300 Euro (Teil 15 von 20) (fm:1 auf 1, 1651 Wörter) [15/20] alle Teile anzeigen | ||
Autor: grauhaariger | ||
Veröffentlicht: May 24 2021 | Gesehen / Gelesen: 6451 / 5787 [90%] | Bewertung Teil: 9.10 (31 Stimmen) |
Danas Zusammenbruch. |
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300 Euro Teil 15 von 20
Meine Gespräche waren gut verlaufen und das Ende abzusehen. Mein Blick auf die Uhr sagte mir 12:10 Uhr. Meine Gedanken hingen kurz bei meiner Frau. Dominik und Dana sollten die Anstalt inzwischen wieder verlassen haben. In diesem Moment meldete sich mein Mobiltelefon. "Dominik". Was will der denn jetzt von mir? Hektisch berichtete er: "Mama! Der Notarzt ist schon da und die bringen sie jetzt ins Krankenhaus. Ich muss...". Aufgelegt.
Ich schluckte. "Sorry, five minutes!" bat ich meine Gesprächspartner und verlies den Raum. Okay, ordnete ich meine Gedanken. Wenn die jetzt auf dem Weg in die Klinik sind, bekomme ich sowieso keine Auskunft. Mir war schlecht. Was könnte passiert sein? Dominik saß sicher mit im Rettungswagen. Dana - schei..e, ich hätte sie nicht fahren lassen dürfen! Ich musste da hin! Sofort.
Ich erklärte meinen Gesprächspartnern, dass es meiner Frau nicht gut ginge. Wir kamen überein, am Montag die letzten Feinheiten in einer Telefonkonferenz zu besprechen. Die grundlegenden Dinge, wo es um viel Geld ging, waren ja bereits fixiert. Ich bedankte mich für das Verständnis jedes Einzelnen und verabschiedete mich.
Eine knappe halbe Stunde später erreichte mich ein weiterer Anruf von Dominik. "Mama ist in der Notaufnahme. Die haben mir nur gesagt, dass sie sich um sie kümmern. Kommst Du?"
Ich versicherte ihm, bereits auf dem Weg zu sein. Er nannte mir auch die Klinik, in die sie sie gebracht hatten. Dann bekam ich einen Arzt ans Telefon. "Ihre Frau ist stabil. Melika geht es gut, soll ich Ihnen sagen und ihr Sohn darf gleich zu ihr! Fahren Sie langsam! Ach, da fällt mir noch ein: Ihre Frau möchte gerne einen Spezi!"
"Puuuuh!" Große Anspannung viel von mir ab. Natürlich war es tragisch, dass meine Liebe in der Klinik lag. Aber es bestand offenbar keine allzu große Gefahr, wenn man der Aussage des Arztes Glauben schenken darf!
*****
"Die haben Mama gerade noch einmal zu einer Untersuchung rausgeschoben!" Mit diesen Worten empfing mich unser Sohn bei meinem Eintreffen auf der Station in der Klinik. Ich nahm ihn in den Arm. Normalerweise lässt er sowas nicht gerne zu. Aber man konnte ihm ansehen, wie sehr ihn die Situation mitgenommen hatte. Vor allem die Sorge um seine Mutter.
"Wir waren bei meinem Vater," begann er zu erzählen. "Erst war alles ganz easy. Er hat sich sogar gefreut, dass es mir und meiner Mutter bei Dir so gut geht. Auch dass Mama so eine Kugel hat..."
"Sie fingen dann an, sich gegenseitig Vorwürfe zu machen. Ich habe gesagt, sie sollen aufhören!"
Dominik pustete kurz. "Dann," er schaute mich irgendwie fragend an, "Mama hat mich in den Arm genommen und was von Entschuldigung gesagt." Dominik spielte unsicher mit seinen Händen. "Mein Vater saß da wie ein Häufchen Elend."
Er nahm einen Schluck aus der Wasserflasche, die ich mitgebracht hatte. Wenn meiner Liebsten ein Spezi so wichtig ist, bekommt sie ihn auch! Und bei dieser Gelegenheit habe ich auch ein paar kleine Flaschen Wasser erstanden.
"Ich kann Dir nicht helfen, hat Mama dann zu meinem Vater gesagt;" erzählte Dominik weiter. Dann sind wir gegangen. "Er hat uns nachgerufen, wir sollten doch bleiben. Aber Mama hat mich hinausgezogen."
Ganz schön heftig; dachte ich mir und lobte ihn für das konsequente und schnelle handeln, als Dana zusammengebrochen war. "Wir wollten zur U-Bahn und standen schon an den Treppen, als Mama sich zu mir drehte. Sie ist einfach zusammengesackt. Ich glaub, ich konnte den Sturz ein wenig abfangen! Aber wenn sie die Treppen runter..." Dominik kämpfte mit den Tränen.
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