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Melanie (fm:Sonstige, 1720 Wörter) [3/3] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Nov 28 2012 Gesehen / Gelesen: 25716 / 21475 [84%] Bewertung Teil: 7.75 (55 Stimmen)
Der dritte Tag bei Melanies Eltern. Ronald ist gefangen in einem bösen Spiel aus dem er nicht mehr entkommen wird

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Der dritte und letzte Tag begann für Ronald mit hämmernden Kopfschmerzen nachdem er kurz vor dem Mittag endlich aus einer Reihe unbarmherziger und böser Träume erwachte. Immer wieder hatte ihn in der vergangenen Nacht Luisas teuflisches und boshaftes Grinsen verfolgt. Die Nacht war so verständlicherweise alles andere als erholsam für ihn gewesen. Sein Kopf dröhnte und tief im Inneren fühlte er sich völlig leer. Welches dämonische Spiel trieb da seine baldige Schwägerin mit ihm? Und vor allem, warum? Er hatte ihr nie etwas getan. Er hat sie auch nie belästigt. Sie hatten ohnehin vor diesem Wochenende kaum Kontakt zu einander gehabt. Er konnte sich beim besten Willen keinen Reim auf ihr Verhalten machen. Aber das schlimmste für Ronald war, dass Luisa ihn so leicht gefangen genommen hatte. Er kann sich ihr einfach nicht entziehen. Sie scheint ihn auf eine nicht zu begreifende Weise zu kontrollieren und zu manipulieren. Sie kennt seine Gedanken und Wünsche. Sie schürt seine Lust und macht sich eine Freude daraus, ihn mit seiner entfachten Begierde allein zu lassen.

Ronald versucht die Dämonen aus seinem Kopf zu vertreiben. Eine kühle Dusche sollte ihn schnellstmöglich auf andere Gedanken bringen. Und überhaupt sollte er sich wieder mehr seiner Liebsten widmen. Denn schließlich ist Melanie der Grund, warum er überhaupt hier ist uns sich dieser anstrengenden Tortur unterzieht. Heute Abend endlich würde er bei seinen zukünftigen Schwiegereltern um Melanies Hand anhalten. Dann wäre dieses anstrengende Wochenende endlich vorbei und all die verwirrenden Gedanken und Träume wären sicher schon bald vergessen. Und das allerwichtigste: Melanie, seine absolute Traumfrau, würde schon in wenigen Monaten seine Ehefrau sein und mit ihm sein ganzes zukünftiges Leben teilen. Aber bei diesem Gedanken zogen sofort wieder dunkle Wolken in seinem Kopf auf. Traumfrau? Kann er das überhaupt noch so sagen? Schließlich war eine ganz andere in den letzten Tagen und Nächten die Frau seiner Träume: Luisa! Sie beherrscht seitdem seine Gedanken, seine Lust und seine Ängste. Ist das nur eine vorübergehende Phase? Wird alles wieder so sein wie vor diesem Wochenende wenn er endlich wieder mit Melanie daheim ist? Und was würde wohl geschehen, wenn Melanie von seinen nächtlichen Erlebnissen erfahren würde? Wird Luisa ihr alles erzählen? Auch, dass er sie am zweiten Abend nicht zufällig entdeckte? Und, dass er unübersehbar Lust auf sie hatte?

Da Ronald gewahr wurde, dass er auch mit hundert kalten Duschen all seine bösen Befürchtungen und Ängste nicht würde abschütteln können, beschloss er Melanie zu suchen. Aber wie am Tag zuvor, fand er das alte Haus seiner Schwiegereltern totenstill und völlig verlassen vor. Nach wie vor hatte er zwar immer noch das unheimliche Gefühl, nicht allein zu sein, aber Gesellschaft oder Zerstreuung fand er in den alten Mauern keine. So zog es Ronald nach draußen in den weitläufigen Garten dieses geheimnisvollen alten Hauses. Überhaupt dieser Garten, er stand im krassen Gegensatz zu dem Heim seiner Schwiegereltern. Jung und lebendig liegt er hinter dem alten Gemäuer. Als wären Sonnenlicht und Freude gesammelt und in den Garten getragen worden, während das Elternhaus seiner zukünftigen Frau rein gar nichts davon abbekommen zu haben scheint. Aber noch ein anderer Zauber scheint auf diesem Garten zu liegen: Er scheint ihn, Ronald, zu locken. Eine Stimme scheint ihn zu rufen. Eine Stimme, die er nicht hören kann. Und dennoch vernimmt er sie klar und deutlich. Ronald ahnt, was ihn erwarten würde. Neugier und unbändige Lust lassen ihn dem sinnlichen Lockruf folgen. Luisas Lockruf, wie er ganz sicher weiß.

Ohne zu wissen, wo er Luisa im Garten suchen soll, lässt sich Ronald von der Stimme in seinem Kopf führen. Er weiß, er braucht Luisa nicht zu suchen. Er wird sie finden. Und sie wird auf ihn warten während sie sich ihrer Lust hingibt. Sie wird weiter mit ihm spielen, wie an den Tagen zuvor. Dieses mysteriöse Spiel, dem er längst verfallen ist und aus dem er keinen Ausweg mehr sieht. Wie sollte dieses Spiel jemals enden? Und wird es überhaupt je enden? Und wann hat es überhaupt begonnen? Attraktiv fand Ronald Melanies Schwester ja schon immer. Und so sehr er ihren Lebensstil offenkundig auch verachtete, mindestens genauso fasziniert war er auch von ihrer frivolen offenherzigen Art. War er vielleicht schon immer in Luisa statt in Melanie verliebt? Ist Melanie nur sein Alibi weil es sich nicht gehört, eine "Schlampe" wie Luisa zu lieben? Liebt er Luisa oder verachtet er sie? Oder liebt er sie weil er sie so sehr verachtet?

Während alle diese Fragen auf Ronald einstürzen, erreicht er die alte Baumgruppe im hintersten Teil des Gartens wo sich sonst kaum jemand hin verirrt. Es sei denn, man sucht seine Ruhe. Oder eben einen geschützten

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