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Schicksal (fm:Romantisch, 7315 Wörter) [3/3] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Aug 20 2009 Gesehen / Gelesen: 11637 / 9311 [80%] Bewertung Teil: 8.96 (23 Stimmen)
Der vorerst letzte Teil der Geschichte um Annika und Jan...

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Irgendwann in der Nacht wachte Jan auf. Er lag zusammengerollt in ihrem Bett und schaute in ihre Richtung. Annika hatte die Augen offen und hatte ihn ganz offensichtlich die ganze Zeit beobachtet. Jetzt strich sie liebevoll seine Augenbrauen und hauchte ihnen kleine Küsse auf. "Du schläfst nicht?" brummelte er. Er war müde. Und geschafft. So ein Sexmarathon steckt man(n) nicht so leicht weg. "Nein, ich wollte dich anschauen. Diese kleinen Fältchen hier, die sind weniger geworden, als beim letzten Mal." Sie strich liebevoll mit den Fingerspitzen über die feinen Linien neben den Augen. "Das sind wohl Kummerfalten, was?" sie sagte das eigentlich im Scherz, aber ihr war durchaus bewusst, das es wirklich so war. Wenn sie zusammen waren, sprachen sie fast nie davon, aber am Telefon. Es machte ihm wirklich Sorgen, wie es mit der Scheidung ablaufen würde und dem ganzen drum und dran. Und Annika machte sich Sorgen, das sie nur eine geheime Affäre für ihn wäre. Oder schlimmer noch, er würde sie dazu benutzen, seine Frau doch wieder zurückzuerobern. Er hatte noch niemanden erzählt, dass sie existierte, vor seiner Familie und die von Julia waren Jan und seine Noch-Ehefrau immer noch das Paar, das um die Ehe kämpfte. Aber sie wollte ihm Zeit geben, nicht weiter drängen. Warum sie das tat? Sie vertraute ihm. Sie liebte Jan. Und sie glaubte an ihn. Sie glaubte an die Liebe und die Liebe zwischen ihnen. Unerschütterlich, obwohl sie von einer Freundin wohl für schwachsinnig gehalten wurde. Ihre Freundin Annika- ja sie hatte eine Freundin mit den gleichen Namen wie sie- warnte sie vor Jan. Sie hatte von Anfang an ein ungutes Gefühl und das hielt sie Anni immer wieder vor Augen. Warnte sie. Aber Anni hielt zu Jan. Das sagte ihr Herz. Was Annikas Verstand dazu sagte, das war eine andere Sache. Manchmal musste man wirklich nur auf sein Herz hören. Und ihr Herz sagte, liebe Jan. Mehr als irgendetwas auf dieser Welt. Und er musste doch ähnlich fühlen. Schließlich würde ein Mann doch nicht von selber von der Zukunft und von Kindern anfangen, oder?

Annika wollte an seinem Leben teilhaben, ihn kennen lernen, wie er bei sich Zuhause war, aber er ließ es irgendwie nicht zu. Sie stellte ihn zur Rede und er sah sich gezwungen endlich auch bei Julia klar Tisch zu machen. Er traute sich nicht und das verursachte bei ihnen eine schlechte Stimmung. "Also bin ich doch nur so was wie ne Affäre?" flüsterte sie enttäuscht. "Süße, du weißt wie sehr ich dich mag, wie sehr du mir ans Herz gewachsen bist und du weißt auch, das mir das so unendlich leid tut, das wir uns nicht nach dem ganzen Mist der Scheidung kennen gelernt haben. In Ruhe und ohne irgendwelchen Einschränkungen." Er klang beinahe verzweifelt. Auf der einen Seite wollte er irgendwie seine Frau nicht verärgern, weil er bereits eine neue Frau an seiner Seite hatte und sie so vielleicht die Scheidung komplizierter machte. Und auf der anderen Seite wollte er natürlich Annika nicht noch mehr wehtun. Er hätte sich ein Monogramm in den Hintern beißen können, so sehr ärgerte ihn die Situation. Was sollte er tun. Er nahm all seinen Mut zusammen und erklärte Julia die Situation. Und was sollte er sagen, zu seiner Überraschung freute sie sich für ihn. Erleichtert rief er bei Anni an. "Anni, ich hab es ihr gesagt. Süße, ich danke dir. Du lässt mich das alles klarer sehen. Du gibst mir die Kraft, die ich brauche das alles durchzustehen. Ich hab dich lieb, Süße!" Auch sie freute sich. Seitdem ging es etwas besser. Annika war beruhigter. Für den Moment.

Am Ostersonntag rief Jan sehr früh bei Annika an. "Guten Morgen meine Süße. Schon nach Ostereiern gesucht?" "Ich such doch keine Ostereier mehr." Lachte sie und freute sich, dass er sie so früh anrief. Erst vor wenigen Stunden hatten sie aufgehört zu telefonieren und jetzt quatschten sie schon wieder. "Das wäre aber schade, denn zufällig weiß ich, das bei dir der Osterhase war." "Wie, er war bei mir?" für einen Moment dachte Anni, er stünde vor ihrem Haus. Sie sprang aus dem Bett und schaute durch das offene Fenster nach draußen. "Ja, fang mal an zu suchen." Sie stand auf und lief im Schlafzimmer umher. Und wirklich, im Bücherregal hinter der ersten Bücherreihe saß ein goldener Schokohase. "Oh der ist aber süß, ich danke dir!" "Hast du den Hasen gefunden ja? Aber ich sagte doch, du solltest nach Eier schauen. Mach dich mal im Schrank auf die Suche." Er klang äußerst amüsiert am Telefon. Also begab sie sich wieder auf die Suche. Und wirklich, hinter dem Stapel Kinderbücher, die sie ihren Neffen schenken wollte, fand sich ein wunderschön bemaltes Ei mit kleinen, und wie sie wusste, sehr teuren Pralinen. "Du bist ja verrückt. Wann hast du die versteckt...ach, jetzt weiß ich. Das letzte Mal wo du hier warst, sollte ich nicht schauen. Ich dachte, es wäre die Ananas, die du mir als Überraschung mitgebracht hattest."

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