Cemal und Filiz, wird ein Romeo und Julia daraus? (fm:Verführung, 2323 Wörter) [3/3] alle Teile anzeigen

Die Vertiefung der Liebe

Die Wochen nach der schmerzhaften Begegnung mit Thomas in der Elbphilharmonie wurden für Filiz und Cemal zu einer Zeit der unerschütterlichen Nähe. Filiz hatte eine klare Wahl getroffen, indem sie Thomas abwies, und diese Entscheidung hatte das Band zwischen ihr und Cemal gefestigt.

Ihre Beziehung entwickelte sich nicht nur physisch, sondern auch emotional zu etwas Besonderem. Sie verbrachten jede freie Minute miteinander, teilten ihre Philosophien, ihre Ängste und ihre kindlichen Träume. Cemal, der hervorragende Arzt, war für Filiz nicht nur ein Liebhaber, sondern ein Anker. Er begegnete ihr immer auf Augenhöhe, ließ sich weder von ihrem Vermögen einschüchtern noch von ihrer aufblitzenden Arroganz provozieren. Er war der Mann, der sie sah, ohne sie verurteilen zu wollen.

Filiz genoss diese neue Ehrlichkeit in ihrem Leben. Sie hatten die Routine der verbotenen Treffen in Eimsbüttel beibehalten, und diese Geheimsphäre schützte ihre zarte Liebe vor der prüfenden Außenwelt. Die gemeinsamen Nächte waren geprägt von einer wunderbaren Harmonie. Ihr körperlicher Austausch war nicht nur intensiv und leidenschaftlich, sondern wurde zunehmend zu einem Akt des tiefen gegenseitigen Verständnisses. Sie lernten die subtilsten Signale des anderen.

Die Intimität, die sie teilten, war für Filiz eine Offenbarung; es war die erste Beziehung, in der sie sich wirklich ganz fallen lassen konnte, weil sie wusste, dass Cemals Zuneigung nicht käuflich war. In diesen Stunden der Verbundenheit, in denen sie Arm in Arm lagen, spürte Filiz, dass sie nicht nur Cemals Körper, sondern auch seine Seele gewonnen hatte. Ihre Liebe und ihr gegenseitiges Verständnis wurden von Tag zu Tag fester und tiefer.

Der Beichtstuhl des Patriarchen Nach zwei Monaten der heimlichen Romanze spürte Filiz eine überwältigende Notwendigkeit, Klarheit zu schaffen. Sie war in Cemal verliebt und wollte die Lügen beenden, die ihre Beziehung vergifteten. Die einzige Person, deren Urteil sie wirklich fürchtete, war ihr Vater, Osman Ataman.

Eines Abends, als Osman gerade einen letzten Scotch in seinem Arbeitszimmer trank, fasste Filiz sich ein Herz. Sie trat ein, ihre Hände waren feucht, ihr Herz hämmerte.

"Papa, ich muss mit dir über Cemal reden", begann sie, die große Portion Angst und Respekt lag in ihrer Stimme.

Osman drehte sich von seinem Fensterblick über die Elbe weg und sah sie aufmerksam an. "Über Dr. Yilmaz? Er ist ein Segen für die Praxis, Filiz. Ein Chirurg erster Klasse. Die Patienten lieben seine Art."

"Nein, Papa. Nicht als Arzt. Als... als Mann." Filiz schluckte und rang um Fassung. "Wir sehen uns, Papa. Wir sind seit über zwei Monaten zusammen."

Filiz erwartete ein Donnerwetter. Sie sah vor ihrem inneren Auge, wie ihr Vater aufsprang, ihr vorwarf, das Ansehen der Atamans zu beschmutzen, und sie daran erinnerte, dass Cemal ein Angestellter war, während sie eine Ataman sei, die höhere Kreise zu bedienen habe.

Doch sie wurde total überrascht.

Osman setzte sich ruhig in seinen schweren Ledersessel. Er lächelte sogar leicht. "Das habe ich mir gedacht, mein Schatz."

Filiz starrte ihn an. "Du wusstest es?"

"Ich bin dein Vater, Filiz. Und ich bin ein guter Beobachter. Die Art, wie du plötzlich über die Abrechnung sprichst, die Farbe auf deinen Wangen, wenn er in der Nähe ist - es war offensichtlich." Er lehnte sich zurück. "Ich bin begeistert von Dr. Yilmaz. Er ist nicht nur ein hervorragender Arzt und Chirurg, sondern auch ein Mensch von seltenem Charakter. Er hat Rückgrat, er ist ehrlich, er ist bodenständig. Dinge, die du in deiner Welt kaum findest."

Filiz war total überrascht von dieser unerwarteten Lobeshymne. Die

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