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Männer in Uniformen (fm:Sonstige, 5397 Wörter)

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Veröffentlicht: Jan 22 2022 Gesehen / Gelesen: 8420 / 7813 [93%] Bewertung Geschichte: 9.22 (72 Stimmen)
Jeder hat einen Fetisch. Meiner sind Männer in Uniformen. Und als ein besonders prachtvolles Exemplar an meiner Haustür klingelte … Ich meine, was sollte ich denn machen?

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© Emily Bloomingdale Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

All the single ladies, all the single ladies. Beyoncé gab wirklich alles und ich tat es ihr nach. Now put your hands up, up in the club, we just broke up. Aus voller Kehle und mit ganzem Körpereinsatz tanzte ich ausgelassen und äußerst gekonnt (andere würden vielleicht eher sagen wild) durch das Haus. Mein freier Tag hatte perfekt begonnen, als ich gut ausgeschlafen von der Sonne geweckt worden war. Nach einem ausführlichen Schaumbad hatte ich mich gründlich rasiert, auch wenn meinen Intimbereich auf der Party am heutigen Abend garantiert niemand zu Gesicht bekommen würde. Dafür waren die Gastgeber viel zu vornehm. Christians Cousine Manuela arbeitete als Anwältin, ihr Mann Claus war Richter. Somit würden wir beide nicht nur das Altersniveau, sondern auch den Gehaltsdurchschnitt der Anwesenden dramatisch senken. Als Hotelfachfrau wären mir eigentlich mitleidige Blicke garantiert, doch das würde nicht passieren. Ich mochte kein Genie sein, aber ich konnte meine 172 Zentimeter überaus attraktiv in Szene setzen. Meine erste Überlegung, mich in mein bauchfreies und zugegebenermaßen etwas nuttig wirkendes Wetlookoutfit zu werfen und dadurch diese erfahrungsgemäß reichlich steife Veranstaltung etwas aufzulockern, hatte ich verworfen, da ich bei der Hälfte der Gäste eher für das exakte Gegenteil sorgen würde. Dennoch stand mein Erfolg an diesem Abend völlig außer Frage. Meine sonst mäßig spannenden braunen Haare hatte ich erst vorgestern mit neuen Strähnchen aufpeppen lassen, mein schwarzes Kleid war nur wenige Tage älter und im Laufe der nächsten Stunden würden auch noch die neuen Pumps kommen. Alle Männer würden Christian um mich beneiden. Erst recht, wenn sie mich jetzt in meinem superscharfen gelben Höschen sehen könnten.

Als es an der Tür klingelte, stellte ich die Musik aus. Zum Glück kam ich im Flur an dem großen Spiegel vorbei. Ein kurzer Blick signalisierte mir ganz eindeutig, dass ich entschieden zu wenig trug. Außer dem Höschen nämlich gar nichts. Hektisch rannte ich ins Badezimmer, um mir meinen eleganten Morgenmantel zu holen. Erst als ich auf den leeren Haken starrte, fiel mir wieder ein, dass ich letztes Wochenende ziemlich unelegant eine halbe Tasse Kaffee darüber verschüttet hatte und mit der Wäsche noch nicht soweit war. Als ich durch das Milchglaselement der Tür sah, dass die Person dahinter drauf und dran war, sich wieder vom Acker zu machen, musste ich schnell eine Entscheidung treffen. Unmöglich konnte ich ihn mit meinen Schuhen wieder verschwinden lassen. Kurz entschlossen lief ich zur Haustür, öffnete sie einen Spalt weit und stellte mich so dahinter, dass der Postbote meinen Kopf, nicht aber den Rest meines gut proportionierten Körpers sehen konnte. "Hi", sagte ich zu dem Mann, der allerdings definitiv nicht bei der Post arbeitete. Es sei denn, die Polizei half im Rahmen der behördlichen Dienstunterstützung neuerdings beim Austragen aus.

"Guten Tag. Sind Sie Sara Weinmann?"

"Haben Sie ein Paket für mich?"

"Was?", fragte er und wirkte etwas überrascht.

"Schuhe."

"Nein."

"Tut mir leid, dann habe ich leider keine Zeit."

Ich wollte die Tür schließen, doch der Beamte reagierte verblüffend schnell, drückte energisch dagegen und öffnete sie schließlich ganz. "Oh. Störe ich Sie etwa gerade bei ...", er ließ seine Augen hastig über meinen Körper wandern. Dass ich nahezu unbekleidet und mein Gesicht etwas gerötet war und zudem mein Atem recht schnell ging, hatte ihn offensichtlich zu voreiligen und völlig falschen Rückschlüssen veranlasst.

"Ich habe getanzt", entgegnete ich mit einem strengen Blick und hielt die Hände vor meine Brüste.

"Wie auch immer", erwiderte er und ließ mich deutlich spüren, dass er dies lediglich für eine billige Ausrede hielt. "Möchten Sie sich etwas anziehen, bevor wir weiterreden?"

"Haben Sie etwa vor, länger zu bleiben?"

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