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Blinde Weihnachten (fm:Romantisch, 7461 Wörter)

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Veröffentlicht: Dec 23 2020 Gesehen / Gelesen: 18991 / 16213 [85%] Bewertung Geschichte: 9.42 (254 Stimmen)
Ich war alleine, sie auch, wir trafen uns zufällig und es war der richtige Zeitpunkt.

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© KastorAldebaran.ttv Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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"Darf ich ihnen helfen?", wollte ich wissen, hatte keine Ahnung, wie ich es anstellen sollte. "Das wäre nett von ihnen und ich griff nach ihrer Hand, die sie sofort zurückzog.

"Bitte ihren Arm!", wünschte sie sich und ich beugte mich herunter, hielt ihr meinen angewinkelten Arm entgegen, damit sie ihn selber ergreifen konnte. Mit vereinten Kräften kam sie auf die Beine und ich bückte mich schnell, hob ihren Stock auf und übergab ihn ihr. "Sehr liebenswert!", bedankte sie sich, obwohl ich eigentlich der Verursacher unserer Kollision gewesen war.

"Das ist das wenigste, was ich für sie machen kann. Bin ja hauptsächlich schuld daran, dass sie hingefallen sind!"

Zu meiner Überraschung schüttelte sie ihren Kopf.

"Nein, das sind wir beide, ich hätte genauso aufpassen müssen. Dass ich nichts sehe, dafür können sie nichts und ich muss genauso aufpassen, wie jeder andere auch, ich hätte sie hören müssen!" Danach entstand eine winzige Gesprächspause und ich empfand es als peinlich, dass mir nichts mehr einfiel. Dafür sah ich sie kurz genauer an als zuvor, musste innerlich grinsen.

Sie war unbestimmten Alters, konnte vierzig oder fünfzig sein, schwer zu schätzen. Ihre Mütze, die sie trug, in Stil eines Schlumpfs aussah, konnte ihre krause Haarmasse kaum verbergen. Lockige, braune, mit silbrigen Strähnen versehene Haare quollen darunter hervor und ließen ihre Frisur verwildert aussehen, zumindest den Teil, den ich sehen konnte. Des weiteren war sie normal angezogen, Jeans, eine winterliche Jacke, warme Schuhe und trug eine leere Einkaufstasche über dem freien Arm. Wahrscheinlich wollte sie einkaufen gehen, letzte Besorgungen vor dem Fest machen.

"Kann ich ihnen noch irgendwie helfen?", fragte ich sie um einen Übergang zu finden, irgendwie war sie mir sympathisch, hatte eine warme Ausstrahlung, die mir ans Herz ging. Außerdem fand ich sie attraktiv, auch wenn sie eine dunkle Sonnenbrille trug, die ihre Augen verbarg. Sie war klein, vielleicht einen Meter sechzig, dazu relativ schlank, wobei ich das kaum erkennen konnte. Ihre dicke Winterjacke verhinderte eine genaue Analyse. Anhand ihrer Beine, die darunter hervorlugten und ihren schmalen Fingern ging ich davon aus.

Sie schien einen Moment zu überlegen.

"Sie haben sicher noch viel zu tun, da möchte ich sie nicht von Abhalten. Nachher bekommen ihre Kinder keine Geschenke!", war sie sich sicher und ich schüttelte meinen Kopf, bis mir bewusst wurde, dass sie es nicht sehen konnte.

"Keine Sorge, es gibt keine Kinder, niemanden an den ich denken muss. Es wäre mir eine Freude, dann habe ich wenigstens was zu tun!"

Die Frau wendete ihren Kopf in meine Richtung aus, soweit sie berechnen konnte, wo ich mich befand.

"Das hört sich traurig an. Alleine zu sein ist nie schön, an diesen Tagen besonders. Auch sonst ist es nicht schön! Menschen brauchen einander, sind Herdentiere, die ein Miteinander nötig haben, obwohl man manchmal den Eindruck hat, dass das vollkommener Blödsinn ist!", sinnierte sie und ich bestätigte es ihr.

"Ja, viele mögen einander nicht, können nicht friedlich miteinander leben. Ist schon komisch!" "Egal, wir werden es nicht ändern können. Aber wenn sie nichts dagegen haben, komme ich gerne auf ihr Angebot zurück. Ich brauche noch ein paar Kleinigkeiten und vor allem Getränke. Wenn sie mir dabei helfen könnten, sie zu tragen, würde es mir viel Arbeit abnehmen. Aber nur wenn sie wirklich wollen, es ist auch nicht weit!"

Ich hatte es angeboten und das wollte ich auch einhalten. Ein paar Flaschen tragen war kein Beinbruch und ich hatte was zu tun. Außerdem lernte ich eine interessante Person dabei kennen, also reine Vorteile für mich. Von daher ging ich gerne darauf ein.

"Klar möchte ich das, mein Angebot steht!"

"Gut junger Mann, dann kommen sie mit. Es freut mich, eine Begleitung zu haben!" Ich hielt ihr meinen Arm entgegen und führte ihre Hand dorthin, damit sie sich an mir festhalten konnte. Sie nickte mir zustimmend zu, hatte bemerkt, dass ich lernfähig war.

"Zu welchem Geschäft möchten sie denn?", fragte ich, während wir uns vorwärts bewegten und sie nannte mir den Discounter, der um die Ecke war.

"Ach ja. Menschen, mit denen ich einkaufen gehe, spreche ich gerne mit Vornamen an. Ich heiße Anna und du?", fragte sie mich, bot mir damit das Du an.

"Kai!", beantwortete ich ihre Frage und Anna nickte.

"Gut Kai, dann mal los, bevor das Geschäft schließt. Ich glaube nicht, dass wir lange brauchen werden. Und wenn du Fragen hast, nur raus damit. Jeder hat welche, wenn er das erste Mal einen blinden Menschen trifft. Allerdings beantworte ich dir die wichtigste Frage vorweg, damit es dir nicht peinlich vorkommt. Bei manchen ist es so!"

Damit hatte sie recht, in dieser Beziehung war ich gehemmt. Wie es aussah, war Anna anderer Meinung, redete nicht lange um den heißen Brei herum.

"Also ja, ich bin schon immer blind gewesen, wurde ohne Sehvermögen geboren. Das kommt nicht oft vor, wie man denkt, die meisten erblinden durch Krankheit oder Unfall. Damit haben wir das schon mal geklärt. Und was machst du so, wenn du nicht mit wildfremden, blinden Frauen unterwegs bist?", wollte sie wissen, schien an mir interessiert zu sein.

"Nicht viel. Arbeite, sofern es geht. Jetzt im Homeoffice, per Computer. Es ist den seltsamen Zeiten geschuldet. Früher habe ich immer gedacht, es wäre der Heilige Gral, hatte es mir als besonders erstrebenswert vorgestellt, als den Himmel auf Erden. Nicht mehr zur Arbeit fahren müssen, sich selber die Zeit einteilen, eine Art von Freiheit genießen!", fing ich an und Anna unterbrach mich. "Früher? Jetzt nicht mehr?", wollte sie wissen.

"Ich weiß nicht, der Kontakt zu meinen Arbeitskollegen, das soziale Interagieren, fehlt mir mehr als gedacht. Bei mir Zuhause ist es fast zu ruhig, es gibt keinen Tratsch und Klatsch mehr, ich höre niemanden was sagen. Es klingt seltsam, auch die Gerüche, die Atmosphäre fehlt mir, selbst der Streit über frische Luft, der Sinn oder Unsinn hinter dem Öffnen der Fenster!", versuchte ich es zu erklären und Anna nickte.

"Ja, es gibt uns das Gefühl nicht alleine zu sein. Übrigens, du riechst gut!", ließ sie mit einfließen und ich musste lächeln. Bevor ich das Haus verließ, frischte ich mein Deo immer auf, ich mochte es nicht zu stinken.

"Danke, sehr freundlich von dir!"

Anna lachte leise und schmunzelte in sich hinein.

"Ich nehme die Welt anders wahr als du, meine Ohren hören anders als deine, Gerüche sind für mich ebenfalls wichtig. Sie ersetzten meine Augen, sind die Sinne, auf die ich mich verlassen muss!"

In diesem Moment kamen wir beim Discounter an, setzten unsere Masken auf und ich besorgte einen Einkaufswagen, Anna hielt sich seitlich daran fest, ich schob ihn langsam in das Geschäft, achtete dabei darauf, dass Anna nirgends gegen lief. Nicht einfach bei den beengten Verhältnissen. "Was brauchst du denn?", wollte ich von ihr wissen und sie erklärte es mir.

"Ein paar Kekse, Brot, Äpfel wären nicht schlecht und Vanillesoße sowie Marzipanrohmasse!", erklärte sie.

"Hört sich nach Bratäpfeln an. Lecker!", sagte ich und sie nickte.

"Gut erkannt junger Mann. Dazu brauche ich Glühwein und Rum. Es ist bei uns eine Art Tradition, gab es immer am Heiligen Abend!"

"Das kenne ich nicht!", gab ich ehrlich zu.

"Nein, ist irgendwie entstanden, keiner weiß mehr warum genau. Es gibt Vermutungen!"

Wir fuhren weiter und ich suchte nach den entsprechenden Produkten.

"Welche sollen es denn sein?", fragte ich Anna.

"Nicht die Teuersten. Sie haben es nicht verdient!", antwortete Anna mir und ich hörte eine leicht verbitterte Stimme heraus.

"Sie haben es nicht verdient?", wiederholte ich daher, war neugierig auf die Erklärung. "Nein. Meine vier Enkel lassen sich das ganze sonstige Jahr nicht blicken, nur zum Geburtstag und zu Weihnachten. Für große Geschenke und Geld ist die Oma gut. Meine beiden Kinder und deren Ehepartner sind auch nicht anders. Manchmal telefonieren wir miteinander, aber eigentlich nur, wenn es ihnen schlecht geht. Du weißt ja, Eheprobleme und so weiter. Mein Mann ist leider vor drei Jahren gestorben. Also wie du siehst, eine wirklich tolle Verwandtschaft, die ich habe. Das Problem scheinst du nicht zu haben!"

"Nein, sofern man es ein Problem nennen soll. Keine Frau, keine Kinder, meine Eltern wenig interessiert an mir. Von daher, in dem Sinne keine Familie, die nerven kann!"

"Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir trotz großer Unterschiede, dasselbe Problem haben!", sagte Anna und ich musste ihr zustimmen. Bei mir würde keiner kommen, bei ihr kam zwar die Familie, doch sie hätte auch darauf verzichten können. Was besser war, konnte ich nicht entscheiden.

"Hört sich fast so an!", gab ich ihr Recht und packte währenddessen vier Flaschen Glühwein ein. Drei Normale, eine bessere, zumindest was den Preis anging. Anna hatte es gewollt.

"Die Drei für Heiligabend, die andere für den ersten Weihnachtstag. Mein Tag, an dem ich es mir gut gehen lasse, ohne meine Verwandtschaft. Das muss sein!"

Ich musste lachen, Anna lächelte süß über das ganze Gesicht.

Wenig später machten wir uns auf den Rückweg und ich brachte Anna bis vor die Tür, gab ihr die Tüten in die Hand.

"Kai, ich habe mich die ganze Zeit etwas gefragt!", fing sie an und ich hörte ihr neugierig zu. "Was?", fragte ich und sie legte ihren Kopf leicht schräg, als wenn sie über etwas nachdachte. "Du bist alleine, ich bin es, wir verstehen uns anscheinend gut. Hättest du nicht Lust übermorgen zu mir zu kommen, auf einen Bratapfel und eine Tasse Glühwein? Es würde mich sehr freuen!" An diese Möglichkeit hatte ich nie gedacht, war davon überrascht.

"Sehr gerne, wenn es dir nichts ausmacht?", versuchte ich mir zu versichern, dass sie es sich genau überlegen konnte.

"Ich hätte es dir sonst nicht angeboten!", sagte sie und ich nahm die Einladung gerne an. "Gerne. Wann soll ich denn da sein?", erkundigte ich mich und Anna nannte mir die Urzeit. "Bis übermorgen!"

Wir verabschiedeten uns herzlich voneinander und ich wartete solange, bis Anna ins Haus gegangen war, die Tür hinter ihr ins Schloss fiel. Danach drehte ich mich um und ging gedankenversunken nach Hause.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, mich volllaufen zu lassen, doch jetzt erschien es mir als nicht sinnvoll. Ich wollte nicht mit dickem Kopf und flauem Magen bei Anna auftauchen. Außerdem fragte ich mich, was ich ihr als keine Überraschung mitbringen könnte. Als Erstes fiel mir ein Duft ein, ein Parfüm, allerdings kannte ich ihren Geschmack in der Richtung nicht und bei meinem Glück, würde ich das falsche kaufen. Ein Hörbuch war mein nächster Gedanke, am besten selber aufgenommen, leider fehlte mir dafür das Equipment und die dazu gehörige Zeit. Es ließ sich nicht eben nebenbei machen. Als Letztes war mein Magen es, der mir die Antwort gab. Ich kramte ein paar alte Rezepte heraus und ging ein weiteres Mal einkaufen, um die Zutaten zu holen. Danach war ich die halbe Nacht damit beschäftigt, Plätzchen zu backen. Warum nicht, es musste nichts Großes oder Teures sein. Mir schien, dass Anna darauf keinen Wert legte. Ihr war es wichtiger, sich zu unterhalten, nicht alleine zu sein. Ein Anliegen, dem ich mich anschließen konnte.

Kapitel 2

Der Heilige Abend kam und ging, nichts passierte. Statt mich zu betrinken, sah ich in die Röhre, suchte nach einem Programm, das mir gefiel. Viel gab es nicht, ein paar alte Schinken, die jeden Weihnachten über den Bildschirm liefen, man kannte sie fast auswendig. Das Einzige was mich interessierte waren zwei Dokumentationen aus aller Welt, die Bräuche um das heilige Fest zeigten, teilweise aus längst vergangener Zeit und manches Mal huschte ein Grinsen über mein Gesicht. Was dort gezeigt wurde, hätte man heute nicht mehr tun können, besonders in Hinsicht auf die Kinder. Knecht Ruprecht zu Nikolaus war wirklich kein netter Mann und das mit der Rute, war durchaus ernst gemeint. Manche Tränen wurden vergossen, Geschrei und Geheul angestimmt. Ich fand, auch die Kinder heutzutage, hätten es manchmal verdient. Andere Zeiten, andere Sitten. Man konnte es einfach nicht mehr vergleichen und schon gar nicht entscheiden, was wirklich besser war oder ist. Gerade die Pädagogen der vergangenen Jahrzehnte und Jahrhunderte hatten oft vollkommen verdrehte Vorstellungen von Erziehung.

Im Prinzip war es mir auch egal, ich hatte keine Kinder, musste mir darüber keine Gedanken machen, und solange mich die Blagen von anderen Menschen in Ruhe ließen, war alles in Ordnung.

Ruhig verlief der Tag, ich knabberte ein paar selber gemachte Kekse, musste eine ausgiebige Qualitätskontrolle durchführen. Dazu gab es einen Grog, wirklich einen einzigen, der mich ins Bett begleitete. Dort blieb ich lange wach liegen, dachte zuerst über die Feste der Vergangenheit nach, besonders die meiner Kindheit. Danach kam mir Anna in den Sinn, und ich fragte mich, wie der morgige Tag sein würde. Irgendwie hatte ich ein seltsames, zugleich gespanntes Gefühl im Bauch.

Endlich war es soweit. Ich schlief lange, blieb bis zum Mittag im Bett liegen. Anderes hatte ich nicht vor und wartete drauf, dass der Termin langsam näher kam. Die Zeit bis dahin überbrückte ich mit Fernsehen, danach damit, mich zu pflegen. Haare machen, Dreitagebart stutzen, gut anziehen. Auch wenn Anna mich nicht sehen konnte, wollte ich trotzdem gepflegt sein. Auch suchte ich einen besonderen Duft aus, den ich selten auflegte, eigentlich nur, bei besonderen Anlässen. Ich mochte ihn gerne, wollte aber, dass er etwas Besonderes blieb. Tief atmete ich den Duft ein und freute mich auf den Abend.

Irgendwann war es soweit und ich machte mich auf den Weg, kannte das Ziel gut, hatte ein kleines Päckchen mit Keksen dabei, schön eingepackt mit einer großen Schleife versehen. Anna würde es spüren, es sich in ihrer Fantasie ausmalen können, wie es aussah. Ob sie überhaupt eine Vorstellung von Farbe hatte, konnte ich nicht sagen.

Vor ihrem Heim, einem kleinen Häuschen, blieb ich kurz vor der Tür stehen, atmete tief durch und drückte danach die Klingel. Es dauerte ein Weilchen, bis sie öffnete und mich anlächelte, nachdem ich ihr sagte, wer ich bin.

"Oh, schön, dass du gekommen bist. Komm doch rein!", meinte sie und ich trat ein, ging an ihr vorbei in den Flur, wo mir der bekannte Duft von Bratapfel entgegen stieg. Besonders die Zimtnote mochte ich gerne.

"Leg doch ab!", forderte sie mich auf und ich hängte meine Jacke an einen Haken, folgte ihr in ihr Wohnzimmer, in das sie traumwandlerisch sicher finden konnte. Sie kannte ihre Umgebung auswendig, jeden Schritt, alles, was ihr im Wege sein könnte. Währenddessen betrachtete ich sie genauer, konnte mehr erkennen als vor zwei Tagen. Sie war wie vermutete schlank, hatte eine gute Figur. Doch was mich am meisten faszinierte, waren ihre Haare. Jetzt ohne Mütze fiel mir die Pracht auf, die mich in entferntesten an einen Afro erinnerte. Etwas weniger, eher wie Pumuckel, in anderer Farbe. Es gab ihrem Äußeren ein lustiges Aussehen. Dazu die unvermeidliche dunkle Brille, dieses Mal in einem schmaleren Design.

Woran ich nicht gedacht hatte, war, dass es kaum Weihnachtsdeko gab. Eine Logik, die mir erst jetzt auffiel. Trotzdem war Anna gut und gemütlich eingerichtet, sodass ich mich sofort wohlfühlte. "Sehr schön hast du es hier!", lobte ich sie.

"Ja, sagt man. Hat eine frühere Freundin von mir ausgesucht. Leider vor einem Jahr verstorben. Sie hatte einen guten Geschmack!"

Das konnte ich bestätigen. Es passte zusammen, sowohl vom Stil als auch von der Farbgebung.

"Setz dich doch. Es gibt gleich den versprochenen Apfel!"

Bevor sie gehen konnte, hielt ich sie auf.

"Warte einen Moment, ich habe dir eine Kleinigkeit mitgebracht!"

Sie drehte sich zu mir um und ich gab ihr das kleine Paket in die Hand.

"Es ist nichts Besonderes, dafür kenne ich dich nicht gut genug. Einfach eine kleine Aufmerksamkeit für dich!"

"Oh danke, das ist sehr liebenswert von dir!"

Anna hob das Paket hoch, hielt es ich an die Nase und schüttelte es vorsichtig.

"Der Duft und Klang von etwas Leckerem. Selber gemacht?", wollte sie wissen.

"Ja, nach alten Rezepten meiner Großmutter!", bestätigte ich.

"Das ist schön. Ich werde nachher davon probieren. Sicher eine Sünde!"

Das konnte ich bestätigen. Zucker und viel Butter waren die Hauptzutaten gewesen. "Kann ich dir wobei helfen?", wollte ich wissen doch Anna hielt mich davon ab.

"Nein danke, ich komme zurecht. Um ehrlich zu sein, lasse ich nicht gerne Fremde in meine Küche. Ich weiß genau, wo was ist, andere Menschen bringen es mir durcheinander!"

Damit hatte sie recht. Wer nichts sah, musste sich darauf verlassen, dass es dort war, wohin es gelegt worden war. Als Sehender kein großes Problem, etwas zu finden. Für einen Blinden eine gruselige Geschichte. Also setzte ich mich ein einen der Sessel und sah mich interessiert um.

Auch wenn es gemütlich aussah, war es hauptsächlich der Funktion geschuldet. Wenige Bilder hingen an den Wänden, vielleicht aus der Zeit, als Anna verheiratete gewesen war. Genauso wie die kleine Sammlung von Familienfotos die in einer Ecke standen. Ich betrachtete sie aus der Entfernung, konnte trotzdem gut erkennen, dass es sich um Verwandte handelte. Zwei Pärchen mit jeweils zwei Kindern. Die Frauen sahen Anna recht ähnlich, daher ging ich davon aus, dass es ihre Töchter waren. Ich brauchte nicht lange darauf warten, bis Anna zurückkam, zwei Teller vor sich her trug, die ich ihr abnahm. Darauf jeweils ein großer, gut riechender und dampfender Apfel, gefüllt mit Marzipan und Rosinen. Die Vanillesoße fehlte. Als ich Anna darauf ansprach, lächelte sie mich an.

Die Kinderversion oder die für Erwachsene?", wollte sie von mir wissen und ich entschied mich für das Zweite.

"Gut, da hintern in der Bar steht eine gute Flasche italienischer Eierlikör. Schmeckt doch viel besser!" Damit hatte sie natürlich recht. Ich stand auf, fand das Gewünschte sofort und kam an den Tisch zurück. Anna hatte sich inzwischen gesetzt und lauschte, als ich die Flasche öffnete, unsere Bratäpfel damit reichlich übergoss.

"Riecht lecker!", sagte ich und sog hörbar die Luft durch die Nase ein.

"Schmeckt auch so. Lass es uns probieren!"

Ich setzte mich zurück auf meinen Platz und nahm einen ersten Bissen, ließ mir den heißen Apfel mit dem Marzipan und Eierlikör auf der Zunge zergehen. Es war wie Butter mit einem kräftigen Geschmack von Apfel, dazu der Likör, der dem Ganzen eine wunderbare Note gab. Es war ein Gedicht und ich konnte mir gut vorstellen, warum ihre Familie daran festhielt.

"Na, wie war dein Abend gestern?", wollte ich natürlich wissen und Anna wischte sich die Lippen an einer Serviette ab.

"Schrecklich wie immer. Sie waren kurz hier, haben ihre Geschenke abgeholt und sind möglichst schnell wieder gegangen. Dieses Mal hatten sie endlich einen Grund, haben sich Sorgen darüber gemacht, dass ich krank werden könnte, wegen der Seuche. Dabei habe ich eher den Eindruck, als wenn sie nicht mich, sondern sich schützen wollen. Egal, sprechen wir von was anderem. Es ist es nicht wert, lange darüber zu reden. Was hast du Schönes gemacht?" "Nicht viel. Hauptsächlich fern gesehen!", gab ich zu.

"Seltsam. Du scheinst ein netter Mann zu sein, intelligent, zuvorkommend. Ich kann nicht verstehen, warum keine Frau in deinem Leben ist, oder Mann!", hängte sie mit an, als wenn sie damit ein Statement abgeben wollte.

"Nee, Frauen sind mir lieber!", gab ich sofort zu und Anna lachte.

"Ich wollte dir nicht zu nah treten. Mir ist die Ausrichtung eines Menschen egal. Es gibt wirklich Wichtigeres als das. Also, was stimmt mit dir nicht? Bist du hässlich oder was?"

"Eigentlich nicht, nein, nicht dass ich wüsste, hat mir zumindest noch niemand gesagt. Es ist einfach so, keine wollte bis jetzt zu mir passen, jedenfalls nicht über längere Zeit. Ich kann und will es nicht ändern, jedenfalls nicht krampfhaft. Ich lasse es auf mich zukommen. Wenn ja ist gut, wenn nicht auch!"

"Es hört sich an, als wenn du bereits aufgegeben hast!", vermutete sie und im Prinzip hatte sie recht, auch wenn ich es selber nicht wahrhaben wollte.

"Vielleicht!", antwortete ich ihr daher, und sie stand auf und kam zu mir herüber. Ich legte meine Gabel beiseite und sah zu ihr, als sie neben meinem Sessel stand.

"Darf ich dich anfassen?", wollte sie wissen, wobei ihre Stimme leiser geworden war. "Bitte?", hakte ich nach, verstand nicht gleich, worauf sie hinaus wollte.

"Ich möchte wissen, wie du aussiehst. Darf ich das?", präzisierte sie und mir wurde klar, was sie damit meinte. Anna sah mit den Händen, ihre Finger konnten Formen übermitteln.

"Natürlich!", willigte ich sofort ein und spürte ihre Fingerkuppen an meinem Gesicht. Sie tasteten sich vorsichtig über meine Haut hinweg, nahmen die Konturen auf.

"Also wenn du mich fragst, bist du nicht hässlich!", kam sie zu einem Ergebnis, musste selber darüber lachen.

"Danke", antwortete ich und Anna schmunzelte.

"Dann muss es etwas anderes sein, das Frauen abhält, sich mit dir zu beschäftigen!", war sie sich sicher und ging zu ihrem Sessel zurück, setzte sich und aß den restlichen Apfel auf. "Es scheint für dich ein großes Rätsel zu sein, warum ich alleine bin oder?", wollte ich wissen und Anna grinste übers ganze Gesicht.

"Ja, eine Frau ist nun mal neugierig, da bin ich keine Ausnahme. Kräftig bist du, groß genug, das habe ich bereits bemerkt", war sie sich sicher und schien darüber nachzudenken, woran es noch liegen könnte. Darüber war ich mir selber nicht sicher. Es hätte mich gewundert, wenn ausgerechnet Anna drauf gekommen wäre und es mir sagen könnte.

"Sag mal, bist du vielleicht nicht groß genug gebaut?", fragte Anna auf einmal und ich verschluckte mich an meinem letzten Stück Bratapfel, dass ich gerade in dem Mund geschoben hatte. "Wie bitte?", hakte ich nach, glaubte mich verhört zu haben.

"Du hast schon richtig verstanden. Also, ein Mann, kräftig, groß, sieht gut aus, ist nett, intelligent und hetero, arbeitet, verdient sein eigenes Geld, steht mir beiden Beinen im Leben. Woran kann es dann noch liegen, wenn die Frauen ihn nicht wollen? Entweder ist es Desinteresse seinerseits am anderen Geschlecht oder er glaubt, nicht gut genug gebaut zu sein. Du weißt schon, das Ding zwischen deinen Beinen!", erklärte Anna und war sich damit sicher, es mir gut genug erklärt zu haben.

"Meinst du nicht, dass das hier nicht hingehört?", wollte ich wissen, doch Anna schüttelte ihren Kopf. "Warum? Weil Weihnachten ist?", wollte sie wissen, doch ich fand einen anderen Grund.

"Weil wir uns nicht besonders lange kennen?", warf ich ein und Anna lachte.

"Muss man das, um darüber zu reden? Also ich sehe das nicht als Grund an. Also, wie steht es um dich?", wollte sie wissen, musste dabei laut lachen, als sie die ungewollte Anspielung in ihrem Satz erkannte.

"Alles in Ordnung, denke ich. Irgendwo im Durchschnitt!", antwortete ich kurz angebunden, kam darauf nicht klar.

"Im Durchschnitt heißt?", wollte sie wissen.

"Keine Ahnung, ich habe kein Lineal dabei, wenn er steif ist. Außerdem kommt es doch darauf an, wie man damit umgehen kann!", antwortete ich direkt heraus, passte mich Anna an, der es offensichtlich spaß machte, mich mir ihren Fragen zu löchern. Sie grinste übers ganze Gesicht, schien sich innerlich zu belustigen.

"Ah ha, doch ein kleiner!", war sie davon überzeugt, musste laut lachen, als sie keine direkte Antwort darauf bekam.

"Nein, das ist nicht wahr. Ich weiß einfach nicht, wie viele Zentimeter es sind, habe es nie nachgemessen. Die Mädels, mit denen ich was hatte, haben sich jedenfalls nicht beschwert!", erklärte ich und Anna kicherte laut.

"Haben sie nicht? Vielleicht aus Mitleid?", sagte sie und ich schüttelte meinen Kopf. "Sicher nicht!", schmollte ich und Anna konnte an dem Ton meiner Worte gut erkennen, was in diesem Moment in mir vor sich ging. Welcher Mann ließ sich schon gerne von einer Frau sagen, dass er vielleicht zu klein gebaut war, was immer das auch heißen sollte.

"Möchtest du einen Glühwein?", fragte sie plötzlich in eine vollkommen andere Richtung um und ich war verwirrt. Trotzdem sagte ich zu.

"Gerne!", antwortete ich und Anna stand auf, nahm unser Geschirr mit und zehn Minuten später kam sie mit zwei großen Tassen zurück, aus denen es verführerisch duftete. Heiß und süß war er, gut gewürzt. Ich konnte fühlen, wie er in kleinen Schlucken in meinem Magen ankam und mich von innen aufwärmte.

"Sehr lecker!", fand ich und Anna stimmte mir zu.

"Hast eine gute Wahl getroffen, wirklich besser als das Zeug von gestern!", meinte sie und lachte leise.

"Das hört sich irgendwie gemein an!", warf ich ihr vor doch Anna kicherte vor sich hin. "Sie haben es verdient. Wenn sie wüssten, wie mein Testament aussieht, würden sie gar nicht mehr kommen. Das ist eigentlich das Einzige, was sie interessiert. Ich glaube, wenn meine verlotterte und gierige Verwandtschaft das wüsste, wäre ich auch gestern alleine gewesen!" "Du magst sie wirklich nicht, habe ich recht?"

Anna nickte und bestätigte mir meine Annahmen von zuvor.

"Ich weiß nicht, wie meine Töchter so geworden sind, ich habe es ihnen nicht beigebracht. Vielleicht von ihrem Vater. Geldgierig, egoistisch, selbstverliebt. Das haben sie nicht von mir. Das Einzige was uns verbindet ist eine einzige Leidenschaft!", ließ Anna aus, wusste sicher, dass ich neugierig danach fragen würde.

"Und? Darf ich fragen, was das ist?", hakte ich nach, erfüllte damit ihre Absicht. "Klar, auch wenn dich meine Antwort überraschen wird!"

"Ich werde damit zurechtkommen!", war ich mir sicher und forderte sie damit indirekt dazu auf, es mir zu sagen.

"Na gut, du hast es nicht anders gewollt!", sagte sie, legte eine kleine Pause ein, als wenn sie damit die Spannung auf die Höhe treiben wollte.

"Schwänze!", platzte es auf einmal aus ihr heraus und ich sah sie erstaunt an. "Die von Männern?", konkretisierte ich, um mir sicher zu sein, dass sie gesagt hatte, was ich meinte. "Ja, von wem sonst? Ich interessiere mich für sie, mag sie. Leider komme ich zu selten dazu, sie zu studieren. Du weißt schon. Ich kann sie nicht sehen, Pornos bringen mir nichts, ich höre höchstens dumme Dialoge und Gestöhne, sonst nichts und es kommt selten vor, dass ich meiner Leidenschaft frönen kann. Wie du dir sicher vorstellen kannst, sind Männer in meiner Anwesenheit oft gehemmt, können mit meiner Situation nicht umgehen. Dass ihr das starke Geschlecht seid, kann ich daher nicht bestätigen!"

"Es ist auch nicht leicht!", bestätigte ich und Anna lachte.

"Wieso? Ich bin eine Frau, nichts anderes, habe Arsch, Titten und eine Vagina, es ist nichts anderes an mir dran, als an anderen. Ich kann lediglich nichts sehen. Bin ich damit ein anderer Mensch, ein Wesen aus einer anderen Welt? Nein, bin ich nicht. Ich habe dieselben Bedürfnisse wie jeder andere auch, sehnte mich nach menschlicher Wärme, nach Zugehörigkeit, vielleicht sogar mehr als andere. Und ausgerechnet mir wird es oft verwehrt. Wenige halten mich einfach fest, sind meinetwegen hier. Einfach nur um Gesellschaft zu haben!"

Es hörte sich verbittert an, auch ihre Mimik drückte es aus. Ich fühlte mich in gewisser Weise schuldig, hatte nie darüber nachgedacht. Jetzt konnte ich mir vorstellen, wie es vielen, gerade behinderten Menschen ging. Auch wenn ich das Wort hasste. Sie waren nicht behindert, sondern höchstens eingeschränkt. Eben anders als die meisten, trotzdem Menschen mit denselben Gefühlen und Bedürfnissen, wie jeder andere auch. Ich wusste nicht, wie ich es ausdrücken sollte. Alles klang irgendwie falsch. Mir steckte ein Kloß im Hals, und ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Jede Antwort hatte einen schlechten Beigeschmack. Anna half mir jedoch aus der Klemme in sie sie mich gebracht hatte. Ich war mir sicher, dass sie sich darüber bewusst war. Sie hatte ein feines Gespür dafür entwickelt.

"Aber es gibt Ausnahmen. Bist du so eine?", wollte Anna wissen, nahm ihre Tasse und trank einen Schluck.

Um ehrlich zu sein, wusste ich es nicht, fühlte mich trotz allem wohl in ihrer Gegenwart. Im Gegenteil. Ich spürte eine gewisse Wärme in mir, Anna schien kein komplizierter Mensch zu sein, sage, was sie wollte, war gerade heraus. Das gefiel mir sehr, ich mochte es, obwohl es mir seltsam vorkam.

"Weiß ich nicht!", antwortete ich und Anna nickte.

"Ich denke schon. Es ist mir bereits aufgefallen, als wir zusammengestoßen sind. Du hast gut gerochen, deine Stimme hörte sich angenehm an, hat in mir was berührt. Es kommt selten vor, dass ich jemandem sofort vertraue, das kannst du dir sicher vorstellen. Bei dir war das Gefühl sofort da. Daher habe ich dich dazu aufgefordert, mich zu begleiten. Normalerweise mache ich das nicht, bin froh, wenn ich in mein Heim zurückkomme, wo ich mich sicher fühle und auskenne. Mit dir unterwegs zu sein, war für mich eine schöne Erfahrung!"

"Nun übertreib mal nicht!", versuchte ich ihre Lobpreisungen auf mich zu unterbrechen, es war mir langsam peinlich.

"Warum übertreiben. Ich sage nur, was ich in mir fühle. Das soll man nicht verschweigen. Viele Menschen würden sich besser verstehen, wenn man ihnen sagt, dass man sie mag!" "Oder das Gegenteil!", kritisierte ich und Anna stimmte mir nicht zu.

"Es kommt auf die Menge an. Ich glaube, die meisten Menschen mögen sich gegenseitig, Ausnahmen gibt es immer. Na und, wir können halt nicht mit jedem, das ist doch ganz normal. Diesen Personen kann man aus dem Weg gehen und allen ist geholfen. Es ist so einfach!"

Damit hatte Anna natürlich recht, das musste ich zugeben.

"Bestimmt!", bestätigte ich ihr und trank selber einen Schluck von meinem Glühwein, der langsam kalt wurde.

"Aber was sage ich dir eigentlich. Ich glaube nicht, dass du heute hierher gekommen bist, um über die Probleme der Menschheit zu diskutieren. Lass uns über was anderes reden!", schlug Anna vor und ich willigte gerne ein. Das Thema war mir an einem solchen Tag zu schwer und machte traurig. "Worüber möchtest du denn sprechen?", fragte ich sie, wollte ihr es überlassen, unsere Konversation weiterzubringen.

Das hätte ich nicht machen sollen, stellte ich schnell fest. "Hmmm, wie wäre es, wenn wir über deinen Schwanz reden?", schlug sie vor und mir wurde heiß, dieses Mal nicht vom Glühwein.

"Du hast mir angeboten ein anderes Thema anzuschneiden und genau das habe ich getan!", wurde sie konkret, bevor ich eine Einwendung geben konnte. Damit hatte sie recht und ich war in der Klemme.

"Über meinen Schwanz?", fragte ich trotzdem nach, hoffte sie damit umstimmen zu können. Doch sie bestätigte es sofort.

"Ja, natürlich, deinen, wessen sonst? Oder siehst du einen anderen im Raum?", meinte sie mit einem spöttischen Unterton, der mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ.

"Es gibt nicht viel darüber zu sagen. Er ist ganz normal denke ich!", ging ich darauf ein und Anna schüttelte ihren Kopf.

"Keiner ist normal, alle sind anders. Dick und dünn, lang und kurz, fest und schwabbelig, krumm oder gerade, einige riechen und schmecken gut, andere stinken und sind widerlich. Ich könnte dir noch mehr sagen, aber das wird zu lang. Also, wie ist deiner?"

Um ehrlich zu sein, hatte ich mir nie wirklich Gedanken darüber gemacht. Erst jetzt wurde mir das bewusst.

"Ich würde sagen normal!", versuchte ich zu erklären, doch das ließ Anna nicht zu.

"Schlechte Antwort. Bitte präziser. Lasen wir die Größe mal beiseite, beschreibe ihn einfach!"

Es war schwerer als ich gedacht hätte und ich brauchte einen Moment, bis ich eine Antwort fand. Ich räusperte mich und ersucht es Anna zu erklären, damit sie sich ein Bild davon machen konnte.

"Also. Ich habe einen Blutpenis, ist im erigierten Zustand wesentlich größer als im schlaffen. Er ist leicht nach oben gekrümmt, hat eine Eichel, die dicker ist als der Schaft. Ich bin nicht beschnitten!", fiel mir dazu ein und Anna hörte mir genau zu.

"Das ist ja schon mal war. Ich kann hören, dass es dir nicht leicht fällt, darüber zu reden. Aber das ist ganz normal. Eigentlich würde ich ihn selber gerne sehen, damit ich mir eine genaue Vorstellung machen kann!", sagte sie und hielt mir ihre Hände entgegen, griff damit in die Luft, um mir anzuzeigen, was sie damit meinte. Es war wie mit meinem Gesicht, Anna sah mit ihren Händen. Tief atmete ich ein, war unentschlossen, konnte mich nicht dazu entscheiden, was ich tun sollte. Anna half mir auch dieses Mal.

"Du musst es nicht machen, es ist kein Zwang. Bitte fühlte dich nicht von mir unter Druck gesetzt. Wir können uns auch über was anderes Unterhalten, wenn es dir lieber ist. Es ist schon eine Freude, dass du überhaupt hier bist!"

Es klang seltsam, doch genau das wollte ich nicht. Irgendwie war in mir eine Stimme, die mir sagte, dass ich ihr den Gefallen tun könnte. Was hatte ich zu verlieren. Wie es aussah, würde ich ihr damit eine Freude machen, sicher mehr als mit meinen Keksen. Es war sozusagen ein sehr persönliches Geschenk. Bei dem Gedanken musste ich lächeln.

Ohne ein weiteres Wort stand ich auf, ging zu ihrem Sessel und stellte mich vor sie hin. Anna hatte die Veränderung wahrgenommen, hatte gehört, dass ich näher herangekommen war. Wahrscheinlich ahnte sie, dass ich vor ihr stand.

"Und du willst es wirklich?", fragte ich ein letztes Mal nach. Anna nickte und sie konnte Sekunden später hören, wie ich meine Hose öffnete, sie nach unten rutschen ließ. Währenddessen sah ich selber an mir herunter, wunderte mich über mich selber. Als ich meine Unterwäsche entfernte, sprang mein halbsteifer Schwanz hervor, pumpte sich trotz der seltsamen Situation sofort auf und stand steif von mir ab. Damit hatte ich nicht gerechnet und war entsprechend erstaunt.

"Führst du mich hin?", hörte ich Anna flüstern und hob einen Arm, hielt mir ihre Hand entgegen. Wortlos griff ich danach, zog sie langsam an mich heran, bis sie mich berührte. Hier ließ ich sie los, überließ ihr alles Weitere.

Mit einer langsamen Bewegung umschloss ihre Hand meinen Stamm, hielt ihn für einen Moment einfach fest, bewegte sich um keinen Millimeter.

"Oh, du hast gelogen!", hauchte sie mir auf einmal zu und ich wusste nicht, was sie damit meinte.

"Habe ich?"

"Ja, hast du. Er ist nicht normal, soweit ich das beurteilen kann!" Jetzt wurde es interessant.

"Ist er nicht?", wollte ich wissen, während Anna sich auf einmal vorbeugte und ihre Nase nah heranführte, an mir roch.

"Nein, ist er nicht. Ich finde ihn sehr ansprechend. Er riecht gut, ist schön dick und hart, genau wie ein Schwanz sein sollte!", sagte sie und der warme Hauch ihres Atems traf auf meinen empfindliche Haut, deutlich konnte ich sie an der Spitze meiner halb entblößten Eichel fühlen. "Das freut mich!", kam mir über die Lippen und eine Art von Stolz durchdrang meinen Körper. Es von Anna zu hören fühlte sich anders an als bei anderen Frauen, obwohl sie sich selten dazu geäußert hatten.

Jetzt begann Anna, mich genauer zu studieren. Sie löste ihre Hand von meinem Dicken, fuhr mit ihren Fingerspitzen daran entlang bis zur Wurzel, danach zurück, bis sie meine Eichel erreichte. Hier wickelte sich ihre Hand erneut darum herum, soweit sie konnte und drückte vorsichtig zu. "Ein wunderbares Gefühl deine warme, nein, heiße, glatte und sanfte Haut zu spüren, unter der das Leben pulsiert. Ich kann deinen Puls fühlen, er schlägt schnell und hart, ich könnte auch sagen, jugendlich. Du hast ein starkes Herz!", war sie sich sicher und ein wissendes Lächeln trat auf ihre Lippen. Danach hob sie ihre andere Hand an und führte sie selbst zwischen meine Beine, die ich für sie auseinander stellte, tastete nach dem Sack und umfasste meine Eier, knetete sie überaus sensibel durch.

"Groß und dick, wie ich es mag!", erklärte sie und ich hatte den Eindruck, als wenn sie es zu sich selber sagte, nicht mich damit ansprach.

Auch wenn es eine seltsame Situation war, kam es mir nicht mehr falsch vor, im Gegenteil. Anna gab mir ein Gefühl der Nähe und Vertrautheit, die ich bei keinem Menschen zuvor gespürt hatte, auch nicht nach langer Zeit.

"Wie muss es wohl sein, ihn nicht in der Hand zu haben, sondern an sich zu spüren, in sich. Ich kann mir vorstellen, dass es ein wunderbares Gefühl ist. Die Damen der Schöpfung sind dumm, dass sie dich nicht beachten!", war sie sich sicher und ich war mir sicher, dass sie maßlos übertrieb. Trotzdem machte es mich stolz.

"So toll ist er auch nicht!", versuchte ich zu relativieren, doch Anna war anderer Meinung. "Doch, ist er. Er ist ein wunderbarer Happen und ich frage mich die ganze Zeit, ob er genauso gut schmeckt, wie er riecht?"

Ich schnappte nach Luft, als ich es hörte, hatte sofort verstanden, was Anna damit meinte, und zuckte zusammen, als sie mir ihrem Kopf näher kam, sich genau auf die Spitze zubewegte. "Anna, bitte!", versuchte ich sie davon abzuhalten, glaubte nicht das es richtig war was wir gerade taten. Doch sie ließ meinen Zweifel nicht zu.

"Sieh es als Geschenk für Weihnachten an. Es tut dir doch nicht weh oder?", wollte sie wissen, drehte ihren Kopf dabei nach oben und leckte sich über die Lippen.

"Eher das Gegenteil!", gab ich zu bedenken und Anna nickte mir zustimmend zu.

"Also ist es doch nicht schlimm, weder für dich noch für mich. Oder magst du keine schönen Gefühle. Ich kenne jedenfalls keinen Mann, der es nicht mochte, im Gegenteil!"

Anna hatte vollkommen recht. Welcher Mann konnte diesem Angebot widerstehen.

"Doch, sehr gerne!", gab ich zu und ein weiteres Lächeln ging über ihre Lippen.

"Also darf ich?", holte sie sich mein Einverständnis und ich gab es ihr.

"Wenn du es wirklich willst?", drückte ich es mit einer Frage aus und sie senkte ihren Kopf ab, kam mir entgegen ich ihr ebenfalls, damit sie sich nicht zu sehr vorbeugen musste. Sie nahm es mit einem schmunzeln hin, bis meine Eichel ihre Lippen berührte, sie den ersten Kontakt herstellten. Sofort spitzte Anna ihre Lippen, gab mir einen sanften Kuss auf die empfindliche Haut.

"Ich danke dir!", flüsterte sie auf einmal, öffnete ihre Lippen und ihr warmer Atem traf erneut auf mich, wurde wärmer als sie meine Eichel eindringen ließ, ihren Mund schloss und mich darin gefangen hielt.

Ich zuckte zusammen, war überwältigt von dem heißen Gefühl dass mich umschlossen hielt. Zu meiner Überraschung war Anne eine Künstlerin darin, auf meiner Flöte zu spielen. Sie wusste genau, wie sich eine süße Melodie erzeugen konnte, war eine Meisterin darin, mich um den Verstand zu bringen. Zuerst war sie sanft zu mir, bewegte sich kaum, lediglich ihre Zunge tastete sich voran, wischte über die hart gespannte Haut, nahm meinen Geschmack auf. Doch es blieb nicht dabei, im Gegenteil. Sie begann sich zu bewegen, kam auf mich zu, schob sich meine Dicken tief in den Mund, bis es am Ende enger wurde. Hier hielt sie mich für einen Moment fest, entzog sich mir wenig später und zurückzukommen.

Ich sah ihr dabei von oben aus zu, konnte erkennen, wie mein von ihrem Speichel nasses Stück Fleisch mehrmals hintereinander eindrang, und wieder zum Vorscheinen kam. Dabei hatte war es ein seltsamer Anblick. Ihre Wuschelhaare zusammen mit der Sonnenbrille wirkten wie aus einer anderen Welt und das leise Schmatzen, was dabei entstand, puschte mich umso mehr auf.

Lange hatte ich nicht mehr und daher trieb es mich schneller hoch als gewollt. Anna schien es zu merken, machte sich jedoch nichts daraus. Das Einzige was sie nicht mochte war, wenn ich ihren Kopf in die Hände nahm. Sie schüttelte sie ab, als sie es spürte, und zeigte mir damit, dass sie sich nicht lenken lassen wollte. Im Gegenteil, sie war es die bestimmte. Also ließ ich sie sofort wieder los und zuckte mehrmals zusammen, als Anna zu einer Art Schlussspurt ansetzte.

Mir wurde schwindelig, konnte es kaum noch aushalten, wollte mich Anna entziehen, doch sie packte mich plötzlich am Hintern, hielt mich eisern fest, auch als ich es nicht mehr aufhalten konnte. Ich schrie auf, als es mich überkam, mein Dicker sich zuckend entlud, ich Anna mein Sperma in den Mund spritzte. Sofort begann sie damit mich auszusaugen, lutschte alles aus mir heraus, was sie bekommen konnte.

Kaum konnte ich mich auf den Beinen halten, als mich diese intensiven Gefühle überrannten, und ich stöhnte gewaltig auf, schnappte nach Luft, fast war es zu viel für mich. Anna ließ nicht von mir ab, erst als er klein und schrumpelig wurde, zog sie sich zurück.

"Wie ich es mir gedacht habe. Ein besonderer Genuss!", sagte sie mit einer tieferen Stimme als sonst, lehnte sich gemütlich an die Rückenlehne an und sah zufrieden aus.

"Das freut mich!", brachte ich über die Lippen, wollte meine Hose hochziehen, doch Anna hielt mich davon ab.

"Wolltest du schon gehen?", fragte sie mich mit einem gewissen Unterton in der Stimme, der mir heiß durch den Körper raste.

"Nein, nur wenn du es willst!", antwortete ich und ihr geheimnisvolles Lächeln wurde sichtbar. "Weihnachten ist noch lange nicht vorbei und ich habe nichts anderes vor. Was hältst du davon, wenn ich dich genauer betrachte?", stellte sie in Aussicht, und wenn ich ehrlich bin, hatte ich nichts dagegen.

"Nein, ich habe nichts weiter vor und stehe dir gerne zur Verfügung!", war ich mir sicher, zog meine Hose ganz aus und setzte mich auf ihre Armlehne. Anna bemerkte es und griff mir ohne langes Zögern zwischen die Beine.

"Das hört sich gut an, ich glaube, wir werden uns sehr intensiv kennenlernen!"

Ich wünsche hiermit allen Lesern und Menschen dieser Erde ein wundervolles Weihnachtsfest, auch unter den momentan schwierigen Verhältnissen. Die letzten Wochen haben mir gezeigt, dass die Meisten genug Empathie ihren Mitmenschen gegenüber empfinden können, um die schwere Zeit zu meistern. Das macht mir Mut für die Zukunft!

Alles wird gut!



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