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Erste Erfahrungen ... - Kapitel 6 - Thomas - Erste Versuche (fm:Das Erste Mal, 2175 Wörter) [6/18] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Oct 02 2020 Gesehen / Gelesen: 11686 / 8646 [74%] Bewertung Teil: 9.25 (20 Stimmen)
Und ein weiterer Protagonist betritt die Bühne ...

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© tommynorden Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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"So schnell? Glaub ich nicht", meinte Günter.

"Wer weiß, vielleicht hat er ja eine Geheimwaffe, dass die Damen ihm hörig sind ...", vermutete Bernd.

"Ach was", unterbrach Thorsten, "... der kocht auch nur mit Wasser."

"Vielleicht wollen sie auch nur in Ruhe miteinander reden ...", mutmaßte Günter.

"Würde ich auch vermuten", meinte Christof dazu, der bisher nur staunend wie wir alle dagestanden hatte.

"Warten wir ab, bis er wieder zurückkommt", schlug Günter vor und alle stimmten zu.

Aber Markus kam nicht so schnell zurück ...

*

"Mensch, wie lange bleibt der denn weg?"

Die Frage beschäftigte nicht nur Thorsten, sondern uns alle. Mittlerweile war über eine Stunde vergangen, und wir fragten uns ernsthaft, ob Markus heute Abend überhaupt noch zurückkommen würde.

"Keine Ahnung, vielleicht ...", begann Günter und wurde dann von einem kräftigen Pieps Geräusch unterbrochen.

"Scheiße, mein Alarmmelder", setzte ich an und holte das Gerät aus meiner Hosentasche.

"Was ist los, Thomas?"

Rasch drückte ich den Bestätigungsknopf und lauschte dann mit dem Ohr an dem kleinen Lautsprecher.

"Alarm für Florian Emmendingen 16. Alarm für Florian Emmendingen 16 ..." hörte ich die Stimme der Leitwarte deutlich.

"Verdammt, Feueralarm!", klärte ich meine Kameraden auf. "Ich muss weg! Kommst du, Bernd?"

"Okay, wir berichten euch, was es weiter gibt ...", versprach Günter Bernd und mir, als wir gemeinsam aufsprangen und dann rasch die Discoveranstaltung in der alten Turnhalle verließen.

"Hoffentlich nur ein Fehlalarm und wir sind in ein paar Minuten zurück."

"Hoffentlich", gab ich zurück und gemeinsam rannten wir die wenigen hundert Meter zum Feuerwehrmagazin.

Leider war es doch kein Fehlalarm, denn fast zeitgleich trafen auch schon andere Feuerwehrkameraden ein. So schnell es ging schlüpften wir in unsere Monturen und besetzten dann, manche nur teilweise angezogen die Fahrzeuge. Mit Sirene und Blaulicht fuhren die ersten drei Fahrzeuge fast zeitgleich los. Im Wagen vervollständigten wir unsere Ausrüstung und Monturen. Der Helm wurde als Letztes aufgesetzt.

"Florian Emmendingen von Florian Emmendingen 16 kommen." Unser Bereitschaftsführer meldete sich bei der Leitstelle an.

"Florian Emmendingen hört!"

"Florian Emmendingen 16 mit drei Fahrzeugen unterwegs zum Brandherd. Frage: Sind weitere aktuelle Nachrichten verfügbar?"

"Negativ, Florian Emmendingen 16. Nach letzten Informationen scheint es nur ein Heuschober zu sein. Polizei müsste auch gleich vor Ort eintreffen."

"Richtig, Florian Emmendingen, die Polizei holt uns eben ein."

Tatsächlich bemerkten wir, dass ein Fahrzeug der Polizei jetzt auch hinten mitfuhr. Allerdings machte unsere eigene Sirene einen solchen Lärm, dass wir andere Sirenen gar nicht hören konnten.

Fast ohne abzubremsen bogen wir nun in den kleinen Wirtschaftsweg ein, der uns zum Aussiedlerhof führte. Schon von weitem sah man deutliche Rauchspuren. Also bestimmt kein Fehlalarm heute. Dass weder Bernd noch ich heute noch mal zur Disko kommen würden, was uns sofort klar. Je nachdem, wie der Brand verlief, konnte es schon ein paar Stunden dauern, ehe wir abgelöst wurden oder abziehen konnten.

Und kaum waren wir am Brandherd angekommen, begann auch schon die jahrelang geübte Routine. Ein Angriffstrupp holte die ersten Informationen ein, während wir schon Rohre zusammensteckten und Schläuche ausrollten und ebenfalls zusammensteckten. Jeder kannte seine Rolle genau und führte sie ohne Rückfragen nach Anweisungen der Truppführer durch. Alles schien nur Sekunden zu dauern, so schnell kam es mir vor und doch verging die Zeit rasend schnell. Kamen wir noch mit Beginn der Dunkelheit am Hof an, so wurde es schnell ganz dunkel, sodass wir alle verfügbaren Scheinwerfer zusätzlich aufstellen mussten, um den Brandherd ausreichend auszuleuchten.

Glücklicherweise war nur der alte Stadel in Brand geraten. Menschen oder Tiere waren nicht in unmittelbarer Gefahr. Die Brandursache war noch unklar, aber ein Übergreifen auf Scheune und Stadel konnte problemlos vermieden werden.

Lediglich der Stadel selbst war nicht mehr zu retten ...

*

Verschwitzt und müde zogen wir unsere Monturen im Magazin aus. Tatsächlich konnten wir schon nach knapp vier Stunden abrücken. Nur eine Brandwache blieb noch die restliche Nacht über auf dem Aussiedlerhof.

"Und?", fragte mich Bernd, "Was meinst du?"

"Was?", fragte ich zurück.

"Na, die Brandursache?"

"Ach so ... keine Ahnung! Vielleicht Brandstiftung?"

"Meinst du? Klaus meint eher, es war der uralte Verteilerkasten."

"Kurzschluss?"

"Könnte sein ..."

"Ist mir jetzt egal. Ich bin müde. Ich dusch jetzt noch schnell und marschier" dann ab nach Hause"

"Hast recht, ich auch."

Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zur Dusche und Minuten später trafen wir uns im Umkleideraum wieder.

"Und? Was meinst du, was Markus wohl mit Franziska gemacht hat, hä?"

"Keine Ahnung, aber vermutlich war es deutlich besser, als unsere Abendbeschäftigung, was Thomas?"

Dass dem tatsächlich so war, konnten wir schon ein paar Tage später exakt beobachten. Tatsächlich ging Franziska jetzt ganz offen mit Markus und bald tauschten sie auch erste Küsse ganz offen aus.

Mann, waren wir alle neidisch.

*

"Und ich sag dir, wir alle sind dann wirklich auch auf die Jagd gegangen", behauptete Thorsten und sah Bernd und mich triumphierend an. "Ich habe mir übrigens die kleine Anja aus der Parallelklasse geschnappt. Ehrlich!"

Thorsten hatte uns auf den neusten Stand gebracht und uns verraten, was wir beiden Jungs von der Feuerwehr an dem Abend in der Disco noch verpasst haben.

"Und Günter meint sogar, dass Markus Franziska noch am gleichen Abend flachgelegt hat."

"Echt jetzt?", staunte Bernd, während ich es nicht so recht glauben konnte.

"Echt!", bestätigte Thorsten, "Günter sagte doch, dass Markus immer zwei Pariser in der Tasche hätte."

"Ja und?"

"Am Abend, als er zurückkam, hatte er keine mehr!"

"Boah! Was für eine Show! Legt der echt die Franziska flach ..."

"Wenn es denn stimmt ...", bestätigte Thorsten, "Aber schaut euch die beiden doch an. Da hat es wohl mächtig gefunkt, oder? So wie Franziska ihn anhimmelt ..."

"Verdammt, was kann der, was wir nicht können?", rief Bernd scheinbar verärgert.

"Weiß ich nicht!", erwiderte ich. "Ich sehe nur, dass er sich die heißeste Braut der Schule geschnappt hat."

Dem konnte keiner wirklich widersprechen, denn dass die beiden miteinander gingen, war offensichtlich. Allerdings sahen wir sie auch nur selten, denn meist waren sie wohl eher für sich allein.

"Du glaubst nicht, wie neidisch ich bin", behauptete Bernd. "Wir rennen uns die Hacken ab und der holt sich eine Braut nach der anderen ab. Scheiße, ich will endlich auch mal Erfahrungen sammeln."

"Beruhig dich, Kumpel!", tröstete Thorsten. Bei der nächsten Disco seid ihr dabei und dann wird es hoffentlich keinen Alarm geben. Dann werdet ihr auch eure Erfahrungen machen."

"Meinst du?", fragte ich hoffnungsvoll.

"Schau mich an. Ich habe bestimmt noch keine großen Erfahrungen, aber mit Anja könnte vielleicht was laufen ..."

"Echt?"

"Ja! Wir haben uns für die nächste Disco verabredet. Dann will sie nur mit mir tanzen."

"Wow! Hat sie das gesagt?"

"Jupp, Kumpel, hat sie!"

Das ich jetzt auch auf Thorsten neidisch war, brauche ich wohl nicht extra zu betonen, oder?

*

Bei der nächsten Discoveranstaltung war unsere Clique ziemlich klein geworden. Die meisten anderen Jungs hatten sich schnell mit ihren Tanzpartnerinnen getroffen und belagerten entweder die Tanzfläche oder hockten mit ihren "Freundinnen" zusammen.

Lediglich Günter, Bernd und Christian saßen mit mir an unserem üblichen Tisch und konnten nur gekünstelt lächeln, wenn einer der Kameraden seine "Braut" an uns vorbeiführte auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen zum "Reden".

Und tatsächlich hatten wir auch schon mehrere Freunde gesehen, die jetzt offen Händchenhaltend mit ihren Mädchen rumliefen, oder gar einen ersten Kuss austauschten.

"Und die haben die alle einfach nur zum Tanzen aufgefordert?", fragte ich wohl zum wiederholten Male.

"Genauso, wie Markus es vorgemacht hat.", bestätigte Günter.

"Und wo ist deine Braut, Günter?", wollte Christian wissen.

"Ich hatte bisher Pech. Bei mir hat noch keine angebissen. Aber ich werde gleich mal schauen, wer heute so alles da ist, oder wen ich auffordern werde", erklärte er etwas großspurig, so wie es eben seine Art war. "Also, Jungs, macht's gut ..."

"Ich werde es auch versuchen!", sagte dann Christian. "Vielleicht habe ich ja auch Glück."

Als er dann auch noch abzog, um sein Glück zu versuchen, saß ich schließlich allein an dem großen Tisch. Wenn ich da nicht sitzen bleiben wollte, wie bestellt und nicht abgeholt, blieb auch mir nichts anderes übrig, als es zu versuchen.

Rasch holte ich mir noch mal alle Tipps, die Markus gegeben hatte aus dem Gedächtnis und stand auf.

Ein erstes Mädchen aus der Parallelklasse lehnte meine Aufforderung allerdings ab, weil sie auf ihren Freund wartete. Glücklicherweise erinnerte ich mich an Markus Vorgehensweise und sprach ihre Nachbarin an. Sie war zwar nicht unbedingt die Schönste im Land, aber sah doch ganz nett aus.

Tatsächlich überließ sie mir breitwillig ihre Hand, als ich sie auf die Tanzfläche führte.

Bald hatte ich auch erfahren, dass sie Heike hieß und etwas älter als ich war. Sie schmiegte sich tatsächlich eng an mich, als dann die langsamen Runden kamen.

Dass Markus Tipps so reibungslos funktionierten, hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht. Und Heike leistete auch keinen Widerstand, als ich sie dann zu einem Getränk einlud. Mit ihr konnte man sich wirklich nett unterhalten und langsam taute ich mehr und mehr auf. Doch dann kam prompt eine heftige Abkühlung.

"Ich muss jetzt leider gehen, Thomas, denn mein Freund müsste gleich kommen. Danke für die Einladung!"

Tatsächlich gab sie mir sogar noch ein kleines Küsschen auf die Backe, was ich gar nicht richtig realisierte, da ich tief enttäuscht war.

Ohne ein weiteres Wort stand Heike auf und verließ mich.

Die erste Runde war also ein Fehlschlag.

Meine nächste Kandidatin ließ sich zwar auch gerne auf die Tanzfläche führen, aber als dann die Schmusemusik begann, wollte sie zurück zu ihren Freundinnen.

Also war auch die zweite Runde ein Fehlschlag.

Etwas frustriert saß ich allein an dem großen Tisch und konnte nur aus der Ferne ansehen, wie sich meine Kumpels bestens amüsierten. Auch von ihnen hatte wohl nicht jeder sofort einen Treffer gelandet, aber die meisten tanzten doch viel und lachten oder schwoften mit den Mädchen ihrer Wahl.

Irgendwie kam ich mir überflüssig vor und hatte auch keine Lust, es weiter zu probieren. Frustriert ging ich nach Hause, wo mich meine Mutter immerhin mit einer kleinen Überraschung empfing.

"Jetzt schon zurück, Thomas? Kenn ich ja gar nicht von dir. Ach übrigens, da ist noch ein Brief von der Feuerwehr für dich gekommen. Ich habe ihn dir aufs Bett gelegt."

Ich bedankte mich artig, wünschte noch eine gute Nacht und verschwand in meinem Zimmer. Der Brief war allerdings höchst erfreulich. Er enthielt eine Einladung zu einem Lehrgang an der Feuerwehrschule. Darauf gehofft hatte ich zwar schon, aber bisher nicht damit gerechnet.



Teil 6 von 18 Teilen.
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