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Lavendel duftet nicht nur blau - Fortsetzung 3 (fm:Romantisch, 2681 Wörter) [3/11] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: May 14 2011 Gesehen / Gelesen: 14544 / 11581 [80%] Bewertung Teil: 9.00 (25 Stimmen)
Anna - angetörnt durch ihre Erinnerungen und Träume - verführt ihren völlig verblüfften Roman auf einem Feldweg an der Strasse in die Provence

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© Anna B. Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

"Lavendel duftet nicht nur blau", Teil 3

Zur Erinnerung: Anna und Roman, ein junges Ehepaar, ist unterwegs in die Provence in seine nachgeholten Flitterwochen. Auf dieser Reise werden bei beiden Protagonisten frühere erotische Erinnerungen und neue Lüste wach ... Fortsetzung 3 meines erotischen Romans "Lavendel duftet nicht nur blau".

Anna B.

Anna fröstelte. Der kühle Nachtwind, der durch das leicht geöffnete Seitenfenster des Autos strömte, und ihre Müdigkeit hatten sich in der Gänsehaut gefunden, die ihre nackten Arme und ihre Beine unter dem leichten Sommerkleid überzog wie Sandpapier. Anna rappelte sich etwas hoch und fischte vom Rücksitz ihre wollene Jacke. Rasch stellte sich wieder Wohlbefinden ein, als die Jacke die Hühnerhaut erfolgreich in die Flucht geschlagen hatte. Roman saß sehr konzentriert am Steuer und blickte in die bodenlose Dunkelheit, die am Rande des fliegenden Scheinwerferkegels begann. Die weißen Mittelstreifen der Straße flitzten in rascher Kadenz unter dem Auto hindurch nach hinten davon. Anna lehnte vom Beifahrersitz gegen Romans Seite. Mit streichelnden Bewegungen massierte sie die eindeutig verhärteten Nackenmuskeln ihres Mannes, der diese zärtliche Liebkosung sehr genoss. «Woran denkst Du», fragte er Anna, ohne bei dieser Frage seinen konzentrierten Blick von der Strasse zu wenden. Anna sagte eine ganze Weile nichts; überlegte, was sie Roman sagen konnte, sagen durfte. Sollte sie die Banalität bemühen und mit «nichts besonderes» antworten? Oder sollte sie ihm ganz einfach offen und vertrauensvoll berichten, wo sie in ihren Erinnerungen und Träumen eben erst herumgeflogen war? Sie entschied sich für den Mittelweg: «An uns zwei, unsere Hochzeit, Ehe - an unsere erste Nacht zusammen ...

Roman lächelte, nein, er schmunzelte ganz unverkennbar. Annas Antwort musste ihm alle diese gemeinsamen Erlebnisse unvermittelt wieder in Erinnerung gerufen haben. «Unsere erste Nacht?», fragte Roman zurück mit einem leichten Anflug von Verwunderung. Diese Antwort hätte er von Anna zuletzt erwartet. Sie war bisher ihm gegenüber eher zurückhaltend, ja, geradezu scheu zu allem was mit Erotik und Sex zu tun hatte. Sie blieb immer seriös, geradezu ernsthaft, wenn sie miteinander Zärtlichkeiten austauschten. Wohl ließ sie Roman meistens gerne gewähren, wenn er in einer Zeit der Zweisamkeit tagsüber bei einer Umarmung ihren Hinterteil streichelte und manchmal auch knetete, oder wenn er gar ihre kleinen Brüste streichelte. Ihm gegenüber wagte Anna nie derartige Frivolitäten. Ihre Hände und Arme blieben an seinem Körper immer an sittlichen Stellen. Roman bedauerte dies insgeheim, aber er respektierte Annas Haltung vorbehaltlos. «Gute Erinnerungen?» fragte Roman - nach einer ebenso langen Pause - mit etwas forschendem Ton; beinahe ängstlich, sie könnte diese Frage verneinen, denn bisher hatten sie ihre Intimitäten nie zu einem Gesprächsthema gemacht. Sie geschahen und blieben in ihren Seelen bewahrt, aus lauter Besorgnis, sie könnten damit zerredet werden. «Ja», antwortete Anna, nur: «Ja»; kurz und knapp, jedoch mit einem fast übermütigen Tonfall, der Roman unwillkürlich dazu zwang, den Blick von der Straße abzuwenden und fast ungläubig in Annas graugrüne Augen zu blicken. Wiederum war Roman völlig überrascht über dieses Feedback zu einem von ihm längst verdrängt geglaubten gemeinsamen Erlebnis.

Anna blickte ihn geradezu keck und herausfordernd an, als wollte sie ihm damit sagen, dass dies schließlich die natürlichste Sache der Welt sei. Oder? Roman schoss es heiß durch die Brust bei dieser Antwort. Sie machte ihn glücklich mit einer Spur von Stolz - und auch Erleichterung, denn er war bisher nie ganz sicher, ob Anna ihr gemeinsames Schlafen häufig eher als Pflicht empfand, die hauptsächlich dank ihrer gegenseitigen großen Liebe auf einer akzeptablen und sicher auch seelisch befriedigenden Ebene blieb. Zum ersten Mal bestätigte ihm Anna, dass sie dabei mehr empfand als nur eheliche Pflichterfüllung. Der spitzbübische Ton sprach Bände. Und als ob sie ihr Ja zusätzlich unterstreichen wollte, lehnte Anna ihren ebenförmigen Kopf leicht an Romans Schulter, ihre schmale, feingliedrige Hand streichelte zärtlich seine Brust. Nicht zurückhaltend, wie bisher, sondern mit einem leichten provokativen Druck. Und Anna suchte dabei durch sein Hemd hindurch eindeutig seine kleinen und jetzt harten Brustwarzen. Sie scheute sich nicht, diese mit ihren Fingerspitzen ganz hemmungslos zu drücken und zu massieren. Wieder blickte Roman kurz zu ihr hinüber, mit einem leichten, überrascht-glücklichen Lächeln.

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