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Sechs Tage in Italien (fm:Ehebruch, 4164 Wörter)

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Veröffentlicht: Dec 28 2013 Gesehen / Gelesen: 41833 / 36980 [88%] Bewertung Geschichte: 9.21 (252 Stimmen)
Auf einer Geschäftsreise in Italien treffe ich meine Schwägerin, die mir den Aufenthalt so angenehm wie möglich gestalten möchte.

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© Rene Koenig Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Sechs Tage in Italien

Endlich ist auch der zweite Koffer da. "Hoffentlich komme ich jetzt schnell durch die Passkontrolle", denke ich. Keine Lust auf weitere Verzögerungen. Ich will nur noch in die Wohnung, mich frisch machen und ein bisschen für die kommenden Tage einkaufen. Auch wenn ich nicht vorhabe ausgiebig zu kochen, so sollte ich doch ein paar Nahrungsmittel im Kühlschrank haben.

Ursprünglich hatte ich wenig Lust auf diesen Trip in meine "zweite Heimat" Italien. Da ich aber einen lukrativen Auftrag witterte, entschloss ich mich ein paar Tage als Geschäftsreise für Palermo freizumachen. Gleichzeitig könnte ich in meinem ehemaligen zu Hause, welches inzwischen nur noch als Urlaubsdomizil dient, nach dem Rechten sehen. Selbstverständlich wäre meine Frau, gebürtig aus Süditalien, gern mitgekommen. Nicht in erster Linie um mich zu begleiten, sondern vielmehr um ihre Familie, Eltern sowie zwei jüngere Schwestern, zu besuchen. Leider bekam sie aber so kurzfristig keinen Urlaub, also musste ich alleine los.

Ich spiele in Gedanken schon durch, was ich nach meiner Ankunft zu Hause machen werde, während ich mich in die Schlange des Zolls stelle. Trotz vieler Reisenden geht es schnell voran. Nach wenigen Augenblicken bin ich an der Reihe. Nur mit einem prüfenden Blick, aber ohne weitere Kontrolle winkt mich der Beamte durch. Geschafft.

Ich trete durch die Tür aus Milchglas mit der Aufschrift "Exit" und "Uscita". Obwohl ich fast zwei Jahre nicht mehr hier war, kenne ich mich immer noch bestens aus. "Rechts halten", nehme ich mir vor, schnell an der Menschenmenge vorbei. Direkt in Richtung des Taxistands. Ich greife meine Koffer fester, um noch einen Schritt schneller gehen zu können. Ich beachte die Menschen, die glücklich ihre Angehörigen und Bekannten in die Arme schließen überhaupt nicht, lasse schnelle die kleinen Restaurants und teuren Boutiquen hinter mir. Vor mir sehe ich schon die große Glastür, die aus der Halle des Flughafens führt. Ich drehe mich leicht zur Seite, um mit meiner Schulter die Tür aufzuschieben.

"Raffaele, Raffaele!", höre ich plötzlich eine angenehme weibliche Stimme hinter mir rufen. Leicht irritiert, da ich mir nicht wirklich vorstellen kann gemeint zu sein, zumal ich "Raphael" und nicht "Raffaele" heiße, drehe ich mich um. Ich weiß nicht, was ich erwartet oder womit ich gerechnet habe. Mit meiner Schwägerin aber definitiv nicht! "Wow", meine Gedanken spielen bei dem Anblick dieser Frau verrückt. Sie hat echt was aus sich gemacht.

Vor gut zwei Jahren, als ich Italien verließ, hatte sie sicher 20kg zu viel, kleidete sich konservativer als meine Großmutter und führte daher auch nicht gerade das Leben eines Männer mordenden Vamps. Zumindest optisch hat sie diese Zeit aber definitiv hinter sich gelassen. "Reiß dich zusammen", höre ich eine innere Stimme sagen. "Reiß dich zusammen!" Halb meine Koffer abstellend, halb fallen lassend, versuche ich nicht ganz so dumm auszusehen. Die Schönheit lächelt verzaubernd, kommt auf mich zugelaufen und offensichtlich komme ich gleich in den Genuss einer original-italienischen Begrüßung mit Umarmung sowie Küsschen links und rechts.

"Sarah!", strahle ich über das ganze Gesicht und öffne meine Arme. "Das ist ja eine Überraschung." Tatsächlich umarmt Sarah mich, presst sich leicht an mich und drückt mir links und rechts einen Kuss auf die Wange.

"Ciao bello, come stai? Wie geht es dir?", sprudelt es aus ihr raus. Ich bin so perplex von dieser Situation und so fasziniert von dieser Ausstrahlung, dass ich kein einziges Wort rausbringe.

"Was ist los?", fragt sie lachend. "Erkennst du mich nicht oder warum starrst du so?" Vermutlich blicke ich ziemlich durcheinander drein.

"Doch, doch", stammele ich. "Ich bin nur verdammt überrascht dich hier zu sehen. Und du siehst umwerfend aus."

Und wie sehr sie das tut. Sie trägt ein gelbes, nicht ganz knielanges Sommerkleid mit einem wunderschönen Ausschnitt. Sicher ideal für den italienischen Sommer. Und um die Aufmerksamkeit der Männer zu bekommen,

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