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Der etwas andere Feierabend (fm:Bondage, 3063 Wörter)

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Veröffentlicht: Dec 21 2011 Gesehen / Gelesen: 27167 / 20765 [76%] Bewertung Geschichte: 7.91 (47 Stimmen)
Nach einem lauten Arbeitstag sehnte er sich nach Ruhe und Erholung in der Einsamkeit der freien Natur. Er fand weder das Eine noch das Andere; und doch wird er diesen Feierabend nie wieder vergessen.

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Ich sehnte mich so sehr nach Ruhe. Den ganzen Tag über war ich in der Produktionshalle von einer Station zur nächsten gerannt. Überall fauchte Pressluft aus Überdruckventilen, wurde gehämmert und geschraubt. Da bei diesem Lärmpegel eine normale Unterhaltung völlig unmöglich war, musste jedermann sich schreiend unterhalten. Ich bildete da keine Ausnahme. Bei den gewaltigen Abmessungen des Werkes lohnte es sich nicht, das Gelände zu verlassen. Deshalb konnte ich auch in der Mittagspause dem Lärm nicht entfliehen. Als dann schließlich der Feierabend kam fühlte ich mich reif für die Insel. Ich sehnte mich so sehr nach Ruhe, dass ich mich zunächst auf den Weg zu einem abgelegenen Waldstück machte, das mit nur einem kleinen Umweg irgendwie auf meinem Heimweg lag. Irgendwo mitten im Wald wußte ich einen kleinen See. Weitab von irgendwelchen Straßen, oder Wanderwegen war ich an diesem See noch nie einer Menschenseele begegnet und so freute ich mich bereits sehr darauf, dort eine Stunde meines Feierabends zu verbringen. Ich stellte meinen Wagen am Straßenrand ab, überquerte einen Wiesenstreifen und sprang über einen kleinen Bach. In diesen Wald führte kein Weg hinein. Er war Privatbesitz eines Menschen, den in dieser Gegend noch nie jemand gesehen hatte. Niemand kümmerte sich um diesen Wald und so war es nicht weiter verwunderlich, dass man hier die unterschiedlichsten Tiere und Pflanzen vorfinden konnte. Es war angenehm warm heute, eher schon ein bißchen zu warm, aber hier draußen im Wald würde es schon bald etwas kühler werden. Ich war tief in Gedanken versunken. Den Weg bis zum See kannte ich längst auswendig, musste also nicht mehr darüber nachdenken, um ans Ziel zu gelangen. Am See angekommen setzte ich mich zunächst ein paar Minuten auf mein mitgebrachtes Badetuch und genoss die angenehme Ruhe. Allmählich lies auch das Rauschen in meinen Ohren nach, das ich jeden Abend nach Feierabend noch eine ganze Weile hörte. Jetzt konnte ich die Vögel zwitschern und die Grillen zirpen hören. Ich stand auf und ging zum Seeufer. Ein kurzer Griff ins Wasser bewies mir, das dieses angenehm warm war. Diese Einladung, eine Runde zu schwimmen konnte ich einfach nicht ausschlagen. Ich zog mich aus und ging baden. Ich genoss es, hier weitab jeglicher Zivilisation völlig nackt und ungestört baden zu können. Da der See einen Durchmesser von mindestens 100 Metern hatte, konnte ich auch beim Schwimmen gleich ein paar überschüssige Fettröllchen abtrainieren. Nach ca. 1 Stunde kletterte ich aus dem Wasser und legte mich auf mein Badetuch in die Sonne. Es dauerte nicht lange, bis ich eingeschlafen war.

Als ich die Augen aufschlug, wusste ich sofort, dass ich träumte. Nur wenige Meter von mir entfernt stand aufrecht im Gras, unter einem Baum eine bildhübsche, junge Frau mit geschlossenen Augen. Die Beine leicht gespreizt, die Arme nach oben gestreckt und ebenfalls leicht gespreizt - und nackt. Nur allmählich dämmerte mir, dass ja auch ich völlig nackt war. Als ich meine Blöse etwas bedecken wollte machte ich eine weitere Entdeckung. Und jetzt wurde mir schlagartig klar, dass ich doch nicht träumte. Ich war gefesselt. Auch ich stand aufrecht mit gespreizten Beinen und nach oben gestreckten Armen unter einem Baum. Ich legte den Kopf in den Nacken und beäugte meine Fesselung etwas genauer. An jedem Handgelenk war ein Seil befestigt, welches sich stramm gespannt in Richtung Baumwipfel meinen Blicken entzog. Zirka ein Meter über mir, befand sich an jedem Seil eine seltsam aussehende Kugel, deren Sinn ich mir nicht erklären konnte. Ein Blick zu meinen Füßen offenbarte je einen Strick an jedem Fußgelenk, der jeweils mit einem Baum zu meiner Rechten und Linken verbunden war. Die Fesselung saß so stramm, dass ich mich bereits jetzt kaum mehr bewegen konnte. Ich sah erneut zu der jungen Frau mir gegenüber hin und erkannte, dass sie auf die gleiche Art und Weise gefesselt war. Nach wie vor waren ihre Augen geschlossen, woraus ich folgerte, dass sie entweder ebenfalls schlief oder in irgendeiner Form narkotiesiert worden war. Ich unterdrückte meinen ersten Impuls, um Hilfe zu rufen, wusste ich doch genau, dass hier in 10 Jahren niemand herkommen würde, um uns zu helfen. Den einzigen Menschen, den ich hier zu sehen erwarten würde, war unser unbekannter Fesselkünstler.

Ich wusste nicht, wieviel Zeit bereits vergangen war, seit ich hier ankam, aber da die Sonne mittlerweile nur noch ein roter, untergehender Glutball war, mussten es schon ein paar Stunden sein. Meinem hübschen Gegenüber - Maya - hatte ich mittlerweile auch klar gemacht, dass schreien völlig nutzlos wäre und wir unserem unbekannten Aggressor hilflos ausgeliefert wären. Still musterten wir uns eine Weile. Schließlich beklagte sich Maya, dass ihre Fesselung immer strammer würde. Ich hielt dies für Einbildung, ausgelöst von der Anspannung unseres stundenlangen Stehens. Aber bald konnte auch ich nicht mehr

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