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So bin ich nicht... (fm:Sex bei der Arbeit, 2941 Wörter) [9/9] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Nov 12 2011 Gesehen / Gelesen: 14365 / 12212 [85%] Bewertung Teil: 9.37 (65 Stimmen)
Rote Locken, ein verlockender Duft und ein wenig Trost und Geborgenheit

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© Annie Arglos Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

"Wie möchten Sie Ihren Kaffee, Frau Lehnert?" Carmen, die Rothaarige aus der Buchhaltung und seit kurzem meine Assistentin in meiner Funktion als Key Account Managerin, stellte das Tablett mit Kaffeetasse, Milchkännchen und Zuckerschale auf meinen Schreibtisch. "Carmen." Ich blickte ihr geradewegs in die Augen. Die waren wach und freundlich. Auf ihrer Nase hockte eine Brille mit dunkelgrünem Kunststoffrahmen, neben ihrer Nase hockten ein paar Sommersprossen. Bei Gelegenheit würde ich sie fragen, ob sie irische Vorfahren hatte.

"Ja?" "Ich möchte das nicht", sagte ich. "Sie trinken keinen Kaffee?" "Doch. Vielen Dank für diesen hier. Aber in Zukunft möchte ich nicht, dass Sie das für mich erledigen. Ich bin schon groß und kann mir meinen Kaffee selber machen." In meiner Rolle als Vorgesetzte fühlte ich mich unbeholfen und unwohl. Ich brauchte eine kompetente Mitarbeiterin, keine Dienerin. "Und noch etwas, Carmen. Nennen Sie mich bitte Barbara." Sie nickte. "Gern." "Sie dürfen auch anziehen, was Sie wollen. Von mir aus sogar Jeans, auch wenn unser gemeinsamer Chef sich bestimmt etwas anderes wünscht. Aber der wird ausnahmsweise nicht gefragt." Sie lächelte mich an. Ich hoffte inständig, sie würde kein Wort von dieser verdammten Schlossparty erwähnen, denn ich wusste nicht, wie ich mich erklären oder rechtfertigen sollte. Carmen war ins Schlosszimmer geplatzt, als Anna und ich ineinander verschränkt auf dem Bett lagen, beide in Nylons, ich mit Loch in der Strumpfhose, das Anna mir gerade herrlich ausgeleckt hatte. Der Chef saß im Ledersessel, seinen mittlerweile schlaffen Schwanz in der Hand. Carmen hatte nur "Oh!" gesagt. "Es ist nicht so, wie Sie denken", hatte ich gestammelt, dabei wusste ich gar nicht, wie sie dachte. Sie murmelte lapidar "Schade eigentlich" und bat den Chef, endlich seine jährliche Ansprache zu halten.

Die Sache mit Anna war aufregend und geil gewesen. Nicht mehr und nicht weniger. Sie hatte mich danach noch einmal angerufen und zum Essen eingeladen. "Nur du und ich und mein Mann", hatte sie gesagt, "er kocht für uns, indisch. Und wenn es uns schmeckt, darf er zuschauen, wie wir uns vergnügen. Aber du kommst allein, ja - ohne Max."

Nicht, dass mich das Angebot nicht gereizt hätte. Ich liebe scharfes Essen und auch die Aussicht auf weitere Spielchen mit Anna war verlockend. Ich sagte trotzdem ab, zum Teil, weil ich es wie Verrat an meinem Chef empfunden hätte, ohne ihn und ohne sein Wissen zu und bei Anna zu kommen, zum Teil, weil Anna etwas sehr Hartes ausstrahlte. Etwas, das mir nicht nur ein Kribbeln, sondern auch ein unerklärbares, dunkles Gefühl im Bauch verursachte. Wir waren nicht auf Augenhöhe. Nicht nur, weil sie einen Kopf größer war als ich, sie wirkte so viel selbstsicherer, sie hatte so viel mehr Erfahrung als ich mit solchen Dingen, für sie schien das alles nur ein läppisches Spiel mit der Lust. Für mich war es mehr. Ein Spiel mit meinen Grenzen. Wenn ich dieses Spiel mit ihr spielte, fühlte ich mich unterlegen. Gegen sie kam ich mir wie eine Anfängerin vor. War ich ja auch, was körperliche Liebe mit Frauen betraf.

Die Zusammenarbeit mit Carmen klappte von Anfang an problemlos. Sie war liebenswert, intelligent und arbeitete zuverlässig und selbstständig. Mit einem warmen Lachen auf den Lippen betrat sie in der Früh das Büro und flutete es mit Sonnenschein. Sie war mit Freude und Hingabe bei der Arbeit. Schon nach kurzer Zeit hatte ich das Gefühl, ich konnte ihr vertrauen. Sie hatte nur eine Schwäche. Carmen hatte ein seltsames Gespür dafür, in unpassenden Momenten Zimmer zu betreten. Vor ein paar Tagen stand sie plötzlich in der Tür zum Chefbüro, als ich gerade mit roten Wangen und weißverschmiertem Gesicht unter dem Schreibtisch des Chefs hervor kroch. Ich hatte sie gar nicht kommen hören, weil ich mich ausschließlich dem Kommen des Chefs gewidmet hatte.

"Oh!", sagte sie nur. "Es ist nicht so, wie du denkst", antwortete ich, richtete mich auf und strich meinen Rock glatt. "Natürlich nicht", meinte sie diesmal. Als wir wieder in meinem Büro waren, setzte sie sich an den Computer und tippte Zahlen in die Excel-Tabelle. "Was ist er eigentlich für dich?", fragte sie ohne aufzuschauen. Ich zuckte die Achseln. Was war er für mich? Chef, Liebhaber, Geliebter, Affäre, Freund, Inspiration, Herausforderer, Reibebaum,... "Ein Geschenk", sagte ich kurz angebunden und Carmen fragte nicht weiter. Wir sprachen überhaupt wenig Privates miteinander, was einerseits daran lag, dass wir genug zu tun hatten, andererseits vielleicht aber auch daran, dass wir einander nach der Situation im Schloss nicht so recht einordnen konnten.

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