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Lebensbrüche (fm:Dominante Frau, 1223 Wörter) [1/7] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jan 17 2021 Gesehen / Gelesen: 17747 / 13912 [78%] Bewertung Teil: 8.60 (50 Stimmen)
Ich treffe eine alte Bekannte, die noch eine Rechnung mit mir offen hat.

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Lebensbrüche

Wir kannten uns von der Arbeit, Fabienne und ich. Wir hatten ein sehr gutes Verhältnis während all der Jahre. Dann kam der erste Bruch: auf einmal wollte sie mehr. Ich wies sie überrascht zurück. Kurz darauf hat sie gekündigt und das Unternehmen verlassen. Der Kontakt brach ab. Sämtliche Versuche meinerseits, die Freundschaft zu retten und zu erhalten, hat sie konsequent ignoriert. Darüber sind Jahre vergangen.

Bis ich sie eines Tages zufällig in der Stadt getroffen habe. Sie reagierte reserviert, hat sich aber zu einem Kaffee überreden lassen. Holprig sind wir ins Gespräch gekommen. Beim Abschied haben wir uns locker für ein weiteres Treffen verabredet und sind wieder unserer Wege gegangen. Mir ist das Wiedersehen in die Knochen gefahren. Sie war attraktiver denn je und meine Selbstvorwürfe, vor Jahren eine Gelegenheit fahren gelassen zu haben, waren urplötzlich wieder präsent.

Eine Woche habe ich es ausgehalten, bis ich ihr eine Nachricht geschrieben habe. Aber, keine Reaktion. Es war die gleiche Situation wie damals, als sie die Firma verlassen hatte. Drei Tage später kam die nicht mehr erwartete Textnachricht: "Heute 20 Uhr Bar Rouge!" Perplex starrte ich auf mein mobile. Das war jetzt nicht unbedingt die Art und Form einer Rückmeldung, wie ich sie erwartet hatte. Aber gut, ein Treffen ist ein Treffen und natürlich würde ich pünktlich in der Bar sein.

Es war unter der Woche. In der Bar war mässiger Betrieb. Ich sitze an der Bar, schaue auf die Uhr. Inzwischen ist es 20.30 Uhr. Welche Spielchen treibt sie hier mit mir, denke ich. In dem Augenblick nähert sich eine Person von links hinten, und setzt sich auf den Hocker neben mir. Es ist Fabienne. Unwillkürlich ziehe ich die Luft scharf ein und reisse die Augen auf. So hatte ich sie noch nie gesehen! Die langen schwarzen Haare zu einem strengen Knoten hochgesteckt, einzelne Strähnen fallen ihr ins Gesicht. Die Augen so geschminkt, dass sie mandelförmig wirken. Lange Wimpern. Blutroter Lippenstift konturiert ihre perfekt geschwungenen Lippen. Die weisse Bluse, mit dem grossen Kragen, dem weit geöffneten Dekolleté, eng am Körper anliegend und ihre phantastischen Formen gekonnt betonend. Um den Hals ein schmales, schwarzes, eng anliegendes Halsband aus kunstvoll gestanztem Metall. "Hallo. Es zieht, mein Freund. Du solltest den Mund langsam wieder zumachen!" begrüsst sie mich mit einem spöttischen Lächeln. Ich erwache aus meiner Starre. Wir verbringen einen anregenden, gut gelaunten Abend und verabschieden uns vor der Bar. Sie steigt in ein Taxi und fährt davon. Trotz der lockeren Atmosphäre habe ich mich nicht getraut eine Fortsetzung des Abends an einem anderen Ort anzuregen. Habe ich schon wieder eine Gelegenheit verpasst? Stehe ich mir schon wieder selbst im Weg? Ich kenne sie seit Anbeginn als eine selbstbewusste Frau, aber die Dominanz, die sie heute an den Tag gelegt hat, schüchtert mich ein. Und erregt mich zugleich.

Wieder traue ich mich nicht sie anzurufen oder anzuschreiben. Dabei hat sie meine Gedanken inzwischen vollständig besetzt. Mich auf irgend etwas anderes als auf sie zu konzentrieren fällt mir inzwischen schwer. Wie soll ich damit umgehen? Ich kann doch nicht weiterhin davor zurückschrecken auf sie zuzugehen? Es ist die Art, die sie an den Tag legt. Dieses dominante Auftreten, verbunden mit Reserviertheit zieht mich magisch an und lässt mich gleichzeitig zögern.

"Hi, wie geht es Dir?" schreibe ich nach ein paar weiteren Tagen während der Mittagspause. Kaum ist die Message raus, denke ich: wie blöd! Ein Schüler macht es besser! So wird das nie was! Abends, frustriert auf der Couch liegend und durch die Programme zappend, vermeldet das mobile eine einkommende Nachricht: "Freitag, 20 Uhr bei mir!" Mein Herzschlag beschleunigt sich umgehend. Was ist das schon wieder? So berauschend sind die beiden letzten Treffen wahrlich nicht verlaufen, als dass ich so eine Einladung erwartet hätte. Ich kann mich des Gefühls nicht erwehren manipuliert zu werden. Sie spielt mit mir, oder?

Freitagabend 20 Uhr. Ich habe noch Blumen gekauft und stehe mit erhöhtem Pulsschlag an ihrer Tür und klingle. Gefühlt vergeht eine Ewigkeit bis sich die Tür öffnet. Meinen peinlichen Auftritt beim letzten Mal vor Augen, habe ich mir geschworen mich nicht wieder überraschen zu lassen und sie anzustarren. Die guten Vorsätze brechen in Sekundenbruchteilen in sich zusammen. Vor mir steht der dunkle Traum eines jeden Mannes: in

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