Das Wunder der Sterne , Teil 2 (fm:Sonstige, 10450 Wörter) [2/2] alle Teile anzeigen | ||
| Autor: RalfB | ||
| Veröffentlicht: Oct 26 2025 | Gesehen / Gelesen: 1050 / 727 [69%] | Bewertung Teil: 9.82 (65 Stimmen) |
| Kein Sex. Der zweite Teil meiner kleinen Serie. Allen Fans viel Spaß | ||

Ersties, authentischer amateur Sex
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nicht dazu aufgefordert werden und bitte wählen sie ihre Worte mit äußerster Vorsicht.
Hier, zu meiner Rechten, das ist Herr Jamura, Nachname tut nichts zur Sache. Er wird für uns sprechen und ist heute für uns alle rechtsfreier Raum. Er ist heute und für uns nicht anwesend. Haben sie das verstanden?"
Der Leiter von Andreas Delegation antwortete:
"Ähm, ja, aber natürlich. Wir sind instruiert, dass dieser Termin auf sehr rutschigen Pfaden erfolgen wird. Trotzdem, Herr Jamura, bedanken wir uns sehr herzlich für ihre wertvolle Unterstützung!"
Herr Jamura verbeugte sich höflich, aber auf eine Art, die den Eindruck von meilenweiter Distanz vermittelte. Die hübsche japanische Frau, die sich bis jetzt nicht vorgestellt hatte, machte unmissverständlich klar, dass ohne die Beteiligung dieses merkwürdigen Mannes, hier und heute kein Termin möglich wäre.
Trotzdem war diese Rekrutierung am Ende sogar am einfachsten. Kein anderer Mitarbeiter, oder Unterstützer war derart leicht zu rekrutieren. Warum? Eigentlich eine blöde Frage. Ninja waren absolute Elitekiller und höchstens bezahlt. Es gab so einige und selbst die meisten Japaner hielten sie für Märchen. Was also war denn neben dem Raumfahrtprogramm geheimer? Wie viel Glück die New Horizons hatte, erkannten sie erst später.
Es startete ein Konvoi von fünf schwarzen Limousinen am Flughafen und durch den unglaublichen Verkehr von Tokio schlängelte sich die Gruppe dann ans Ziel. Andreas und Elena sahen sich schon eher verunsichert an, als Elena ihm zuflüsterte:
"Eng ist ja manchmal sicher nett, aber ich bin froh, wenn wir wieder zuhause sind. Junge, Junge, was habe ich ein flaues Gefühl im Magen!"
Nach einer Fahrt von guten zwei Stunden waren sie aus der Innenstadt entflohen und fuhren nun in einen ländlicheren Bereich. Hier waren die Straßen schon fast romantisch. Überall standen blühende Kirschbäume. Optisch hatte das hier fast eine märchenhafte Anmut. So hätte man fast vergessen können, welches Ziel man gerade ansteuerte.
Das Ziel war dann eine verdammt hohe Mauer, in deren Front ein recht großes Tor, mit zwei Flügeln eingelassen war. Die Torflügel waren aus eichefarbenem Holz gebaut, in das sehr viele Schriftzeichen und Symbole, aber auch sehr schöne Bilder geschnitzt waren. Diese Holzflügel wurden von sehr schweren Stahlbeschlägen geführt, die in schwarz gehalten waren. In einem der Flügel war eine kleinere Türe eingebaut und hier gab es wieder eine Überraschung.
Diese Mauer, diese Tür, die Umgebung, alles sah sehr traditionell, gut gepflegt, aber altertümlich aus. Die Technik an dieser Tür hätte so aber auch auf einem Raumschiff montiert sein können. Das war nicht einfach eine Klingel, sondern eine richtige Kommunikationsschnittstelle. Jamura zeigte an, dass alle in etwas Entfernung warten sollten und er begab sich an dieses Panel um wohl eine Klingel zu betätigen. Er trat näher heran und ihm wurde ein Auge gescannt. Dazu gab er seinen Fingerabdruck in das Gerät ab und erst dann ertönte eine Stimme, die auf Japanisch mit dem Gast sprach:
"Jamura, du hast Gäste. Hast du sie überprüft? Wie sieht es mit Waffen aus?"
"Alles sauber. Ich habe sie mehrfach gescannt, auch eben bei Ankunft. Sie sind sauber. Wir haben einen Termin beim Sensei!"
Erst danach wurde die Türe geöffnet und die Delegation konnte eintreten. Auf dem ersten Blick hätte dieses Anwesen ein Adelssitz sein können. Alles war in alt ehrwürdiger Art, auf japanische Art gestaltet. Sie sahen einen fast schon märchenhaften Garten, der mit traumhaft schönen Bonsai Bäumen, Skulpturen und einem wunderschönen Koi Teich aufwarten konnte. Zum Gebäude, dass etwas tiefer in einen Hang gebaut war musste man über eine Holzbrücke gehen, die einen Bachlauf überbrückte. Elena entwich sogar ein leichtes Seufzen, da sie so fasziniert war.
Am recht prunkvollen Eingangsbereich flankierten zwei Statuen von eindrucksvollen japanischen Kriegern ein weiteres Tor, dass auch wieder zwei Flügel hatte. Hier wurden sie nun von vier Menschen, in schwarzen Anzügen, mit schwarzen Masken empfangen. Voll bewaffnet, anmutig und beängstigend. Nur die jeweils asiatischen Augen fixierten sie und alleine der Anblick erschien schon tödlich zu sein. Ab hier hatten die Besucher spätestens alle Angst und überdachten kollektiv ihre Lebensentscheidungen.
Diese vier umzingelten die Gäste nun. Sie flankierten die Gruppe in einem Viereck und waren offensichtlich augenblicklich zum Kampf bereit. So wurde die Gruppe durch einen wunderschön erscheinenden Flurbereich geführt und kamen auf einem Innenhof an, wo unzählige Menschen gerade trainierten. Alle waren vermummt und keinen hätte man erkennen können. Eine anonyme und beängstigende Gemeinschaft war das hier, durch die man die Gäste nun in ein weiteres Gebäude führte, um hier einen alten Mann zu entdecken, der in der Mitte, hinter einem flachen Tisch saß. Während er bedächtig seinen Tee genoss beobachtete er die Besucher auf eine Art, als wenn seine Blicke tödliche Dolche währen.
Sie wurden dem dortigen Sensei vorgestellt. Nur Jamura redete. Dieser erklärte diesem alten Mann nur, was sich bisher ereignet hätte und dass die Gäste wohl keine Auffälligkeiten gezeigt hätten. Der Sensei wurde dann gefragt, ob der Sprecher der Gäste reden dürfte und so bekam man die Erlaubnis zu sprechen. Die junge japanische Frau erklärte nun, dass man zwei ganz besondere Elite Wächter bräuchte, die aber streng geheim agieren müssten. Diese müssten für sehr lange Zeit von der Bildfläche verschwinden und untertauchen. Man wäre bereit, dafür angemessen zu zahlen.
Der Sensei hatte aktuell genau dazu passend ein riesiges Problem.
Dieser dachte offensichtlich sehr lange und intensiv nach und beobachtete die Gäste sehr intensiv. Ein absolut unangenehmes Gefühl. Wie eine Wanderung auf einer Klingenschneide, von der man jederzeit in ein Schwert fallen könnte. Für lange Augenblicke eine absolute Hölle, bis er dann sprach:
"Wir haben eventuell eine geeignete Lösung für euch. Aber seid ihr euch bewusst, von welchen Summen wir hier reden werden?"
Die Japanerin antwortete mit einer tiefen Verbeugung:
"Meister, wir sind bereit und in der Lage, euren Preis zu zahlen!"
Daraufhin gab der alte Mann mit einem Nicken zu einem seiner Männer ein leichtes Zeichen und der richtete still den Befehl an einen weiter hinten stehenden Wächter. Von dort führten nun vier vermummte Gestalten zwei in fast schon Lumpen gehüllte und gefesselte Menschen in den Raum.
Diese wurden im Raum präsentiert und waren die ersten anwesenden, außer dem Sensei, die keine vermummten Gesichter hatten. Beide sahen ziemlich mitgenommen aus. Sie hatten viele Verletzungen und blaue Flecken. Blut zierte nicht wenige ihrer Körperstellungen. Mit extrem stabilen Seilen waren sie fast über den gesamten Körper gefesselt. Sogar die Beine waren ihnen gefesselt worden, sodass der Eindruck entstand, es hier mit zwei nicht ungefährlichen Menschen zu tun zu haben.
Es handelte sich um einen Mann und eine Frau. Er war schätzungsweise um die vierzig. Er hatte typisch asiatisch sehr schmal geschlitzte Augen. Alles, was man von seinem Körper sehen konnte, waren wohl und vermutlich großflächige und bunte Tattoos und eine Flut von ekelhaften Narben, die er sogar im Gesicht trug. Nicht nur die jetzt neuen, sondern die meisten alt.
Sie war eigentlich optisch ein echter Traum von einer Japanerin. Etwas kleiner als er, genauso tätowiert und ebenfalls stark vernarbt. Ihr Gesicht war aber sehr samtartig glatt und sanft. Süß fast schon, mit kleiner Nase und verdammt großen Mandelförmigen Augen. Ihr Alter konnte man auf um die dreißig schätzen. Was lustig war, war, dass die beiden auf spätere Nachfrage selbst nicht wussten, wie alt sie waren. Dass sie genauso gefesselt war, wie der Mann, zeigte klar an, dass man sich von ihrer Schönheit und Anmut wohl nicht täuschen lassen durfte.
Alle beobachteten sich jetzt für einen langen Augenblick. Der Sensei richtete einen fragenden Blick zur fremden Delegation. Die japanische Sprecherin nickte ihm nur sanft lächelnd zu und so ergingen ein paar japanisch gesprochene Befehle. Augenblicklich füllte sich der Raum mit unzähligen schwarz vermummten Kriegern. Elena blickte eingeschüchtert zu Andreas rüber und der konnte gerade auch nicht wirklich tun, als wäre er der starke Mann.
Einer der Wachen ging dann zu den beiden Gefangenen und schnitt deren Fesseln los. Er ging rückwärts von ihnen zurück und ließ sie nicht aus den Augen. Dann kam vom Sensei ein Befehl und die Beiden stellten sich zueinander gerichtet auf. Sie verbeugten sich zueinander und begannen eine Kampfvorführung. Eine Vorführung, von der Elena und Andreas noch lange Alpträume haben würden.
Andreas war seit seiner Jugend ein großer Fan von alten Kung-Fu Filmen. Shaolin und so weiter waren schon immer eine riesige Faszination für ihn. So wusste er ganz genau, dass asiatische Kampfsportarten alt, traditionell und nach strengsten Regeln funktionierten. Das hier war, wie gewohnt. Nur ganz anders. Die beiden Kämpfer waren schneller, brutaler und effektiver. Sie kannten offensichtlich keine traditionellen Bewegungen, sondern nur fließende Effizienz. Eine Gruseldarbietung, mit der man erfahrene Elitesoldaten zum Weinen bringen konnte.
Als der Sensei die Beiden mit einem einfachen Befehl stoppte, stellten sie sich zu ihm gerichtet auf. Sie verbeugten sich vor ihm und dann sich zugewandt noch mal. Man tauschte Blicke aus und klärte dann, ob man an den Beiden interessiert wäre.
So kamen Tedeschi und dessen Partnerin Min in die Mannschaft. Diese Beiden hatten sich unerlaubt ineinander verliebt und damit tausende Regeln gebrochen. Deren Führer waren aktuell in der Zwickmühle. Es handelte sich um zwei ihrer absolut besten Kämpfer, die man nur höchst ungerne entsorgen wollte. Es wäre ein riesiger Verlust gewesen. Ungestraft konnten sie diese Beziehung aber auch nicht lassen und so hatten alle das Glück, dass die Beiden auf diese Art einfach abgeschoben wurden.
Die Schule bekam eine Summe, für die man einen Jet hätte kaufen können und das japanische Paar bekam die Zusage, dass sie als Paar akzeptiert würden, man das für diesen besonderen Auftrag sogar bevorzugen würde. Es gab nichts und niemanden, vor dem die Mannschaft der New Horizons bisher mehr Angst gehabt hatte. Diese Japaner zeigten fast keine Mimik oder Reaktion. Sie waren vollkommen unnahbar und wie man anhand einer kurzen Präsentation sehen konnte, brandgefährlich. Gefährlich, oder nicht, hatten die aber zugesagt, ohne anfangs zu wissen, wo es hin ging.
Andreas wäre nicht Andreas gewesen, wenn er nicht am Ende noch einen Bock geschossen hätte. Als man sich den Kaufpreis angehört hatte, über den hier sicher keiner den Mut hatte, zu diskutieren, richtete sich Andreas an seine japanische Sprecherin und fragte leise, aber so laut, dass der Sensei es gehört hatte, ob man im Preis noch zehn der wunderbaren Schwerter heraus handeln könnte.
Hatte die Japanerin diese Frage auch mit offensichtlich riesiger Angst, kopfschüttelnd abgewiesen, hatte der Sensei aber sogar lachen müssen. Der sah Andreas schmunzelnd an, nickte ihm schmunzelnd zu und gab Anweisung, zehn dieser Schwerter zu bringen. Das war der absolute Hammer und eine recht lockere Beendigung dieses angsteinflößenden Schauspiels.
Die beiden Neuerwerbungen waren klar misstrauisch. Sahen sich aber nur gegenseitig in die Augen und nickten sich zu. So wurden sie dann aus dem Raum geführt und kamen eine Zeit später wieder in nun ziviler und lockerer Alltagskleidung, mit jeweils Tasche und Rucksack am Mann wieder zu den Gästen. So ging es wieder zurück zum Flughafen und das sehr still und nachdenklich in den schon bekannten Limousinen.
Nach steifen, aber höflichen Verbeugungen bestiegen sie wieder ihr Flugzeug. Erst nachdem dieses endlich in Bewegung kam, trauten sie sich endlich wieder zu reden und Andreas konnte nicht anders, als in den Raum zu rufen:
"Alter, was für eine Nummer! Leute, wir leben noch!"
Alle lachten und eröffneten mit diesem Gefühlsausbruch ein riesiges Geplapper, wobei Elena ihn nur ansah und dicke Tränen in den Augen hatte, die sie einfach erklärte:
"Oh mein Gott. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie eine solche Angst. Ich habe sicher einige Tropfen in mein Höschen verloren!"
Egal wie auch immer, alle lebten noch und konnten ihre Erleichterung jetzt auch nicht mehr verbergen. Andreas aber machte auch jetzt wieder seinem Ruf alle Ehre, eben nicht mehr so ganz normal zu sein. Er stand auf und ging zu den beiden Neuerwerbungen. Er suchte mit ihnen Blickkontakt und verbeugte sich leicht. Dann zeigte er ihnen zwei der Übersetzungsgeräte, die er dann beiden vorsichtig an die Brust heftete. Als er diese befestigt hatte und aktivierte, verbeugte er sich noch einmal und sagte dann:
"Herzlich willkommen im Team. Ich freue mich sehr, dass ihr jetzt zu uns gehört, aber ich denke, wir sollten uns auch verstehen. Könnt ihr mich jetzt gut verstehen?"
Beide lächelten nun schon fast ungewohnt "Nett" zurück und schienen nicht nur dankbar, sondern auch ziemlich überrascht.
Als sie endlich an ihrem Ziel ankamen und die neuen Teammitglieder schon so manchen Schock verdaut hatten, lachten mal die Anderen, denn Japaner konnten schon verdammt große Augen machen, wenn sie das erste Mal ein echtes Raumschiff sahen.
Als nun auch die das erste Mal auf dieses Raumschiff zuflogen, sahen sie ein schwarz glimmerndes Gebilde, dass im Licht nahezu verschwand. Zumindest verschwamm. Man konnte fast denken, dass ein riesiger B2 Bomber feste aufgepumpt worden wäre, dann noch mal deutlich in die Länge gezogen worden war um zum Schluss nur einiges an der Flügelfläche zu verlieren. So sah das Ding fast aus, wie ein tief schwarzer Falke im Sturzflug. Abweichend zu diesem Bild hatte das Raumschiff aber je ein riesiges Triebwerk auf jedem Flügel. Der Witz war, dass man diese vorwärts und rückwärts laufen lassen konnte. Entgegengesetzt betrieben konnte dieses Schiff somit auf der Stelle drehen. Naja, nebenbei eben fast drei Kilometer lang. Eine kleine Stadt im Orbit und der Teller zum Drehen wäre schon sehr gewaltig gewesen!
Ein Lachen dieser Mannschaft, dass wieder verging, als die Neuen zwei schwere Taschen mit klirrendem und übelst aussehendem Inhalt auf den Boden fallen ließen. Andreas dachte in diesem Moment aber mit riesiger Freude an einen gewissen General Gorzack, dem er nur zu gerne mal gezeigt hätte, wie so ein Samurai Schwert in Aktion aussieht.
Egal wie, das Ende dieses Ausflugs ließ Alle mal tief durchatmen.
Ansonsten wurde die New Horizons nur weiter optimiert und verbessert. Der Umgang, auf diesem Schiff machte allen fünfzehn Kämpfern anfangs Probleme. Hier ging es um Familie, und nicht um Militär. Hier wurde möglichst viel Zeit zusammen verbracht, gegessen, gelacht und unterstützt. Kein Admiral wurde hier groß mit Salut und Faxen behandelt. Alle waren gleich. Naja, bis zu Einsätzen, wenn es darauf ankam. Im normalen Flugbetrieb waren immer nur Bereitschaften notwendig. Normalerweise überließ man Luna, der KI das Kommando.
Die Menschen hatten in dieser Zeit zu üben, zu lernen und zu trainieren, weil Andreas das so wollte. Er wollte, dass möglichst Alle, wenigstens eine Ahnung von Allem hatten. Jeder musste zur Not eine F50 bedienen können. Egal, was die Erde dazu gesagt hätte und andere darüber dachten. Der Admiral meldete diese Trainings immer schön brav an die Erde, ließ sich da aber nicht hineinreden. Man war hier im Weltall. Sollte kein Pilot mehr da sein, dann war es durchaus möglich, ganz schnell, ganz dumm auszusehen.
Rund um dieses Raumschiff war es inzwischen extrem hektisch geworden. Es war richtig was los auf der Erde. Diplomatisch war Elena Cruz die erste Stimme und das Gesicht der Erde. Nur war eben inzwischen und speziell nach dem Besuch auf Centuris Prime richtig viel zu tun.
Die Crel hatten Kontakt aufgenommen und wollten Handel, Allianz und Verbindung diskutieren. Die Solari waren ebenfalls in Kontakt getreten und die Kristallinen versuchte man gerade lieb zu halten, die ja auch gerade angeflogen wurden. Dazu kamen inzwischen ganz verschiedene weitere und interessierte Anfragen. Man hatte keine Langeweile. Und so am Rande, als wenn es nicht weiter interessant wäre, hatte man ja auch noch dieses unbedeutende Ultimatum vom Rat zu stemmen.
Politisch und militärisch war man sich zwar schon einig, dass der Rat sich seine Ideen mal irgendwohin stecken sollte, aber eine schnellstens abgesicherte Verteidigung und eventuell zwischenzeitige diplomatische Lösung waren eben keine so schlechten Ideen.
Zu diesem Zeitpunkt sah es aber schon ganz gut aus, mit der Verteidigung. Die orbitale Station war inzwischen umfangreich erweitert worden. Andockstationen , einer Werft, unglaublich viele zusätzliche Wohnunterkünfte, Verteidigungseinrichtungen und vieles mehr. Man war sehr gut vorangekommen, mit den orbitalen Plattformen und Sensoren. Die Erde hatte inzwischen achtundvierzig Schiffe, überall verstreut tausende F50 und vollautomatische Geschützsystemen auf praktisch allen Planeten. Die KI gesteuerten Drohnen, die optisch übrigens im üblichen Tarnkappendesign blieben, gab es in Zahlen, die schon nicht mehr gezählt werden konnten. Naja, alles KI gesteuert was einen Angreifer schon jetzt richtig schlechte Laune bescheren würde.
Mit diesen achtundvierzig Großkampfschiffen hatte die Erde zwar erst mal gestoppt, aber nun auf die Produktion von handlicheren Zerstörern umgestellt. Diese wurden aus den gleichen Modulen gebaut.
Module waren Einheiten, die jeweils einen kompletten Zweck abdeckten und für sich multifunktional verwendet werden konnten. Egal ob auf Raumstationen, orbital, oder auf Planeten. Egal für welche Raumschiffe... Man musste sie nur wunschgemäß zusammenstellen, wie man das eben gerade haben wollte. Auf diese Art wurden Unterkünfte, Funktionsräume, Lager, Kommandobrücken, Waffen und Gefechtsräume. Egal was, es wurde einfach immer das passende Modul ausgesucht.
Man musste nur bestimmte Bauteile in den Proportionen anpassen und ändern. Schiffe und Stationen waren gleich bewaffnet, wobei die Zerstörer nur ungefähr dreihundert Meter lang waren. Sehr klein also, aber verdammt böse und wendig. Diese hatten nur Platz, für jeweils zwölf Mann Besatzung, keine nennenswerten Transportkapazitäten, konnten aber notfalls recht große Truppenkontingente befördern und absetzen. Sie waren als die Jäger im Flottenverband gedacht.
Menschen auf der Erde hätten wohl über "NUR" dreihundert Meter noch mal nachgedacht. Beim Anblick der Großen Buben aber sicher alles verstanden.
Auf der New Horizons hatte Andreas ganz strenge Trainingsprogramme angeleiert. Nicht selten hörte man Flüche und Gemotze, aber am Umgang änderte das nichts. Wenn sich einige auch daran gewöhnen mussten, dass ein Admiral schon mal als Arschloch oder mieser Schleifer bezeichnet wurde.
Andreas wollte, dass alle zusammen, jeden Tag an der Selbstverteidigung arbeiteten. Selbst Elena, oder Livia konnten sich nicht drücken. Ganz im Gegenteil. Je weniger jemand nach Verteidigungsfähigkeit aussah, desto mehr wollte er das Training. Ohne Waffen, oder mit dem, was eben gerade als Waffe genutzt werden könnte? Und wenn es ein Löffel gewesen wäre, Andreas wollte, dass man lernte es zu nutzen. Die armen US-Soldaten. Spezialisten hin oder her, was bekamen die die Mütze voll von den beiden Japanern.
Tedeschi war verhältnismäßig schnell aufgetaut. Min blieb noch lange still. Schon in der ersten Trainingseinheit ging es übelst rund, weil die jungen Soldaten, die übrigens nicht nur aus Jungs bestanden, eindeutig zu viel Adrenalin hatten. Tedeschi und Min erschienen in ihren traditionellen Anzügen. Sie machten im Trainingsraum für sich ihre Aufwärmübungen und sorgten für Unterbrechungen aller Anderen, da die als Publikum nur noch staunten. Dann ließ einer der Seals den ersten Spruch ab. Fassungslos fragte der in die Runde:
"Ja sind wir den hier jetzt in Hollywood oder was? Spielen die hier jetzt die Ninjas oder wie?"
Alle lachten. Auch Tedeschi. Bei Min zuckte nur ein Mundwinkel. Tedeschi verbeugte sich höflich und machte eine einladende Geste in die Mitte des Raumes. Er lud den Seal mal zum Spielen ein.
Das Spiel war blöd und der Elitesoldat am Boden, bevor der das erste Mal geatmet hatte. Sein Kommentar?
"Ach du Scheiße!"
Naja. Ab da war das schon geklärt und die Ninja wurden ohne Debatte als Trainer aller Anderen akzeptiert. Jeder kam auf diese Art vorwärts. Jeder lernte und jeder staunte, wenn die beiden unter sich mit ihren Waffen trainierten.
"Ach weißt du..."
dachte da wohl jeder. Schwert- und Messerkampf. Spezielle Klingen und Sterne. Schlagringe und Krallen? Gorzack wäre am Weinen gewesen.
Man redete allgemein sehr viel miteinander. Je mehr Zeit verging, je mehr das Zusammengehören wuchs, desto mehr erfuhr man auch über die Ninja. Desto mehr kamen die im echten Leben an und deren Lust verging, wieder zurück zu wollen.
Zu den Trainingseinrichtungen gehörte auch ein größerer Dusch und Saunabereich, in dem man sich eben, nach dem Training entspannen und duschen konnte. Hier sorgten die Beiden dann für den zweiten Schock. Für Japaner war es wohl eher normal, sich mit ihren Körpern hier nicht so sehr zu schämen. Jedenfalls duschten die nach jeder kommenden Trainingseinheit sehr gerne hier. Das war ja auch kein Problem, wenn sie damit eben nicht in ihre ganz eigene Welt abgetaucht wären.
Die beiden Ninja entkleideten sich hier ganz sanft und ohne Worte gegenseitig. Entblößten so nicht nur zwei wirklich schöne asiatische und top trainierte Körper, sondern jeweils auch noch zwei Gemälde, die einen Van Gogh zum weinen gebracht hätten. Beide Oberkörper waren in bunten Farben auf sehr traditionelle Art komplett bemalt. Die Tattoos erstreckten sich über die ganzen Körper. Diese zeigten Drachen, mythische Wesen und Kampfszenen. Man hätte Stunden verbringen können und immer noch neue Details gefunden.
Diese beiden exotischen Kunstwerke hatten hier, unter den warmen Wasserfluten schon mit dem ersten Tag die Angewohnheit, sich gegenseitig einzuseifen. Sie wuschen sich gegenseitig in liebevoller, fast religiöser Anmut. Dazu nutzten sie nicht nur die Hände, sondern rieben sich mit den ganzen Körpern, was natürlich eine Erregung auslöste, die Tedeschi erst gar nicht versuchte zu verstecken. Ganz im Gegenteil.
Hier und unter dem Wasser wirkte es fast wie ein athletisches Zirkusspektakel, wenn dann Min sich in die Höhe schraubte, oder von ihrem Mann gehoben wurde. Im Stehen, unter den Wasserstrahlen führten sie seinen Dolch in ihre Scheide ein und zeigten so ein Liebesspiel, dass wirklich jeden mitriss. Dieses sah nicht aus, wie ein Einfaches rein raus heben. Nein, es wirkte mehr, wie ein hoch und runter reiben oder schrauben und wirkte magisch. Ein erotisches Ballett hätte man es nennen können.
Ein Spiel, bei dem sie sich nicht nur von Zuschauern nicht stören ließen, sondern damit und mit der Zeit immer mehr andere Paare animierten, es ihnen gleich zu tun. Anfangs machte sich Andreas viele Sorgen und Gedanken, wenn auch er klar gefesselt war, die Beiden zu beobachten. Als sich immer mehr Paare diese Unart abschauten und einfach mitmachten, machte er sich schon richtige Sorgen. Als aber das Klima eher besser, denn schlechter wurde, beteiligten sich sogar er mit seiner Maus, was für prickelnde und aufregende Zeiten sorgte.
Elena erwies sich in diesen Dingen als eine etwas böse und überraschend wilde Maus. Diplomat hin, oder her, je nach Lust und Laune machte sie es, wie ein paar andere Mädels auch und die testeten einfach mal verschiedene Kerle durch. Ab diesem Punkt war es dann für Andreas erledigt und ganz einfach. Solange es keinen Ärger gibt?
Schrieb man gerade den beiden Ninjas auch wenig bis keine Emotionen zu, so waren immerhin diese für eine echt prickelnde Entwicklung an Bord verantwortlich. Dazu waren Beide ganz aus dem Häuschen, eben nicht nur als Kampfmaschinen und Ballast betrachtet zu werden. Sie kleideten sich in die gleichen Uniformen, wie alle anderen auch. Sie trainierten an der Technik des Schiffes, übten das Fliegen der F50 und ja, sie zockten abends mit an den Playstations und anderen Spielen.
Andreas hatte von Beginn an allen die gleichen Rechte zugestanden. Intern wurde im Schiff, in den Unterkünften schon ziemlich viel verändert. Es gab jetzt offiziell und ohne Gezicke viele Paare und die durften eben alle auch zusammenleben. Hierzu mussten so einige umziehen und jeweils nebeneinander liegende Module wurden verbunden. So hatten die Paare dann einen Wohn- und einen Schlafbereich. Viele Familien eben.
Einzige Regel und die war heilig: Im Dienst war zu einhundert Prozent Einsatz für die Arbeit gefordert. Hätte es da Probleme gegeben, wäre direkt Schluss mit Lustig gewesen.
Die Menschen hatten zu diesem Zeitpunkt übrigens nicht auf modernere Feuerwaffen gewechselt. Nicht nur dass gerade die Soldaten auf diesen antiken Dingern bestens trainiert waren, nein. Im Luft leeren, bis mäßigen Raum waren die Projektile eben deutlich schneller als normal, durchschlugen jeden Schild und konnten nicht so leicht gestört werden. Auf diese Art hatten sich ja auch schon die Railguns bestens bewährt. Natürlich konnte man mit Handfeuerwaffen keine Schiffe vom Himmel holen, aber immerhin. Sie waren zuverlässig und effektiv.
Neben all dem Training und Üben machte jeder seinen Job und hatte seine Arbeit zu erledigen. Elena übernahm einen großen Teil der diplomatischen Arbeit auch schon mal selbst und so hatte sie, zusammen mit Andreas und General Gorzack viele Videokonferenzen, in denen sie eine Allianz und Ideen diskutierten. Dass Andreas auf seine einzigartige Art und Weise und durch die Hintertüre einbrachte, dass es auch bessere und lukrativere Arten gab, Erfolgreich zu sein, außer eben Eroberungen, brachte dann auch offizielle Führer und Würdenträger der Crel in diese Gespräche.
Andreas sagte beispielsweise:
"Wir haben das durchgerechnet, durchdacht und auch schon ausprobiert. Wir werden es anders machen. In unserer Geschichte sind alle Imperien und Dynastien gescheitert, weil sie sich selbst und ihre Eroberungen ab einem gewissen Punkt nicht mehr bewältigen konnten. Wenn du dich um Alles und jeden immer selbst kümmern musst und dabei aufzupassen hast, kein Messer in den Rücken zu bekommen, hast du ab einem bestimmten Punkt keine Kraft mehr und brichst zusammen.
Wir werden das komplett anders machen.
Wir werden erforschen, entdecken und erkunden, klar... Wir sind ganz neu im Geschäft.
Aber die anderen Völker, die wir treffen, zu unterwerfen und zu besiegen macht für uns keinen Sinn. Sollen wir sie auch, wie ihr, erst zerbomben und zur Kapitulation zwingen, um dann demotivierte hassende Sklaven zu haben, denen wir dann auch noch alles wieder aufbauen müssen, damit die produktiv werden? Das ist doch verrückt! Was soll denn das kosten?
Wenn wir uns mit denen zusammenschließen und uns gleichberechtigt gegenseitig helfen, handeln und austauschen... Allianzen schließen und uns zusammen gegen Bedrohungen richten, dann hat uns das viel weniger Schiffe, Menschen und Kraft gekostet. Guckt euch mal nur die Solari Flüchtlinge an, die wir aufgenommen haben.
Anfangs sollten die sterben und waren Abfall. Sie wurden gejagt und vertrieben. Bei uns? Sie haben sich nahezu in jeder nur denkbaren Position eingefügt. Sie machen uns stärker und bringen uns vorwärts. Ich habe sogar mein Glück unter ihnen gefunden. Nein. Wir gehen diesen Weg weiter, akzeptieren aber, dass ihr das anders seht und nehmen euch trotzdem, wie ihr seid!"
Alleine diese Erklärung brachte am Folgetag eine eingehende Nachricht und Kommunikation von Kaiser Zackmore, vom Crel Dominion, der ins Mikrofon grollte und mit seiner Stimme das komplette Schiff zum Vibrieren brachte:
"Mensch. Hier spricht Kaiser Zackmore, vom Crel Dominion. Du hast meinen Generälen eine komische Idee in die Köpfe gepflanzt. Erkläre dich! Was willst du damit sagen? Was schlägst du vor, was wir mit unseren 19 Kolonien machen sollen?"
Man sollte jetzt besser nicht glauben, dass Andreas mit diesem Kontakt nicht die Hosen gestrichen voll gehabt hätte. Man sah schon auf dem Bildschirm, dass der Kaiser wesentlich größer und gemeiner aussah, wie alle bisher bekannten Jungs seiner Spezies. Der hatte Klauen und Zähne, die für sich mal fast das Doppelte vom bisher bekannten waren. So war es gut, dass dieser erste Kontakt nur online lief und Andreas noch in Deckung war. Nun traute er sich aber auch, zu erklären:
"Eure Majestät, es ist mir eine Ehre mit euch sprechen zu dürfen und bitte vorab um Entschuldigung, sollte ich euch verärgert haben. Ich sagte ja, dass wir euren Weg akzeptieren und verstehen. Ich habe erklärt, dass wir es anders machen würden. Für eure bereits integrierten Kolonien würden wir sicher jeweils eigene Führungen und unabhängige Strukturen einführen.
Bei uns würden die jeweiligen Gruppen jeweils eigene Führer wählen, die dann mit unserer Hilfe die Infrastrukturen, Schulen, Industrie, Forschung und Wirtschaft wieder aufbauen würden. Sie würden sich sogar wieder um ihre eigene Verteidigung kümmern. So hätten wir dann neunzehn kontrollierte Kolonien, mit denen wir auch wieder einen eigenen Rat bilden würden.
Auf diese Art organisiert und steuert man dann die jeweiligen Wirtschaften, Stärken und Ressourcen. Diese bezahlen zwar an euch dann Steuern, oder Abgaben, egal, wie ihr das nennt, aber ihr habt dann Einnahmen und erweiterte Deckung, ohne euch um jeden Mist kümmern zu müssen. Untereinander entsteht so Wettbewerb, Kooperation und Bündnis. Gibt es Probleme, oder Krisen sind so neunzehn unabhängige Partner in der Lage, sich gegenseitig zu unterstützen.
Stellt euch nur mal eine einfache Krise vor. Was ist beispielsweise, wenn die etablierte Lebensmittelversorgung ein Problem bekommt? Dann wird es lustig bei euch. Auf unsere Art helfen dann achtzehn andere bei der Bewältigung der einen Kriese.
Ab einem gewissen Punkt fliegen dann auch keine Klingen mehr auf euch zu. Wäre für mich nicht unwichtig!"
Mit einigen Wortgefechten und Diskussionen war der Kaiser mit Ende dieser Aussagen mal lange Zeit sehr still. Als er dann wieder in die Übertragung grollte:
"Mensch, ihr seid gerade auf dem Weg zu den Kristallinen, ist das richtig?"
"Das ist richtig Majestät!"
"Ich erwarte euch nach diesem Besuch hier in meinen Hallen. Ich will das mit euch und meinem Kriegsrat zusammen diskutiert haben!"
Andreas dachte in diesem Moment gar nicht richtig nach. War ihm auch egal, als er sagte:
"Sehr wohl eure Majestät. Es wird mir eine Ehre und große Freude sein, euch und eure Heimat besuchen zu dürfen!"
Auf der Erde bekam man fast einen Herzinfarkt mehr, als man dort die Aufzeichnungen und Berichte las und verarbeitete. Wie schon geschrieben. Inzwischen war richtig was los...
Die fünf Wochen Flug zu den Kristallinen wurden auf keinen Fall langweilig. Das viele Training, die Übungen und Sitzungen beschäftigten viel. Wie sehr den Admiral die Liebe zu und von seiner Livia stützte, aufbaute und stark machte, kann sich jeder vorstellen. Wie alle anderen Paare auch, hatten die Beiden extrem viel Sex und sinnliche Zeit im Bett. In ihrem eigenen Reich bewegten sich die Beiden fast nur noch nackt und genossen ihre gegenseitige Nähe. Hier gab es keinen Ort mehr, an dem er sie nicht schon genommen hätte. Keinen Ort, an dem sie ihn nicht schon scharf gemacht hätte.
Noch mehr konnten sie aber in ihren Zeiten für sich und mit all den Anderen inzwischen Freunden und guten Kammeraden auftanken. Andreas Ansatz, hier eben eine große verschworene Gemeinschaft aufzubauen, hatte sich inzwischen bestens bewährt.
Damit blieb er zwar bis dahin alleine in der Flotte, aber sicher sahen sich das schon alle anderen ganz genau an. Die Uniformen der orbitalen Streitkräfte waren immer noch einheitlich in dunklem Blau gehalten. Alle hatten auf der linken Brust jetzt ihre Universalübersetzer, die auch ein Kommunikationssystem integrierten und einen Pfeil über der Erde symbolisierten. Optisch schon fast ein Schmuckstück. Auf beiden Armen die runden Abzeichen der Erdstreitkräfte. Nur Andreas hatte nun an seinem Kragen links und rechts einen silbernen Stern befestigt, der ihn als Admiral kennzeichnete. Die Kapitäne der anderen Schiffe hatten jeweils auf ihren Schultern silberne Streifen, die auch sie abhoben. Sonst blieb aber alles sehr schlicht und unauffällig.
Dies war eine Sache, die nach Centuris Prime lange diskutiert wurde. Viele waren der Meinung, dass die Menschen damit einfach unnötig billig aussahen. Im Vergleich zu unglaublichen Rüstungen und Roben mussten die Außerirdischen die Menschen ja auslachen. Das waren hitzige Diskussionen in vielen Gremien. Auch hier hatten Elena und Andreas viele Debatten zu führen und bald schon die Faxen dicke. Wo sich Andreas aber richtig ins Zeug legte, war eine andere und ihm viel wichtigere Angelegenheit.
Es ging um die Sicherheit der Erde und ihrer Tarnung. Hierzu sagte er:
"Wenn wir so weit sind, dann würde ich es bevorzugen, wenn man unsere Verteidigungsbereitschaft sehr gut erahnen könnte. Ich fände es gut, nicht alles zu verstecken, bis einer kommt und eine auf die Mütze bekommt. Viel besser würde ich es finden, wenn er so viel sehen würde und auch wieder nicht, dass er immer fragen müsste, was wir haben und was nicht! Ich fände es gut, wenn alle so viel Angst bekämen, dass sie es gar nicht erst probieren!"
Ja, Andreas hatte sehr viele Ideen und Meinungen, die an sehr vielen Stellen zumindest das Denken anregten. Elena war dann die, die im Detail mit messerscharfen Worten und unglaublichem Verstand den Deckel auf solche Ideen machte. Zusammen arbeiteten sie an jeder Strategie. Machten Pläne und sammelten Möglichkeiten. Die Erde konnte ja auch mal Glück haben.
Mit den Diskussionen mit der Erde erkannte man sehr schnell, dass die bisherige Struktur so keinen Sinn hatte. Jede Entscheidung musste offiziell eigentlich über die UN und damit über alle Einhundertdreiundneunzig Delegationen abgestimmt werden. Das hatte so überhaupt keinen Sinn, dauerte ewig und war selten handlungsfähig. Man entschied sich somit, dass immer 7 Mitglieder gewählt werden sollten. Jedes Jahr würden alle Delegierten immer neue Stimmen wählen und somit nur noch informiert werden. Was bestenfalls nachher zu Änderungen führen könnte, aktuell aber deutlich schnellere Entscheidungen ermöglichte.
Die ersten Mitglieder dieser Erdvertretung wurden aus den G Sieben gestellt. Ab dem Folgejahr wurde dann immer gewählt. Diese wählten dann für fünf Jahre ihren Vorsitzenden, der die Erde repräsentierte.
Wie geschrieben, es war schon verdammt viel los und langsam wurden auf der Erde Gerüchte laut, die schon ziemlich nah an der Wahrheit waren.
Die New Horizons war jetzt drei Wochen unterwegs. Alles war gut und ruhig verlaufen. Andreas war gerade mit seiner Mannschaft im Konferenzraum und diskutierte mit ihnen verschiedene mögliche und unmögliche Szenarien. Es war eine lockere Runde, wenn auch mit ernsthaften Meinungsaustauschen beschäftigt, als Luna eine eingehende Prioritätsnachricht meldete.
Andreas nahm sie mit Elena im Strategieraum an und hörte mit Entsetzen:
"New Horizons, hier ist die Erdführung. Stoppen sie sofort ihren Flug und warten sie im Orbit. Bringen sie sich in Kommunikationsfähige Position und nehmen sie dann Kontakt zu uns auf! Versetzen sie ihr Schiff in erhöhte Alarmbereitschaft!"
Elena und Andreas sahen sich zwar erst mal fragend und entsetzt an, waren aber Profis und reagierten sofort. Andreas sagte nur mental zu seiner KI:
"Luna, Maschinen Stopp. Volle Alarmbereitschaft und Meldung an die Crew!"
Somit fiel die New Horizons augenblicklich aus dem Hyperraum und stand nur Momente später still im Orbit. Die Mannschaft bekam aus dem Bordsystem die Info:
"Alle Mann auf Gefechtsstation! Alle Mann auf Gefechtsstation. Dies ist keine Übung! Begeben sie sich auf ihre Stationen und machen sie sich für einen Kampf bereit!"
Mit dieser Ansage passierte genau das, was in jeder militärischen Einrichtung passiert. Alle Leute begaben sich schnellstens und professionell an ihre Positionen und richteten sich auf mögliche Gefechte ein. Alle Schilde und Sensoren wurden eingerichtet und die Waffen geladen. Eine Nummer, mit der aktuell eigentlich keiner gerechnet hatte, aber die jeder zu jedem Zeitpunkt blind beherrschte.
Andreas sprach nun an alle, durch das Bordsystem:
"An Alle. Sichern Sie den Perimeter. Wir haben einen direkten Befehl vom Kommando erhalten und haben uns zu sichern. Melden sie alles, was ungewöhnlich ist, oder sich nähert. Halten sie volle Alarmbereitschaft. Ich melde mich, wenn ich mehr weiß!"
Amber übernahm die Brücke und passte auf, während Andreas und Elena Verbindung zur Erde aufnahmen. Das war jetzt eine Übertragung, die etwas nervte, weil jeder Satz eine Antwort abwarten musste, die immer erst ungefähr fünf Minuten später eintraf. Nervig, aber nicht zu ändern.
Von der Erde meldete sich Admiral Peter Hardwell und der sagte:
"Admiral Müller, wir haben leider neue Informationen ausgewertet. Die Kristalline Hegemonie hat wohl eine Falle für sie vorbereitet und unsere diplomatische Mission als Gelegenheit geplant, eines unserer Schiffe zu erbeuten. Leider ist man dort wohl der Meinung, nicht auf ihre Gedanken eingehen zu wollen. Wir haben ihnen Verstärkung hinterhergeschickt und fordern Sie auf, zu warten, bis sie bei ihnen sind!"
Das war ja nun eine ziemlich miese Nachricht und so fragte Andreas noch mal nach:
"Admiral Hardwell, wie sind ihre Befehle? Sollen wir abbrechen?"
Die Antwort war mal wieder typisch Erde und klar diplomatisch:
"Diese Entscheidung liegt bei Ihnen. Unsere Befehle sind klar. Keine Schiffe übergeben, oder verlieren. Alles andere nach ihrem Ermessen!"
Luft ablassen und dicke Backen waren die Reaktionen an Bord. Die des Admirals, auf der Erde ein unverschämtes Grinsen. Na super dachte da der liebe Andreas, sah einer sehr nachdenklichen Elena in die Augen und überlegte erst mal. Dann informierte er seine Mannschaft und reduzierte die Gefechtsbereitschaft auf erhöhte Alarmbereitschaft. Danach zog er sich für einen langen Moment in eine ganz stille Ecke zurück. Diese Ecke war der Bauch einer F50, wo er einfach die Rampe schloss und in absoluter Stille einfach mal nachdachte. Nachdachte und dann mit seinen Entscheidungen auf die Brücke ging.
"Kommunikation, stellen sie mir eine Verbindung zu den Solari her. Machen sie eine Prioritätsmitteilung daraus!"
Aus den Lautsprechern erklang eine Stimme, deren Herkunft man auf dem Hauptbildschirm gut sehen konnte:
"Hier spricht Admiral Vehn! New Horizons, sie wollten mit uns sprechen?"
Andreas antwortete:
"Hier spricht Admiral Müller, von den orbitalen Erdstreitkräften. Ich möchte sie informieren, dass wir auf diplomatischer Mission zur Kristallinen Hegemonie sind. Wir haben leider wenig angenehme Informationen erhalten und werden nun mit unüblichen Kräften weiter agieren.
Da sie direkter Nachbar der Kristallinen sind, möchte ich vermeiden, dass sie kriegerische Absichten vor ihrem Raum befürchten. Um einen Krieg zu vermeiden, sehe ich es aber als unbedingt erforderlich, ein Gespräch mit ihren Nachbarn zu erreichen!
Herr Admiral, darf ich auf ihr Verständnis und ihre Zustimmung hoffen?"
Das war neu. Das war jetzt ganz neu und der Solari Admiral entsprechend sprachlos. Noch nie, in der gesamten Geschichte der Solari, hatte eine fremde Macht ihre Absichten so offengelegt und in der Bemühung um Verständigung vor großem Chaos Kontakt aufgenommen. Entsprechend verzögert und überrascht kam dann auch die Antwort von den Solari:
"Admiral, ich werde diese Information weiterleiten und berücksichtigen! Ich schätze ihre Vorgehensweise sehr und melde mich später noch einmal!"
Genau das Gleiche machte Andreas jetzt noch mit den Crel. Diese betrachtete er inzwischen als Verbündete und Verbündete hatten nach seiner Meinung zu wissen, was vor sich ging. Was vor sich gehen würde, hatte aber ganz sicher niemand in der ganzen Galaxis erwartet. Während Andreas mit den ankommenden Erdenschiffen schon Kontakt aufnahm und die jeweiligen Informationen ausgetauscht wurden, war größter Stress und Hektik auf allen Frequenzen entstanden. Andreas brauchte sogar eine Kopfschmerztablette und arbeitete ohne Pause.
Erst als er hier soweit war, nahm er nun Kontakt zum Kristallinen Kommando auf:
"Führung der Kristallinen Hegemonie. Hier spricht Admiral Müller von den orbitalen Erdstreitkräften. Ich bin wie vereinbart auf der New Horizons auf dem Weg zu ihnen, um diplomatische Gespräche zu führen. Wie wir erfahren haben, sind sie zu solchen Gesprächen nicht bereit. Bitte geben sie uns ihre Absichten bekannt!"
Es dauerte einen ordentlichen Moment, aber dann kam die Antwort, mit Kirchturmglockenartiger Stimme:
"Vertreter der Erde! Wir erwarten Sie in unserem Raum. Wir sind für unsere Gespräche bereit!"
Andreas ließ sich von seiner Seite die nötigen Informationen geben und meldete zurück:
"Das freut mich sehr zu hören. Unsere Delegation wird somit in fünf Tagen bei ihnen
Eintreffen!"
Das Gespräch wurde unterkühlt, aber sachlich abgewickelt und schließlich beendet und alle wussten, dass sie ganz sicher in die erwartete Falle laufen würden. Was sie nicht wussten war, dass nur einen Tag später vier Großkampfschiffe und fünfzig Zerstörer der Erde bei ihnen ankommen würden. Das war ja schon krass, aber zusätzlich kamen jeweils fünf riesige Schiffe der Solari und Crel bei ihnen an. Zuerst ein unglaublicher Schock und alle dachten schon an Krieg.
Als aber informiert wurde, dass man so eine Speziesübergreifende Delegation aufgestellt hatte und ein Angriff nun richtig übel werden konnte, die Kristallinen das so sicher nicht riskieren könnten, da wusste Andreas, dass er irgendetwas ganz schön richtig gemacht haben musste!
Die vier Großen der Erde repräsentierten die Politik der Erde, was die Struktur untereinander anging. Jede Nation der Erde bekam entsprechend ihrer Beiträge nicht nur Einfluss, sondern auch Schiffe. So war fast jedes dieser riesigen Dinger mit anderen Nationen, oder zumindest mit mental zusammenpassenden ethnischen Gruppen besetzt. Waren Schiffe der Erde in gemeinsamen Einsätzen unterwegs, vernetzten sich die jeweils beteiligten KIs und berechneten so und vernetzt die jeweiligen Aktionen. Außenstehende konnten das schon immer eindrucksvoll an wahnsinnig genauen und auch schönen Formationen und Reaktionen erkennen.
So war diese diplomatische Delegation eine echte Kriegsarmada, die den Sensoroffizieren der Kristallinen Hegemonie echte Atemnot bescherte und dort alle Alarme auslöste. Mit Ankommen im Hegemonieraum war somit nichts mehr im Plan. Die ursprünglich geplante Falle war für alle ankommenden Beteiligten schon mit Sprung aus dem Hyperraum aufgefallen, als aus diversen Verstecken, hinter Planeten und Asteroidenfeldern unzählige Schiffe auftauchten, oder entdeckt wurden.
Die ganze Situation war nun für niemanden mehr einfach, oder lustig. Der tolle Plan der Kristallinen mal komplett für den berühmten A...! Die jetzt sehr beängstigende Flotte bekam Koordinaten zugewiesen und stellte sich dort auch gleich in eindrucksvoller Verteidigungsformation auf. Dies war die erste koordinierte Verteidigungsstreitmacht, die die Menschen jemals mit anderen Spezies aufgestellt hatten und die für sich betrachtet schon für eine erste Invasion gereicht hätte.
Plan hin, oder her, die Kristallinen waren geschockt, mussten jedoch jetzt die Fassung waren und sich der diplomatischen Auseinandersetzung stellen. So wurden Elena und Andreas mit ihren beiden Bodyguards mit einer der F50 zum Schloss und Regierungssitz der Kristallinen geflogen.
Die Welt der Kristallinen war trotz aller Sorgen und Bedenken aber dann einfach nur atemberaubend schön anzusehen und schlicht beeindruckend.
Schon vom Orbit aus, mit dem Anflug des kleinen Shuttles konnte man immer mehr Gebilde erkennen. Eine Welt, die der Erde gar nicht so unähnlich war, in der es ebenso Wälder, Meere und grüne Wiesen gab, wie man das gewohnt war. Man musste durch eine vergleichbare Wolkendecke stoßen, die nur etwas bunter schimmerte. Als man aber dann freie Sicht hatte, eröffnete sich ein Bild, dass so wohl keiner je erwartet oder auch nur hätte erträumen können.
Sie hatten gerade die Atmosphäre des Planeten erreicht, da gab es noch einmal einen kurzen Schreckmoment, als die F50 von einem Traktorstrahl erfasst wurde und mit Meldung vom Boden zum Ziel geführt wurde. So hatten aber alle immerhin auch mehr Zeit, sich auf das Staunen zu konzentrieren.
Auf diesem wunderschönen Planeten erstreckten sich endlos weite Strukturen, Gebäudekomplexe, die aus reinem Kristall gewachsen schienen. Es gab weite Städte auf dem Land, aber auch riesengroße stadtartige Gebilde über dem Wasser schwebend. Die Jahrtausende alte Kultur war schon vom Himmel aus klar zu erkennen. Diese Welt war nicht nur fremd, sondern schlicht Märchenhaft. Keine Form war einfach schlicht und glatt. Alle Formen waren verspielt und reich verziert.
Das Schloss, oder Regierungssitz war ein gewaltiges Monument, dass über einem Berggipfel schwebte. Es stand, wie ein mehrschichtig geschliffener Diamant mit einer nach unten geformten Spitze genau über der Spitze dieses Berges ganz still in der Luft. Nach oben war dieser Diamant dann weit aufgefächert, wie eine Blume, mit wunderschönen Gärten im Außenbereich und mehreren Türmen in der Mitte. Diese umschlossen ein riesiges Gebäude, wie eine Kathedrale geformt, vor die sie nun geführt wurden.
Sie setzten auf einer Landeplattform auf, wo sie von Halteklammern erfasst wurden. Jetzt war aber nicht nur Staunen angesagt, denn jetzt wurde es ernst. Sie benötigten Atemgeräte. Es reichten einfache Masken, denn die Atmosphäre war nicht kritisch, hatte aber fast keinen Sauerstoff. Dazu kam ein echt komisches Gefühl beim Laufen, da die Schwerkraft wesentlich geringer war, als von der Erde gewohnt. Elena und die Anderen strahlten sich trotzdem an und sogar die Ninja verloren mal etwas die Fassung. Das war auf jeden Fall eine echte Nummer.
Vor der F50 wurden sie von einer Abordnung von Wachen und einem Kanzler empfangen. Dieser verbeugte sich sehr zeremoniell, was die Gäste brav erwiderten, führte sie dann aber ohne viel Worte, aber auch ohne viel Höflichkeit zum Haupteingang des Schlosses. Für die Menschen wurde es hier dann das erste Mal etwas ungemütlicher und eher bedrückender. War das Ganze von außen ja eindrucksvoll und wunderschön, so erschlug einen der viele Kristall im Inneren schon fast.
Zu viel hätten viele gesagt und für das Auge übermäßig anstrengend, da dieses ständige Geflimmer und die laserartigen Farben zum Betrachten anstrengend wurden. Sie gingen durch einen riesigen Gang, der wohl nie zu enden schien. Die endlos vielen Säulen stützten eine Decke, die unerreichbar hoch erschien. Sie kamen an ein gewaltiges zweiflügliges Tor, dass sich automatisch und absolut geräuschlos öffnete und hier den Blick auf den unglaublichen Thronsaal freigab.
Dieser toppte zwar den Pomp nochmal um ein Vielfaches, aber für die Menschen war es hier jetzt nur noch unangenehm. Riesig groß, ein kristallines Gebilde, dass sicher wunderbar war. Die vielen grellen Lichter und Effekte schmerzten im Kopf. Überall waren Wachen verteilt. Am Ende des Saals erhob sich ein echtes Monument von Thron, mit einer unfassbaren Gestalt besetzt, umgeben von unzähligen Wesen in aufwändiger Gestalt.
Die Kristallinen waren Wesen, die für sich nicht sehr schön anzusehen waren. Sie waren eindrucksvoll und sicher edel, schienen aber gar keine Sinnesorgane, wie Augen, Nase, oder Mund zu haben. Sie erweckten den Eindruck eines Plastikgefäßes, einer Tüte, die sich bewegte, aber mit einer schimmernden, fast klaren Flüssigkeit gefüllt schienen. Elena und Andreas schienen sich jedenfalls sicher, dass sie hier nicht so lange bleiben wollten. Sie fühlten sich einfach unwohl.
Sie wurden nun zu einem Punkt in der Mitte des Raumes geführt, wo ihnen gezeigt wurde, dass sie anhalten sollten. Andreas sah zu den beiden Ninjas, tauschte sich mit einem kurzen Nicken aus und so bewegten sich die vier um einige Schritte von diesem Punkt nach rechts, bevor sie sich brav verbeugten. Sicher wurde das als Affront gewertet und sicher versuchten Wachen sie wieder auf den Punkt zurück zu drängen. Als aber Min blitzschnell ihr Schwert gezogen hatte und sich warnend aufstellte, ließ man sie in Ruhe.
Es war nur ein Gefühl, aber ein dummes und die Menschen wollten einfach sicher gehen, nicht auf einer Falle zu stehen. So nahmen sie lieber das Risiko in Kauf, einen Fehler entschuldigen zu müssen. Ein Krieg wäre einfacher und weniger unangenehm gewesen. Trotzdem rissen sich die Vier zusammen und versuchten, was sie konnten, als der König sprach, Sprach in einer Stimme, wie der Kölner Dom:
"Menschen!" Was er fast ausspuckte! "Ihr erdreistet euch, als minderwertige Maden vor uns zu treten. Sprecht nun, was ist euer Begehr?"
Elena ließ sich von dem Super König nicht beeindrucken und sagte nach einer weiteren Verbeugung:
"Eure Majestät, es ist uns eine Ehre in euren Hallen willkommen zu sein. Wir sind hier, um uns in Freundschaft und Frieden vorzustellen und eventuell für beide Seiten gute Beziehungen zwischen unseren Völkern zu erreichen!"
Der König lachte böse auf und unterbrach Elena:
"Kleiner Affe, wieso glaubst du, dass du hier willkommen bist? Du kommst hier mit einer ganzen Flotte her, bedrohst uns und redest von Frieden? Soll das ein Witz sein?"
Jetzt zeigte Elena, dass sie eben eine Top Diplomatin war, denn sie ließ sich überhaupt nichts anmerken, als sie antwortete:
"Eure Majestät, Ihr seid eine der ältesten und mächtigsten Spezies in der bekannten Galaxie. Wir wollten euch nicht verletzen, indem wir mit nur einem Schiff hierhergekommen wären. Unsere Freunde, die Solari und die Crel haben uns geehrt und wollten unser Symbol von Interspezifischer und friedlicher Allianz bekunden. Sie bilden ein Symbol für unsere absolut friedlichen Absichten!"
Der König spuckte jetzt sogar vor seinen Tron, als er sagte:
"Friedliches Symbol? Menschlein, ihr erscheint hier mit fünfzehn Großkampfschiffen und fünfzig kleineren Kriegsschiffen. Mit einer solchen Flotte kann man locker ganze Welten einnehmen. Aus meiner Sicht ist das eine kriegerische Handlung, die entsprechend zu bewerten ist. Zudem seid ihr vom galaktischen Rat auf Bewehrung gestellt und habt euch hier zu unterwerfen. Euch stehen solche militärischen Mittel gar nicht zu. Ich denke also, wir können dieses Gespräch somit beenden!"
So viel Hass und Bösartigkeit hatte Elena nicht erwartet und so sah sie jetzt zu Andreas hinüber. Der Verstand und schaltete jetzt auch mal scharf:
"Eure Majestät. Ich bin Admiral Andreas Müller, von den orbitalen Erdstreitkräften. Wir haben erfahren, dass Ihr unsere Welt angreifen und besetzten wollt. Unser Besuch heute ist ein Versuch, das zu vermeiden, auch wenn ihr uns hier eine Falle stellen wolltet. Wir streben nach Handel, Partnerschaft, Allianzen und Freundschaft. Sicher ist es kein Fehler, erst mal zu reden, bevor man sich tötet. Wir dachten, dass macht man so in einer zivilisierten Welt?"
Mit dieser Ansage verursachte Andreas kollektives Geraune und Gemurmel im ganzen Saal. Der König reagierte fassungslos, als er nun losbrüllte:
"Wurm, was erlaubst du dir? Vergiss nicht deinen Platz! Wer verbreitet solche Lügen?"
Die Menschen blieben ruhig, aber Andreas sprach nun einfach weiter:
"Wir Menschen bewundern euch, euer Wissen, eure Kultur und eure Fähigkeiten. Wir werden noch tausende Jahre brauchen, bis wir zu euch aufschließen können. Das ist uns klar. Trotzdem haben wir gehofft, dass wir uns in Frieden arrangieren könnten und statt Krieg lieber Handel treiben könnten. Wir bieten euch unsere Möglichkeiten an. Edle Metalle, Rohstoffe und Güter und hofften, von euch eure unglaublichen Computertechniken erwerben zu dürfen. Solche Technik würden wir auch in Jahrtausenden nicht erreichen können! Wäre ein solches Geschäft nicht sinnvoller, als uns zu bekämpfen?"
Diese Ansage schaffte eine Kehrtwende in diesen feindseligen Gesprächen und einen staunenden König. Mit diesen Unmengen an Schmeicheleien, verpackt mit vielen Möglichkeiten, aber auch vereinzelten Drohungen bekam Andreas wieder eine Basis hin, die von Elena dann wieder in produktive Gespräche geleitet wurde. Es war klar. Die Menschen waren Dreck unter den Fingernägeln, dieser Super Wesen, aber Dreck, der was zu bieten hatte, etwas anbot und offensichtlich mehr Stacheln hatte, als die Kristallinen erwartet hatten.
Der absolute Hammer war dann das erreichte Ergebnis. Man war sich einig, dass die Menschen absolut nichts von der zu erwerbenden Technik nachbauen könnten. Somit gab es nicht das Risiko, den Menschen unbeabsichtigte Macht zu übergeben. Ganz im Gegenteil. Man würde die Menschen so immerhin abhängig machen. Andreas überreichte einem der Anwesenden ein paar Proben von Gold, Silber, Platin, Stahl, Aluminium und ein paar Diamanten. Diese sollten analysiert werden, um deren Wert für die Kristallinen zu ermitteln. Man verhandelte, dass man einen ersten Test handeln würde. Die Menschen bekämen ein paar dieser Computer, um sie zu erproben und zu testen. Die Kristallinen würden sich etwas aussuchen und einen verhandelten Gegenwert der interessanten Materialien erhalten.
So waren beim Abschied alle doch überraschend zufrieden und beruhigt. Nebenbei hatte man wohl die erwartete Invasion zumindest verschoben. Zurück in der F50 waren alle trotzdem extrem erleichtert und Elena sagte:
"Das nächste Mal schicke ich ein Fax. So schnell muss ich hier nicht mehr hin!"
So ging es auf die New Horizons zurück. Nicht nur die Erleichterung, wieder auf vertrautem Boden zu stehen, sondern auch endlich wieder hier weg zu kommen, lockerte die immer noch verkrampfte Stimmung zumindest auf. Es wurde auch eine direkte abreise. Keiner wollte länger hierbleiben. Die Flotte verließ in höchster Alarmbereitschaft den Raum der Kristallinen. Bevor man sich wieder trennte, trafen sich die Kapitäne und Führer der verschiedenen Schiffe noch mal auf dem Flaggschiff der Crell, da hier am meisten Platz war und die räumlichen Gegebenheiten für die nun mal extrem großen Burschen besser passten.
Die Besprechung verlief diesmal extrem freundschaftlich. Wenn auch nicht zu einhundert Prozent sicher gesagt werden konnte, was die beiden anderen Völker veranlasst hatte, die Menschen zu begleiten, so war der Effekt wohl unumstritten und Andreas hatte klar beabsichtigt, nur das positive daran anzusprechen.
Klasse war jetzt, dass Andreas eine gemeine und lang erhoffte Gelegenheit nutzen konnte und General jetzt zum Weinen bringen konnte, als er ihm, in Gegenwart aller Anderen sagte:
"General. Erinnerst du dich noch an das Schwert, dass ich dir geschenkt hatte? Du hattest Zweifel zu dessen Wert, was ich ja auch gut verstanden habe. Eine schlichte und primitive Waffe?"
Der grollte grinsend zurück:
"Kleiner Mensch, was führst du im Schilde?"
Alle wurden neugierig, als Andreas nun anbot:
"Mein lieber General. Ich befinde mich heute in der glücklichen Lage, dir Sinn, Zweck und Ehre hinter dieser Waffe vorführen zu können. Bist du interessiert?"
Natürlich war der interessiert. Keine Frage und alle freuten sich tierisch, als man sich auf einen kleinen Wettbewerb einigte und einen Schaukampf liefern wollte. Sie richteten einen Perimeter in der Halle ein. Die Crel stellten zwei Übungsschwerter aus ihren Beständen. Alle Beteiligten staunten nicht schlecht, als sich nun ein Hauptmann der Crel und Min, zum freundschaftlichen Wettkampf stellten.
Immerhin war Min nur fast halb so groß wie ihr Gegner, aber es war trotzdem übel. Übel für den Kampferfahrenen Hauptmann. Dieser war groß, mächtig, stark und ohne Chance gegen eine kleine, wuselige und angsteinflößende Gegnerin. Am Ende musste sogar die kleine Frau dem riesigen Gegner wieder auf die Füße helfen. Dass die beiden sich zwar mit unterschiedlichen Gefühlen, trotzdem mit Respekt und Hochachtung verabschieden konnten, ohne dass sich einer verletzt hatte, machte Eindruck auf alle Anwesenden.
Nach diesem Wettkampf stellten sich die beiden Ninjas zum Schaukampf mit den echten Schwertern und jetzt war der Raum absolut toten still. Dies machte nicht nur Eindruck, sondern sorgte auch für den gewünschten Effekt bei Crel und Solari. Menschen waren inzwischen nicht mehr so deutlich belacht.
Die Außerirdischen reagierten sogar ziemlich fassungslos, als Admiral Vehn, von den Solari fragte:
"Das ist ja unfassbar! Können das alle Menschen?"
Andreas lächelte alle an und klärte auf:
"Meine Freunde, das sind Min und Tedeschi. Sie sind in den alten Künsten des Kampfes ausgebildet. Diese Art des Kampfes hat sich nun seit rund zweitausend Jahren auf der Erde entwickelt. So meisterhaft gibt es auch bei uns nicht mehr so viele Künstler. Auf der Erde gibt es aus Jahrtausenden entwickelt viele Kampfarten die immer weiter verfeinert wurden.
Mit Schwertern kämpft man bei uns heute aber eher weniger und somit ist es heute auch bei uns etwas Besonderes! Heute wird der Schwertkampf meistens sportlich trainiert. Aikido ist beispielsweise eine alte japanische Kampfkunst, die noch sehr viel Wert auf Schwertkampf legt. Dazu gibt es natürlich noch viele andere Schwertkampfarten, je nach menschlicher Herkunft. Wir haben sehr viele Kulturen bei uns!"
Ein Schelm, der Böses dabei denkt, dass Andreas damit auch im Nahkampf ein Zeichen für die Menschheit gesetzt hatte.
Heute bekam auch Admiral Vehn sein Samurai Schwert als persönliches Geschenk und Dankeschön für seine Hilfe und seinen freundschaftlichen Einsatz. Andreas betonte nochmal, dass diese auf der Erde recht wertvoll wären und er beim letzten Mal leider nur eines verfügbar hatte. Die Geste und natürlich die Vorführungen verfehlten ihre Wirkung nicht.
Andreas sendete eine Nachricht an den Kaiser der Crel und bat um Erlaubnis, beziehungsweise um Entschuldigung, regelte mit ihm aber, dass die Menschen einen Bogen fliegen würden. Sie schlossen sich den fünf Solari Schiffen an, um mit denen zu deren Heimatwelt zu fliegen. Die menschliche Flotte wurde wieder weggeschickt. Auf dem weiteren Weg würde die New Horizons dann zu den Crel fliegen und erst dann wieder nach Hause.
Ein unglaublicher Ritt, schön um Centuris Prime herum.
Während dieser Plan so umgesetzt wurde, die Berichte und Informationen an die Erde geschickt wurden und das Leben für die Menschen echt nicht gemütlicher wurde, war in der Galaxie schon die Hölle los. Es ging rum, wie ein Lauffeuer, dass die Menschen, diese primitiven Primaten und Babys im All unterwegs waren und da wirklich nicht sehr leise blieben.
Der König der Kristallinen war sehr beschäftigt und kam intern zu ganz doofen Gefühlen. Irgendwie hatte der ein dummes Gefühl, dass diese Menschen seine ganzen schönen Pläne ganz furchtbar durcheinandergebracht hatten. Zudem wurden ihm von seinen Nachbarn Geheimdienstinformationen übermittelt, die sich auf das erste Zusammentreffen und die Zerstörung des Crel Kriegsschiffs bezogen. Ihm wurde von der solarischen Seite ganz sanft empfohlen, sich doch mal die Feuerkraft und Aufstellung der Menschen kurz anzusehen. Die Solari jedenfalls hätten entschieden, nicht so sehr viel Krach mit den Menschen haben zu wollen.
Auch in Centuris Prime kamen solche Informationen an. Immerhin stellten die Kristallinen im Rat eine der ältesten und mächtigsten Kräfte. Diese beriefen direkt nach dem Besuch der Menschen eine Sondersitzung ein und brachten hier als einziges Thema die Menschen auf den Tisch. Auf einen Tisch, wo die Menschen bestenfalls die Krümel vom Boden picken sollten, der aber jetzt in höchster Alarmbereitschaft war. Aktuell erkannte man, dass es ein gewaltiger Fehler gewesen sein könnte, den Menschen diese Frist von fünf Jahren gegeben zu haben. Zudem ergaben die aktuellen Geheimdienstinformationen auch hier, dass die Menschen eventuell und im Ernstfall ganz schön bissig sein könnten.
Ob die Bevölkerung dieser Menschen es nun wusste, oder eben nicht... Die Menschen waren zu einer echten Bedrohung geworden. Einer Bedrohung, die so absolut noch nicht eingeschätzt werden konnte. Weniger aggressiven Vertretern konnte man es aber nicht nehmen, einzuwerfen, dass die Menschheit sich diplomatisch und eben nicht nur militärisch schon verdammt gut vorgestellt hätte. Wie auch immer, der Rat tat, was der Rat am besten konnte. Tagelang um den heißen Brei zu streiten und am Ende doch nichts erreicht zu haben.
Währenddessen fand sich Andreas auf der Brücke stehend und die Formation mit den Solari betrachtend. Alter Walter, wo war er da nur hingeraten. Einerseits war er stolz und glücklich, schon so viel erreicht zu haben, andererseits machte er sich höllische Sorgen, ob er auch alles richtig machen würde. Luna hielt stur die Formation mit den Solari, aber wohin würde die ihn führen?
Elena kam etwas später in Begleitung von Livia auf die Brücke und machte mit ihr, was Mädels halt richtig gut konnten. Die Zwei schnatterten und hetzten über die Kristallinen. Elena haute dann ziemlich böse heraus, gerade als sie bei Andreas ankamen:
"Hast du dich mal informiert, wie die sich fortpflanzen? Ich habe dazu mal Luna gefragt und die hat das aus der Solari Datenbank geklaut. Das glaubt doch keiner, die züchten sich in Gläsern! Das ist doch ekelig und total krank! Kein Wunder, dass die so mies drauf sind!"
Livia lachte sich halb schlapp und erwiderte:
"Fräulein, es kann ja nicht jeder so versaut sein wie du. Und überhaupt... Was stellst du denn da für peinliche Fragen?"
Andreas kam damit aus seiner Gedankenschleife heraus und warf lachend mit ein:
"Mädels, ihr seid mal wieder echt versaut unterwegs, habt ihr schon wieder Notstand?"
Beide antworteten absolut Synchron:
"Ja!"
Aber Andreas versaute ihnen die Stimmung und erklärte:
"Nur zur Info. Als ich gemerkt hatte, dass ich diese Süße Weltraummieze hier flachlegen wollte, habe ich die gleiche Frage an Luna gestellt, nur über die Solari. Soll ich mal erzählen, was ich erfahren habe?"
Die Stimmung von Livia schmierte ab und augenblicklich schmollte sie und Elena bekam richtig große Augen. So sagte Livia:
"Du Verräter. Das ist jetzt nicht fair!"
Elena war aufgeregt als sie sagte:
"Los, mach schon... Erzähl! Feiern die rituelle Orgien, oder was?"
Livia verschränkte schmollend die Arme und machte dabei eine dicke Lippe, aber Elena war nicht zu halten, als Andreas nun grinsend berichtete:
"Damit ich hier jetzt keine diplomatische Krise in meinem Bett auslöse, muss Luna das erzählen. Luna, würdest du bitte?"
Die antwortete aus dem Lautsprecher:
"Ihr seid ziemlich albern, wisst ihr das auch? Aber gut. Die Solari entnehmen ihren Männern das Sperma und bearbeiten es im Labor. Hier werden die DNA-Sequenzen optimiert und verfeinert. Danach wird das Ei der Frau im Labor feierlich und unter Zeugen befruchtet. So erhalten sie die Reinheit, die Stärken und sorgen für die einheitlich schöne Optik! Jetzt wisst ihr es!"
Aus Elena kam jetzt noch nicht mal mehr ein Kommentar, als sie mit weit aufgerissenen Augen und Mund die liebe Livia anstarrte. Als sie sich gefangen hatte, stöhnte sie heraus:
"Was? Ihr habt noch nicht mal Sex und treibt dann solche ekelhaften Rituale?"
Immer noch Arme verschränkt schmollte Livia dann giftig zurück:
"Blöde Kuh... Wir können schon. Frag Andreas, nur ist es halt bei uns nicht mehr gefragt. Emotionen gibt es eben nicht. Aber meine Art, auf der Erde macht es wieder ausschließlich auf dem natürlichen Weg und wir genießen es eben auch. Lach doch, immerhin habe ich einen Mann!"
So ging das noch eine ganze Zeit, wobei Luna schon feste mitmischte, was Andreas veranlasste zu sagen:
"Leute, passt alle mit auf. Wenn ihr mal was seht. Wir müssen endlich mal Luna da aus der Büchse holen. Die braucht jetzt endlich mal einen eigenen Körper, damit man der auch mal anständig den Hintern verkloppen kann, wenn sie wieder frech ist. So geht das echt nicht weiter!"
Dieser Ausspruch, eigentlich lustig gemeint, machte drei Frauen leise und nachdenklich. Alle waren gerührt und fassungslos, nur der Mann stand auf der Leitung und merkte mal wieder nicht, dass er schon wieder einen Bock geschossen hatte. Livia und Elena sagten unisono nur leise:
"Ja, das würde mir richtig gut gefallen!"
Luna aber zeigte eine zu tiefst emotionale Reaktion, die so gar nichts von künstlich hatte. Sie stöhnte tief auf und sagte:
"Das wäre ein echter Traum!"
Eine komische Mannschaft, ein unglaubliches Team. Auf dem Weg zum nächsten Regime...
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