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Auf der guten Seite der Grenze (fm:Oral, 26485 Wörter)

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Veröffentlicht: Aug 06 2021 Gesehen / Gelesen: 25976 / 21744 [84%] Bewertung Geschichte: 9.83 (185 Stimmen)
Kathrin und Alex lernen sich auf einem Seminar kennen. Beide sind in festen Händen und wollen es bleiben. Doch wie es knistert! Eine langweilige Weiterbildung wird zum Sündentanz auf dem Vulkan...

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Auf der guten Seite der Grenze

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Kathrin und Alex lernen sich bei einem Seminar kennen, rasch entsteht eine magnetische Anziehung. Doch beide sind in Beziehungen und wollen treu bleiben, ein regelrechter Seitensprung kommt also nicht in Frage. Andererseits können sie die Finger nicht voneinander lassen. Sie sprechen eine Grenze ab, bis zu der sie maximal gehen werden. Das macht alles hübsch sicher und ungefährlich. Oder?!

Eine etwas längere Geschichte, speziell für Freunde einer allmählichen Steigerung mit viel Raum für Details und Gefühle. Ich habe sie hier unter der Kategorie "Oral" veröffentlicht, weil die intensiven oralen Verwöhnungen die Schlüsselszene bilden. Kathrin und Alex erleben aber auch andere Varianten des Liebesspiels.

Dingo666

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"...kommen wir nun zum zweiten "P" des Marketing-Mixes. Das "Product", also die Produktpolitik."

Kathrin atmete hörbar aus und stützte sich auf die Ellenbogen. Den Kopf hängend, den Rücken gerundet wie ein schlaffes Kabel, so bildete sie eine Skulptur aus Ergebung und Resignation. Die Frau neben ihr, sie hieß Dinah oder Diana, kicherte bei diesem Anblick.

Der Referent drehte sich um und fixierte Kathrin. "Sie möchten etwas beitragen?", fragte er in einem neutralen Ton, die Augen verengt.

"Eh -- ich habe mich nur gefreut, dass mein Buch stimmt. Es sagt dasselbe wie Sie, Herr Dr. Bohnert." Kathrin richtete sich auf, strahlte ihn an und hielt ihr Marketing-Lehrbuch hoch. Das hatte sie sich vor mehr als zehn Jahren gekauft, im ersten Semester. Anscheinend hatte der Mann mit dem Backenbart und dem scheußlich grün gemusterten Jackett nicht viel mehr zu bieten.

Dr. Bohnert starrte sie einen Augenblick lang an und wandte sich kommentarlos wieder der Produktpolitik zu. Kathrin wechselte einen schnellen Blick mit Diana, oder wie sie hieß, und verdrehte die Augen nach oben. Die kicherte erneut, und auch ein paar der anderen Teilnehmer grinsten.

Genau so etwas hatte sie befürchtet. Dieses Marketing-Seminar, zu dem ihr neuer Arbeitgeber sie verdonnert hatte, stellte sich als komplette Zeitverschwendung heraus. Es wärmte nur ein paar Standards auf, die sie schon vor langer Zeit verinnerlicht hatte. Für einen Moment strömte Lust auf offene Rebellion durch Kathrins Adern. Dieser Dr. Bohnert hing hier den Experten raus. Sie war sich sicher, dass sie ihn mit ein paar gezielten Fragen ganz schön zum Stottern bringen konnte.

Sie unterdrückte den Impuls. Es war schwierig genug gewesen, nach vier Jahren gesundheitsbedingter Unterbrechung wieder eine Stelle zu ergattern. Die wollte sie nicht aufs Spiel setzen. Wenn ihr neuer Chef dachte, sie müsse ihre Marketing-Kenntnisse auffrischen, bevor er sie auf seine Kunden losließ, dann würde sie eben die drei Tage in diesem Seminarhaus absitzen. Nicken, lächeln, und ganz die dankbare, strebsame, unschuldige Assistentin geben. Mit dieser Masche war sie früher schon gut gefahren, in ihren ersten zwei Jobs. Vor der Krankheit.

Dr. Bohnert bekritzelte das Flipchart, ohne seinen Monolog zu stoppen. Der Mann schräg vor ihr drehte sich um und zwinkerte ihr kurz zu. Sie musste ihn einfach verschwörerisch angrinsen, es ging nicht anders. Seine Augen glommen in einem ungewöhnlichen Eisgrau. Das Bild eines Huskys ging ihr durch den Kopf. Nein, das passte nicht ganz. Er strahlte ganz und gar nicht die Unterwürfigkeit eines Hundes aus.

Er zwinkerte nochmals und wandte sich wieder nach vorne. Seine lange Gestalt hing in einer betont entspannten Haltung auf dem Stuhl. Vermutlich verbarg sich dahinter eine Geisteshaltung, die ihrer eigenen ähnelte. Sie musterte sein rückseitiges Halbprofil, dankbar für die Ablenkung.

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