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Kaffeeklatsch II CoR Kapitel 9-10 (fm:BDSM, 7180 Wörter) [5/5] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Apr 16 2022 Gesehen / Gelesen: 3028 / 1865 [62%] Bewertung Teil: 9.38 (13 Stimmen)
Dieses Attentat haben (fast) alle überstanden, aber -wie geht es nun weiter? Wer steckt dahinte, was waren die Hintergründe?

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© Jo Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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Dieser nickte. "Den da," er zeigte auf den Bewusstlosen, "wenn der mich erkannt hat, dürfte auch ich dran sein. Was willst du mit dem machen?" Dabei sah er Roger ernst an.

"Wir bringen den erstmal ins Spielzimmer und fragen ihn nach seinen Auftraggebern. Allerdings - ich frag mich immer noch, wie die beiden überhaupt hier reingekommen sind?"

"Diese Tür öffnet sich, wenn sie nicht von innen ausgeöffnet wird, nur mit Code oder Chipkarte. Da ist auch ne Kamera über der Tür. Ich kann nachvollziehen, wessen Code oder welche Karte die benutzt haben. Aber das dürfte der da uns sicher auch sagen können." Marens Verstand arbeitete wieder auf Hochtouren.

Juli war dazu gekommen. "Soll ich den zum Reden bringen?"

Alle drei starrten sie an.

"Was ist? Ich kann mehr als nur schreiben und ficken." Sie zuckte achtlos mit der Schulter. "Ich sollte mal für eine Behörde eine Dokumentation über ne Kommandoeinheit schreiben. Und die haben mich deswegen in deren Ausbildungseinheit gesteckt. Die dachten wohl, sie könnten bei mir als kleinem Mädchen damit Eindruck schinden." Sie lächelte bei dieser Erinnerung. "Ich war allerdings hinterher ebenfalls überrascht, wie viel und wie schnell ich von denen gelernt habe. Von daher kann ich mich nicht nur verteidigen."

"Man hat's gesehen!" Ismir zog sie zu sich in den Arm.

"Du hast aber auch sehr schnell reagiert. Alleine mit deinem Schlagring.. Eigentlich hätte sein Stirnbein gebrochen sein müssen...."

"He! Tauscht euch gefälligst später über eure Heldentaten aus. Zuerst muss Regine hoch in ein Bett. Ich denke, wir legen sie in unseres, oder Roger?" Maren hatte wieder dss Kommando übernommen. Sie sah auf Johanna und Barbara. "Bleibt ihr auch hier? Zum Schlafen kommt ihr eh nicht mehr. Außerdem müssen wir noch reden über Martinas neueste Erkenntnisse. Und ich denke, du Roger, solltest den da erstmal aufwecken und zusammen mit Ismir und Juli zum Reden bringen. Ehrlich gesagt - ich möchte nicht mit dabei sein. Und du Martina, du lieber auch nicht. Der wäre sonst tot, bevor der ein Wort würde sagen könnte.

Was machen wir dann später mit den Beiden? Verschwinden müssen die ja und..."

"Aber, der eine da, der lebt doch noch!" Nun wurde es doch etwas zuviel für Bea.

"Ach Kleine..." Martina nahm sie fest in den Arm, "komm, wir Frauen tragen Regine hoch." Sie sah die anderen Frauen an, deutete auf den Bewusstlosen, "der hier ist was für die Spezialisten. "Ich bring dir dann auch gleich etwas Eis runter, Juli."

Dabei griff sie Regina von hinten unter ihre Arme, Jenn und Maren packten an den Füßen mit an...

Das Verhör

Juliette sah zu Roger hoch. "Wo wollen sie ihn zum Reden bringen? Hier oder...?"

"Ich denke, wir bringen ihn ins Spielzimmer. Dort wird den niemand hören können. Oder was meinen sie, Ismir?"

"Besser wäre es schon. Und der andere?"

"Weglaufen wird der uns kaum noch." Juli sah das ganz pragmatisch.

Gemeinsam schleppten beide Männer den 85 kg-Mann durch den Tunnel und legten ihn auf dem harten Boden ab, schlossen die schalldichte Tür.

"Wie bekommen wir den jetzt wieder wach?"

"Ganz einfach: Wasser! Aber lasst uns ihn erst ausziehen. Nacktheit verstärkt das Unsicherheitsgefühl, gerade bei so einem."

Wieder war Juliette tonangebend.

"Lass den doch sich selber ausziehen. Gerade wenn eine Frau dabei ist, wird's ihm noch peinlicher sein."

"Und wenn der wieder auf uns losgeht?"

Ismir nickte. "Der wird sich wie ein in die Enge gedrängtes Tier fühlen, stimmt. Zu Verlieren hat er nichts mehr und das wird ihm bewusst sein. Binden wir ihn lieber in..." er sah sich um, "das Kreuz da."

"Aber nackt will ich ihn trotzdem haben. Mir war das immer sehr peinlich in derartigen Situationen."

"Was hast du, äh sie denn schon alles erlebt?" Roger sah Juli überrascht an.

"Wollen wir in dieser Situation nicht alle beim DU bleiben? Irgendwie schweißt uns die Lage doch zusammen, oder?"

Beide Männer nickten...

Juli hatte sich schon wieder neben den Bewusstlosen hingehockt, zog dem die schwere Lederjacke, das Hemd darunter sowie die feste schwarze Hose aus.

Gemeinsam hoben sie nun den Bewusstlosen hoch, Juli legte die festen Ledergürtel um beide Arme, dann wurden die Beine des schlaffen Körpers ebenfalls am Kreuz fixiert.

"Hast du ein Messer oder eine Schere hier?" Sie sah Roger an.

"Reicht ein Rasiermesser?" Roger wühlte in einer Schublade.

"Ideal!" Juli ließ die Klinge über ihre Härchen am Unterarm streifen, dann begann sie, sein T-Shirt aufzuschneiden.

"Warte." Ismir fasste an ihre Hand, "wir wecken den erst auf. Soll er doch mitbekommen, was mit ihn passiert." Sie lächelte. "Angst fressen Seele auf. Stimmt. Roger, hast du einen Eimer Wasser?"

Roger fühlte sich zwar etwas wie ein Dienstbote, aber in diesem Fall überließ er das Handeln lieber den beiden Anderen. "Wir schieben das Kreuz in den Nassbereich da in der Ecke. Da ist ein Abfluss im Boden. Wenn wir zuviel hier rumsauen, jammert Maren später wieder mit mir rum."

"Hast du nun nicht schon genügend Frauen, die du dafür einsetzen könntest?" Auf den Mund gefallen war Juli auch in dieser Situation anscheinend noch nicht.

Wieder wurde der schlaff in dem Kreuz hängende Körper durch den Raum geschoben. Allmählich fing der schon an zu stöhnen. Trotzdem hielt Juli ihm den Duschkopf vor das Gesicht und drehte das kalte Wasser auf, bis er langsam wieder zu sich kam.

"Hoffentlich spricht der Deutsch," hoffte Roger, während er ihm ins Haar griff, doch Ismir beruhigte ihn. "Ich kann auch Arabisch. Was wollen wir eigentlich alles aus ihm herausholen?"

Roger hatte konkrete Vorstellungen. "Seine Auftraggeber, wie er hier reingekommen ist, seine Aufgabe.."

"Uns wird garantiert noch mehr einfallen. Aber wenn wir das alles erfahren haben - was dann?"

"Du würdest den auch gerne hopps gehen lassen, oder?" Ismir sah zu Roger rüber, "dann hätten wir aber zwei Leichen zu entsorgen. Das kann dann aber lieber seine Familie machen."

"Wie meinst du das?"

Ismir lächelte. "Wir rufen den Clanführer an. Die haben ein ausgeprägtes Ehrgefühl. Falls er dann noch leben sollte - umbringen werden die ihn wenn dann hoffentlich selber - schließlich hat er versagt. Wichtiger für uns ist aber auch: wenn wir uns direkt an die wenden, erkennen sie, wen sie vor sich haben und wie wir reagiert haben. Wenn wir die einfach verschwinden lassen, schicken die uns die nächsten Beiden."

"Du denkst wie ein Profi, Ismir." Roger erkannte die Situation. "Also - bringen wir diesen Vogel zum Singen." Er sah Juli an auffordernd. "Willst du uns mal zeigen, was du noch so alles gelernt hast?"

"Darf ich wirklich?" Sie wandte sich an den inzwischen wieder zu sich Gekommenen, "Wer bist du?"

Statt zu antworten spuckte er wütend auf sie und ließ eine Fluchtirade los.

"Na dann.." Juli trat zurück und ging gemächlich rüber an den Strecktisch. "Habt ihr ein Problem damit, wenn ich mich etwas lockerer anziehe? Ich will mich bei so einem wie dem da doch nicht dreckig machen."

Beide Männer lachten. "Pass aber auf, dass du den da nicht noch nebenbei geil machst."

"Soll er doch," kam es schnippisch von Juli zurück, "dann wird eben das Rasiermesser dafür sorgen, dass dies dann sein letzter Ständer gewesen sein wird."

Sie tänzelte nun nur noch in BH und Tanga zu ihm hin, streichelte mit dem Rasiermesser über sein Gesicht. "Wie war nun noch mal dein Name?"

Ein erneutes wütendes Grunzen war die Antwort. "Nun denn..." sie fuhr mit der Klinge unter sein T.Shirt und schlitzte dieses von oben nach unten auf, dann wollen wir das Kerlchen mal ganz freilegen."

Es war zu erkennen - sie konnte geschickt mit der Klinge umgehen. Schon nach wenigen Schnitten war sein Oberkörper freigelegt, die Unterhose ging sogar noch schneller. Roger durchsuchte die Kleidungsteile und wurde fündig. Neben Ausweispapieren, die ihn als Ahmed G. auswiesen, auch eine Chipkarte für die Türanlage.

"Was haben wir denn da? Wo hast du die denn her?" Juli hielt ihm das Teil vor die Augen, doch eine Antwort blieb er schuldig. "Nun denn, sie suchte in den Schubladen, fand ein Schachtel Streichhölzer, von denen sie eines anzündete und an seine rechte Hand griff. Auch wenn er krampfhaft versuchte, sich ihrem Griff zu entziehen - langsam begann sie vom kleinen Finger ausgehend die Flamme über die Fingerkuppe brennen zu lassen. Zuerst versuchte er, den Schmerz zu unterdrücken, doch nach dem 3. Streichholz und einem angebrannten Mittelfinger brach sie langsam seinen Widerstand. Zudem sie ständig nachfragte, woher er diese Karte hatte.

Als sie endlich den Zeigefinger erreicht hatte, kam endlich außer Schmerzensschreien auch die Aussage, dass sie von ´den beiden Negern` stammen sollte.

"Haben sie dir diese Karte freiwllig gegeben?" fragte Roger nach. Nach einem kurzen Nachdrücken auf die schon angekokelten Fingerkuppen gab er zu, dass beide nach München gelockt worden waren, dort ausgefragt und anschließend entsorgt worden waren.

"Also hatten die das schon langfristig geplant," stellte Roger fest, "unser Gespräch gestern mit den Amis war also von vornherein bedeutungslos. Gut zu wissen."

"Was solltet ihr hier veranstalten? So ohne eine bestimmte Absicht war dieser Überfall dann sicher auch nicht."

Wieder schwieg Ahmet, also machte Juli unbeeindruckt weiter. Vorher zog sie ihm die zerschnittenen Teile seiner Unterhose vom Leib, amüsierte sich über seinen kleinen beschnittenen Schwanz, den sie ungerührt anwichste, dann fest den Hodensack quetschte und ihn aufstöhnen ließ, als sie erneut ein Streichholz tief in die Harnröhre schob und dieses anzündete.

"Du kleinschwänziger Kanake, du hast die Frage gehört: Was habt ihr hier vorgehabt?"

"Ich dich bring um, du Hure!" kam als hasserfüllte Antwort.

"Na dann..." Sie lächelte, streichelte über sein Gesicht, dann tasteten sich ihre Finger auf die schon leicht hervorstehenden Halsschlagadern und ... drückte die Blutzufuhr zum Gehirn ab. Nach einem kurzen Aufbäumen sackte Ahmet ohnmächtig in seinen Fesseln zusammen.

"Interessant!" Ismir trat dazu, "wo hast du gedrückt?"

Juli lachte ihn trotz dieser recht makabren Situation an, "einfach hier," sie legte ihre Hand an seinen Hals und übte einen kurzen Druck auf die Blutgefässe aus, allerdings drückte er sie sofort von sich, "das kurz halten, dann trittst du nach 3-4 Sekunden sofort ab. Und wichtig auch - es hinterlässt keine Spuren."

"Wo lernt man denn sowas?" Er rieb sich noch seinen Hals.

"Das hat mir mein Herbert beigebracht," schmunzelte sie, "aber genaueres wirst du sicher nicht wissen wollen."

Sie sah Roger an. "Können wir den nicht auf die Bank legen? Das Kreuz mag ja zum Spielen ideal sein, aber zum Ausfragen wie bei dem hier ist das unpraktisch. Außerdem brauch ich dann nicht immer meine Arme nach oben halten. Und du hast hier eine so schöne Streckbank..."

Kurz darauf lag Ahmet lang ausgestreckt nackt mit dem Rücken auf dieser Unterlage, während er langsam wieder zu sich kam.

"Na, hast du inzwischen eine Antwort für mich?" Juliette bohrte weiter nach, "was habt ihr hier vorgehabt?" Zur Bekräftigung ihrer Frage griff sie nach seiner rechten Hand, umfasste den Zeigefinger und ... knickte ihn nach hinten weg. Laut und vernehmlich knackte es und er stöhnte auf...

Lächelnd strich mit einem Finger über seine Brust. "Du hast noch 9 weitere Finger und glaub mir: ich habe keine Skrupel, dir jeden Finger einzeln zu brechen.

Also: Was habt ihr hier vor gehabt?"

Als sie endlich auch mit den Fingern der linken Hand angefangen hatte, war er endlich soweit.

"Wir sollten diesen Kremer und diese Kruppke beseitigen."

"Aber warum habt ihr dann die anderen nur betäubt und gefessellt?"

"Wir wussten nicht, wer diese Kruppke ist und dann kamen plötzlich immer mehr herunter und...."

"Ihr hättet doch sowieso jeden umgebracht, oder?"

"Es sollte keine Zeugen geben, war der Auftrag."

"Warum dann nicht auch gleich und...."

"Wir mussten sicher sein, dass wir diese Kruppke erwischen..."

"Und darum erstmal alle festsetzen und dann, wenn ihr Klarheit habt..." Sie deutete das Zeichen von `den Hals brechen`

"Genauso wie du meinen Bruder umgebracht hast?"

Juli schüttelte strafend ihre Finger vor seinen Augen. "Dein stinkender Bruder hat sich von einer kleinen schwachen Frau umbringen lassen, dieses Dummerchen. Und dafür wird er auch ohne seine Eier auf seine versprochenenn 72 Jungfrauen treffen dürfen. Genauso wie du... Ich wollte dir zwar keinen äußerlichen Schaden zufügen, aber - die hier," sie umfasste seinen Hodensack, "von denen darfst du dich schon mal verabschieden."

Ismir trat lächelnd zu ihr, legte ihr seine Hand auf ihre Schulter und reichte ihr ein Rasiermesser. "Schneid ihm die Eier ab. Und den Schwanz gleich mit dazu."

"Kannst du das nicht machen? Ich mag diesen stinkenden kleinen Stummel nicht mehr anfassen. Dieser Kerl ist so..."

"Juliette, mach doch eine Pause. Geh nach oben, kühl deine Hand und beruhige die Frauen oben. Ich mach mit Ismir hier weiter. Und schicke dann Maren runter. Oder," Roger sah zum Taxifahrer, "willst du von all dem hier lieber auch nichts weiter mitbekommen?"

Ein Lachen war die Antwort. "Wann erlebe ich mal sowas während meiner Arbeit? Wenn ich nachher mit deiner sogenannten Dienerin alles nachspielen darf..."

Roger lächelte wissend. "Du willst Martina, du bekommst Martina...."

Pläne

Etwas demoralisiert stieg Juli die Treppe hoch zum Cafe, von dort weiter nach oben in die Wohnung darüber.

Schon vor der Tür hörte sie das laute Stimmengewirr der sechs Frauen, das allerdings schlagartig verstummte, als sie die Tür aufschob.

"Juli!" Maren war als erste bei ihr, "wie geht es dir?"

Sie versuchte, sich zu einem Lächeln zu zwingen. "Der Eine lebt noch."

"Habt ihr was aus dem herausbekommen?" Martina kam mit einem Glas Sekt in der Hand zu ihr. "Trink das erstmal."

Überrascht nahm sie einen Schluck. "Wir haben den auf die Streckbank gelegt. Ismir und Roger wollen noch einige der restlichen offenen Fragen aus ihm herausholen. Ich ... ich konnte und mochte nicht mehr."

"Ach Kleine!" Martina nahm sie in den Arm, "Schmerzen in der Hand oder ist's die Psyche?"

"Letzteres. Dieser Kerl da unten widert mich an." Sie nahm einen erneuten Schluck, "wie geht es euch hier? Was ist mit Regine?"

"Mit mir geht's schon wieder," diese kam leicht benommen dazu, "ich hab gehört, du hast einen von denen kaltgemacht?"

Juli nickte. "Der hatte das Pech, dass ich ihn voll erwischt hatte. Aber der andere," sie sah Martina an, "Ismir befürchtet, dass dieser ihn eventuell erkannt haben könnte."

"Also sollten wir den auch nicht mehr reden lassen." Ganz sachlich hatte Martina die Situation analysiert.

"Aber was machen wir anschließend mit den Leichen?"

"Das ist die Frage. Wir könnten beide einfach verschwinden lassen, aber dann kommen morgen schon zwei andere. Die müssen zu ihrem Clan zurück, am Besten als Leiche. Die sollen selber sehen, dass sie euch so nicht so einfach beikommen können."

"Sag nicht ´euch`, sag ´uns`. Juli, du bist nun auch eine von uns, ob du's willst oder nicht."

Leicht irritiert blickte Juli zu Maren rüber, die sie so selbstverständlich vereinnahmt hatte.

"Gut, dann wir. Aber wie erreichen wir, dass dieser Clan keine weiteren schickt?"

"Ganz simpel," in Martina arbeitete es schon wieder, "Wer hat denn diesen Verein beauftragt? Diese Amis. Was ist also am Naheliegendsten?"

"Das wir die Leichen zu denen bringen?"

"Damit erreichen wir gar nichts. Die würden darauf bestehen, dass Al Bensa den Job beendet. Wissen wir, wo diese Typen wohnen?"

"Die sind abgestiegen im ´Interhotel`. Sind ne Gruppe von zwei Personen plus zwei Bodyguards," wusste Juli zu berichten.

Maren nickte. "Entweder, die widerrufen ihren Auftrag bei denen, oder...."

Martina lehnte sich mit dem Rücken an die Theke, "oder wir liefern die ebenfalls zusammen mit diesen Killern beim Clan ab."

Sie blickte auf Maren. "Waren das dieselben, für die du und Roger damals gearbeitet habt?"

"Der Eine, dieser mit dem Bart. Der war aber auch nur der Handlanger vom Söhnchen dieses Patriarchen."

"Und nun schickt der diese Beiden, dass sie für den wieder die Eisen aus dem Feuer holen?"

Maren nickte, "ich hatte ihm ja einiges angeboten, aber sie wollten nicht auf mich eingehen. Die waren scheinbar nur da, um die Lage hier zu sondieren."

"Hatten die auch die Bodyguards dabei?"

"Ich habe niemanden von denen gesehen."

Martina schmunzelte. "Und anschließend schicken die ein Killerkommando. Dumm sind die also auch noch..."

"Wieso das?"

"Wie hätten sie ohne Marens und Rogers Unterschrift wieder diese Firma zurückbekommen können. So einfach geht das in Deutschland noch nicht." Dieses Argument kam von Jenn..

"Maren, deine Pillen - hast du die hier griffbereit?"

"Woher weisst du von denen?"

"Du hattest mir welche angeboten, falls es mir zuviel werden würde. Weißt du das nicht mehr?"

Alle Blicke richteten sich wieder auf Juliette. "Die sollten so wirken, dass man alles mit sich machen lassen kann. Quasi wie KO-Tropfen."

Maren nickte verlegen. "Es gibt davon mehrere Dosierungen. Die einen lassen einem alles ganz leicht werden, andere wirken ... tiefgründiger."

Juli nickte verstehend. "Wenn wir diese Männer damit so ruhig stellen, können wir die zusammen mit den beiden Leichen abliefern bei dem Clan, bräuchten wir die nicht auch noch selber umbringen."

"Und wie bringen wir die dazu, dass sie das Zeug schlucken?"

"Indem wir denen 2-3 Nutten unterschieben als kleine Aufmerksamkeit ihrer Dienstleister, zusammen mit der Frau, die ihnen die ganzen Probleme verschafft hat. Und dann sehen wir mal, ob das ausreicht, dass sie ihre Vorsicht vergessen."

"Du willst also, dass ich mich quasi als Pfand ausliefern lasse?"

Maren sah sprachlos zu Martina. "die bringen mich doch gleich um!"

"Nicht wenn wir sie anrufen und ihnen den Erfolg der Mission verkünden. Du und Roger werdet denen gefesselt, aber lebend vorgesetzt. Denk dran: ihr nutzt denen tot gar nichts. Und dann müssen wir eben schnell sein...."

"Und wo soll das vor sich gehen?"

"Hier natürlich." Juli mischte sich ein, "Ismir könnte einen der Killer spielen, ich und Bea würden als die beiden Nutten agieren. Du Martina, zusammen mit Barbara seid die Bardamen, die als Serviceschlampen unten wieder arbeiten. Euch kennen die Amis nicht, zumindest nicht als mit Dazugehörige. Und denen dann die präparierten Getränke unterjubeln sollte doch ne Kleinigkeit sein, oder?"

Erst waren alle still, mussten erst diesen Vorschlag verarbeiten, dann lachte Barbara auf. "Welch ein Wandlung. Gestern wurde ich noch als Sklavin verkauft und jetzt bin ich schon aufgestiegen zur Bardame und konspirativer Giftmischerin." Sie sah zu Johanna. "Lässt du mich?"

"Du bist zwar verrückt," kicherte diese nun ebenfalls, "du weißt schon: wenn das publik wird, sind wir aber dann alle mit dran."

"Wie du eben so schön gesagt hast: WIR. Zeigen wir Frauen, was wir den Kerlen voraushaben!"

Der Plan

"Was habt ihr Frauen uns voraus?" Roger war mit Ismir dazu gekommen, umarmte als erstes Maren, die auf ihn zugestürmt war. "Was habt ihr hier unter euch ausgeklügelt?"

"Wir haben einen Plan entwickelt, besser Juli und Martina."

"Und was sieht euer Plan vor?" Roger hatte sich von Maren gelöst und hatte Regine in den Arm genommen, die immer noch etwas angeschlagen auf der Coach hockte.

Martina löste sich nun ebenfalls von Ismir, der sie gleichfalls an sich gezogen hatte.

"Wir locken die Auftraggeber dieser Aktion hierher."

"Und wie wollt ihr das anstellen?"

"Indem wir die anrufen und denen dich und Maren übergeben werden."

Roger war fassungslos. "Was habt ihr vor?"

"Reg dich ab" Maren versuchte ihn zu beruhigen, "einer der Killer wird die anrufen und denen klarmachen, dass sie uns hier abholen können. Was die dann mit uns anstellen sollen, überlassen sie dem Amis."

"Und wo soll das stattfinden?"

"Wo wohl? Hier unten im Keller natürlich. Wir richten die Bar wieder her, sorgen für ne lauschige Atmosphäre, besetzen wieder die Bar, besorgen denen 2-3 Nutten..."

"Wo willst du die herbekommen?"

"Schau dich doch um! Wir haben doch genügend zur Auswahl: Bea, Juli, Martina, Jenn, für die Bar Barbara und dazu einen glaubwürdigen Entführer: Ismir."

"Moment!" Jetzt mischte der sich auch ein, "werde ich denn gar nicht gefragt?"

"Muss man dich erst fragen? Stell dir vor - während wir auf die warten, darfst du mich hier am Tresen flachlagen.."

Martina versuchte ihm den Plan schmackhafter zu machen, "du musst nur vorher als einer der Killer bei denen anrufen und die erfolgreiche Ausführung melden. Und wenn einer das glaubwürdig kann, dann du, oder?"

"Und du glaubst, die gehen drauf ein?"

"Mir ist das so lieber als wenn wir deren Hotel stürmen und die dort kaltmachen. Hier haben wir immerhin Heimvorteil."

"Aber das sind 2 Typen von der Mafia sowie mindestens 1 Leibwächter."

"2," stellte Juli fest, "na und? Wir haben die Waffen von den beiden Killern sowie auch gleichzeitig eine autoritäre Puffmutter, die für den Service verantwortlich sein wird.."

Nun wurden alle, auch die Frauen hellhörig. "Wer soll das sein?"

"Ach Leute!" Juli wirkte enttäuscht, "wir haben zwei Politikerinnen hier unter uns, die zumindest viel Reden können, auch wenn sie etwas nicht so richtig verstehen."

Johanna begriff zuerst, dass auch sie mit eingespannt werden sollte.

"Ich soll also die Verhandlung führen. Hmm," sie sah schmunzelnd zu ihrer Frau, "dass du mir dann aber keine Schande machst, wenn du hinter der Bar stehst. Und du Juliette, danke für das Vertrauen, welches du Politikern entgegen bringst."

"Gerne doch.." lächelte diese süffisant, dann wandte sie sich wieder an Maren. "Was wir dann noch brauchen sind deine bewusstseinserweiternden Hilfsmittel..."

Diese schnaubte etwas verächtlich. "Welch eine schöne Bezeichnung für dieses Dreckzeug. Gut, ich hab da Tropfen. Geschmack- und farblos, wirken augenblicklich und lassen auch in kleinen Mengen jeden nach 1-2 Minuten willenlos, aber weiter bei Bewusstsein bleiben."

"Dein Chemiker muss ein Ass gewesen sein.."

Maren nickte. "Er hat nur den Fehler gemacht, selber das Zeug zu intensiv an sich testen wollen."

"Lebt der eigentlich noch?"

"Ich hab ihn untergebracht in einem privaten Pflegeheim."

"So schlimm?"

"Phasenweise ja. Aber er hat dort trotzdem weiterhin sein eigenes Labor und arbeitet in seinen klaren Zeiten auf Projektbasis für einen Pharmamulti."

"Mädels! Schweift nicht von unserem Problem ab!" Roger wurde ärgerlich, "Izmir, kannst du die anrufen? Etwas Englisch solltest du ja auch können, das mit einem starken Dialekt dürfte die Herren überzeugen. Worauf es ankommt, hat uns der liebe Ahmet ja noch mitteilen können. Soll ich noch einige Leute vom Sicherheitsdienst dazu holen?"

Maren winkte ab. "Lass uns beim ursprünglichen Plan bleiben. Je weniger Leute eingeweiht sind, desto weniger können sich versprechen." Sie wandte sich an Johanna. "Johanna, kannst du denen das bisherige Überleben von Roger und mir so verkaufen, dass wie beide für die Rückumwandlung des Verkaufs am Leben sein müssen? Kannst ja anbieten, dass du einen Notar an der Hand hast. Soll ja alles plausibel wirken, oder?

Roger, hast du eigentlich eine Telefonnummer aus dem Arsch rausholen können?"

"Sicher doch. Sogar mehrere. Sowohl die der Amis als auch die vom Clanführer von Al Bensa. Aber bei denen kann Ismir nicht anrufen - die sind da alle miteinander verwandt, da würde selbst er auffallen. Das müssten die Amis dann schon selber machen. Also Ismir - viel Erfolg. Und ihr könnt schon mal anfangen, die Bar wieder aufzumachen und euch entsprechend herzurichten."

Er nickte zu Ismir, der seufzend das Handy von Ahmed in die Hand nahm und auf eine der gespeicherten Nummern drückte...

Kapitel 10

Hier wirds später etwas geschäftlicher. Wer gedankliche Fehler findet.... verzeiht's dem Schreiberling...

Vorbereitungen

Die anderen zogen sich zurück in das Schlafzimmer der Wohnung, in der Roger für Maren einen geräumigen, begehbaren Kleiderschrank eingerichtet hatte.

Nicht nur Regine war begeistert, speziell als ihnen die Hausherrin ihren Fundus an Party- und Unterwäsche vorstellte. Trotzdem war allen die Anspannung anzumerken, die ihnen bevorstand.

Johanna, Jenn und Martina nahmen Maren beiseite.

"Wir müssen noch einen Blick auf die alten Verkaufsunterlagen werfen. Nicht dass wir etwas übersehen. Zudem - wie kam es eigentlich damals zu diesem Arrangement?"

Maren schluckte nervös.

"Roger und ich hatten hoch gepokert. Ich war ja damals auch schon etwas länger bei dem Laden beschäftigt und.."

"Schon seit über 4 Jahren," Juli war dazu gekommen, "zumindest wenn man von den Anmeldungen zur Sozialversicherung ausgeht."

"Woher weißt du denn das?" Maren fuhr gehetzt auf.

"Recherche. Wenn ich auf irgendetwas stoße, was nicht zusammenpasst, dann werde ich gründlich. Und da hab ich eben auch etwas mehr bei dir geforscht."

"Und was hast du herausgefunden?"

"Soll ich das hier so offen erzählen oder wollen wir nicht lieber...?"

Juli merkte, dass ihr Recherchewissen wohl niemandem der Anderen bekannt war.

Hilflos sah Maren auf, dann setzte sie sich auf ihr Bett, sah zu ihren Freundinnen hoch. "Wegen Roger und mir ist das heute alles so aus dem Ruder gelaufen. Eigentlich läuft dieser Ärger mit den Amis schon seit nem ½ Jahr. Die haben da erst gemerkt, was für eine Goldgrube sie aufgegeben haben und was, gerade bei dem ganzen Anlagevermögen und Geldwäschemöglichkeiten noch alles als Potenzial vorhanden ist."

Martina legte ihr ihre Hand auf die Schulter. "Maren, du überrascht mich immer mehr," küsste ihr auf die Schulter, "du hast uns nun alle ins Boot geholt. Komm, streite das nicht ab, du hattest dabei auch einen Hintergedanken. Wir sind dir gefolgt, wohlgemerkt: WIR. Du hast uns zu CoR gemacht. Aber dann wollen wir nun auch die ganze Wahrheit wissen, auch oder gerade, weil jetzt Roger nicht dabei ist. Also, rede endlich mal Klartext, bitte."

Geständnis

Hilflos sackte Maren leicht in sich zusammen, dann fing sie mit gesenktem Kopf zu erzählen.

"Ich hatte mir und auch euch lange etwas vorgemacht. Meine Ehe ist schon vor über 4 Jahren geschieden worden. So wie bei Regine, auch quasi über Nacht. Mein Rainer, dieser Arsch, hatte mich gegen eine Jüngere ausgetauscht, hat mich einfach rausgeworfen. Damals war ich noch sehr unselbständig. Ich stand praktisch von heute auf morgen ohne Geld da. Hab versucht, nen Job zu finden, aber ich fand nichts. Gewohnt hab ich damals bei ner alten Tante von mir in der Stadt. Etwas Geld hatte ich ja noch - Rainer hatte vergessen, mir die Scheckkarte abzunehmen. Nur, als ich wider mal zum Tanken fuhr, ging dann diese Karte nicht mehr und," verlegen schaute sie hoch, "der Typ an der Kasse hatte mir angeboten, nen Kumpel anzurufen, der die 30 €uro übernehmen würde. Der war ja auch ganz nett, hat mich mit zu sich genommen. Und dann war er angeblich auch irgendwann blank und hat mich überredet, mit nem Bekannten zu schlafen. So kam ich zu meiner ersten Nummer. Und weil's so gut lief, stellte er mich auf den Autostrich." Etwas verlegen sah sie hoch. "Ich war so naiv damals. Dieser Typ hat mich gleich voll vereinnahmt und ich war so blöd, mich vereinnahmen zu lassen. Sechs Wochen stand ich für den an der Straße.

Aber dann kam Roger ins Spiel. Er kannte mich ja schon länger von unserem Kaffeeklatsch bei ihm im Cafe. Er hat gemerkt, dass ich in der Luft hing, hat mich erstmal von diesem Zuhälter weggeholt und mir ein Zimmer hier oben besorgt und auch den Job verschafft in dieser Filmklitsche."

"Hast du damals auch schon mit ihm geschlafen?"

"Sicher. Roger war gut darin. Er wusste was er wollte und wie er mich zu dem machen konnte, wie er eine Frau haben wollte."

"Also hat er dich da schon zu seiner dev gemacht?"

"Hat er. Mir gefiel diese Konstellation. Erst hab ich alles gemacht für ihn, praktisch ne 24/7 Beziehung. Aber dann hat er mich motiviert, auch wieder selber zu denken. Durch ihn wurde ich zu dieser dynamischen Person, die ich schon während der Schulzeit war."

"Und trotzdem bliebst du seine dev?"

"Sicher. Er zwang mich immer wieder, Verantwortung zu übernehmen, selber zu planen. Auch, wie ich eigenes Geld verdienen sollte."

"Hast du?"

"Sicher. Das Ficken hatte ja inzwischen mehr als ausgiebig kennen gelernt. Hab dort auch mit ihm drehen müssen."

"Müssen?"

Verlegen schaute Maren zu Jenn hoch. "Dort auf dem Set war er nur professionell. Ist schon was anderes. Hinterher, ja da hat er mich so richtig eingeführt. Ich wurde zu seiner ´Privatsau`. Lächelnd schaute sie hoch.

"Dabei lernte ich ihn noch näher kennen, hab gesehen, dass er eigentlich selber auch keine richtigen Ziele hatte und hab da schon angefangen, ihn etwas anzuleiten."

"Du als seine dev?"

"Warum nicht? Ich hab diesen Kerl zu lieben gelernt und ich glaube, er mich auch. Damals haben wir uns deswegen diese Tattoos stechen lassen."

Martina, Jenn und Regine sahen sich an und seufzten alle drei gemeinsam auf...

Ich hatte da auch schon begonnen, diesen Leitenden der Amis, diesen McIron, zu bearbeiten."

"Mit ihrer Möse kann frau viel erreichen, oder?" Jenn konnte diese flapsige Bemerkung nicht zurückhalten.

"Stimmt Jenn!" bekam sie als Antwort, "ich durfte dann sogar auch schon die ersten eigenen Scripte schreiben und Roger wurde sein Stellvertreter. Eigentlich war der ganz in Ordnung..."

"Nur eigentlich?"

"Er musste seinen Chefs Profite vorweisen, hatte aber überhaupt keine Ahnung oder Ideen, wie und womit. Und da hab ich ihm durch Roger vorgeschlagen lassen, wie er für seine Organisation Geld waschen kann.

Seine ganzen Filme brachten doch kaum noch was ein, seit das Video- und DVD-Geschäft durchs offene Internet zusammengebrochen war. Dann wollte er solche Snuff- und Dolcettfilme drehen. Lief zwar auch anfangs gut an, allerdings hatte er immer Ärger und Probleme damit, die Leichen verschwinden zu lassen. Durch Roger hatte ich ihn davon wieder abgebracht.

Immerhin hatten wir so Beweismittel gegen ihn gesammelt - im Fundament des Anbaus stecken alleine drei Frauen. Und Roger hatte sich inzwischen aktiver um die Akquise von neuen Objekten gekümmert. Das er gut mit Frauen kann, habt ihr wohl alle schon erfahren...."

"Warst du denn nie eifersüchtig?"

"Was hätte es mir gebracht? Ich hatte ja auch meine Freiheiten, zumal er sich auf und mit mir austoben konnte. Uns hat's damals einfach nur Spaß gemacht, wenn er mit mir in die Clubs ging oder auf Parkplätze fuhr."

Selbstbewusst sah sie in die Runde: "Ich war damals seine Ficksau, seine Truie und - ich habs genossen. Er brauchte es nur sagen und ich.."

"Werde zur gehorsam hechelnden Hündin.." warf schmunzelnd Martina ein.

Giftig schaute Maren sie an. "Nutz das nie wieder aus. Es reicht schon, das Roger mich immer noch wie einen Köter durch diesen Pawlowschen Reflex konditionieren kann.

Na ja, und dann stieg er nach einem Jahr selber tiefer mit ein in die Geschäftsführung dieses Ladens und.."

"Was war er denn vorher dort?"

Maren sah zu Martina hoch. "Er war einer der Darsteller, hat sich auch gekümmert um das Casting, hat Drehbücher und Scripts geschrieben und die festen Mitarbeiter hier angeleitet. Allerdings, das alles neben seinem Cafe. Das brauchte er einfach als Ausgleich."

"Und was dann hat der Geschäftsführer der Amis gemacht?"

Abfällig winkte Maren ab. "Der hat doch dafür immer schon seine Leute gehabt. Als Rogers Vorgänger Skrupel bekommen hatte, hat er den abserviert, wollte, dass Roger im selben Stil weitermachen sollte. Erst wollte der das ja auch, allerdings schob er dann mich vor. Hatte mich dem McIron verkauft als willfähriges Dummchen," sie lächelte zu Martina hoch, "war ich damals ja zeitweise noch. Hab da auch schon angefangen, neben der Dreherei und auch mal Scripts schreiben. Und ließ mich nebenbei in die Buchhaltung einweisen. Und dabei hab ich gemerkt, was für Potenzial so ein Laden mir Kapital im Rücken hat. Okay, abgesehen von diesen Filmsparte, die zwar lukrativ sein kann, wenn man gute Connections hat , aber auch gefährlich sein konnte .

Ich hab dann angefangen, nebenbei eine schwarze Kasse zu führen. Offiziell hab ich zusammen mit Roger Geld anlegen sollen und dafür für die Firma andere Firmen, Grundstücke und Häuser gekauft."

"So kam dieser Laden also zu den Flächen am alten Kanal." Diesmal war Jenn diejenige, die nachfragte. "Hat denn niemand nachgefasst, warum gerade diese Flächen so günstig zu haben waren?"

Maren zuckte mit der Schulter. "Roger kam damit an. Er kannte eine aus dem Katasteramt, die ihm gesteckt hat, dass unser allseits geschätzter Bürgermeister diese heißen Grundstücke billig loswerden wollte. Also sind wir, also die Amis, mit eingestiegen in seinen neugeplanten Industriepark und haben nebenbei diese Flächen am Kanal mit übernommen."

"Und später, als diese Investitionen im Industriepark sich wieder gut verkaufen ließen, habt ihr diese mit gutem Gewinn wieder verkauft, das Geld war gewaschen und die Firma behielt dieses andere Gebiet im Anlagevermögen." Barbara kombinierte messerscharf.

"Stimmt. Und dann hab ich dem McIron gesteckt, was er da für eine Zeitbombe im Portefeuille hat. Natürlich bekam er da kalte Füße. Zudem ich diese Drogenküche, die er selber hier unter dem Cafe, im Spielzimmer eingerichtet hatte.."

"Das Spielzimmer war ein Drogenlabor?"

Maren nickte. "Die Räumlichkeiten gehen nach hinten noch weiter. Das Spielzimmer ist nur ein kleiner Teil davon."

"Aber davon ist nichts mehr vorhanden?" Johanna war nun doch etwas pikiert.

"Ich, besser Roger, hat alles ausräumen und eine Trennwand einziehen lassen.

Der Chemiker, übrigens ein genialer Kopf, hat nun ein eigenes Labor bekommen für legale Forschungen für einen Pharmakonzern, wenn er denn mal wieder klar im Kopf ist...."

"Sag nicht, diese Firma Interpharm gehört nun auch zu dir oder euch?" Überrascht unterbrach Juliette sie.

"Der Pharmakonzern ist sehr zufrieden mit dem, was wir bereits für sie entwickelt haben. Deswegen auch unsere Beteiligung von inzwischen 12% an dem Laden."

"Also auch ehemals den Amis?"

Maren lachte auf. "Gott bewahre. Davon wissen die nichts." Sie sah Jenn verschwörerisch an. "Wir beide haben die Verträge so verklausuliert, dass selbst Interpharm bis heute noch nicht weiß, wer dieses Kapitalpaket von denen hält."

"Solange weiterhin fleißig Dividenden in Form von Aktien ausschütten, wirds denen egal sein."

"Also vertritt dich dein Anwaltsbüro, sprich jetzt Jenn, bei der Wahrung deiner Interessen," schlussfolgerte Juli..

Maren konnte nur stumm nicken.

"Jedenfalls, die Amis haben McIron gefeuert, als dessen Zahlen nicht besser wurden und haben dafür einen der Mafiabosse geschickt. Und ja, ich hab dem vorgerechnet, was auf sie und seinen Geldgebern alles zukommen könnte, auch gerade bei den Filmprojekten, die nebenbei produziert wurden. Jedenfalls hat Roger dem nahe gelegt, lieber den Laden zu liquidieren. Ich hab dann angeblich einen Käufer aufgetrieben, der so dumm wäre, noch einiges an Geldern für den gesamten Laden auszugeben, sodass er ohne Gesichtsverlust aussteigen konnte."

"Im Hinblick auf etwaige strafrechtliche Konsequenzen haben die dann auch nicht allzu viel gefordert, oder?" Jenn hatte schon ein breites Lächeln im Gesicht.

"Deswegen hab ich dich doch damals ebenfalls mit beauftragt, diese Verkaufsverhandlungen vorzunehmen, als die den Schwanz eingezogen hatten."

"Damals wusste ich selber aber auch noch nichts über die Art und die Lage dieser Grundstücke und was es sich mit dem Pharmalabor und den Leichen im Fundament auf sich hatte."

"Ja und deswegen hatte Roger die Idee, euch mit einzubeziehen."

"Aber..." Martina war vom Bett hoch gekommen, "deswegen also das ganze Theater von Unterwerfung und sich Unterordnen und.."

Maren sah ihr in die Augen. "Haben wir dich gezwungen? Bedauerst du es? Roger und ich, wir wollten Personen um uns haben, die denselben Background haben, die wir kennen und denen wir vertrauen können. Quasi CoR. Und es hat auch funktioniert.

Du Jenn, hast uns Johanna und Barbara näher gebracht, dich

Juli, hab ich requiriert, und du,

Martina, brachtest uns den Professor und den Steingräber und nun auch deinen Izmir.

Wir haben alle eine gemeinsame Idee. Vielleicht ist das eine verrückte Idee, aber wenn wir nun heute die Amis endgültig abschieben können, dürften wir alle sehr erfolgreich werden."

"Und wo bleibe ich dabei ab?" Etwas eingeschüchtert meldete sich Beate.

"Ach Bea ..." Maren zog sie an ihre breite Brust, "du bist Rogers Ziehkind und ich verspreche dir, dass er aus dir nicht nur seine perfekte Sklavin, sondern auch eine selbstbewusste Geschäftsfrau machen wird. Sieh mich an!"

"Was soll sie an dir sehen?" Roger war mit Ismir zu dem Damen ins Schlafzimmer gekommen."

Schuldbewusst blickte Maren zu ihm rüber. "Ich habe Klarschiff gemacht."

Martina trat zu ihr. "Maren hat uns aufgeklärt, was alles bei euch gelaufen ist.

Und sie hatte Recht, uns aufzuklären. Wir sind da in eine Sache gerutscht, die uns alle unser Leben hätte kosten können und immer noch kann.

Jetzt wissen wir wenigstens, warum und ich denke, jede von uns weiß nun, worauf sie sich einlässt.

Ich jedenfalls bleibe dabei. Vielleicht geht's in die Hose, gut. Aber dann habe ich erstmals seit 20 Jahren mal wieder dieses Kribbeln in mir gespürt, das ich nun auch nicht mehr missen möchte.

Und du Jenn. Ich denke ´WIR`," sie lächelte verschmitzt Maren an, "können weiterhin auf dich zählen. Geb zu, es kribbelt doch auch wieder in dir. Wann hast du zum letzten Mal so über dich bestimmen lassen?"

"Noch nie," gab diese zu, "und was dabei das Verrückte ist - es gefällt mir. Meine sonst so steife Parteikollegin hat sich als meine Mutter entpuppt, ihre Frau tickt genauso verrückt wie ich und ich will außerdem meinen Bruder kennenlernen."

"Wir auch!" Barbara legte ihren Arm um Johanna, "außerdem will ich dann aber auch CoR als Mandanten bekommen."

"Wirklich?" Maren kniete vor den beiden auf dem Fußboden. "Du hast Feuer gefangen und du auch, Johanna? Auch als Teil von CoR?"

"Solange ich für meinen Teil nicht mit Roger schlafen muss," sie sah ihre Frau an, "was du daraus machst, musst du selber entscheiden.."

Alle begannen zu lachen, nur Barbara schaute schmunzelnd zu Roger hoch, "Wenn er es noch bringt? Bisschen Bi schadet doch nie, oder? Allerdings, das mit der Dominanz behalte ich mir doch vor. Da reicht mir meine Johanna."

"Und was ist mit dir, Juliette? Es heisst zwar ´Mitgefangen ist Mitgehangen`, aber es soll deine eigene Entscheidung sein."

"Ich hab eigentlich nur etwas Kellnern wollen und vorher nebenbei etwas dazu recherchieren und nun steh ich hier und soll mich gleich ganz vereinnahmen lassen?" Juliette blickte ratlos zu Maren.

"Warum zögerst du? Du hast dich doch insgeheim schon entschieden. Zum einen, weil du bereitwillig auch weiterhin mit dem Herrmanich ins Bett steigen willst, zum anderen, weil du bereits den einen dieser Typen erlegt hast und bei dem anderen auch keine Skrupel gehabt hättest..."

"Stimmt zwar, aber.." sie sah zu Roger hoch, "willst du das auch?"

"Wenn Maren das sagt, werde ich da kaum dagegen angehen. Allerdings bist du keine Frau, die sich dominieren lässt. Dafür bist du nicht gepolt. Aber dass du zu uns passen würdest, das habe ich auch erkannt. Und wenn du ein Teil von uns bist, wirst du uns nicht mehr in die Pfanne hauen können, oder? Ich würde dich jedenfalls gerne bei CoR dabei haben."

Er drehte sich um zu Ismir. "Du hast dich ebenfalls als unverzichtbar gezeigt. So einen Mann wie dich brauchen wir genauso. Und dein Schaden wird's auch kaum sein."

Dieser dämpfte etwas die aufkommende Euphorie. "Wir stehen hier kurz vor einer Konfrontation mit einem mächtigen Gegner. Lieber solltet ihr euch Gedanken machen, mit welchen Argumenten wir diese Mafiosi besänftigen können. Bei denen wird's doch auch sein wie bei dem Clan: Wenn sie scheitern oder ebenfalls verschwinden, kommen andere nach."

Martina ging auf Ismir zu und umarmte ihn. "Du hast Recht. Die sollen selber die Kanaken zurückpfeifen. Wenn wir auf deren Forderungen eingehen..."

"Spinnst du?" Maren war empört, "erst wollen die uns alle umbringen und dann willst du denen noch etwas anbieten?", doch Martina lächelte nur und griff nach Ismirs Hand und legte diese auf ihre Brust.

"Bieten wir denen doch einen vermeintlichen saftigen Knochen an: einen zentralen Teil des Geländes. Quasi das Filetstück."

"Was meinst du damit?" Fragend sah Maren auf ihre Freundin, die allerdings nur schmunzelte.. "Den Teil, auf dem der Müllberg liegt, quasi als sichere Geldanlage. Jenn muss eben nur bei der Überschreibung eine Klausel einbauen, dass sie keine Veränderungen oder Bauten darauf errichtet werden dürfen und zusätzlich ein etwaiges Vorkaufsrecht an CoR eingeräumt wird. Dann geht der geplante Absicherungsbereich mit dem Golfplatz vor dem Müllhügel an die Amis. Die dürften dann erstmal besänftigt sein, zumal CoR oder besser diese Immobilienfirma anbieten könnte, die bisherigen Geldwäscheaktivitäten fortzuführen. Aber dazu bräuchten sie auch in Zukunft Roger und Maren. Wir melken die also weiter."

Sie sah Maren an. "Ist das nicht hinnehmbar? Und das besiegeln wir gleich schriftlich. Jenn sollte in ihrer unnachahmlichen Art sehr schnell zusammen mit Barbara und Johanna dies in ihren Laptop hämmern. Und danach wird dieser Abschluss gefeiert."

"Du meinst, sie werden das akzeptieren? Obwohl.."

"Obwohl sie dich und Roger kennen, ja. Martina schmunzelte, "und wenn nicht, nun dann wenden wir uns direkt an deren Vorgesetzte in den Staaten."

"Und was machen wir dann mit deren Unterhändlern?"

"Was wohl? Du hast immer herumgetönt, dass dein Chemiker dir solche genialen Pülverchens und so gebastelt hat. Ist da nichts dabei, was denen den eigenen Willen in unserem Sinn beeinflussen könnte?"

"Schon." Maren wirkte nun doch etwas verwirrt, "aber wenn die mal wieder aufwachen?"

Sie sah zu Ismir hoch, "Ich jedenfalls habe Lust darauf, jetzt ´meinen` Retter in mir zu spüren."

Dieser lächelte zwar zustimmend, gab aber zu bedenken: "Die wollen um 1:00 Uhr, also in einer Stunde, hier antanzen. Lass uns also das Spielzimmer und den einen Barbereich etwas vorbereiten."

"Befindet sich da nicht noch dieser zweite Killer?"

Ismir zuckte gleichgültig mit der Schulter. "Roger und ich haben die beiden hinten in ihre Geländewagen verstaut."

Auf die Frage "Sind nun etwa beide tot?" bekam Martina nur ein verächtliches ´ Schulterzucken`und ein nichtssagendes Lächeln als Antwort.



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