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Hundefrau (fm:Romantisch, 5430 Wörter)

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Veröffentlicht: Feb 27 2024 Gesehen / Gelesen: 9457 / 8371 [89%] Bewertung Geschichte: 9.47 (189 Stimmen)
Ein zu wilder und verspielter Hund führt erst zu einem Fast-Unfall, dann zu einem romantischen Kennenlernen

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Hundefrau

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1. Die Vollbremsung

Ich drehte wie jeden Wochentag bei gutem Wetter wieder meine sportliche Runde mit dem Rad. Immer am Fluss entlang, da war der Weg am besten. Es war hier angenehmer als im hügeligen Waldgelände nebenan, so dass ich diese Strecke meistens bevorzugte; es sei denn, es war sehr heiß und sonnig, dann wich ich doch in den Wald aus. Allerdings hatte diese Flussstrecke auch einen Nachteil. Sie wurde von vielen Hundehaltern aus Auslauf - und Gassigeh Zone benutzt. Geschätzt 90% natürlich ohne Leine und davon wiederum die meisten auch ohne auf anderen Verkehr, also auch mich, zu achten. Ich kam gerade an einem anderen Exemplar heran und wollte vorbeifahren. Ausnahmsweise war der recht große Hund nämlich angeleint und sie, also die Halterin, auch bemüht den Hund an sich heranzuziehen, damit ich mehr Platz für die Begegnung hatte. Leider sah der Hund die Bemühungen nicht, sondern etwas anderes interessantes im Gebüsch, und riss sich los. Fast direkt vor mir. Ich ging voll in die Bremsen und schaffte es gerade noch rechtzeitig, zwei Handbreit vor dem Hund zum Stehen zu kommen ohne über den Lenker zu fliegen. Das blockierende und sich wegdrehende Hinterrad kratzte eine kleine Furche in den Weg.

Sekundenbruchteile später hatte ich mich schon wieder vom Schreck erholt. Das soeben passierte war hier oft so, eigentlich Standard bei unangeleinten Hunden.

"Entschuldigung, es tut mit leid! Er hatte sich losgerissen", sagte die nicht unattraktive Frau etwa in meinem Alter.

"Schon gut, ist ja nichts passiert", sagte ich noch, trat wieder in die Pedale, und fuhr weiter.

"Nochmals Entschuldigung", rief sie mir noch hinterher, ich hörte sie noch kurz mit ihrem Hund schimpfen, war dann aber gleich darauf außer Sicht - und Hörweite.

Ich hatte den Vorfall schon wieder vergessen, als ich am nächsten Tag erneut dort meine Runde drehte. Da sah ich sie schon von weitem und sie mich auch, denn jetzt nahm sie mit ziemlicher Kraftanstrengung ihren Hund ganz eng an ihre Seite. "Heute bin ich stärker", rief sie mir noch zu, als ich an ihr vorbei düste.

"Viel Glück", rief ich noch nach hinten, in der Hoffnung, daß sie es hört. Soviel Gesetzestreue sollte natürlich belohnt werden. Am anderen Tag drehte ich meine Runde viel früher, da ich noch einen Termin hatte. Trotzdem traf ich sie wieder kurz vor meinem Wendepunkt, der mich dann auf die andere Seite des kleinen Füßchens führen würde. Sie hatte natürlich wieder ihren Hund dabei, winkte heute aber heftig und versperrte mir damit den Weg. Ich bremste sanft.

"Hallo", sagte sie. "Ich wollte mich nochmals entschuldigen für letztens. Ich hatte nicht mit seiner Kraft gerechnet." (Sollte man sich vor Anschaffung eines Hundes nicht über dessen Eigenschaften erkundigen dachte ich, sagte es aber nicht). "Fast hätte er ja einen Unfall mit so einem so sympathischen Mann verursacht", flötete sie.

Na ja, es war wohl eher ein flirten. Ich war aber nicht auf flirten eingestellt mit dieser Frau, obwohl sie sonst durchaus attraktiv war. "Er hat es ja nicht geschafft", sagte ich diplomatisch.

"Kann ich das trotzdem wieder gutmachen?", fragte sie. (Verdammt, die baggert mich an).

"Ich hab heute leider nicht so viel Zeit", sagte ich. "Hab gleich einen Termin. Außerdem, 'ne Hundefrau ..."

Ich trat nun wieder in die Pedale und entfernte mich von der total verdutzten Frau.

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2. Der Fauxpas muss ausgebügelt werden

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