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Rache ist süß Teil 1 (fm:Sonstige, 2947 Wörter)

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Veröffentlicht: Aug 21 2018 Gesehen / Gelesen: 10759 / 7723 [72%] Bewertung Geschichte: 9.22 (49 Stimmen)
Einleitung zu meiner allerersten Geschichte, noch ohne Sex oder Erotik. Zur Handlung: Die junge Verlobte eines Anwalts jobt in einer Bar und gerät so in den Einflussbereich eines fiesen Geschäftsmannes, welcher sich am Anwalt rächen will

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nun auch gefunden. Herr Mario Heinke hier - er weist auf den Mann im Anzug, welcher uns zunickt - hat die Bar gekauft. Er besitzt bereits mehrere Lokale in der Innenstadt, führt diese sehr erfolgreich und er wird auch hier die Bar komplett renovieren, um neue Zielgruppen hierher zu bringen." Ich erstarre.... was heißt das jetzt? Ist das jetzt eine Kündigung? Wenn wir jetzt mein Einkommen auch noch verlieren, heben wir echt ein Problem... ich brauch den Job! Her Fleischer fährt fort "Ich möchte mich sehr für die ausgezeichnete Zusammenarbeit bedanken. Herr Heinke hier ist anwesend, um mit euch anschließend zu besprechen, ob ihr beiden hier weiter - für ihn - arbeiten wollt. Hugo und die anderen Mitarbeiter habe ich schon informiert, sie werden sich woanders eine Stelle suchen." Er atmet einmal tief durch, schaut sich nochmal im Lokal um und sagt mit Wehmut in der Stimme "Ich wünsche euch beiden viel Erfolg und wirklich alles, alles Gute" bevor er auf mich zukommt und mich mit seinen Pranken umarmt und fest drückt... ich bin überrascht, das hat er noch nie gemacht, murmle nur "Ihnen auch, Herr Fleischer, alles Gute" bevor er Brigitte ebenso drückt. Anschließend dreht er sich um und verlässt, ohne sich noch mal umzusehen, das Lokal.

Herr Heinke, welcher bis jetzt im Hintergrund lässig an einem der Tische lehnte, richtet sich nun auf und ergreift das Wort. Er tritt auf wie ein eloquenter, harter, mit allen Wassern gewaschener Geschäftsmann - ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Ahnung, wie skrupellos er wirklich ist. Wie ich später Stück für Stück herausfinden werde, gehören ihm in der Tat bereits mehrere Lokale in der Innenstadt. Allerdings keine Cafés und Bars, sondern hochkarätige Nachtclubs, in denen ganz andere Serviceleistungen als Getränke und vielleicht Toasts angeboten werden. Es gibt auch Gerüchte, dass er noch ganz andere, weniger seriöse Einnahmequellen hat. Es kristallisiert sich auch heraus, dass Herr Fleischer das gewusst haben muss - allerdings war Heinkes Angebot dermaßen höher, dass er es nicht abschlagen konnte.

Er kann es sich leisten, weil er weis, wie gut sein Konzept funktioniert: Er kauft Lokale, renoviert sie aufwendig, seine Zielgruppe sind eindeutig die Reichen der Stadt und er weis genau über deren Bedürfnisse Bescheid und zieht sehr geschickt die Fäden um sie zu befriedigen. Was ich zu dem Zeitpunkt auch noch nicht weiß und er mir auch nicht wirklich signalisiert - er will mich unbedingt in seinem Team. Wenn ich gewusst hätte warum, wäre ich sofort so schnell ich kann davon gelaufen...

"Nun, meine Damen - ich hoffe ich darf Brigitte und Lisa sagen - zuerst mal danke für eure Aufmerksamkeit. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich euch in mein Team aufnehmen darf. Wie euer bisheriger Arbeitgeber schon sagte, ich will dieses Lokal umbauen, neue Zielgruppen erschließen, vor allem betuchtere Zielgruppen die viel mehr Umsätze bringen wie das jetzige Publikum. Deswegen muss ich auch dementsprechend mehr bieten - neben edler Einrichtung gehört auch beste Betreuung und Entertainment dazu."

Ich schlucke, in meinem Kopf rasen die Gedanken hin und her... auf der einen Seite benötige ich den Job dringend, doch... bei der Art wie dieser Kerl Entertainment betont schrillen meine Alarmglocken. Ich räuspere mich und frage "Entertainment? Könnte man sagen, dass sie aus der bar einen Nachtclub machen?"

Er schmunzelt mich an "Schön, dass du fragst, es bestätigt mich darin, dir einen Job anzubieten. Du bist offenbar nicht nur hübsch, sondern auch klug. Genau so Leute brauche ich. Ja, man könnte es als Nachtclub bezeichnen. Aber bitte verwechsle meine Lokale nicht mit den niveaulosen Stripclubs in denen sich die besoffenen Handwerker rumtreiben. Ja, es wird sehr wohl Bühnenshows zu verschiedenen Themen geben, und auch Tänze, sowohl im öffentlichen als auch in privateren Bereichen. Und klar..." er mustert mich von oben nach unten "die Dienstkleidung wird doch ein wenig mehr Haut zeigen. Andererseits wird euer Stundenlohn um 60% höher als bisher sein und - ich kann euch aus Erfahrung versprechen - euer Trinkgeld wird sich vervielfachen."

Ich werde rot, versuche das alles zu verarbeiten, zu bedenken... ich musste vor einem Jahr schon über meine Schatten springen, um in einer Bar zu arbeiten, und jetzt ein Nachtclub? Das geht doch eindeutig zu weit.... "Ich werde sicher nicht tanzen oder gar strippen" bringe ich meine Ablehnung zum Ausdruck. Er nickt ganz ruhig und antwortet "Davon war auch noch keine Rede. Dein Job wäre genau so Kellnerin wie jetzt, wenn auch in ungezwungenerem Umfeld und in anderem Outfit. "Ich kenne dieses Outfit noch nicht, aber es kommt für mich nicht in Frage, mich oben ohne zu zeigen oder gar unten ohne..." Er nickt wieder und antwortet "Ich denke darauf können wir uns einigen. Haben wir einen Deal?" und reicht mir die Hand. Ich starre auf die Hand während sich die Gedanken in meinem Kopf im Kreis jagen. Ein Nachtclub... das geht gar nicht, nein. Aber.. warum? Ich spüre hier auch täglich Blicke in meinem Dekolleté, auf meinem Hintern oder auf meinen Beinen... wäre das wirklich so anders? Wenn das mit dem Einkommen stimmt, wäre das eine gewaltige Erleichterung für Michael und mich. Insgeheim beeinflusst mich vielleicht noch ein Faktor... diese Blicke auf meinem Körper, ich genieße sie schon irgendwie. Schließlich ist es ein Kompliment, ich fühle mich hübsch und begehrenswert. Wie weit würde sich das in einem Nachtclub steigern....? Ich starre sekundenlang auf die Hand, die er mir entgegenstreckt, bevor ich letztendlich mehr oder weniger spontan ohne zu einem wirklichen Entschluss zu kommen die Hand ergreife und somit einschlage. Sein Lächeln wird breiter "Freut mich sehr, Lisa, willkommen im Team" Ich lächle, besser gesagt ich setze ein Lächeln auf. Ich weis nicht, ob die Entscheidung richtig war.

Zu meiner Überraschung zieht er eine lederne Aktentasche unter dem Tisch hervor und legt mir einen offenbar fix und fertig vorbereiteten Vertrag vor. Dann zieht er einen goldenen Stift aus seinem Sakko und legt ihn daneben. Während ich mir ziemlich überrumpelt vorkomme, meldet sich Brigitte zu Wort: "Das hört sich zwar gut an, aber ich muss das noch mit meinem Verlobten besprechen. Wie lange habe ich Zeit, um mich zu entscheiden?" Mist, denke ich mir. So hätte ich argumentieren sollen, aber noch ist es nicht zu spät um das vielleicht auch noch mit Michael zu besprechen. Doch dieser Herr Heinke antwortet ohne zu zögern und ganz sachlich: "Der Termin für die Neueröffnung ist in genau zwei Wochen angesetzt. Die Handwerker stehen bereits in den Startlöchern und ich muss natürlich die Personalplanung so bald wie möglich abschließen. Ich habe Herrn Fleischer versprechen müssen, euch beiden zuerst die Chance zu geben. Wenn du ausschlägst, muss ich morgen damit beginnen anderes Personal zu organisieren." Brigitte versucht zu antworten "Aber..." doch er fällt ihr ins Wort "Ich kann mir Wenn und Aber leider nicht leisten, Brigitte" worauf Brigitte nickt und sich wegdreht - ich kenne sie, sie hat sicher Tränen in den Augen. Sie lässt noch ein sehr kühles "Danke" hören und verschwindet im Personalraum, um sich umzuziehen.

Herrn Heinkes Mimik verwandelt sich in einem Sekundenbruchteil von dem des knallharten Geschäftsmannes zu einem freundlichen Lächeln, als er sich mir zuwendet. Ich beginne zu ahnen, wie abgebrüht er ist, aber er erwartet offensichtlich, dass ich gleich unterschreibe, Ich überfliege den Vertrag... meine Daten stimmen genau, er muss Einblick in die Bücher gehabt haben. Auch sonst dürfte alles in Ordnung sein, ein normaler Dienstvertrag. Natürlich ist bei so Verträgen viel kleingedrucktes Kauderwelsch dabei, aber mir fällt nichts auf, was ich beanstanden könnte. Außerdem... die Sache mit Brigitte lenkt mich ab. Sie war mir eine sehr gute Kollegin, die ich als solche ungerne verlieren möchte und.. ich weiß, sie braucht den Job auch. Also lege ich den Stift zur Seite, schaue diesem Herrn Heinke in die Augen, halte diesmal seinen blick stand: "Okay, ich werde sofort unterschreiben, aber ich habe eine Bedingung." Ich versuche so selbstsicher wie möglich zu klingen. Er zieht überrascht eine Augenbraue hoch "und die wäre...?" Ich antworte: "Bitte geben sie Brigitte bis morgen Mittag Zeit, um das mit dem Job noch mit ihrem Freund zu besprechen. Ich kenne die beiden gut, sie entscheiden alles gemeinsam, und ich weiß, sie ist eine ausgezeichnete Mitarbeiterin und Kollegin"

Er schaut mir mehrere Sekunden lang einfach in die Augen, ich habe schon Angst, dass ich zu hoch gepokert habe und diese Chance verbockt habe, als sich plötzlich seine Gesichtszüge entspannen und er einfach nickt. Er nimmt den Stift und reicht ihn mir mit den Worten "Einverstanden, bis morgen 12 Uhr" und macht mir zugleich klar, dass ich jetzt zu unterschreiben habe. Ich nehme den Stift, bemerke dass mein Puls rast, als ich die Unterschrift darunter setze. Er lächelt, lässt den Vertrag in seiner Aktentasche verschwinden und verspricht mir, mir bei der Eröffnung eine Kopie auszuhändigen.

Brigitte ist überglücklich, als ich ihr anschließend davon erzähle, sie heult immer noch und drückt mich ganz fest. Das gibt mir irgendwie die Gewissheit, doch richtig gehandelt zu haben. Zumindest bis ich zuhause bin.... ich sitze, in meinem Schlabber-T-Shirt und in eine Decke gewickelt, mit dem Rücken an Michi gekuschelt bei einem Glas Rotwein und erzähle ihm vom heutigem Tag. Er ist ein guter und verständnisvoller Zuhörer, stellt manchmal Zwischenfragen, und er steht wie immer bei meinen Entscheidungen voll hinter mir, obwohl es sicher auch für ihn gewöhnungsbedürftig ist, wenn seine Verlobte in einem Nachtclub arbeitet. Er vertraut mir und ich liebe ihn dafür.

"Wie heißt noch mal dieser neue Besitzer" hinterfragt er, ich antworte "Oh, ich glaube das habe ich noch nicht erwähnt. Sein Name ist Heinke." Plötzlich kann ich spüren, wie Michael hinter mir erstarrt, ich wende mich um und sehe ihn an "Was ist, kennst du ihn?" Er antwortet "Doch nicht etwa Mario Heinke, oder?" ich nicke aber "Doch, genau, Mario Heinke. Wieso, was ist mit ihm?" Ich merke, dass er blass wird, seine Reaktion und sein ganzer Ausdruck machen mir Angst. "Michi, sag mir, was los ist. Was ist mit diesem Heinke?"

Er nimmt sein Weinglas, trinkt es auf einen Zug fast aus und starrt in das Glas, als er zu erzählen beginnt: "Ich hatte mal vor Gericht mit diesem Heinke zu tun. Er gilt als der Boss vom Rotlichtviertel und aus den Ermittlungen damals ging hervor, dass er in verschiedene Geschäfte zumindest verstrickt ist, darunter auch eindeutig illegale. Drogenhandel, Prostitution, er scheint sogar Pornos zu produzieren, um nur ein paar davon zu nennen. Das Problem ist, in seinen Clubs gehen die Reichen und Mächtigen der Stadt aus und ein, niemand kann ihm was beweisen, alle Anschuldigungen scheinen irgendwie im Sand zu verlaufen. Damals in dem Prozess ging es um den Kauf einer Immobilie im Nobelviertel, ich vertrat den Besitzer. Da dieser nicht verkaufen wollte, passierten plötzlich unerklärliche Unfälle. Da war ein Autounfall seiner Frau, sie lag eine Woche auf der Intensivstation, ein Brand in seinem Wohnhaus, sein Bruder wurde in einem Lokal verprügelt usw.

Offiziell alles Zufälle, doch der Besitzer sagte aus, dass Heinke ihm die Vorfälle sogar angekündigt hatte. Jedenfalls waren wir kurz davor, den Prozess zu verlieren. Die Prozesskosten bzw. vor allem die Kosten des Staranwalts der Gegenseite hätten meinen Klienten in den Ruin getrieben, er hätte verkaufen müssen. Es war damals einer meiner ersten Prozesse, ich wollte auf keinen Fall aufgeben und ich griff zu... na ja... ungewöhnlichen Mitteln. Ich aß "zufällig" im selben Nobellokal wie er zu Abend und sorgte dafür, dass wir uns im Waschraum vor der Toilette über den Weg liefen. Ich verwickelte ihn in ein Gespräch über den Prozess und provozierte ihn immer wieder, bis er mir drohte, dass mir ebensolche Unfälle passieren werden wie meinen Klienten. Was er nicht wusste war, dass das Treffen kein Zufall war und dass ich das Gespräch mit einem in der Lüftung versteckten Rekorder aufzeichnete.

Jedenfalls konnte ich diesen Beweis vor Gericht nicht verwenden, allerdings hätte das den Ruf des Gentleman natürlich gewaltig beschädigt und seine Geschäfte beeinflusst. Also konnten wir uns auf einen Deal einigen, das Verfahren wurde beendet, die Gegenseite übernahm die Gerichtskosten, und mein Klient besitzt die Immobilie bis heute. Heinke gratulierte mir sogar zu dem Erfolg... seine Worte waren freundlich, aber seine Augen sagten, man sieht sich immer zweimal..."

Mir wird klar, dass ich einen schweren Fehler gemacht habe... ich schaue ihn an und frage "Das... ich hatte keine Ahnung. Aber... ich trau dem Kerl das voll und ganz zu. Wie komme ich da raus, was können wir tun?" Michi senkt den Blick, schüttelt den Kopf "Ich kann den Vertrag leider noch nicht durchsehen, aber ich fürchte das ändert sowieso nichts. Er beschäftigt ausgezeichnete Anwälte, jeder seiner Verträge ist absolut wasserdicht und lässt kein Schlupfloch. Ich fürchte du musst den Job antreten - allerdings eines müssen wir beachten: egal was passiert, dieser Heinke darf niemals erfahren, dass du meine Verlobte bist. Wenn ich dich abhole, werde ich nicht wie üblich ins Lokal kommen, und falls es sich nicht vermeiden lässt, müssen wir unbedingt so tun, als würden wir uns nicht kennen. Sonst wird er dich verwenden, um sich an mir zu rächen. Ist das klar?" Ich nicke... wir beide ahnen nicht, dass Heinke eigene Detektive beschäftigt, die jeden potentiellen Mitarbeiter genau durchleuchten... er wusste schon genau über uns Bescheid, bevor er den Club kaufte....

Fortsetzung folgt



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