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Nachbarschaftsangelegenheiten (fm:Dreier, 8343 Wörter) [4/4] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: May 30 2013 Gesehen / Gelesen: 19113 / 16361 [86%] Bewertung Teil: 9.45 (78 Stimmen)
Meine Thai-Freundin bekommt im Studentenwohnheim eine Zimmernachbarin, die eine Bekannte von mir ist. Sie verstehen sich gut miteinander - und mit mir... (aus der Serie: Das Praktikumsprotokoll) - enthält die dritte Geschichte, die ich erzähle.

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"Du bist sicher, Du kannst Bett reparieren?" fragte mich Pattalee. "Ja, das bin ich. Ich habe den Schraubenzieher dabei". Seit ich Pattalee, meine thailändische Kommilitonin, zu Semesterbeginn etwas besser "kennengelernt" hatte, hatte ihr Bett unter uns im Studentenwohnheim arg zu leiden gehabt. Heute hatte ich den Schraubenzieher dabei und ich wollte es reparieren, damit es nicht mehr gar so heftig quietschte.

Wir hatten das Bettzeug abgeräumt und hoben nun die Matratze heraus, damit ich mich an die Reparatur machen konnte. Das Studentenwohnheim war fast menschenleer, da das Semester seit wenigen Tagen zu Ende war. "Wann zieht Deine Zimmernachbarin denn ein?", wollte ich von Pattalee wissen. "Oh, ist vorgestern eingezogen", sagte sie, "Habe schon geredet, ist sehr nett. Rede gern mit ihr", berichtete sie weiter. Ich blickte sie etwas verwirrt an, denn sie hatte wieder das Grinsen drauf, was sie sonst nur hatte, wenn sie etwas Schweinisches sagte, aber da kam nichts. Seltsam.

Es war fast Mittag, Mitte Juli und wir hatten heute vor, in die Universitätsbibliothek zu gehen und einige Artikel zu kopieren, die wir zum Lernen für die Prüfung während der Semesterferien benötigten. "Gehe in Küche Mittagessen kochen", sagte sie und entschwand in die Gemeinschaftsküche des Studentenwohnheims, während ich mich der Reparatur ihres Bettes widmete.

Genau genommen mußte sie das Essen nicht mehr wirklich kochen, sondern es nur heiß machen, da sie das "Pad Grapau Gai sai Yodmaprau", wie das scharfe Hühnchen mit Basilikum auf Thai hieß, bereits am Vortag gekocht hatte und wir die Reste vertilgen wollten. Ich zog die lockeren Schrauben nacheinander fest und hörte, wie sie in der Küche klapperte, als die Tür des Nachbarzimmers aufging und ich Schritte in die Küche hörte - ihre neue Zimmernachbarin begab sich also ebenfalls in die Küche.

"Dann werde ich sie ja bald ebenfalls kennen lernen", dachte ich und schraubte weiter an dem Bett herum "Hallo Pattalee", hörte ich ihre Stimme gedämpft aus der Küche, die in der Nähe ihres Zimmers lag, und kurz darauf begannen sie eine lebhafte Unterhaltung, deren Inhalt ich aber nicht mehr hörte. Ich war nun fertig mit der Reparatur des Bettes, schob die Matratze wieder auf und legte die Bettwäsche wieder dahin, wohin sie gehörte. In ihrem Zimmer wurde es wieder gehörig warm, und so begab ich mich in Richtung Küche.

"Du hast "Vulkanischer Liebessklave"?", hörte ich eine irgendwie vertraut klingende weibliche Stimme sagen, die wohl Pattalees neuer Zimmernachbarin gehörte, "Welche Fassung?" sprach sie weiter. "Habe Original. Von Krem", antwortete Pattalee. "Es wurde doch nie nachgewiesen, daß "Vulkanischer Liebessklave" wirklich von Krem ist", merkte ihre Zimmernachbarin an. "Wurde aber auch nie wiederlegt," sagte Pattalee, "Beweise für Krem sind... überzeugend", fuhr sie fort. Die Wortwahl fiel ihr offensichtlich schwer, sie war es nicht gewohnt, auf Deutsch Literatur zu diskutieren, auch wenn es erotische Bücher waren. "Hm, viele Leute halten Iskel für den Autor", warf ihre Zimmernachbarin ein, "aber egal wer der Autor ist, ich mag "Vulkanischer Liebessklave" trotzdem lieber als "Brennende Herzen von Qo'noS", es ist einfach... erotischer. Kannst Du es mir mal leihen?".

"Na, da haben sich ja die Richtigen gefunden", dachte ich, "jetzt hat sie ja eine Gesprächspartnerin über ihre erotischen Bücher", und betrat die Küche. Die neue Mitbewohnerin saß mit dem Rücken zu mir, während Pattalee den Herd abschaltete und den Topf mit dem Essen zum Tisch trug. Ihre neue Nachbarin hatte schwarze Haut und schwarze Haare, die zu vielen etwa fingerlangen Dreadlocks frisiert waren. Pattalee grinste mich an, wieder das Grinsen, welches sie nur bei Schweinereien auflegte.

"Michael, das ist Mwangaza, neue Nachbarin", grinste sie. Mwangaza drehte sich um, und verblüfft sah ich in ein mir wohlbekanntes, schwarzes Gesicht. Mwangaza grinste mich nun ebenfalls an und die Seite ihrer Nase legte sich in Falten, wie immer wenn sie lächelte. "Ist mein Freund Michael", fuhr Pattalee fort. "Schön, Dich wieder zu sehen, Michael", strahlte Mwangaza mich an, während Pattalee das Essen auf den Tisch stellte, sich setzte und ich wohl recht dumm aus der Wäsche guckte. "Oh, ihr euch kennen?", fragte Pattalee scheinheilig, immer noch mit dem gleichen Grinsen auf dem Gesicht. Sie wußte genau, daß ich

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