blauen Himmel. Die Kapsel nimmt stark an Geschwindigkeit zu und man kann beobachten, wie sie dem All entgegenfliegt.

"Sie haben die Atmosphäre verlassen. Der Start scheint perfekt geglückt zu sein. Ein Bilderbuchstart!", schwärmt der Moderator. "Wie mir die Techniker berichten, müsste in wenigen Sekunden das Triebwerk zünden, um den Raumgleiter auf den richtigen Kurs zum Mars zu bringen", schwärmt er weiter.

"Da, das Triebwerk zündet. Perfekt!"

Aus der Entfernung kann man nur vermuten, dass man das Triebwerk sieht. Doch plötzlich macht die Kapsel, die nur noch als Punkt am Himmel zu erkennen ist, eine scharfe Kurve.

"Was ist das? Das Manöver kann doch nicht korrekt sein", wundert sich der Moderator. "Es sollte doch nur eine geringfügige Korrektur der Flugbahn sein."

Alle starren gebannt auf den Bildschirm. Mir ist in dem Moment, wo die heftige Kurzkorrektur erfolgt, augenblicklich klar, dass die Software versagt hat. Es ist genau der Fall eingetreten, den ich befürchtet und ausgemerzt hatte.

"Sie kommen vom Kurs ab, der Mars liegt in einer ganz anderen Richtung", berichtet der Moderator aufgeregt. "Ich habe einen der Techniker bei mir. Was ist passiert?"

"Das Raumschiff ist völlig außer Kontrolle. Keine Ahnung warum. Sie haben einen Funkspruch abgesetzt, dass die Steuerung blockiert ist. Wenn Hismann das nicht in den Griff bekommt, fliegen sie ins Nirgendwo. Wenn die Berechnungen der Techniker am Boden stimmen, erreicht die Raumkapsel in zwei Monaten einen Meteoritenschweif. Damit könnten sie ein böses Ende nehmen, weil die Gefahr enorm ist, mit einem Gesteinsbrocken zu kollidieren", berichtet der Moderator weiter.

Freds Sekretärin ist kreidebleich, Tränen laufen ihr über die Wangen. Ich vermute, sie hat inzwischen begriffen, dass ihr Freund wenig Chancen hat, zu ihr zurückzukehren.

"Er hätte sich nie auf Hismann verlassen sollen", jammert sie.

"Wir sind froh, dass wir ihn los sind und Amy haben", jubelt ein Mitarbeiter.

"Wir ändern den Plan", meint Fred zu mir und Werner.

"Wie meinst du das?"

"Wir starten zunächst ein unbemanntes Raumschiff. Ich will nicht drei Menschenleben riskieren", meint er.

"Dabei wäre ich so gerne zum Mars geflogen", spiele ich die Enttäuschte.

"Du?"

"Ja, ich! Traust du mir das nicht zu?", frage ich beleidigt.

"Doch, doch! Dir traue ich inzwischen alles zu", meint Fred. "Aber wir brauchen dich doch hier auf der Erde."

Fred macht eine kurze Pause, dann fügt er hinzu. "Vor allem ich."

"Aufgeschoben ist nicht aufgehoben", antworte ich schelmisch. "Warum glaubst du hat mich dieses Projekt so brennend interessiert?"

ENDE



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