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Die Nachbarin - Teil 3 (fm:1 auf 1, 3963 Wörter) [3/3] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jun 05 2013 Gesehen / Gelesen: 17124 / 14733 [86%] Bewertung Teil: 9.50 (118 Stimmen)
"Stürze dich kühn in die Fülle des Lebens", sagt Goethe. Und das tun die beiden Nachbarn jetzt auch. Letzter Teil der Geschichte, in dem Fülle und Hülle eine Rolle spielen.

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Sie löst ihren Mund von seinem Schwanz und legt ihren Finger auf die Lippen. "Pscht. Sie befinden sich in meiner Gewalt, vergessen? Sie genießen jetzt einfach. Das werden Sie ja wohl zusammenbringen."

*

Er schließt die Augen. Versucht, nicht zu denken. Erfolglos. Anstatt ihrem Ratschlag zu folgen und einfach zu genießen, fragt er sich, was mit seinem Sperma passieren wird. Wo wird es landen? In Ihrem Mund? Ihren Händen? Ihrer Kehle gar? Müssen solche wichtigen Fragen nicht im Vorfeld besprochen werden? Man kennt sich schließlich kaum. Und was bedeutet ihre Aussage über die Größe seines Schwanzes, die sie sogar Gott anriefen ließ? Zu groß? Oder hatte sie das ironisch gemeint? Ob sie die Stoppeln störten? Im Gesicht und unten rum? Als er die Augen wieder öffnet, begegnen sie ihrem Blick. Sein Schwanz liegt schlaff in ihrer Hand. Sie lächelt, schafft es aber nicht, ihre Enttäuschung zu verbergen. "Mach ich was falsch?", fragt sie.

Er beugt sich zu ihr, bis sein Gesicht so dicht vor ihrem ist, dass der Atem aus ihren Mündern eins wird. "Nein, nein, und nochmals nein. Sie machen alles so was von richtig. Richtiger geht's nicht. Alles ist perfekt. Sie sind perfekt. Und..."

Sie leckt über seine Oberlippe, ein wenig beruhigter durch seine Worte. "Ja? Und?"

"Gott, ich bin so verkorkst. Ich glaube, es müsse noch perfekter sein. Wissen Sie, das hier kommt mir alles wie ein Traum vor. Den ich nur einmal träume. Und da soll, da muss alles stimmen. Alles."

"Perfekter gibt's nicht", sagt sie, "das wird bei Word bestimmt rot unterstrichen. Und ja, vielleicht ist es ein Traum. Aber haben Sie sich schon mal überlegt, dass ich ihn auch träume? Meinen Sie, das hier wäre Alltag für mich? Klar, einmal pro Woche schlüpfe ich in Strumpfhose, Strümpfe und Fickschuhe und lutsche meinen Nachbarn die Schwänze. Übrigens, Ihrer ist wirklich ein Prachtexemplar, wenn ich das bemerken darf."

Er muss unwillkürlich lachen. "Fickschuhe?"

Sie grinst. Dann ist sie mit einem Satz vom Sofa, mit zwei Schritten an seinem Schreibtisch und nimmt dort etwas von der Wand. Sie setzt sich auf seine Oberschenkel und hält ihm das Stück Papier vors Gesicht. "Laut lesen", sagt sie.

Er spürt die Hand, die sich wieder um seinen Schwanz legt und ihn in einer Sekunde hart macht. "Stürze dich kühn in die Fülle des Lebens", zitiert er die Postkarte, die ihm seine Schwester vor Jahren geschickt hat.

Sie legt die Postkarte auf den Couchtisch, gibt ihm einen Kuss mit Zunge und rutscht wieder an seinen Beinen hinab. "Genau. Da hatte Herr Goethe mal einen hellen Moment. Das hier ist die Fülle des Lebens. Und in die stürzen wir uns heute kühn hinein."

Dann verschwindet sein Schwanz in ihrem Mund, ihre Augen lächeln ihn an, und in diesem Augenblick weiß er, dass alles egal ist. Er stellt das Denken ein. Er träumt. Er ist. Plötzlich ist alles so einfach. So einfach wie im Chat. "Finden Sie meinen Schwanz wirklich groß?", keucht er, zum einen, weil ihn die Antwort wirklich interessiert, zum anderen hofft er, mit ein paar Worten seinen Orgasmus herauszögern zu können. Er möchte noch nicht kommen, dafür lutscht sie zu gut, das soll ewig andauern.

Mit einem Schmatzen entlässt sie ihn aus ihrem Mund, wiegt ihn in ihrer Hand, zieht die Vorhaut zurück und legt den Kopf schief. "Der größte, den ich je hatte, keine Frage. Wahrlich ein Prachtexemplar." Sie küsst den Tropfen von der Eichel und schaut ihm in die Augen. "Ich will‘s im Gesicht", sagt sie ohne Vorwarnung.

Genauso gut hätte sie ihn fragen können, ob er sie heiraten wolle. Er wäre nicht minder überrascht gewesen. Hat er sich nicht noch vor fünf Minuten die Spermafrage gestellt? Das hier war das beste Beispiel, dass die Dinge nur dann perfekt werden können, wenn man sie lässt. In Ruhe lässt. Sich entwickeln lässt.

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