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In euren Kommentaren wird behauptet, dass Bilder und Fantasien aus Träumen nicht gelöscht werden können. Diese Behauptung kann man hinterfragen. Ich z.B. kann sie löschen (davon später). Zunächst schauen wir uns einmal die Entstehung und Möglichkeiten zur Löschung der Fantasien der Beiden an:

Die gesehen Pornos gelangen über den Sehnerv als reine Information (ähnlich KI) in den visuellen Kortex des Gehirns. Allerdings zwischen Gehirn und KI gibt es einen entscheidenden Unterschied: Die Qualia, das phänomenale Bewusstsein: Wir erleben das, was wir sehen und verbinden damit ein Gefühl oder eine Erwartung. Bewusstsein ist das Ergebnis einer komplexen Interaktion von zig-Milliarden Neuronen (spezialisierte Zellen, die Grundoperationen der Aussagelogik ausführen können: Also Verknüpfungen von UND, ODER und NICHT, woraus dann wiederrum jede komplexere Verknüpfung aufgebaut werden kann.) die in unterschiedlichen Bereichen des Gehirns, mit über Billionen von Synapsen kommunizieren. Diese Gefühle und Erwartungen schütten Hormone aus und beeinflussen so die Neuronen. Bei Beate waren das Glückshormone, bei Jens Stresshormone und so sind die unterschiedlichen Bewertungen zu erklären. Beide sahen also den selben Pornofilm und hatten den gleichen Imput, allerdings "NUR" unterschiedliche subjektive Urteile.

Bei der Ekelphantasie von Jens war das anders, sie leif zunächst ohne Bilder ab. Jens wusste nicht warum und wie diese Fantasie entstand, sie war also eine reine Hirnproduktion. Im Bewertungsprozess werden Assoziationsareale, in denen Gedächtnisinhalte und Erfahrungen gespeichert sind, aktiviert und verknüpft. Neuronen des Kortex empfangen den überaus größten Teil ihrer Informationen von anderen Neuronen des Kortex und damit indirekt von sich selbst. Unser Gehirn ist voll Rückkopplungsschleifen. Der Bewertungsprozess Erwachsener ist also vor allem Biografie- und Erfahrungsorientiertes Anschlusserkennen und so entstand die Ekelphantasie.

Diese Fantasie in Träumen hat allerdings eine andere Qualität, sie besteht aus Bildern und muss somit anders behandelt werden. Hier spielt das Phänomen des "Klartraum = luzider Traum" eine Rolle. Es bezeichnet den Bewusstseinszustand, in dem man weiß, dass man gerade träumt. Der Träumer kann den Traum mitgestalten. Klarträume haben einige Vorteile, z. B. helfen sie bei der Bewältigung von Albträumen und reduzieren Ängste. In Klarträumen kann der Träumende alles einbringen und so den Traum nach seinen Wünschen gestalten. Somit kann Jens seine Gegenfantasie erfolgreich einführen und benutzen.

Diese Vorgehensweise kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich habe gelegentlich Alpträume in denen ich bedroht werde. Wenn ich davon aufwache, lasse ich mir DAS natürlich nicht gefallen. Ich schlafe wieder ein und setzte den Alptraum als Klartraum fort. In diesem Klartraum verteidige ich mich dann so effektiv, dass die Bedrohung vernichtet wird, oder ein Patt entsteht bei dem es keine Bedrohung mehr gibt. Diese Vorgehensweise kann man trainieren und so unangenehme Fantasien und Träume löschen.