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AW: Erste Erfahrungen ... - Kapitel 16 - Christian – Nackte Tatsachen (fm:Das Erste Mal, 5340 Wörter) [16/18] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Aug 16 2021 Gesehen / Gelesen: 6225 / 4793 [77%] Bewertung Teil: 9.54 (13 Stimmen)
... und wir lernen einen neuen Protagonisten kennen: Christian

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Christian - Nackte Tatsachen

Fasziniert schaute ich zu, wie mein Freund Ralf mit Heidrun tanzte. Sie war schon seit längerer Zeit seine heimliche Liebe gewesen, wie ich wusste, und er hatte vor ein paar Monaten endlich den Mut gefasst und sie zum Tanzen aufgefordert. Und damit hatte ihre Geschichte begonnen ...

Und Markus hatte ihm seiner Zeit noch Mut gemacht.

"Los, Ralf, du kannst das auch."

"Meinst du?", Ralfs Unsicherheit war deutlich hörbar gewesen.

"Klar! Schau die anderen ...", er wies auf mehrere unserer Clique, die mittlerweile am Tanzen waren.

Es war schon verrückt, aber Markus, den ich bisher nur als normalen Mitläufer unserer Clique wahrgenommen hatte, war plötzlich zum Chef mutiert. Aber sein Coup, wie er seine Franziska erobert hatte, war einfach sensationell. Die unerreichbare Königin der gesamten Schule war plötzlich seine Freundin! Unglaublich! Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, wie er sie damals zum Tanzen aufgefordert hatte und dann mit ihr zu einer langsamen Runde Musik sogar ganz offen "Schwoffte". Anschließend war er mit ihr verschwunden und erst Stunden später wieder in der Disko aufgetaucht.

Wir waren alle platt vor Überraschung. Ehrlich gesagt hatte ich Günter nicht geglaubt, wie er erzählt hatte, dass Markus eine Freundin nach der anderen hatte, während wir alle anderen noch in unserer Jungmännlichkeit glänzten. Günter war dafür bekannt, dass er ab und zu die Wahrheit ... na ja, sagen wir ... dehnte.

Aber dass Markus schon einige Freundinnen gehabt haben sollte, das glaubte ich ihm nicht. Markus war weder ein besonderer Sportler, noch eine Superintelligenz, und ein Schönling, auf den die Mädchen flogen, war er erst recht nicht. Was also hatte er, dass er es geschafft hatte sich die Schulkönigin Franziska zu schnappen?

Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass es mich extrem getroffen hatte, als er nun mit Franziska ging. Jetzt erst war es mir bewusst geworden, wie sehr ich mich in sie verguckt hatte. Aber da war ich eindeutig zu spät dran. Franziska himmelte ihren Markus so an, dass mir klar war, bei ihr würde ich nicht mehr landen können.

Tatsächlich hatte ich an dem Abend, als mir dies alles klar wurde und ich die Beiden zusammen gesehen hatte, zum ersten Mal seit Jahren wieder geweint. Wie ein kleiner Junge liefen bei mir die Tränen ins Kissen. Zum Glück hatte es niemand mitbekommen, denn ansonsten wäre ich für alle Zeiten bei den anderen Jungs unten durch. Wir waren schließlich Männer! Und Männer weinen nicht!

*

Dann kam der dumme Zusammenprall beim Fußball. Mit letzter Kraft hatte ich einen Ball noch über die Linie ins Tor gespitzelt, ehe die gegnerische Mannschaft über mich herfiel. Wobei das leider wortwörtlich gemeint war. Mehrere Spieler trafen mich unabsichtlich in ihrem Versuch den Ball noch zu erreichen und ich hatte sofort gespürt, dass einiges in meinem Fuß nicht mehr in Ordnung war. Ein komplizierter Knöchelbruch, Abriss von mehreren Sehnen und noch ein paar Kleinigkeiten mehr hatten dafür gesorgt, dass ich erstens monatelang im Krankenhaus lag und zweitens nie wieder Fußball spielen konnte.

Immerhin, mein Tor in letzter Minute, hatte uns den unerwarteten Pokalsieg gebracht, den man uns als absolute Außenseiter nie zugetraut hatte. Dass wir es überhaupt geschafft hatten keinen Gegentreffer im Endspiel zu bekommen, galt schon als kleine Sensation. Dann aber die einzige echte Chance im Spiel, dazu noch in der vorletzten Minute, zu verwerten, war schlicht ein Wunder. Immerhin war der Gegner zwei Klassen höher und konnte einen Wundersturm aufweisen. Aber an uns hatten sie sich die Zähne ausgebissen und uns vermutlich einfach unterschätzt. Schließlich war unser Weg ins Finale nicht gerade souverän gewesen.

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