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RPE (1) Die Weihnachtsfeier (fm:Ältere Mann/Frau, 2332 Wörter)

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Veröffentlicht: Nov 28 2019 Gesehen / Gelesen: 12742 / 9423 [74%] Bewertung Geschichte: 9.21 (101 Stimmen)
Diese Geschichte mit ‚Happy ending’ richtet sich an all jene, die über die sexuellen Ausblicke nach einer RPE (radikale Prostataektonomie) suchen.

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Vorbemerkung: Die Entfernung der Prostata ist ein schwerer Eingriff ins Innerste jeden Mannes. Dennoch führt kein Weg daran vorbei, wenn man vom Krebs befallen ist. Dass dies aber nicht das Ende für alle erotischen Freuden bedeuten muss, obwohl die sexuellen Fähigkeiten danach teilweise einschränkt sind, möge(n) diese Geschichte(n) zeigen, auch deshalb, um Hoffnung auf eine weiterhin sexuell erfüllte Zukunft zu geben. Großer Dank an meinen Chirurgen, der mit dem Da Vinci Roboter meine verkrebste Prostata nervenschonend entfernt hat!

RPE (1) Die Weihnachtsfeier Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich wie immer zur Weihnachtsfeier in einem edlen Lokal eingefunden. Für mich ist diesmal aber trotzdem alles anders. Ich habe keine Prostata mehr und fühle mich im Unterbewusstsein seither nur noch als "halber" Mann. Ja, es war medizinisch notwendig! Jeder Versuch, die Erkrankung auszusitzen oder mit alternativen Methoden zu heilen, hätte über kurz oder lang ins Desaster geführt. Ich habe einige Bekannte und Freunde buchstäblich "verrecken" gesehen, als sich der Tumor in den Knochen festgesetzt hat, und dieser den Körper von innen heraus zerstört hat. Gut, der Chirurg hat an mir hervorragend gearbeitet. Ich bin seit der OP zumindest nicht inkontinent. Hinsichtlich Animo gibt es interessanterweise keine großen Einschränkungen zu früher, als noch alles "drinnen" war. Jedoch: die Erektion ist nicht mehr so leicht herstellbar, daher auch meine empfundene Einschränkung auf "halber" Mann.

Aber, lassen wir die dunklen Gedanken im Hinterkopf, ich bin ja auf einer fröhlichen Weihnachtsfeier! Wie immer gibt es bereits zum Empfang hervorragende Erfrischungen die die Sinne beschwingt machen und die Stimmung lösen. Für viele meiner Kollegen ist meine OP und vor allem deren Folgen ein Thema, das mehr oder weniger direkt angesprochen wird. Alle interessiert natürlich gleich nach der Frage »wie geht's dir?«, die eigentlich Frage: »wie geht's?«. Natürlich wird höflichkeitshalber und der Form wegen das gesundheitliche Empfinden als erstes gefragt und erst dann von wenigen in Folge das eigentliche brennend interessante Thema: »und wie geht's?« nur verschämt und verklausuliert angesprochen.

Wie zufällig beim small talk erkundigt sich auch eine Kollegin in meiner Altersklasse, nennen wir sie Grete, nach meinem Zustand. Ja, mir geht's eh super, danke! Aber irgendwie will sie mehr wissen und zieht mich aus dem lautem Gewusel in eine ruhigere, vom direkten Geschehen abgeschiedene Seite des Lokals. Endlich wird nach der obligatorischen und leider immer viel zu langen Ansprache das Büfett eröffnet und jeder sucht sich einen fürs's Büffet strategisch günstigen Platz. Grete und ich verbleiben an der ruhigen, etwas separierten Seite und nehmen nebeneinander Platz.

Nochmals kommt die zuvor offenbar für sie ungenügend beantwortete Frage: »und wie geht's wirklich?«, doch diesmal mit einem tiefen Blick und zu leise, um von zufälligen Zuhörern mitgehört zu werden. Der Blick und die insistierende Art der der Fragestellung löst in mir Unbehagen aus. Was möchte sie denn wirklich wissen? Eigentlich wünsche ich mich auf den Mond, um nicht weiter über meine heiklen Unzulänglichkeiten antworten zu müssen. Wie zufällig legt sie eine Hand auf meinen Unterarm und streicht mit der anderen über meinen Handrücken. Durch diese intim vertraute Geste irritiert sage ich heiser: »Liebe Grete, weißt ja eh, soweit passt eh alles«. Wie befürchtet lässt sie aber nicht locker und bohrt weiter fort: »Na, aber da gibt es doch noch was, wie ist es denn damit?« Obwohl gut umschrieben, wird mir auf diese eindeutige Frage innerlich heiß und weil jedes Plänkeln oder Versteck spielen sich für eine so direkte Frage sowieso nicht eignet, antworte ich nach kurzem Zögern: »Weißt Grete, das funktioniert halt nicht mehr so wie einst im Mai«. Und schon kommt nach kurzer Überlegung die nächste Nachforschung: »...und, hast es schon mit den "blauen Pillen" oder sonst was versucht?« Die Direktheit der Frau ist umwerfend. Ich kenne sie schon länger und weiß, dass auch sie mit gesundheitlichen Dingen nicht unbelastet ist. Vielleicht erkundigt sie sich für einen Bekannten, Freund, was weiß ich. Also was soll's - ich fasse Mut und lege die Scheu mit ihr auch über Intimes zu reden ab. »Ja eh, Grete, das hab' ich schon alles versucht, aber es funktioniert trotzdem nicht immer so gut, wie es notwendig wäre« »Ja, und wie ist es dann, wenn es nicht so ist, wie es "notwendig" wäre?« Inzwischen bin ich innerlich komplett ausgetrocknet. Gut, dass es außer alkoholischen Durstlöschern auch genügend Wasser gibt. Zwischen ein paar großen Schlucken versuche

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