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Krieg und Liebe - Die ostafrikanische Plantage der Gräfin (fm:Romantisch, 16394 Wörter)

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Veröffentlicht: Dec 17 2023 Gesehen / Gelesen: 9617 / 8059 [84%] Bewertung Geschichte: 9.79 (106 Stimmen)
Gräfin von Cleve und ihre Schwester(n) kämpfen sich und ihre Plantage am Tanganjikasee durch den ersten Weltkrieg

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erreichbar war. Somit gab es ab dem Beginn der trockeneren Jahreszeit im Mai 1914 einen erheblichen Anstieg an Besuchern, die entweder aus dem erweiterten Familien- und Freundeskreis der beiden Schwestern herrührten oder den Empfehlungen der Mund-zu-Mund-Propaganda in den deutschen, österreichischen und anderen europäischen Salons folgte. Insbesondere die österreichische Baronesse von Schmetternitz hatte ihre ostafrikanischen Erfahrungen in ihrem Wiener Freundeskreis hinter vorgehaltener Hand anschaulich und verführerisch beschrieben. Ein Jahr zuvor verwitwet war sie im Mai 1914 erneut zu Besuch bei Gerhild und Rose eingetroffen und hatte in ihrer Begleitung ihren neuen, deutlich jüngeren Liebhaber, Freiherr Ferdinand von Griefen; der gerade einmal vierundzwanzigjährige Mann war Reserveoffizier in dem sehr bekannten k.u.k.-Infanterieregiment "Hoch- und Deutschmeister" Nr. 4 und von 'Beruf' Erbe eines bedeutenden Eisen- und Metallgießereiunternehmens, das primär die k.u.k.-Armee belieferte. In ihrer Reisebegleitung kam das dreißigjährige Ehepaar Karl und Elisabeth Bräunlingen nach Kigoma, die familiär zu einer Wiener Privatbank gehörten, aber ebenfalls in Waffen- und Munitionsproduktion tätig war. Die Reisegruppe hatte sich Anfang April in Genua auf eine sechsmonatige Afrikareise eingeschifft, ihre geplante Reiseroute sollte über den Tanganjikasee per Schiff nach Nyassaland und von dort durch britische Südafrika-Kolonien bis nach Kapstadt führen. Bei ihrer Ankunft auf der von Cleve'schen Plantage konnte niemand ahnen, dass ihre Reisegesellschaft nicht mehr nach Wien zurückkehren würde.

Die frivole und ausgelassene Stimmung auf der Plantage änderte sich schlagartig, als die Deutsch-Ostafrikanische Zeitung in ihrer letzten Juniausgabe von dem tödlichen Attentat auf den österreichischen Kronprinzen und seiner Ehefrau im bosnischen Sarajevo berichtete.

Besonders Freiherr von Griefen feuerte die Plantagenbesucher als auch die sich einmal pro Woche im Bahnhofsrestaurant von Kigoma zusammenkommenden deutschen Bewohner der Region am Ufer des Tanganjikasees mit markigen Stellungsnahmen an, dass das österreichisch-ungarische Kaiserreich mit Unterstützung seines deutschen Verbündeten den Herausforderungen entschlossen entgegentreten müsste. "Wir müssen diesen serbischen Terrorismus ein für alle Mal mit Stumpf und Stiel ausrotten. Und wenn die serbische Regierung dazu nicht in der Lage ist, muss dies die k.u.k.-Armee selbst erledigen."

Seine markigen Worte fanden bei vielen deutschen Zuhörern Beifall. In Kigoma und Umgebung trat aber sehr schnell tiefe Ernüchterung über die sich verschärfende Lage in Mitteleuropa ein. Der Besuch des deutschen Kaisers am Tanganjikasee, auf den so intensiv hin gearbeitet worden war und von dem sich die deutsche Kolonialverwaltung als auch alle deutschen Bewohner der Kolonie sehr viel versprochen hatten, wurde mit Verweis auf die politische Lage abgesagt.

Ansonsten waren die Bewohner von Deutsch-Ostafrika im Allgemeinen und der eintausendvierhundert Kilometer von der Küste entfernt liegenden Orte, Siedlungen und Plantagen an den großen Seen von den mit nur noch drei bis vier Tagen verspätet eintreffenden Nachrichten aus der Heimat abhängig. Gräfin Gerhild schickte ab Anfang Juli, am Ankunftstag der wöchentlich erscheinenden Deutsch Ostafrikanischenzeitung, einen Bediensteten zum Bahnhof in Kigoma, um dort schnellstmöglich ein Zeitungsexemplar für die Plantage abzuholen. In der zweiten Augustwoche wussten dann auch alle weißen Bewohner der Region, dass in ihrer Heimat ein großer Krieg ausgebrochen war, in den innerhalb von wenigen Tagen alle europäischen Großmächte verwickelt waren.

"Was machen wir jetzt?" brachte Gräfin Gerhild die Diskussion am abendlichen Esstisch ohne Umschweife auf den Punkt. Sie schaute die drei Frauen und zwei Männer an dem großen Tisch der Reihe nach an. "So wie sich die DOZ liest, ist Deutsch-Ostafrika für die Dauer des Krieges von jeglicher Verbindung nach Europa abgeschnitten."

Die beiden Österreicherinnen sahen in der Tat sehr sorgenvoll drein, wurden aber vom vaterländisch-patriotischen Geist der beiden Männer akustisch in die Ecke gestellt.

"Wir werden möglichst bald den Zug Richtung Osten nehmen und uns dem Kommandeur der Schutztruppe, Oberstleutnant von Lettow-Vorbeck, zur Verfügung stellen", verkündete Ferdinand von Griefen.,

Karl Bräunlingen nickte bekräftigend. "Wenn wir in Europa als Waffenbrüder Seite an Seite stehen, können wir dies auch fern der Heimat in Ostafrika tun. Der Schutztruppenkommandeur wird sicher jeden ausgebildeten Offizier deutscher Sprache willkommen heißen."

"Sind Sie denn auch Offizier?"

Karl Bräunlingen lächelte verlegen. "Nein, verehrte Gräfin. Ich durfte aufgrund einer Hüftverletzung, die ich als Kind erlitten haben, nicht dienen. Aber ich habe beste Kenntnisse in der Produktion von Waffen und Munition. Und wir sind hier von jeglichem Nachschub aus der Heimat abgeschnitten. Also müssen wir uns selbst versorgen."

"Das ist in der Tat ein sicherlich wertvolles Angebot an unsere Schutztruppe."

Gerhild schaute wieder in die Runde. "Und was sind Ihre Vorstellungen für die nächste Zukunft?" schaute sie die beiden österreichischen Frauen an. "Die geplante Weiterreise Richtung Kapstadt ist sicherlich bis auf weiteres nicht möglich, oder?"

Baronesse Katharina von Schmetternitz zuckte zunächst mit ihren Schultern. "Wir sind derzeit besser hier als irgendwo im britischen Südafrika. Ich vermute, die Briten hätten uns sofort interniert, so wie sie das vor zwölf Jahren mit den Burenfrauen und Kindern gemacht haben."

"Da könntet Ihr recht haben. Die Briten sind da wenig zimperlich." Gerhild grinste ihre jüngere Schwester zynisch an. "Wenn ich Deine Ehe so beobachte, gibt es ja wohl kaum Unterschiede zwischen Friedens- und Kriegszeiten in englischen Haushalten, oder?"

Rose blaffte zurück. "Dein Spott über unsere Ehe wird immer aufreizender. Warum eigentlich? Hat Dir mein Mann irgendetwas getan?"

Gerhild griff nach Roses Hand und drückte sie. "Nein, meine Liebste. Da Lord Lochbird ein ausgesprochen seltener Gast bei uns ist, hat er nichts getan." Sie grinste immer noch. "Außer, dass er mir meine kleine Schwester zurückgegeben hat. Das finde ich eigentlich ganz lieb von ihm."

Gerhild wandte sich wieder an die beiden Österreicherinnen. "Der Krieg isoliert gerade Deutsch Ostafrika mehr oder weniger vollständig. In der Zeitung steht, dass der gesamte Schiffsverkehr von und nach unseren ostafrikanischen Häfen eingestellt ist und englische Kriegsschiffe den Indischen Ozean patrouillieren."

"Wir hoffen, dass dieser Krieg in Europa bis Weihnachten siegreich beendet wird", ergriff nun Elisabeth Bräunlingen das Wort. "Und bis dahin wird hoffentlich die hiesige Schutztruppe den Engländern und Belgiern den Hintern versohlen, so dass wir hier erst einmal in Frieden weiterleben können. Karl ist sich da sehr sicher."

Ihr Ehemann nickte zustimmend, aber sein Gesichtsausdruck verriet, dass er den positiven Patriotismus seiner Ehefrau nicht unbedingt teilte. Er nahm einen tiefen Schluck aus seinem Rotweinglas. "Ferdinand und ich wollen jedenfalls übermorgen den Zug nach Daressalam nehmen und uns zur Schutztruppe melden. Er als Reserveoffizier und ich biete meine Kenntnissein der Munitionsherstellung an. Da werden wir sicherlich bei null starten."

"Und wir?" Elisabeth starrte ihren Ehemann ungläubig an. "Sollen wir mit nach Daressalam kommen?"

Karl Bräunlingen schaute kurz seine Frau an und wandte sich dann an Gerhild. "Ich würde es ausgesprochen begrüßen, wenn unsere verehrten Gastgeberinnen unseren Frauen für eine Weile ihr weiteres Gastrecht gewähren würden. Wir würden den größten Teil unserer Reisekasse hier lassen, so dass unsere Frauen weiterhin den üblichen Logiskosten nachkommen können. Zudem würde ich gern einen Besuch in der Bankfiliale in Kigoma machen. Wir hatten mit unserer Wiener Hausbank ursprünglich einen größeren telegraphischen Geldtransfer zur Standard Chartered Bank in Südafrika vereinbart. Hoffentlich können wir diesen mit Hilfe der Bankfiliale hierher umleiten."

Gerhild nickte. "Wir würden uns freuen, wenn Ihr unsere Gastfreundschaft weiter annehmen wollt." Sie schaute die beiden Frauen wechselweise an. "Ich bin mir sicher, wir vier Frauen werden uns nicht langweilen, so lange unsere Männer für unsere Freiheit kämpfen. Und wenn zu Weihnachten der Krieg in Europa beendet ist, kehrt auch hier schnell wieder der koloniale Frieden ein."

Die Abendgesellschaft prostete sich zu und brachte einen Toast auf die deutsch-österreichische Waffenbrüderschaft aus.

Am nächsten Tag klärten die beiden Paare ihre Finanzangelegenheiten in der Bankfiliale in Kigoma, dann begaben sich die Männer auf die 1.400 Kilometer lange Bahnreise in die Hauptstadt der Kolonie und die beiden Frauen kehrten auf die Plantage zurück. Keiner der vier Österreicher konnte sich in diesem Moment vorstellen, was die nächsten fünf Jahre für sie bereit halten würde.

Die Baronesse kannte natürlich die erotischen Besonderheiten des Lebens auf der von Cleve'schen Plantage von ihrem vorhergehenden Besuch. Sie hatte während der ausgedehnten Safariausflüge ihres jetzt verstorbenen Ehegatten die lustvolle Zuwendung der gut gebauten und von den Damen des Hauses gut ausgebildeten Afrikaner mit Leidenschaft genossen. Solange ihr neuer Liebhaber zugegen war, der zudem zu aufbrausender Eifersucht neigte, hatte sie sich bewusst zurückgehalten, jetzt aber wollte sie die Gelegenheit ungehemmt nutzen. Sie führte mit diskreter Hilfe Gerhilds und Roses auch ihre Mitreisende in die erotischen Möglichkeiten der Plantage ein, was diese zunächst mit vorsichtiger Zurückhaltung, aber nichtsdestoweniger mit großer Neugierde aufnahm.

Nachdem Elisabeth Bräunlingen den abendlich sich neu entwickelnden erotischen Zuordnungen nur neugierig zugeschaut, aber stets allein ins Bett gegangen war, beobachtete Gerhild mit geschultem Blick, dass sie insbesondere den Bewegungen von Jomo, einem groß gewachsenen Afrikaner aus dem nördlichen Uganda mit begehrender Aufmerksamkeit nachsah. "Jomo ist ein wirklich attraktiver Mann", sprach sie eine Woche später beim abendlichen Kaffee die junge Industriellengattin direkt an.

Elisabeth zuckte regelrecht zusammen und sah Gerhild mitgroßen Augen an. "Merkt man mir das an, dass ich ihn betrachte?" Sie holte tief Luft. "Dieser Tatum ist ein wahres Kunstwerk von Mann. Fast wie von Michelangelo geformt, nur eben schwarz und nicht Marmorweiß."

"Ich finde das eher noch schöner", lächelte Gerhild sie an. "Unsere Afrikaner halten sich absolut fit." Sie beugte sich zu ihrem Gast vor, so als ob sie ihr jetzt ganz diskret eine besondere Botschaft ins Ohr flüstern wollte. "Ich kann Ihnen versprechen, dies gilt in jeglicher Hinsicht."

"Wirklich?" Elisabeth errötete wie eine unschuldige Jungfrau.

"Ja, wirklich. Und von Rose und mir eingehend geschult, auf besondere Wünsche von uns Damen einzugehen."

Elisabeth atmete tief durch und stieß einen leisen Seufzer aus. "Und was muss ich tun, um dies einmal auszuprobieren?"

Gerhild lachte sie an. "Ganz einfach. Sie sagen mir Bescheid und ich arrangiere alles. Wenn Sie es diskret und allein ausprobieren wollen, kein Problem. Wenn Sie lieber eine erfahrene Begleitung dabei haben wollen - und sei es nur zur Sicherheit - gerne. Sie können zwischen Rose und mir wählen. Oder uns beide engagieren."

Man konnte Elisabeth ansehen, dass in ihr die Scheu und die Begierde in einem heftigen inneren Ringkampf verwickelt waren. Dann lächelte sie verlegen. "Ich glaube, ich schlafe noch eine Nacht über dieser Versuchung. Und dann entscheide ich mich."

"Ich freue mich drauf", lehnte sich Gerhild wieder in ihrem Stuhl zurück. "Ich kann Ihnen versichern, garantiert kein Risiko, nur ein unendlicher Lustgewinn."

Insgeheim entschied sich Gerhild dafür, Ihren österreichischen Gästen am darauffolgenden Abend erstmals einen kleinen Zugang zu ihrem so stimulierenden weißen Kokainpulver zu gewähren. Dies würde mit Sicherheit die notwendige Abenteuerbereitschaft der Damen deutlich erhöhen.

Bereits zur Teatime des folgenden Tages kam Elisabeth auf Gerhilds Angebot zurück. Sie sprach leise, beinahe schüchtern, aber in ihren Augen loderten sichtbar Lust und Neugierde. "Es würde für mich eine vollkommen neue Lebenserfahrung bedeuten." Sie machte eine Pause, nahm einen tiefen Schluck Tee und leerte ihr Likörglas in einem Zug, ein klares Zeichen von hoher Nervosität. "Ich habe mich noch nie einem solch verführerischen und edel gebauten Mann hingegeben." Sie nickte ein paarmal mit ihrem Kopf, geradezu um sich selbst zu bestätigen. "Aber wenn ich es nicht hier und jetzt mache, werde ich nie in meinem Leben herausfinden, ob es nicht tatsächlich die hoch erotische und befriedigende Welt gibt, von der mir meine Freundin aus ihrem letzten Aufenthalt hier berichtet hat."

Gerhild lächelte sie an. "Und wie wünschen Sie sich Ihren Weg in die neue Welt?"

"Ich möchte mich von Jomo lieben lassen. Nach allen Regeln der Kunst." Elisabeth holte tief Luft. "Und ich möchte, dass Du - wenn ich das anlässlich dieses intimen Anlasses jetzt so vertraulich sagen darf - mit dabei bist und auf ihn und mich Acht gibst. Denn bei allem Mut habe ich doch ein wenig Angst, was auf mich wartet."

Gerhild ergriff Elisabeths Hand und drückte sie. "Ich werde alles so gut wie möglich für Dich vorbereiten. Und auf Euch aufpassen, auch wenn dies bei meinen afrikanischen Liebhabern nicht nötig ist. Wenn es Dir mehr Sicherheit gibt, Dich Deinen Empfindungen und Deiner Lust hinzugeben, mache ich das sehr gerne."

Gerhild setzte ihr ursprüngliches Vorhaben der Verteilung einer kleinen Prise ihres "weißen Entspannungs- und Lustpulvers" nach dem Abenddessert um. Die Baronesse kannte dies Zeremoniell bereits von ihrem vorherigen Aufenthalt und ermunterte die auch in diesem Fall vorsichtige Elisabeth, die angebotene Prise anzunehmen. "Du wirst sehen, es wird Dir mit Sicherheit bei Deinem afrikanischen Abenteuer helfen und Deine Furcht vermindern." Sie hatte sich für den Abend einen eigenen Liebhaber aus Gerhilds Mannschaft ausgesucht und zog sich mit diesem sehr schnell in ihr Schlafzimmer zurück.

Gerhild nahm Elisabeth bei der Hand und begleitete sie in ihr Schlafzimmer. Jomo, der von seiner Gräfin und Herrin bereits eindeutig eingewiesen worden war, folgte mit zwei Schritten Abstand. Das Kokainpulver begann bereits seine Wirkung in dem dafür absolut jungfräulichen Körper Elisabeths zu entfalten. In ihrem Zimmer angekommen, schaute sie Gerhild und Jomo unverhohlen frech und heraufordernd an. "Jetzt machen wir es richtig gut! Wollt ihr mich vollständig ausziehen. Bis ich total nackt bin."

"Gerne. Ich liebe das", grinste Gerhild schelmisch zurück, die sofort registriert hatte, dass das weiße Aufputschpulver die gewünschte befreiende Wirkung auf die eigentlich zurückhaltende österreichische Industriellenfrau entfaltete. Sie, und nach entsprechender Aufforderung auch Jomo, begannen Elisabeth aus ihrem tropengerechten Leinenkleid herauszuschälen, legten auch die Unterkleider Lage für Lage herunter bis die immer noch junge Frau ihren splitternackten Körper zum ersten Mal in ihrem Leben fremden Menschen präsentierte. 'Präsentieren' war die richtige Bezeichnung, denn Elisabeth drehte sich aufreizend einmal um die eigene Achse und kicherte dabei wie ein ganz junges Mädchen.

"Ich fühle mich so gut und frei", gestand sie ohne Zurückhaltung und drehte sich ein zweites Mal um ihre Achse, wobei sie sich zum Abschluss herausfordernd unter ihre straffen, apfelförmigen Brüste griff und diese in Richtung Jomo ausrichtete. "Sie sind Dein. Greif zu!"

Elisabeths Selbstdarstellung hatte natürlich den gewünschten Effekt auf Jomos Männlichkeit gehabt. Er streifte zunächst sein Hemd und dann sein Shorts-ähnliche Hose ab, dann stand er in der gewünschten vollen, muskulär-durchtrainierten Pracht vor Elisabeth, die angesichts seiner halbsteifen Männlichkeit bereits heftig ein- und ausatmete. "Mein Gott, wie groß wird der denn noch?"

"Noch ein bisschen mehr", kommentierte Gerhild, die bereits halbnackt hinter Jomo getreten war und seinen Penis mit einer Hand langsam massierte. "Aber Du wirst sehen, er kann mit seiner prächtigen Herrlichkeit sehr gut und einfühlsam umgehen. Entspann Dich und lass Dich verwöhnen." Mit diesen Worten bettete Gerhild ihren Gast ins Zentrum ihres Bettes, legte ihr noch ein Kissen unter den Kopf und setzte sich neben sie. "Lass Jomo einfach machen."

Elisabeth hatte bereits ihre Beine angewinkelt und weit nach außen geklappt, so dass ihre Pussy rosa schimmernd offen da lag, die äußeren Schamlippen hatten sich bereits in geiler Erwartung geöffnet und gaben den Eingang in ihr privates Heiligtum frei. Anscheinend erwartete sie nun in bester europäisch-ehelicher Haltung, dass sich Jomo auf sie fallen ließ und direkt in sie eindrang. Diese Erwartung würde enttäuscht, denn der attraktive Afrikaner mit dem wirklich prächtigen Penis hockte sich erst einmal zwischen ihre geöffneten Beine und begann, sie mit beiden Händen, auf die er zuvor ein wohlriechendes Öl geträufelt hatte, zu massieren, langsam, aber gezielt aus allen Richtungen in Richtung ihres Lustzentrums, ohne dieses anfangs überhaupt zu berühren. Elisabeth, die eine solche Behandlung noch nie in ihrem Leben erfahren hatte, atmete bereits wie eine schwer schnaufende Dampflokomotive und wurde bereits unruhig. Dann zuckte sie etwas zusammen und starrte mit weit aufgerissenen Augen Gerhild an, die begonnen hatte, ihre Brüste zu massieren und ihre immer steifer werdenden Nippel zu zwicken und in die Höhe zuziehen. "Was machst Du?" fragte sie leise und irritiert.

"Ich öffne Dir die Tür zur perfekten Lust", lächelte Gerhild sie an, "Mit dem heutigen Abend öffnet sich Dir wirklich eine neue Welt."

Elisabeth stöhnte auf. "Das tut so gut. Macht bitte weiter." Dann schloss sie wieder ihre Augen.

Mit kenntnisreichem Blick konnte Gerhild aus der Vogelperspektive sehen, dass Jomo und sie ihre abendliche Geliebte bereits pitschnass gemacht hatten. Zudem war Elisabeths Körper durch die abendliche Wärme, die Miniportion Kokain und durch das gemeinsame Vorspiel spürbar angeheizt. Sie schwitzte von Kopf bis Fuß und glänzte richtig.

"Ich glaube, sie ist bereit für Dich", schaute Gerhild den afrikanischen Liebhaber an." Gib ihr Deine Männlichkeit. Aber langsam, damit sie sich an Deine Größe gewöhnen kann."

Jomo folgte Gerhilds Anweisungen mustergültig. Er zog Gerhild näher an sich heran, legte seine Oberschenkel unter ihre und zog seine pralle Schwanzspitze einige Male von oben bis unten durch die nasse und weiche, hellrosa leuchtende Pussy. Elisabeth zuckte und ruckte bereits in Erwartung eines schnell vorwärtsdringenden Penis, sie wollte endlich diesen aus ihrer Sicht riesigen Prügel in ihr spüren. Aber Jomo folgte genau Gerhilds Anweisungen, wohl wissend, dass diese genau wusste, wie man zu höchsten Lustgefühlen kommen konnte. Immerhin hatte er das oft genug bei den beiden Herrscherinnen der Plantage praktizierten können. Er brauchte einige Vorstöße und einige Zeit bis er sein Prachtstück vollständig in Elisabeths Lustkanal versenkt hatte. Diese hatte mittlerweile ihre Augen weit aufgerissen und hechelte regelrecht, aber begleitete die langsamen Vorstöße Jomos mit tiefem Stöhnen, unterbrochen von kurzem, lautem Lachen. Manchmal murmelte sie leise einzelne Worte, wie "unglaublich", "herrlich", "ich bin so voll". Und sie begann, den Vorstößen Jomos mit ihrem Unterleib immer mehr entgegen zu kommen. Ihr afrikanischer Liebhaber steigerte langsam sein Tempo als Elisabeth zum ersten Mal kam. Ihre Bauchdecke straffte sich knallhart, sie hob ihr Becken weiter an, so dass ihr Po beinahe vom Bett abhob, dann explodierte sie mit einem lauten, lang anhaltenden Schrei, während sich ihr Kopf schnell und heftig von rechts nach links warf.

Mit all seiner Erfahrung ließ Jomo die Orgasmuswelle über Elisabeth hereinbrechen, verlangsamte etwas sein Tempo, zog aber seinen jetzt knallharten Penis nicht aus ihr heraus. Als sich Elisabeth wieder entspannte, erhöhte er wieder das Tempo. Im Laufe des Abends kam Elisabeth auf diese Weise insgesamt vier Mal, bevor auch Jomo zu seinem ehrlich erarbeiteten Orgasmus kommen durfte. Elisabeth hatte Gerhild vorher erklärt, das sie in ihrer sicheren Phase sei, so dass Jomo die Genehmigung hatte, seine Sahne mit aller Kraft tief in die junge Frau hinein zu pumpen. Genauso machte er es, was Elisabeth zur fünften Explosion führte. Anschließend brach sie fix und fertig zusammen, atmete wie eine Sportlerin im Ziel heftig hechelnd, unterbrochen von tiefen Seufzern und grummeligem Stöhnen. Sie brauchte einige Zeit, bis sie wieder in der irdischen Realität angekommen war. Ihre Augen suchten nach Gerhild, dann brach ganz tief von innen kommend eine Frage aus ihr heraus. "Ich habe so etwas noch nie erlebt. Ist das immer so?"

Gerhild strich ihr mit einer Hand über die schweißnasse Stirn. "Wenn man es richtig macht: ja, meine Liebe. Und es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, diese Lust auszukosten und weiter zu steigern."

"Noch mehr?" Elisabeths Frage klang beinahe entsetzt. "Ich hätte vor diesem Abend nie geglaubt, dass mein Körper überhaupt solche Gefühle aushalten könnte. Und ich habe keine Schmerzen, nein, ich habe reine Lust verspürt."

Gerhild lächelte. Dann hat Jomo es heute richtig gemacht. Sie schaute ihren trainierten afrikanischen Liebhaber an. "Danke, mein Guter. Das war sehr, sehr gut."

Jomo wusste, dass diese Worte seiner Chefin ihre Anweisung zum Rückzug waren. Er streichelte noch einmal Elisabeths Bauch und Brüste, dann erhob er sich vom Bett. "Es war mir ein ausgesprochenes Vergnügen. Danke." Mit diesen Worten verließ er das Schlafzimmer und ging zu seinem eigenen Bett im Dienstbotentrakt des Farmhauses.

Gerhild hielt Elisabeth noch einige Zeit im Arm und unterhielt sich leise mit ihr. Schließlich schlief diese ein, von den Erlebnissen des Abends total erschöpft. Gerhild deckte sie noch mit der dünnen Leinendecke zu, schloss das Moskitonetz hinter sich und ging in ihr eigenes Schlafzimmer. Der Abend hatte auch sie so aufgegeilt, dass sie ihrer eigenen Pussy die geforderte Entspannung eigenhändig verpasste. Dann kehrte auch bei ihr die Nachtruhe ein.

Spätsommer und Herbst 1914 waren in Deutsch-Ostafrika im Allgemeinen und am Tanganjikasee im Besonderen durch mehrere Ereignisse gekennzeichnet: während in Europa die Anfangserfolge der deutschen Armeen im Westfeldzug in einem Stellungskrieg geendet waren und der Krieg mit dem russischen Kaiserreich mit der Tannenberg-Schlacht sich vorerst erfolgreich entwickelte, musste Österreich-Ungarn gleich an mehreren Fronten verlustreiche Niederlagen einstecken. In der ostafrikanischen Kolonie hatte jedoch trotz der vollständig blockierten Verbindung zum Heimatland die Schutztruppe unter der Führung von Lettow-Vorbeck den Krieg in die britischen und belgischen Nachbarkolonien hineingetragen und einige aggressive wie offensiv erfolgreiche Operationen durchgeführt. Darüber berichtete die Deutsch-Ostafrikanische Zeitung mit einigem Propaganda-Stolz, immerhin war die militärische Lage in Ostafrika deutlich besser als in den anderen drei deutsch-afrikanischen Kolonien und in den bereits mehr oder weniger vollständig eroberten Kolonien Asiens und der Südsee.

Auch die Lage am Tanganjikasee entwickelte sich zu Gunsten der Deutschen. In Kigoma ging die Montage des in Einzelteilen angelieferten

Dampfschiffes SMS Goetzen dem Ende zu, der Stapellauf sollte Anfang des neuen Jahres erfolgen. In der deutschen Bevölkerung entlang des tausend Kilometer langen Ostufers war es durch die monatlichen Zusammenkünfte im Bahnhofsrestaurant ein offenes Geheimnis, dass die Goetzen nach ihrem Stapellauf mit zusätzlichen Kanonen ausgerüstet werden sollte, um die Uferregionen gegen britische und belgische Angriffe zu schützen.

Die Brennholzversorgung eines neben der Mittelbahn zweiten großen Festbrennstoffverbrauchers hielt Gerhild mit ihrer Plantage gut beschäftigt und füllte ihre Kassenbestände nachhaltig. Gräfin Gerhild von Cleve entwickelte sich durch den kaufmännischen Erfolg ihrer Plantage mehr und mehr zu einer vermögenden Frau. Sie konnte mühelos die fehlende Einnahmen aus dem Besucher- und Safarigeschäft kompensieren, welches wegen des Krieges vollständig zum Erliegen gekommen war. Trotz der guten Geldeinnahmen und ihres ständig wachsenden Bankkontostandes war Gerhild vorsichtig geworden. Sie tauschte bei den arabischen Händlern in Kigoma systematisch Rupien in Gold und brachte dies in ein sicheres Versteck auf ihrer Plantage.

"Sicher ist sicher", erläuterte sie ihrer Schwester. "Es ist Krieg und da schielen unsere Regierenden immer auf Privatvermögen zur Finanzierung ihrer Kriegsausgaben. Aber ich habe mir zur Regel gemacht, dass ich für jede Rupie, die ich unserer Regierung als Kriegsanleihe zur Verfügung stelle, eine Rupie in Gold umtausche und sicher deponiere. Man weiß nie." Rose nahm Gerhilds Vorsicht verwundert zur Kenntnis, hatte sie sich selbst nie Gedanken über Geld und Sicherheit gemacht.

Die Zeit bis zum Weihnachtsfest 1914 verfloss auf der Plantage in ruhiger, friedlicher Weise. Die vier weißen Frauen kompensierten die fehlenden Männer mit ihren afrikanischen Liebhabern, wobei Elisabeth sich als gelehrige und duldsame Schülerin der erotischen Künste von Gerhild und den von dieser ausgebildeten Männern und Frauen erwies.

"Du hast mir wirklich das Tor zu einer vollkommen neuen Welt aufgestoßen", gestand sie eines Abends ihrer Gastgeberin als ihre afrikanischen Liebhaber sich bereits in ihre Quartiere zurückgezogen hatten und die beiden Frauen noch allein auf Gerhilds Bett lagen. "Ich weiß gar nicht, wie ich Dir dafür danken soll."

"Ich brauche keinen Dank, meine Liebe. Meine größte Befriedigung ist es, einer weiteren Frau das Gefühl für selbstbestimmte Lust und Glück vermittelt zu haben. Ich bin da wie eine Lehrerin, die sich durch den Erfolg ihrer Schüler und Schülerinnen in ihrem Tun bestätigt fühlt." Gerhild dachte eine Weile ruhig nach und ergänzte dann: "Das gilt im Übrigen unabhängig von der Hautfarbe. Du bist mir in dieser Hinsicht genauso lieb und teuer wie beispielsweise Una, die Lebensgefährtin unseres verehrten Eisenbahndirektors in Kigoma. Eigentlich ist mir die weibliche Solidarität unter uns Frauen wichtiger als die von vielen weißen Männern propagierte Rassenzugehörigkeit. Auch wenn sich das sehr revolutionär und wenig zeitgemäß anhört."

Elisabeth schloss Gerhilds Worte in ihr Gedächtnis ein. Sie sollte noch erfahren, dass Gerhild revolutionäre Gedanken für ihr Leben und ihr Überleben sehr wichtig werden sollten.

Zum ersten Kriegsweihnachten 1914 kehrte Karl Bräunlingen für kurze Zeit zu seiner Ehefrau auf die Plantage zurück. "Wir haben hervorragende Fortschritte in der Waffen- und Munitionsversorgung unserer Schutztruppe gemacht", berichtete er gleich am ersten Abend. "Ich habe in Daressalam eine durch den Krieg still liegende Werft mit ihren Werkstätten in einen Waffen- und Munitionsbetrieb umgestaltet. Unsere Spezialität ist das Umrüsten von Marinegeschützen auf den landgestützten Artillerieinsatz. Diese Geschütze bringen von ihren Schiffen genügend eigene Munition mit und verbrauchen nicht die ohnehin zu knappe Munition der bestehenden Landartillerie."

Die wohlwollenden und bewundernden Kommentare der vier Frauen taten ihm sichtlich gut. Er sonnte sich in ihrem verbalen Applaus. In der Tat war der Erfolg der improvisierten Maschinenfabrik Bräunlingen für Oberstleutnant von Lettow-Vorbeck von herausragender Bedeutung. Abgeschnitten von jeglichem Nachschub aus der Heimat musste er mit dem Material und den Soldaten auskommen, die er hatte. Verstärkung gab es nicht.

Der Weihnachtsbesuch Karls hatte für seine Ehefrau unmittelbare Folgen. Drei Tage nach dem Weihnachtsfest packte sie auf Wunsch ihres Ehemannes ihr Reisegepäck zusammen und übersiedelte zu ihm nach Daressalam, um in der Hauptstadt an der Seite Ihres Mannes zu leben. Die sechs Wochen zuvor erfolgreiche Schlacht zwischen der deutschen Schutztruppe und zahlenmäßig weit überlegenen britischen-indischen Einheiten, die versucht hatten, in der nördlich von Daressalam liegenden Hafenstadt Tanga an Land zu gehen und von dort ihren Eroberungsfeldzug zu starten, hatte bei der deutschen Bevölkerung ein Gefühl von überlegener Sicherheit ausgelöst.

Mit dem improvisierten Stapellauf der SMS Goetzen, die unmittelbar danach mit Bordkanonen des im Rufiji-Delta festsitzenden Kreuzers Königsberg zum Hilfskreuzer aufgerüstet wurde und damit die unangetastete Marinehoheit über den Tanganjikasee übernahm, erhöhte sich das Sicherheitsgefühl entlang des deutschen Seeufers weiter. Ein Angriff kleiner britischer oder belgischer Boote konnte für die vorhersehbare Zukunft ausgeschlossen werden. Natürlich hatten die drei Damen der von Cleve'schen Plantage an dem gesellschaftlichen Großereignis des Stapellaufs mit der gesamten deutschen Bevölkerung der Region teilgenommen, obwohl das Ereignis mitten in der Hauptregenzeit stattfand. Entsprechend schwierig und matschverschmiert war die Kutschfahrt von der Plantage in die Stadt und zurück verlaufen. Insbesondere Baronesse von Schmetternitz war durch einen unglücklichen Zufall vollkommen durchnässt zurückgekehrt und zitterte trotz der tropisch hohen 'Wintertemperaturen' sicht- und fühlbar. An den darauffolgenden Tagen bekam sie langsam steigendes Fieber, auf das sie mit Schüttelfrost reagierte und welches auch durch die klassischen Hausmittel wie Wadenwickel nur unzureichend absenkbar war. Drei Tage später bekamen Gerhild und ihre Schwester den Verdacht, dass sich ihr Gast bei dem Ausflug in die deutlich tiefer gelegene Stadt eine auf der hoch gelegenen Plantage wesentlich seltener auftretende Malaria-Infektion eingefangen haben konnte.

Dem widersprach die Baronesse mit matter Stimme. "Ich habe doch rechtzeitig vor der Fahrt meine Chinin-Tabletten genommen, um mich gegen Malaria zu schützen. Das hat mir bisher immer geholfen."

Gerhild war sehr besorgt und schaute sich am darauffolgenden Morgen diskret den Nachttopf der Baronesse an. Ihr Urin war dunkel-schwarz-rot. "Schwarzwasserfieber", war ihre klare Diagnose, die sie gegenüber ihrer Schwester ansprach. "Da helfen keine Hausmittel mehr. Wir brauchen medizinisch geschulte Hilfe."

"Schicken wir jemand in die Stadt, um den Arzt zu holen?"

Gerhild schüttelte den Kopf. "Das dauert vermutlich zu lange, bis sich Dr. Gebhardt freimachen und hierher kommen kann. Und die Baronesse ist mit ihrem Fieber aus meiner Sicht nicht mehr transportfähig." Sie dachte kurz nach. "Die beste Möglichkeit ist wohl der holländische Missionar in der Missionsstation bei Bitale. Ich weiß, dass er auch Arzt ist. Aber ich bin ihm erst einmal begegnet. Bin halt kein aktives Kirchenmitglied."

"Wen schicken wir zu ihm?"

"Ich schreibe einen kleinen Brief, den ich Tatum mitgebe. Der kann ihn dann auch gleich hierher führen."

Pastor Dr. Willem van der Merwe kam bereits am Nachmittag ins Farmhaus. Gerhild und Rose begrüßten ihn besonders freundlich und führten ihn direkt zu ihrem kranken Gast. Nach kurzer Untersuchung bestätigte der Missionar und Arzt die Diagnose. "Die Baronesse hat Schwarzwasserfieber, was, wie sie vielleicht wissen, eine besondere Malariaerkrankung ist. Das Problem ist, dass es eigentlich eine körperliche Abwehrreaktion auf zu viel Chinin zur eigentlichen Malariabekämpfung ist." Er wirkte sehr nachdenklich. "Ich habe einen kleinen Bestand eines Medikamentes, das möglicherweise helfen kann. Ich muss damit sehr vorsichtig umgehen, den die Wahrscheinlichkeit, dass wir in den kommenden Monaten irgendeinen Medikamentennachschub bekommen können, ist ja wohl sehr klein." Er zuckte mit seinen Schultern. "Ich habe seit Ausbruch der Krieges praktisch keinen Kontakt mehr mit unserem Mutterhaus in den Niederlanden. Sozusagen - mitgefangen, mitgehangen - auch wenn das Königreich der Niederlande in diesem Krieg unverändert neutral ist." Er überreichte Gerhild mit einigen Anweisungen ein braunes Glas mit einem hellen Pulver. "Ich hoffe, es hilft. Denn sonst kann der Baronesse nur noch Gott helfen."

Gerhild entlohnte den Missionar und Arzt mit einer großzügigen Bezahlung. Es erwies sich aber, dass die Medizin nicht im erhofften Maß bei ihrem Gast anschlug. Zwei Wochen später starb Baronesse Katharina von Schmetternitz fern ihrer österreichischen Heimat. Mit ihrer Beerdigung wurde zugleich der kleine Friedhof der Plantage um einen separaten Teil für verstorbene Weiße erweitert. Dort stand bis zu diesem Tag nur ein Gedenkstein für Graf von Cleve, dessen Leichnam unauffindbar gewesen war.

Damit wurde das Leben der beiden Schwestern auf ihrer Plantage noch eintöniger. Neue Gäste waren für die Dauer des Krieges trotz der merkwürdigen Normalität des Alltaglebens nicht zu erwarten. Es blieben nur die gelegentlichen Kontakte zu den ortansässigen Deutschen in Kigoma.

Im April 1915 erreichte mit dem Blockadebrecher 'Rubens' zum ersten Mal ein Versorgungsschiff aus Deutschland die Kolonie, welches primär Munition und Waffen für die Schutztruppe als auch Kohle für den im Rufiji-Delta versteckt liegenden Kreuzer Königsberg geladen hatte. Obwohl das Schiff bei der Annäherung an den Hafen von Tanga unter Beschuss der Royal Navy geriet, konnte die Besatzung es in unmittelbarer Ufernähe der Mansabucht auf Grund setzen; zudem gelang es, das britische Kriegsschiff so zu täuschen, dass es annahm, den Blockadebrecher zerstört zu haben. Mit Ausnahme der 1.500 Tonnen Kohle, die für die Königsberg bestimmt waren, konnte der wesentliche Teil der Ladung an Land gebracht werden. Selbst die teilweise feucht gewordene Munition konnte in Daressalam getrocknet und wiederverwendbar gemacht werden, womit Karl Bräunlingens Betrieb wochenlang beschäftigt war.

Gerhild und Rose erfuhren von diesen Vorkommnissen und von den Nachrichten über die festgefahrene Kriegsfront in Europa aus erster Hand, nachdem Elisabeth Bräunlingen Ende Mai mit der Bahn zu Besuch gekommen war.

"Das Leben in Daressalam macht mich krank", hatte die Industriellengattin in einem Brief an Gerhild geschrieben. "Die Schwüle und Hitze sind ungleich schwerer zu ertragen als bei Euch im Hochland, Wind gibt es meist in Verbindung mit den häufigen Gewittern und die bringen wahrhaftig keine Abkühlung."

Gerhild und Rose hatten sie daraufhin auf die Plantage eingeladen, damit sie sich dort in der wesentlich trockeneren Jahreszeit ein wenig erholen konnte.

Zusammen mit den Neuigkeiten, die insbesondere die zwangsweise an Land verbliebenen Seeleute der 'Rubens' mitgebracht hatten, erzählte Elisabeth bereits am ersten Abendessen, dass sie noch zwei weitere Hauptgründe hätte, auf die von Cleve'sche Plantage zurückzukehren.

"Wir haben in Daressalam praktisch keinen Schutz vor den Kriegsschiffen der Royal Navy. Die erscheinen von Zeit zu Zeit in unserer Hafenbucht, beschießen und zerstören, was ihnen als Ziel kriegswichtig erscheint und verschwinden dann wieder vollkommen unbehelligt. Zwar ist ihr Landungsversuch bei Tanga erfolgreich zurückgeschlagen worden. Aber in Daressalam wird heftig darüber spekuliert, wann und wo sie den nächsten Landungsversuch unternehmen werden. Unser Gouverneur schafft es zwar immer wieder, die Menschen zu beruhigen. Aber man trägt ein ständiges Unwohlsein mit sich herum."

"Kann ich gut nachvollziehen. Da ist es bei uns sicherlich sicherer."

"Denke ich auch."

"Gesundheit und Sicherheit findest Du hier. Können wir noch mehr für Dich tun? Wir haben jetzt so selten Gäste, dass wir uns wirklich über Deinen Besuch freuen."

Elisabeth atmete tief und hörbar durch. "Karl ist mit seinem so kriegswichtigen Betrieb und der Versorgung der Schutztruppe als auch mit seinen Gesprächen mit Gouverneur Schnee und der Kolonialverwaltung so ausgelastet, dass er nicht die geringste Zeit für mich gehabt hat. Ich habe mich die letzten Monate nach der liebvollen Behandlung Eurer afrikanischen Liebhaber regelrecht verzehrt." Elisabeth grinste. "Ihr könnt Euch vermutlich gut vorstellen, dass es dafür in der Hauptstadtgesellschaft keinen Ersatz gibt."

Gerhild und Rose lachten ganz undamenhaft laut auf. "Das können wir uns in der Tat gut vorstellen. Uns reicht schon zu wissen, dass man sich in bestimmten Gesellschaftskreisen der Kolonie ganz schön laut das Maul über uns zerreißt. Aber wir sind weit weg von der Klatsch- und Tratschfront und können uns das Leben so gestalten, wie wir es wollen."

Elisabeth durfte bereits am zweiten Abend die besondere Qualität der afrikanischen Liebhaber genießen und hatte sich erneut mit dem jungen Jomo einen besonders liebvollen Partner für die Nacht ausgewählt. Jomo war ein 'Pussyeater', der es ganz unafrikanisch liebte, seine Partnerin bis zur vollständigen Erschöpfung oral und mit seinen Händen zu befriedigen. Seinen durchaus prächtigen Schwanz brachte er erst dann zum Einsatz, wenn seine Partnerin nahezu willenlos danach verlangte, um endgültig fertiggemacht zu werden.

"Ich glaube, ich will hier nie mehr wieder fort", gestand Elisabeth am darauffolgenden Tag ihren beiden Gastgeberinnen. "Jomo ist ein Gottesgeschenk für jede Frau, insbesondere für mich."

"Ja", grinste Rose. "Hat viel Mühe gekostet, ihn auszubilden. Aber wir sind stolz auf ihn, weil er bereit war, zu lernen, was einer Frau gut tut. Bei afrikanischen Frauen führt das zu massiver Verwirrung, weil diese nicht auf eine solche Behandlung gefasst sind. Aber wir lieben ihn alle für diese einfühlsame Eigenschaft." Sie nickte ein paar Mal. "Er ist wirklich großartig."

"Darf ich ihn heute Abend wieder zu mir einladen?" Elisabeths Augen strahlten bereits vor Vorfreude.

"Herzlich gerne. Wenn Du ihn mehrere Abende hintereinander aushältst, bist Du vermutlich bereits wieder gesund. Und deshalb bist Du ja hier." Alle drei Frauen brauchen erneut in schallendes und wissendes Gelächter aus.

In der Tat entwickelte sich zwischen Elisabeth und Jomo eine Art Dauerverhältnis, dessen sexuelle Intensität auch ohne den sonst im Haupthaus der Plantage üblichen Kokainverbrauch kaum zu steigern war.

Elisabeths Besuch dehnte sich auf viele Monate aus. Ihr Ehemann hatte ihr geschrieben, dass er jetzt im Zuge der umfangreichen Versorgungsaufgaben für die Schutztruppe öfters verreisen müsste. "Insofern ist es aus meiner Sicht ausgesprochen günstig, dass Du Dich bei guten Freunden in einem für Dich deutlich besseren Klima aufhältst."

Das Weihnachtsfest 1915 verlief sehr friedlich und ruhig, aber jedermann hatte das merkwürdige Bauchgefühl, dass sich die Situation langsam, aber sicher zum Schlechteren veränderte. Gerüchte über einen schrittweisen Rückzug der Schutztruppe Richtung Süden machten die Runde; zudem war die Nachrichtenversorgung am Westrand der deutschen Kolonie praktisch nicht existent. Die immer noch wöchentlich erscheinende Ostafrikanische Zeitung berichtete unter den Zensurauflagen nur spärlich vom Kampfgeschehen in der Kolonie und hatte praktisch keine aktuellen Meldungen vom Kriegsverlauf in Europa. Mit der erfolgreichen Zerstörung der Hauptfunkstation in Daressalam infolge der Beschießung durch britische Schiffe, gab es praktisch keine freien Informationskanäle in die Heimat mehr.

Die Gerüchteküche wurde zum Ende der Regenzeit im April 1916 immer heftiger. "Die Engländer drücken mit belgischer Hilfe mit weit überlegenen Soldatenzahlen unsere Schutztruppe Richtung Süden", war auf der monatlichen Zusammenkunft der deutschen Kolonialbewohner am Tanganjikasee eine weit verbreitete Aussage.

"Und was bedeutet das für uns?" fragte Gerhild ihren langjährigen Freund, Eisenbahndirektor Andreas Henschel, ganz direkt.

Er zuckte leicht mit den Schultern. "Ich werde als Reserveoffizier Uniform anziehen und meinen Dienst an der Bahn mit dem Dienst fürs Vaterland eintauschen."

"Und wir Frauen?"

"Ich denke, dass man versuchen wird, alle Deutschen Richtung Süden zu evakuieren. In sichere Landesteile."

"Und wir werden dann wie im Dreißigjährigen Krieg der mitmarschierende Tross?" Gerhild lachte zynisch auf. "Meine Schwester und ich als Marketenderinnen und Lustweiber für die bedürftigen Soldaten? Was für eine Herausforderung!"

"Soweit ich es weiß, wird niemand zum Abmarsch gezwungen. Aber sich dem vorwärtsmarschierenden Feind zu ergeben, hat sehr großen Risiken. Denkt daran, was die Engländer mit den Frauen, Kindern und Alten im Burenkrieg gemacht haben. Sie haben Konzentrationslager eingerichtet, in denen viele Buren gestorben sind. An Hunger und Krankheit."

Jetzt zuckte Gerhild mit ihren Schultern. "So, wie sich dieser Krieg bisher entwickelt hat, wird er noch Jahre dauern. Und ich werde nicht jahrelang wie ein Flüchtling durch Ostafrika vagabundieren. Da lass ich mir etwas anderes einfallen."

Gerhilds trotzige Haltung führte über die nächsten Wochen zu vielen Abendgesprächen der drei Frauen auf der Plantage.

"Vor den Engländern habe ich nicht so viel Angst", positionierte sich Rose eindeutig. "Schließlich bin ich mit einem Lord verheiratet und habe einen britischen Pass."

"Hm", brummten Gerhild und Elisabeth im Chor, "du hast gut reden. Und wenn die Belgier mit ihren berüchtigten schwarzen Kongo-Soldaten zuerst hier auftauchen, was machst Du dann?"

"Die werden einen Union-Jack am Flaggenmast mit Sicherheit respektieren."

"Wie meinst Du das?"

"Ganz einfach. Ich nähe in den nächsten Wochen diskret und zurückhaltendeinen einen Union Jack. Und wenn unsere Schutztruppe tatsächlich den Schwanz einkneift und abrückt, wird aus dieser Plantage halt ein britischer Besitz. Ich kann nun mal wirklich beweisen, dass ich Lady Lochbird bin."

"Interessante Idee. Dann müssten wir aber in aller Heimlichkeit entsprechende Dokumente vorbereiten, die das auch beweisen. Nur mit einer Fahne kannst Du vielleicht eine wenig gebildete Einheit Soldaten beeindrucken. Aber Dein lieber Ehemann zum Beispiel ist ein erfahrener Verwaltungsmann. Der wird mich als Erstes enteignen, um sich die Plantage selbst unter den Nagel zu reißen."

"Darum müsste die Plantage am besten gleichrangiger Familienbesitz sein."

Gerhild dachte nach. "Wir müssen im Prinzip zwei Probleme lösen, wenn wir uns nicht dem abrückenden Tross der Deutschen anschließen wollen. Erstens unsere unmittelbare Sicherheit, wenn die ersten feindlichen Soldaten hier auftauchen. Und zweitens unsere langfristige Sicherheit und die Sicherung unseres Besitzes, wenn denn der Feind tatsächlich über längere Zeit unsere Region und unsere Plantage besetzt."

Für eine Zeit herrschte absolute Ruhe am Abendessenstisch. Alle drei Frauen dachten intensiv nach.

"Soll ich vielleicht nach Daressalam zurückkehren, damit ich Euch nicht zur Last falle?" fragte schließlich Elisabeth mit einem sichtbar ratlosen Gesicht. "Die Bahn fährt noch regelmäßig und störungsfrei hat mir unser lieber Eisenbahndirektor erzählt."

Gerhild beugte sich zu Elisabeth vor. "Ich weiß nicht, ob er oder besser wir für Deine Sicherheit sorgen können. Wenn die Feinde unsere Region besetzen, haben sie mit Sicherheit auch die militärische Kraft, entlang der Küste die größeren Städte und Häfen zu erobern. Und wie Dein Mann schrieb, ist er primär in Diensten der Schutztruppe. Der wird sich kaum um Dich kümmern können."

Wieder herrschte eine gespannte Stille am Tisch. Plötzlich nahm Gerhild einen kleinen Löffel zur Hand und schlug an ein Glas, was einen hellen Ton von sich gab, ganz so als ob sie eine Rede halten wollte. "Ich will nicht zur vagabundierenden Marketenderin mutieren. Wenn ich sterben muss, dann hier. Diese Plantage ist mein beziehungsweise unser einziger Besitz. Militärisch werden wir ihn mit unseren paar Jagdwaffen nicht verteidigen können, auch wenn ich mir über die Loyalität unserer Afrikaner absolut sicher bin."

"Ich denke, niemand will von uns auf die Flucht gehen", stimmte Rose zu. "Wenn ich unsere Situation so durchdenke, sollten wir drei Dinge tun." Sie klopfte wie zur Bekräftigung ihrer Worte mit den Fingerknöcheln auf den Tisch. "Erstens: ich nähe meinen Union-Jack fertig und wir beschaffen uns zweitens heimlich Dokumente, die belegen, dass diese Plantage zumindest zur Hälfte im englischen Besitz ist. Dazu bringen wir in den kommenden Wochen die Jagdhütte oben in den Bergen auf Vordermann und rüsten sie mit Vorräten aus." Sie schaute jetzt Elisabeth an. "Für Deine Sicherheit schlage ich vor, dass Du mit Jomo und einigen anderen Begleitern in die Jagdhütte gehst, sobald Gefahr im Verzuge sein sollte. Mit aller Ausrüstung zur Jagd und zur Selbstversorgung aus der umliegenden Natur. Es gibt sauberes, frisches Quellwasser an der Hütte, selbst zum Ende der Trockenzeit nie versiegend. Da oben findet Dich kein feindlicher Soldat."

Elisabeth nickte langsam. "Ja. Ich denke, Jomo wird mich bewachen und beschützen." Sie holte tief Luft. "Und wie lange sollte ich mich da verstecken?"

"Bis wir Dich wieder zurückholen. Wir müssen sicherstellen, dass Du nicht als Deutsche interniert wirst."

"Ich könnte mich gegebenenfalls als Schweizerin ausgeben. Immerhin bin ich in St. Gallen geboren, auch wenn ich deutsche Eltern hatte."

"Wäre ein Versuch wert."

Die drei Frauen verteilten untereinander die Aufgaben für die kommenden Wochen. Elisabeth wollte mit Jomo und Begleitern umgehend zur Hütte aufbrechen, sobald der abklingende Frühjahrstropenregen diesen Marsch durch die hochgelegenen und immer weiter ansteigenden Wälder zuließ. Dann wüsste man von dieser Inspektion, was man für den Ernstfall alles vorbereiten müsste.

Mitte Juni hatten Gerhild, Rose und Elisabeth alles vorbereitet, um im Falle des Rückzugs der Schutztruppe aus Kigoma so gut wie möglich vorbereitet zu sein. Es war gerade rechtzeitig. Fünf Wochen später war der militärische Druck der von Norden auf die Mittelbahn und ihre Bahnstationen vorrückenden englischen und belgischen Einheiten so groß geworden, dass Oberst von Lettow-Vorbeck die Selbstversenkung der Goetzen in der Bucht von Kigoma als auch den Abmarsch der Schutztruppeneinheiten und mit ihnen eines großen Teil der deutschen Bevölkerung befahl. Praktisch alle deutschen Freunde und Bekannten Gerhilds und Roses verließen gehorsam Kigoma und zogen Richtung Süden. Die drei weißen Frauen auf der Plantage setzten ihre Vorbereitungen um und warteten dann mit wachsender Spannung. Lediglich der holländische Missionar und Arzt Dr. Willem van der Merwe hielt ebenfalls seine Stellung auf seiner Missionsstation. Elisabeth Bräunlingen marschierte am 1. August unter Führung Ihres vertrauten Dauerliebhabers Jomo und zweier afrikanische Dienerpaare durch den mittlerweile trockener gewordenen Tropenwald zur Berghütte.

"Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder", verabschiedete sie sich von den beiden Schwestern. "Ich komme mir ein wenig vor wie die großen Afrikaforscher vor fünfzig, sechzig Jahren. Ich hoffe nur, dass meine jetzige Afrikaexpedition in den Bergdschungel vom Gombe gut ausgeht."

"Ich vertraue Jomo", entgegnete Gerhild. "Er wird Dich beschützen und sich um Dich sorgen. Ganz bestimmt."

Trotzdem sahen Gerhild und Rose der kleinen Expedition mit sehr gemischten Gefühlen nach, als diese ihren Weg zur Berghütte begannen. "Bin gespannt, wann und wie wir uns wiedersehen", sagte Gerhild nachdenklich, als sie mit Rose ins Farmhaus zurückging.

Nachdem die Nachricht vom Abzug fast aller Deutscher aus Kigoma die Plantage erreicht hatte, warteten Gerhild und Rose mit wachsender Nervosität auf das Kommende. Ein Teil ihrer afrikanischen Dienerschaft hatte so große Angst vor einem möglichen Erscheinen der mit einem schrecklichen Ruf versehenen Kongosoldaten unter belgischem Befehl, dass sie sich in der Nacht in unbekannte Richtung absetzten. Nur die loyalsten afrikanischen Männer und Frauen blieben an der Seite der Plantagebesitzerinnen, hatten sich aber in ihren Wohnquartieren ebenfalls vorbereitet. Rose hatte am 3. August den selbst genähten Union Jack am Flaggenmast vor dem Farmhaus hochgezogen, selbst auf die Gefahr hin, dass noch einmal deutsche Schutztruppeneinheiten auftauchen würden.

"Die Schutztruppe ist so diszipliniert organisiert, wenn es heißt abrücken, dann rücken sie auch vollständig ab", hatte Rose mit leichtem Optimismus die Lage eingeschätzt.

Sie sollte recht behalten, denn am 5. August tauchte am frühen Nachmittag eine erste Gruppe belgisch-kongolesischer Soldaten unter der Führung eines einzigen weißen Unteroffiziers auf der Plantage auf. Der klein gewachsene Wallone reagierte sichtlich überrascht, als er zuerst die schlaff am Mast hängende britische Flagge registrierte und dann im Hauseingang zum Haupthaus auf zwei weiße Frauen traf, hinter denen Tatum und ein weiterer afrikanischer Diener standen.

"Wer sind Sie?" fragte der belgische Unteroffizier unwirsch, fast ärgerlich auf Französisch.

"Ich bin Lady Rose Lochbird, Ehefrau von Major Lord Lochbird, der im Dienst Seiner Majestät in Britisch-Ostafrika steht und sich vermutlich gar nicht so weit von unserer Plantage mit seiner Einheit aufhält." Rose hatte ihm erst auf Englisch geantwortet. Als sie erkannte, dass die Englischkenntnisse des Belgiers augenscheinlich miserabel waren, hatte, sie sich auf Französisch wiederholt. "Sie befinden sich auf britischem Besitz", setzte sie nach.

Der Unteroffizier war sichtlich verwirrt. "Seit wann gibt es britische Plantagen in einer deutschen Kolonie? Wollen Sie mir einen Bären aufbinden?"

Rose war gut vorbereitet. "Wenn Sie mir nicht glauben wollen, kann ich es Ihnen beweisen." Sie präsentierte Ihren griffbereiten britischen Reisepass, den sie kurz nach ihrer Heirat bekommen hatte.

Der Unteroffizier nahm das Papier, studierte es mit einer Mischung von Neugierde und Ungläubigkeit und gab dann Rose den Pass zurück. "Trotz alle dem! Wir sind im Krieg und requirieren die Plantage im Namen des Königs von Belgien. Sie sind bis auf Weiteres unter Hausarrest. Meine Soldaten werden erst einmal die Plantage auf feindliche Waffen und mögliche Fallen und Hinterhalte untersuchen. Dann werde ich weitersehen." Der Unteroffizier erteilte seinen insgesamt acht Soldaten Befehle, die sich sogleich paarweise an die Durchsuchung des Anwesens machten. Dann wandte er sich wieder an Rose und Gerhild, die bis dahin vollkommen stummgeblieben war. "Wir sind hungrig und durstig. Erteilen Sie Ihrer Küche die Anweisung, mich und meine acht Soldaten mit einem guten warmen Mahl und ordentlich Getränken zu versorgen. Wir nehmen bevorzugt Bier, Wein, Cognac, dazu sauberes Wasser."

Mit hochgezogenen Augenbrauen gingen die Schwestern in die Küche des Farmhauses, um den Versorgungsbefehl weiter zu reichen. Dort angekommen, registrierten sie, dass bereits zwei Soldaten bei ihrer Durchsuchung die Speisekammer und den Weinkeller gefunden hatten und bereits mit der spontanen Eigenversorgung begonnen hatten.

Bis in die Abendstunden fraßen und soffen die belgisch-kongolesischen Soldaten ohne Unterbrechung. Die beiden weißen Plantagebesitzerinnen hatten sie in ihre jeweiligen Schlafzimmer eingeschlossen. Die Bemerkung des Unteroffiziers - "Was wir mit Ihnen machen, muss ich mir noch überlegen" - hatte bei beiden ernsthafte Sorgen ausgelöst. Würde der Belgier ihre Behauptung des britischen Besitzes schlucken und respektieren? Würde er genug Autorität haben, seine kongolesischen Soldaten im Zaum zu halten, erst recht, wenn alle betrunken waren? Sie hatten viele schaurige Gerüchte gehört.

"Aber wir haben uns entschieden, hier zu bleiben", erzählte Gerhild sich immer wieder, ohne die Gelegenheit zu haben, mit ihrer Schwester zu reden. "Jetzt müssen wir hier durch. Koste, was wolle."

Eine erste Antwort erhielten Gerhild und Rose in den frühen Abendstunden. Plötzlich wurde Gerhilds Schlafzimmertür aufgerissen und drei augenscheinlich schwer angetrunkene Soldaten drangen ein, griffen sie an beiden Armen und schleppten sie zum Schlafzimmer ihrer Schwester, in dem sich weitere Soldaten aufhielten und Rose bereits weitgehend die Kleidung vom Körper gerissen hatten. Gerhild erlitt nun dieselbe Behandlung. Dann wurden die beiden Frauen nackt auf das große Bett geworfen, wechselweise hielten Soldaten ihre Arme und Beine fest und vergewaltigten die beiden Schwestern der Reihe nach. Rose und Gerhild hatten sich kurz zugerufen, dass sie sich nicht wehren würden, um überhaupt eine Chance zu haben, zu überleben. Von dem belgischen Unteroffizier war weit und breit nicht zu sehen und zu hören. Die Schwestern sollten später erfahren, dass dieser volltrunken auf einem Sofa eingeschlafen war.

Rose und Gerhild wären durchaus harte Sexgefechte, mehrfache, auch harte Ficks mit mehreren Afrikanern hintereinander gewohnt. Aber diese Gruppenvergewaltigung war etwas anderes, denn sie hatten beide Angst, was noch passieren könnte.

An diesem Abend hatten sie Glück. Als alle Soldaten sich befriedigt hatten und mehr oder weniger in ihnen beziehungsweise auf sie abgespritzt hatten, ließen sie sie einfach in Rose Schlafzimmer liegen und wandten sich wieder den reichlichen Getränkevorräten zu. Sie fühlten sich so sicher, dass sie noch nicht einmal ordentlich organisierte Wachen aufstellten. Sie machten es sich in den Wohn- und Gesellschaftsräumen des Hauptfarmhauses bequem und ließen nur reihum einen Soldaten wach bleiben, sofern dieser nicht ebenfalls volltrunken einnickte.

Tief in der Nacht tauchte plötzlich Tatum in Roses Schlafzimmer auf und weckte die beiden Frauen.

"Wo warst Du?" fragte Gerhild erstaunt.

"Wir haben uns erst einmal sicher versteckt, als dies Gelage losging. Die Soldaten sind bewaffnet und wir nicht." Tatum holte tief Luft. "Jetzt hätten wir eine Chance, sie alle zu töten. Die sind so betrunken, dass sie sich nicht richtig wehren können. Aber sie könnten immer noch schnell genug schießen."

Gerhild schüttelte den Kopf. "Das ist nur ein Teil einer Kompagnie. Die anderen Belgier und Kongolesen werden in unmittelbarer Nähe sein. Wenn die mitbekommen, dass wir ihre Soldaten erfolgreich bekämpft haben, sind wir alle des Todes."

"Nein", ergänzte Rose, die bisher ruhig zugehört hatte. "Ich hatte in den letzten Monaten gehört, dass die Engländer das Oberkommando in diesem Feldzug haben und auch die Belgier diesem Oberkommando unterstehen. Wir müssten eine Nachricht zu den Engländern bringen, dass die Belgier die Ehefrau von Lord Lochbird auf ihrer Plantage festhalten und unehrenhaft behandeln. Auf solche Nachrichten reagieren britische Offiziere sehr gereizt."

Gerhild nickte nur. "Dann schreiben wir jetzt eine Nachricht an der englischen Kommandeur. Und Tatum versucht, diesen mit dieser Nachricht zu finden. Ich denke, es ist unsere beste Chance."

Rose setzte Gerhilds Idee umgehend um. Eine halbe Stunde später schlich sich Tatum aus dem Farmhaus, den kleinen Brief in seinem Gewand versteckend, und machte sich auf den Weg Richtung Nordosten, wo ein Teil der südwärts marschierenden englischen Einheiten vermutet wurde.

Der schwer verkaterte, aber wieder wache belgische Unteroffizier hatte zumindest so viel Autorität, dass seine Soldaten keine zweite Gruppenvergewaltigung der beiden weißen Frauen versuchten. Dafür mussten am Nachmittag und Abend der nächsten Tagen einige afrikanische Frauen für die erzwungene Befriedigung Ihres Sexualtriebes herhalten. Dies war dem Unteroffizier vollständig gleichgültig. In Unkenntnis der Vorgänge der Vornacht machte er sich tatsächlich ernsthaft Gedanken über Roses Erklärung, dass die Plantage in britischem Besitz sein sollte. Aus Furcht vor ernsthaften Konsequenzen im Falle seiner Fehleinschätzung vertrieb er seine kongolesischen Soldaten aus dem Farmhaus und ließ sie vor dem Farmhaus ihr Biwak aufschlagen. Da er noch keine neuen Marschbefehle erhalten hatte, befahl er sich selbst, die Wache im Haus vorzunehmen, wobei er sich primär den Cognac- und Whiskyvorräten widmete, sich jedoch nicht im Geringsten um Rose und Gerhild kümmerte. Die sollten nach seiner Anweisung weiter in ihren Zimmern unter Hausarrest stehen.

Zwei Tage später geschah ein Wunder. Geführt von Tatum erschien ein junger britischer Leutnant im weithin sichtbaren roten Uniformrock der britischen Armee auf der Plantage, grüßte militärisch den immer noch am Flaggenmast hängenden Union Jack und marschierte direkt ins Farmhaus. Zunächst gestaltete sich die Unterhaltung zwischen dem nur Englisch sprechenden Offizier und dem nur Französisch sprechenden Unteroffizier sehr schwierig. Auf Tatums Hinweis hin wurden Rose und Gerhild aus ihren Arrestzimmern herausgeholt. "Lady Lochbird, würden Sie bitte meine Befehle dem Herrn Unteroffizier übersetzen, damit dieser sich umgehend an die Ausführung machen kann." Dann teilte er dem Belgier mit, dass er sich mit seiner Soldatengruppe unverzüglich Richtung Kigoma in Marsch zu setzen hätte, um sich dort mit seiner gesamten Kompagnie zusammenzuschließen und den abgezogenen deutschen Schutztruppeneinheiten weiter Richtung Süden zu folgen. Der Befehl wurde ausgesprochen missmutig entgegengenommen, aber dann doch zügig ausgeführt. Zwei Stunden später waren die Belgier und Kongolesen unter dem wachsamen Auge des britischen Leutnants abgerückt.

Erst dann stellte sich Leutnant Philip Cameron den Damen offiziell vor. "Ich habe den Befehl, diese Plantage unter meine Aufsicht zu nehmen, Lady Lochbird", führte er unmissverständlich aus. "Ihr Ehemann, Major Loch Lochbird, wird voraussichtlich in zwei Tagen hier eintreffen. Unser Kommandeur hat verfügt, dass die Westgruppe der alliierten Einheiten ihr Hauptquartier bis auf Weiteres hier aufschlagen wird. Damit ist der Schutz dieser Plantage und seiner Bewohner gesichert, zugleich haben wir für den Westen Tanganjikas einen perfekten Standort bis wir uns unter gesicherten politisch-militärischen Verhältnissen in Kigoma als Bezirkszentrum etablieren können."

Rose und Gerhild berichteten dem Leutnant nichts über die gewaltsamen Erfahrungen, die sie während der kurzen belgischen Besatzung gemacht hatten. Aber beide Schwestern hatten das Gefühl, dass die Gruppenvergewaltigung für sie seelisch wie körperlich extrem belastend war.

"Ich habe solche Angst um Dich und mich gehabt", gestand Gerhild, "dass ich von der eigentlichen Fickerei fast nichts mitbekommen habe. Außer, dass die Kerle ziemlich grob und primitiv waren. Einfach rein, abrammeln, abspritzen. Und dann der Nächste."

"Ging mir genauso. Wir sind ja beide eigentlich gut trainiert. Und das hat uns sicherlich geholfen. Aber ich hoffe, dass wir nicht mit irgendetwas infiziert worden sind. Diese afrikanischen Soldaten sollen ja häufig erkrankt sein. Oder gar jetzt schwanger werden." Rose atmete tief durch. "Bei mir ist das durchaus grenzwertig."

Gerhild nahm ihre jüngere Schwester in den Arm. "Das hoffe ich auch, auch wenn ich wenigstens dies Schwangerschaftsproblem nicht habe."

Die Schwestern erholten sich langsam von dem unter Mordandrohung erzwungenen Gruppen-Gangbang, körperlich erheblich schneller als seelisch. "Ich muss Dir gestehen", sprach Gerhild gegenüber Rose ihre Schlaflosigkeit und Alpträume am dritten Frühstück nach dem befehlsmäßigen Abmarsch der belgisch-kongolesischen Soldaten an, "ich habe bis auf Weiteres nicht das geringste Bedürfnis nach männlichem Sex. Ich weiß derzeit nicht, wie mein Liebesleben in Zukunft weitergehen soll."

"Kann ich nachempfinden", stimmte Rose zu. "Mir geht es ähnlich. Aber wir stehen ja jetzt nicht unter Druck. Der freundliche Leutnant spielt hier die Vorhut des Hauptquartiers und lässt uns vollkommen in Ruhe."

Diese Ruhe war am darauffolgenden Tag vorbei. Major Lord Lochbird erreichte mit dem Stab der Westgruppe seines britischen Regiments die Plantage und übernahm sofort das Kommando, erteilte seinen Soldaten präzise Anweisungen zum Aufbau des Kommandostützpunktes als auch

seiner Ehefrau und seiner Schwägerin zur Einquartierung der Offiziere.

Lord Lochbird war genauso wie Gerhild ihn kannte. Englisch-aristokratisch-steif und überkorrekt mit ausgesprochen wenig menschlicher Ausstrahlung. "Ich habe gehört, dass sich dieser belgische Unteroffizier mit seinen Soldaten wie eine saufende Horde Wildschweine benommen hat", stellte er beim ersten gemeinsamen Abendessen fest. "Leutnant Cameron hat mir Bericht erstattet."

"Ich habe das Erscheinen des Leutnants wie ein Gottesgeschenk empfunden", gestand ihm seine Ehefrau. "Ich weiß nicht, wie eine längere Besetzung der Plantage durch diese Belgier geendet wäre."

Lord Lochbird grinste zynisch. "Mit Sicherheit nicht gut. Das sind wilde Gesellen, die selbst wir kaum disziplinieren können. Dabei machen die Idioten viel zu viel kaputt, was wir später unbedingt benötigen, um aus dieser Kolonie etwas Erfolgreiches machen zu können."

"Glaubst Du, dass wir bei Kriegende ins Empire eingegliedert werden? Oder werden wir dem Kongo zugeschlagen?"

"Oder an das Deutsche Reich zurückgegeben?" ergänzte Gerhild.

"Das wird man sehen. Ich glaube an den Sieg der alliierten Armeen in dem großen europäischen Ringen. Und das wird dann mit Sicherheit seine Auswirkungen auf alle deutschen Kolonien haben. Aber, und dies ist ein großes 'Aber', erst einmal müssen wir von Lettow-Vorbeck und seine gut kämpfende Schutztruppe besiegen. Seine Askaris sind verdammt gute Krieger."

Die Nacht verbrachten Lord und Lady Lochbird tatsächlich gemeinsam in Roses Schlafzimmer. Nach mehreren Jahren Unterbrechung gaben sie sich tatsächlich ihren ehelichen Pflichten hin, mit exakt der Leidenschaft und sexuellen Erfüllung, die der Begriff der 'ehelichen Pflicht' beschreibt. Trotzdem sollte dieser einmalige eheliche Sex während des kurzen Aufenthaltes des Lords auf der Plantage erhebliche Konsequenzen haben, mit denen weder das Ehepaar noch ihre beiderseitigen Familien rechnen konnten.

Aufgrund des zügigen Rückzugs der deutschen Schutztruppe entlang des Ostufers des Tanganjikasee fühlte sich das britische Oberkommando unter Zugzwang, noch während der verbleibenden spätsommerlichen Trockenzeit nachzusetzen. Man wollte auch in diesem Teil der Kolonie das Heft des Handelns nicht den belgisch-kongolesischen Truppen überlassen, insbesondere weil die britischen Kolonialterritorien entlang des weiter südlich gelegenen Nyassasees nur unzureichend verteidigt waren. Der Marschbefehl zur weiteren Verfolgung erreichte Major Lord Lochbird nach nur einwöchigem Aufenthalt auf der Plantage.

"Hier weht jetzt der Union Jack", erklärte er seiner Ehefrau und seiner Schwägerin feierlich, als er sich zum Abmarsch rüstete, "und ich habe Euch eine Erklärung über den Schutz unserer Interessen mit Briefkopf und Unterschrift hinterlassen. Ihr könnt davon ausgehen, dass ihr hiermit in diesem Krieg in Sicherheit seid, denn dass die Deutschen zurückkehren, halte ich für ausgeschlossen." Er umarmte Rose und gab ihr einen seltenen öffentlichen Kuss, dann bestieg er sein Pferd und setzte sich an die Spitze des abrückenden Haupttrosses. Nicht ein englischer Soldat blieb zurück, Rose war als Teil-Inhaberin offiziell als britischer Treuhandverwalter eingesetzt.

"Haben wir in diesen zwei gefährlichen Wochen tatsächlich diesen Krieg überstanden?" fragte Gerhild ihre Schwester. "Ohne das wir unser Leben oder unsere Heimat verloren haben?"

"Sieht so aus. Aber ich habe das Gefühl, dass sich unser Leben in den kommenden Monaten, vielleicht auch Jahren grundlegend ändern wird. Bis wir die Freiheiten zu leben zurückgewonnen haben, werden möglicherweise Jahre vergehen. Zunächst stehen wir offiziell unter britischer Militärverwaltung. Aber unser Schachzug, uns den Besitz der Plantage quasi zu teilen, um nicht beschlagnahmt zu werden, ist bisher erfolgreich gewesen. Mal sehen, wie das weiter geht."

"Ist ohnehin alles von Vaters Geld bezahlt", zuckte Gerhild mit den Schultern. "Mir gehört lieber die Hälfte von etwas Blühendem und Erfolgreichen als ein ganzes Nichts." Von dem sicher eingegrabenen Goldschatz erzählte sie ihrer Schwester jedoch nichts.

"Wir müssen jetzt schauen, dass wir möglichst schnell mit unseren Holzlieferungen an die nun unter britischer Militärverwaltung stehende Eisenbahn beginnen können. Dann verdienen wir auch wieder gutes Geld."

Bei aller Erleichterung über die glimpflich verlaufende Kriegsperiode ging es beiden Schwestern gesundheitlich nicht besonders gut. Gerhild begann zwei Wochen nach der groben Gruppenvergewaltigung unangenehm brennende Unterleibsschmerzen zu entwickeln. Angesichts ihrer durch die Zwillingsgeburt nicht mehr funktionsfähigen beziehungsweise existierenden weiblichen Organe kam ihr das sehr merkwürdig vor. Immerhin verschlechterte sich ihr Zustand nicht weiter, aber er blieb unangenehm. Rose hingegen klagte nun jeden Morgen über eine zunehmende Übelkeit, ganz gegen ihre sonstige Verhaltensweise gab sie das Frühstück jetzt nahezu komplett auf und beschränkte sich nur auf zwei Tassen Tee. Sie war erstmittags in der Lage, feste Nahrung bei sich zu halten.

Nachdem dieser Zustand bei beiden Schwestern auch noch nach zwei Monaten anhielt, beschlossen sie, die Missionsstation mit Dr. van der Merwe aufzusuchen, um sich medizinischen Rat zu holen. "Die Missionsstation soll die Besetzung unbeschadet überstanden haben", erklärte Gerhild vor der Abfahrt. "Die Belgier haben anscheinend den holländischen Missionar in Ruhe gelassen."

Dr. van der Merwe freute sich, Gerhild und Rose in seiner Station begrüßen zu können. "Wir haben den Durchzug der belgischen Kongolesen als auch der Engländer weitgehend unbeschädigt überstanden", bestätigte er die Nachrichten, die die Plantage erreicht hatten. "Aber meinen ärztlichen Bereich haben sie zur Eigenversorgung weitestgehend ausgeplündert. Wir besitzen eigentlich nur noch, was wir aus einheimischen Ressourcen wieder selbst produzieren können. Was kann ich denn für Sie tun?"

In der folgenden Stunde untersuchte der Doktor unter Nutzung der gut ausgebildeten afrikanischen Missionsschwester sowohl Gerhild als auch Rose. Seine Diagnose hätte nicht unterschiedlicher ausfallen können.

"Sie, liebe Gräfin von Cleve", sagte er Gerhild im Vier-Augen-Gespräch, "sind leider bei den wilden Szenen, von denen Sie mir berichtet haben, irgendwie infiziert worden. Einer oder mehrere Soldaten waren erkrankt, jedoch nach unseren derzeitigen Erkenntnissen nichtan Syphilis oder Gonorrhoe. Jedenfalls haben sie sie damit angesteckt. Ist nicht direkt gefährlich, aber kann lästig sein. Unsere Missionsschwester bereitet Ihnen eine Salbe zu, die Sie an und in ihrer Scheide verteilen müssen. Hilft bei infizierten afrikanischen Frauen erstaunlich gut, die darin verarbeiteten Kräuter und Pflanzen haben anscheinend desinfizierende Wirkung."

"Ist meine Schwester auch daran erkrankt?" Gerhild war neugierig. Dr. van der Merwe schüttelte seinen Kopf. "Haben wir nicht feststellen können. Unseren Befund sollte sie Ihnen vielleicht selber mitteilen."

Entsprechend neugierig befragte Gerhild ihre Schwester sofort, nachdem sie die Rückfahrt angetreten hatten. Rose zuckte zunächst mit den Schultern, dann sah sie ihre ältere Schwester mi einem ganz ungewöhnlichen Gesichtsausdruck an. "Die Missionsschwester meint, dass ich schwanger sein könnte. Alle Anzeichen deuten darauf hin, aber sicher ist sie frühestens in einem Monat." Rose holte tief Luft. "Könnte aber stimmen, denn als mein Mann hier war, war ich im Bereich meiner fruchtbaren Tage. Und seither ist meine Monatsblutung ausgeblieben."

"Schwanger?" Jetzt holte Gerhild tief Luft. "Ihr habt Euch miteinander vergnügt, so unmittelbar nach unser Vergewaltigung?"

"Ich war selbst erstaunt, aber wir haben es immerhin einmal bis zum spritzigen Ende geschafft. Eher ungewöhnlich für meinen Göttergatten, aber tatsächlich wahr."

"Das hätte ich nicht erwartet", gestand Gerhild. "Aber wenn es so ist, ist es gut. Dann bekommen Lord und Lady Lochbird immerhin einen ehelichen Erben und wir müssen nur aufpassen, dass Dein Kind gesund aufwächst."

"Danke für Deine Glückwünsche", grinste Rose mit zynischen Mundwinkeln. "Aber Du hast die Erfahrung mit Deinen Zwillingen schon mehr als ein Jahrzehnt hinter Dir. Da kannst Du mir sicherlich helfen, wie das mit Geburt und Kindern im afrikanischen Busch geht."

Die Schwestern umarmten sich schließlich und versicherten sich ihrer gegenseitigen Solidarität und Unterstützung.

Zwei Monate später war klar, dass der Missionarsarzt und die Missionsschwester richtig diagnostiziert hatten. Lady Rose Lochbird war mit ihrem ersten Kind schwanger. Die lästige Morgenübelkeit hatte aufgehört, im Gegenteil, Rose hatte jetzt mehr oder weniger den ganzen Tag Hunger.

Auch Gerhilds Unterleibsprobleme hatten sich spürbar vermindert. Trotzdem hatten beide Ereignisse eine unmittelbare Konsequenz. Beide Schwestern durchlebten für viele Monate in eine nonnenähnliche Enthaltsamkeitsperiode.

Die einzige Belebung ihres Alltaglebens auf der Plantage war die Rückkehr von Elisabeth Bräunlingen, Jomo und ihren Begleitern aus ihrer hoch im Dschungelwald gelegenen Hütte, in die sie vor den anrückenden Soldaten geflohen waren. Elisabeth wirkte von ihrem achtwöchigen Aufenthalt in ihrem Fluchtdomizil spürbar verändert. "Wenn man dort oben auf dem Berg die Gorillas und Schimpansen in ihrem Familien- und Stammesleben beobachtet, bekommt man eine innere Hochachtung vor diesen Tieren. Wie bei Menschen gibt es Streit und Zank, gibt es kleine Rebellionen gegen die Rangordnung", berichtete Elisabeth von ihren Beobachtungen, "aber nie würden diese Tiere untereinander in den Krieg ziehen. Sie haben genug damit zu tun, ihre Horde gegen natürliche Feinde wie Raubtiere zu schützen." Sie zuckte nachdenklich mit ihren Schultern. "Vielleicht sind die Affen intelligenter als wir. Jedenfalls habe ich keinen einzigen Uniformspopanz gesehen, der seine eigenen Soldaten in den Tod schickt."

Elisabeth blieb ein Dauergast auf der Plantage, besonders nachdem sie von ihrem Ehemann für mehr als zwei Jahre kein Lebenszeichen erhielt. Erst nach Kriegsende erfuhr sie, dass er wie so viele andere Deutsche im Gefolge der Schutztruppe den Krieg nicht überlebt hatte. Anders als bei Lord Lochbird war jedoch nicht eine Tropenkrankheit, sondern der unachtsame Umgang mit Munition in seiner improvisierten Werkstatt die Ursache seines Ablebens gewesen. Eine Spontanexplosion tötete ihn und zwei Munitionsmitarbeiter auf der Stelle. Seine Stelle als Quasi-Ehemann hatte da schon längst Jomo eingenommen.

Die folgenden zwei Kriegsjahre vergingen auf der Plantage in täglicher Routine und weitgehender Langeweile. Im späteren Alter sollte Gerhild die Jahre 1917 und 1918 als "meine verlorenen Jahre", ihre Schwester Rose jedoch als "meine glücklichsten Privatjahre" bezeichnen.

Die Gründe hierfür waren vergleichsweise einfach: Gerhild führte die Plantage und insbesondere den forstwirtschaftlichen und holzverarbeitenden Betrieb in der Routine der Vorjahre, der einzige Unterschied bestand darin, dass ihre Kunden bei der Eisenbahn und im Hafen jetzt Englisch und nicht mehr Deutsch sprachen. Zudem hatte die familiäre Patronatschaft von Lord und Lady Lochbird sie davor bewahrt, verhaftet und interniert zu werden. Die englische Militärverwaltung hatte sogar die seit 1906 geltende Rupie unverändert als Landeswährung belassen, was das kaufmännische Alltagsleben durchaus vereinfachte. Lediglich die Münzen mit dem Bild Kaiser Wilhelms wurden aussortiert und 1:1 durch die in British East Africa geltenden Rupie-Münzen ersetzt. Hinter dieser pragmatischen Lösung stand die Macht der indischen und arabischen Händler Ostafrikas, die eine Entwertung ihres Geldvermögens mit Sicherheit nicht akzeptiert hätten. Dieser glückliche Umstand half der Plantage finanziell so schnell wieder auf die Füße, dass Gerhild ihren versteckten Goldschatz nicht anrühren musste.

Rose brachte am 18. Mai 1917 ihr erstes Kind zu Welt, assistiert von der Schwester der holländischen Missionsstation und einer erfahrenen, afrikanischen Geburtshelferin, die auf der Plantage lebte. Arthur Oscar George Lochbird war als ältester (und einziger) ehelicher Sohn von Lord und Lady Lochbird zugleich Erbe von Titel und Besitz des traditionsreichen englischen Adelsgeschlechts. Aber der kleine Arthur war bei seiner Geburt dunkelhäutiger als ein weißes, englisches Kind normalerweise sein würde. Die Missionsschwester hatte im ersten Augenblick mit einem "Oh!" reagiert als der cremeverschmierte, aber ansonsten rosige und kerngesunde Junge das Licht der Welt erblickte, aber sogleich "ein properer Junge" hinzu gefügt. Obwohl erkennbar gemischt-rassig, hatte die Missionsschwester die Geburtsurkunde offiziell als "ehelicher Sohn von Lord und Lady Lochbird" ausgefüllt.

Rose schrieb ihrem Ehemann schon am darauffolgenden Tag einen Brief an seine Feldpostadresse, in dem sie ihm die erfolgreiche Geburt seines Sohnes mitteilte. Lord Lochbird reagierte in seinem Antwortbrief mit großer Freude auf die Nachricht; er hatte anscheinend aufgrund seines Lebensstils und seiner männerorientierten sexuellen Vorlieben nicht mit diesem 'Erfolg' gerechnet. Aber er veranlasste mit mehreren Briefen in seine englische Heimat, die er aus seinem aktuellen Regimentsstandort im Südwesten Tanganjikas absandte, alle notwendigen rechtlichen und bürokratischen Schritte, um die Rechtsposition seines Sohnes und Erben abzusichern.

Der Krieg im feucht-tropischen Süden Ostafrikas mit seinen zahlreichen großen wie kleinen Seen und riesigen Ufer- und Sumpfgebieten sollte jedoch für die Familie Lochbird weitere Schicksalsschläge bereit halten. Mitten in der winterlichen Regenzeit erkrankte Lord Lochbird erneut an Malaria, diesmal jedoch half die chininhaltige Medizin nicht mehr. Der Körper des Lords reagierte diesmal mit einer Abwehrreaktion, die allgemein als 'Schwarzwasserfieber' bekannt war. Kurz vor Weihnachten 1917, ein halbes Jahr nach der Geburt seines Sohnes, den er nie gesehen hatte, starb Major Lord Lochbird wie so viele ostafrikanische Kriegsteilnehmer beider Seiten nicht im Gefecht, sondern an einer Tropenkrankheit.

Die britische Besetzung hatte aber einen erfreulichen Nebeneffekt; Postverkehr zwischen Ostafrika und der neutralen Schweiz war mit britischen Schiffen via Genua wieder möglich. Und so erreichte Gerhild nach über zweieinhalb Jahren totalem Schweigen ein erster Brief der unverändert in der Schweiz ins Internat gehenden Zwillinge, ergänzt um einen Begleitbrief ihrer ältesten Schwester Brünhild. Die Briefe waren anstandslos durch die Zensur gegangen, wie man an den Stempeln auf dem Kuvert sehen konnte.

"Die Schweiz ist inmitten des um uns herum tobenden Krieges ein Ort disziplinierter Ruhe", schrieb die älteste Schwester. "Deine Kinder konzentrieren sich in wunderbarer Weise auf ihren schulischen Fortschritt und werden mit Sicherheit ihren gymnasialen Abschluss mit Bravour hinlegen. Ich hoffe, wir sind bis dahin dann wieder im Frieden angekommen, so dass wir nach so unendlich langer Zeit wieder zusammenkommen können."

Gerhild las ihrer Schwester Rose sowohl Brünhilds Brief als auch die wesentlich emotionaleren Briefe der beiden jetzt siebzehnjährigen Zwillinge vor.

"Wäre wirklich schön, wenn die Familie nach so langer Zeit wieder einmal zusammenkommen könnte", antwortete die junge Mutter. "Was meinst Du, besser in der Schweiz oder hier?"

"Auf alle Fälle hier." Gerhild lachte sarkastisch. "Mit meinem reichsdeutschen Pass, der sowieso schon lange abgelaufen ist, komme ich hier weder raus noch wieder rein. Und ich habe nicht den ganzen Irrsinn und die Gefahren des Sommers 1916 durchgestanden, um dann mein Heim auf diese Weise zu verlieren."

"Da hast Du vollständig recht. Wie sollen dann aber die Zwillinge hierher reisen?"

"Brünhild soll zusehen, dass die beiden nach so langer Zeit Schweizer Reisedokumente bekommen. Aus meiner Sicht die einzige Chance, sie in den kommenden Jahren wiederzusehen, wenn nicht irgendein Wunder geschieht."

"Dann sollten wir den Dreien dies so schreiben." Roses Vorhaben forderte die Schwestern unter den Zensurbestimmungen aufs Äußerste, aber es gelang ihnen anscheinend.

Jedenfalls bestätigte Brünhilds Antwort, dass sie alles verstanden hatte. "Ich denke, dass ein Besuch ohnehin erst auf der Tagesordnung steht, wenn die Kinder ihr Abitur abgelegt haben. Ich hoffe, dass bis dahin auch dieser Krieg beendet ist, so dass wir wieder frei sind, so zu reisen, wie wir es vor dem Krieg gewohnt waren."

Den drei Schwestern und Gerhilds Zwillingen dämmerte so langsam, dass dies noch einige Jahre dauern konnte.

Selbst die Nachricht vom Kriegsende brauchte mehrere Tage, bis sie sowohl die unverändert miteinander kämpfenden Truppen beider Seiten als auch die Zivilbevölkerung in Ostafrika erreichte. Immerhin herrschte dann mit fast einer Woche Verspätung auch in Ostafrika Waffenstillstand. Jubelstimmung kam aber an keinem Ort der ehemaligen deutschen Kolonie auf, weder bei den noch verbliebenen Deutschen noch bei Briten und Belgiern. Lediglich die arabischen und indischen Händler atmeten auf, denn sie versprachen sich vom Kriegsende einen deutlichen Aufschwung ihrer Tätigkeiten. Der afrikanischen Bevölkerung hingegen war das Kriegsende weitgehend egal. In den umkämpften Gebieten Ostafrikas waren sie ohnehin die Hauptleidtragenden durch Hunger, Zwangsrekrutierung und mehr oder weniger unkontrollierte Übergriffe der Soldaten insbesondere auf Frauen gewesen.

Tatum, der unverändert der engste Diener Gerhilds war, obwohl ihre Intimbeziehung durch ihre Geschlechtskrankheit lange Zeit auf Eis lag, hatte seine Sichtweise in einfachen Worten zusammengefasst: "Es ist eigentlich egal, welche Europäer uns regieren. Regiert und beherrscht werden wir ja so oder so auch weiterhin." Gerhild spürte an seinen Worten die merkwürdige Mischung aus Resignation und gleichzeitig steigendem Selbstbestimmungswillen, die langsam, aber stetig die afrikanische Bevölkerung erfasste.

Der Friedensvertrag von Versailles, der letztendlich am 28. Juni 1919 unterschrieben wurde, brachte zumindest für Ostafrika Klarheit. Die Belgier erhielten mit Ruanda-Urundi die Nordwestregion des alten Deutsch-Ostafrikas; Kigoma und seine Umgebung einschließlich der Kopfstation der ehemaligen Mittelbahn und des Hafens wurden Teil des britischen Protektorats Tanganjika, offiziell als zugewiesenes Mandatsgebiet des neu gegründeten Völkerbundes. In der Praxis herrschte die britische Kolonialverwaltung aber genauso wie in den eigenen Kolonien in Kenia, Uganda und Rhodesien.

Das Leben auf der Plantage änderte sich erst im Spätsommer 1919. Die Zwillinge Gerhard und Gerlinde hatten ihre Schweizer Schulzeit erfolgreich abgeschlossen. Mit hartnäckiger Hilfe ihrer in Zürich lebenden Tante war es Ihnen gelungen, die Schweizer Staatsangehörigkeit zu erwerben und dann mit ihren neuen Papieren in der britischen Botschaft in Bern ein Touristenvisum zu bekommen. Gleichzeitig hatten sich auch ihre besten Schulfreunde Herbert Zweigli und Helene Montachur entschlossen, die zeitliche Pause zwischen Gymnasium und Universität zu nutzen, um die Zwillinge auf ihrer Reise zum Tanganjikasee zu begleiten. Immerhin war es ein privates, familiäres Reiseziel und keine Reise ins Unbekannte. Die Reisegruppe vergrößerte sich um zwei weitere Mitglieder, nachdem Brünhild Werken und ihr einziger Sohn Franz Ferdinand, der in Zürich im fünften Semester Medizin studierte, entschieden, mit auf die lange Reise ins angeblich vom Krieg unzerstörte Ostafrika zu machen. Lediglich Herr Direktor Werken war in seiner Bank so unabkömmlich, dass er auf die auf elf Wochen angesetzte Reise verzichtete.

Dreizehn Reisetage per Schiff von Genua bis Daressalam mit Zwischenstopps in den Häfen von Alexandria, Suez, Aden und Mombasa und per Bahn bis Kigoma bei über dreißig Grad am Tage selbst auf offener See und nicht unter fünfundzwanzig Grad in der Nacht strapazierten die sechsköpfige Reisegruppe erheblich. Trotzdem hatten sie ihren Reisetermin richtig gewählt, die Regenzeit hatte noch nicht angefangen und so war bereits die 1.400 Kilometer lange Bahnreise durch die ostafrikanische Natur ein Erlebnis in sich.

Gerhild und Rose waren mit zwei viersitzigen Kutschen und einem Frachtkarren für das Gepäck zum Bahnhof nach Kigoma gekommen und erwarteten ihre Familienmitglieder und ihre ersten Gäste nach vielen Jahren kriegsbedingter Einsamkeit auf dem Bahnsteig. Das familiäre Wiedersehen zwischen den drei Schwestern und Gerhilds Kindern sowie Brünhilds Sohn war hochemotional, so dass die Begrüßung der beiden mitgereisten Gäste erst mit Verspätung erfolgte. Aber Helene und Herbert verstanden die Situation bestens, hatten sich die europäischen und ostafrikanischen Familienmitglieder mehr als acht Jahre nicht mehr gesehen. Gerhild, die in dieser Hinsicht schon immer sehr unkonventionell gewesen war, küsste jeden Ankommenden mit einer innigen Umarmung, egal ob er zur Familie gehörte oder begleitender Gast war. Das hinterließ bei den jüngeren Besuchern einen sofortigen Eindruck, denn in der calvinistisch-prüden Schweiz kannte man eine derartige Begrüßung unter Fremden überhaupt nicht, selbst für Familienmitglieder war es eher ungewöhnlich. Aber Gerhild war emotional absolut 'aus dem Häuschen'. Sie hatte nach langen und einsamen, gleichsam sorgenvollen Kriegsjahren ihre Kinder wieder zu Hause, begleitet von vertrauten beziehungsweise lieben und attraktiven Besuchern.

"Es fühlt sich an, als ob die guten Zeiten zurückkehren", gestand sie ihren Zwillingen und ihrem Neffen Franz Ferdinand, die in ihrer Kutsche Platz genommen hatten. Sie legten die wenigen Meilen vom Bahnhof auf der festen, aber staubigen Straße in flotter Fahrt zurück, so dass sie nach weniger als einer Stunde das schneeweiße Haupthaus der Plantage mit seinen beiden Nebengebäuden erreichten.

"Hier hat sich fast überhaupt nichts verändert", stellte ihr Sohn Gerhard verblüfft fest, als sie vor dem Haupteingang vorfuhren.

"Fast ist richtig", kommentierte Gerhild und zeigte mit der rechten Hand auf den Flaggenmast. "Wir haben im Wesentlichen die Flagge gewechselt."

"Keine Kriegsschäden während der Kämpfe und der Besetzung erlitten?"

"Nicht an den Gebäuden. Die Engländer waren Gottseidank schnell genug hier, um die belgischen Kongolesen davon abzuhalten, hier alles in Schutt und Asche zu legen. Somit wurden nur die Vorräte geplündert und ausgesoffen." Gerhild dachte ein paar Sekunden nach, was sie noch sagen sollte, setzte dann aber ungewöhnlich leise nach. "Einige Frauen haben darüber hinaus ihre persönlichen Erinnerungen an diese unerwünschten Besucher. Aber niemand hat dabei sein Leben gelassen, nicht so wie an anderen Orten."

Gerhard und Herbert hatten die tiefere Bedeutung der Worte nicht richtig erfasst, aber Gerlinde schaute ihre Mutter mit hochgezogenen Augenbrauen eindringlich an. "Europäische wie afrikanische Frauen?"

Gerhild nickte nur stumm, um das Gespräch an dieser Stelle nicht zu vertiefen. Aber Gerlinde hatte alles verstanden.

Die ersten Tage auf der Plantage vergingen mit einer Vielzahl von Gesprächen. Seit den Vorkriegsjahren war so unendlich viel passiert, aus Kindern waren junge Erwachsene geworden, zwei der drei Schwestern waren verwitwet und hatten sich ihr Leben grundlegend neu organisiert. Und die Welt um sie herum hatte sich nachhaltig verändert.

Dann entwickelte sich langsam, aber sicher etwas Unerwartetes: die 'von Cleve'sche Plantage', die jetzt offiziell 'Lochbird High Forest Farm' hieß, begann nach langer Pause ihre verführerische und erotische Ausstrahlung zurückzugewinnen, die sie vor dem Krieg so einzigartig hatte sein lassen. Und diese erotische Ausstrahlung entwickelte sich auf drei Beziehungsebenen parallel.

Ganz lieb und fast unschuldig kamen sich die vier Schweizer Abiturienten immer näher. Herbert hatte die letzten vier Jahre mit Gerhard in einer Schulbank gesessen, während Helene und Gerlinde schon seit der gemeinsamen Einschulung engste Freundinnen waren. Nun hatten die beiden Freunde das verwirrende Vergnügen, den jeweils andersgeschlechtlichen Zwilling an seiner beziehungsweise ihrer Seite zu haben.

"Es ist verrückt", gestand Helene nach zwei Wochen, "wenn ich mit Gerhard rede, weiß ich genau, wie er reagiert und antwortet, weil ich seine Schwester so gut kenne."

Herbert grinste. "Geht mir mit Gerlinde genauso. Alles kommt mir so vertraut vor, obwohl ich sie vor dieser Reise praktisch nicht gekannt habe."

Da die vier Züricher Abiturienten mit Franz Ferdinand allein den nördlichen Gästeflügel bewohnten, konnten sie sich ungezwungen und unkontrolliert die Abende so einteilen, wie sie es sich vorstellten. Trotzdem blieb es in ihren Schlafzimmern zunächst bei harmlosen Schmusereien und händischen Körpererkundungen. Das war für alle vier bereits spannend genug.

Ganz anders ging es im Haupthaus beziehungsweise im südlichen Gästeflügel zur Sache. "Rose hat mir bei ihrem letzten Besuch in der Schweiz vor dem Krieg im Vertrauen erzählt, dass Du eine Art besondere Privatschule für ausgewählte afrikanische Männer und Frauen hier auf der Plantage betrieben hast. Sie war jedenfalls davon so angetan, dass sie mir dies zur persönlichen Erfahrung empfohlen hatte."

Gerhild lachte laut auf. Sie saß mit ihrer ältesten Schwester allein im so genannten kleinen Salon, der einen wunderbaren Blick auf den tropischen Garten der Plantage frei gab. "Die gute Rose." Gerhild schaute die zwei Jahre ältere Brünhild nun frontal an. "Ja, wir hatten eine wirklich erstklassige und lustvolle kleine Erziehungsanstalt." Sie nickte in Erinnerung an die stürmischen Jahre vor dem Krieg. "Ich musste auf der einen Seite unseren europäischen Besuchern etwas Besonderes bieten. Das bezog sich dann überwiegend auf meine Mädchen. Und da mein versoffener Göttergatte nicht mehr in der Lage war, mir irgendetwas Befriedigendes zu bieten, habe ich diese kleine Schule um die männliche Seite erweitert. Elisabeth ist mit ihrem Jomo der glückliche Nutznießer, auch Rose ist nie zu kurz gekommen, wenn man von der einen, überraschenden Kriegsnacht mit ihrem explodierten Ehemann absieht." Sie holte tief Luft. "Ist nicht mehr so viel übrig geblieben. Aber mein guter Tatum stände sicher sehr gern zur Verfügung. Soll ich mit ihm reden?"

Brünhild überlegte eine Weile stumm und ließ ihren Blick durch den Garten schweifen. Dann holte sie tief Luft. "Mein angetrauter Bankdirektor hat sich schon vor einigen Jahren von mir zurückgezogen, er ist regelrecht asexuell geworden. Nehme ich jedenfalls an, weil ich nie auch nur eine Andeutung einer jungen Mätresse gehört oder gefühlt habe. Ich bin jetzt zweiundvierzig und eigentlich absolut ausgehungert. Ich möchte noch einmal richtig von einem starken Mann geliebt werden." Sie drehte sich wieder zu ihrer Schwester hin und erwiderte nun den frontalen Blick. "Mit allen Drum und Dran. Am liebsten bis ich halb wahnsinnig werde."

Gerhild lachte wieder. "Das können wir einrichten." Sie zog fragend ihre Augenbrauen hoch. "Ein oder zwei Liebhaber gleichzeitig?" Ihr Grinsen wurde noch breiter. "Nur Männer oder auch Frauen dabei? Allein? Oder sollen ich und/oder Rose mit dabei sein?"

Brünhild pustete regelrecht beim Ausatmen. "Ist das hier alles im Angebot?"

"Oh ja, meine Liebe. Früher war das die allgemeine abendliche Speisekarte zur Auswahl. Jetzt gibt es das nur noch für die Familie." Gerhild lachte erneut. "Zumindest vorerst. Aber falls ich wieder Gefallen daran finde, fange ich mein Erziehungszentrum vielleicht wieder von vorn an."

Brünhild dachte die nächsten Minuten eingehend und stumm nach und ließ ihre Augen wieder durch den Garten schweifen, während Gerhild sie genauso stumm beobachtete. Sie konnte genau sehen, wie es im Kopf ihrer ältesten Schwester arbeitete. Schließlich seufzte Brünhild und atmete wieder schwer ein und aus. "Klare Antwort: wenn schon ein afrikanisches Abenteuer für eine reife, vertrocknende Schweizer Bankiersgattin, dann bitte volle Versuchung. Zwei Männer, idealerweise mit meinen beiden Schwestern als Zeremonienmeistern. Wenn Rose nicht möchte, dann Du allein."

Gerhild lachte leise und klatschte in ihre Hände. "Wunderbar. Das wird wahrscheinlich das größte körperliche Erlebnis in Deinem Leben. Und Rose macht mit Sicherheit mit, wie ich sie kenne."

An den beiden folgenden Tagen fragte Gerhild ihre Schwester ein wenig nach ihren sexuellen Erfahrungen aus. Sie wollte vermeiden, dass sie von zu viel Neuem schlicht und einfach überfordert würde und dann das Erlebnis in aller Verkrampftheit nicht genießen konnte. Und so riesig waren die Erfahrungen der guten und bis dahin treuen Schweizer Direktorengattin nicht. Also verabredeten Gerhild und Rose mit ihren erprobten Liebhabern Tatum und Jakaya ein sich langsam steigerndes Programm für ihre älteste Schwester.

Als Ort des Geschehens wurde Gerhilds großzügiges Schlafzimmer ausgewählt. Die drei Frauen zogen sich nach dem Abendessen vergleichsweise früh zurück, was jedoch bei den jungen Besuchern, die ihren eigenen Interessen nachgingen, unbemerkt blieb. Brünhild war aufgeregt, wurde aber von ihren Schwestern beruhigt. Zunächst entkleideten sie die vier Frauen und Männer vollständig, was für die 42jährige allein schon eine Sensation war. Noch nie hatte sie sich vor so vielen Menschen splitterfasernackt präsentiert. Dann begannen alle vier, sie am Fußende des Bettes im Stehen mit einem aromatisierenden Öl von Kopf bis Fuß einzureiben und dabei auch ihren Busen als auch ihre intimen Stellen zu berühren und zu massieren. Brünhild wurde von dem intensiven Gefühl der acht streichelnden und massierenden Hände nahezu ohnmächtig, sie hatte ihre Augen geschlossen, atmete schwer und stöhnte mehrfach seufzend auf. Der schwül-warme Abend hatte sie bereits angeheizt und schweißnass werden lassen, eine Reaktion, die auch ihre vier Liebhaber zeigten, wenn auch in reduzierter Form.

Tatum spürte, dass Brünhild bereits im stehenden Vorspiel bis unmittelbar vor ihrem Explosionspunkt angekommen war. Jakaya stand unmittelbar hinter ihr, hatte von hinten mit beiden Händen ihre Brüste umfasst und massierte sie kräftig, während sich Gerhild von der einen Seite den Spaß erlaubt, die immer härter werden Nippel zu kneten und in die Länge zu ziehen. Tatum schaute kurz zu Gerhild hinüber, die erahnte, was er vorhatte und leicht zustimmend nickte. Somit presste Tatum von oben mit dem Daumen auf Brünhilds Clit und ließ, ohne irgendwelches Hindernisse überwinden zu müssen, zwei Finger in ihre pitschnasse Pussy eindringen. Schon das genügte, Brünhild schrie regelrecht auf, ihre Beine zitterten und gaben unter ihr nach. Sie wäre mit Sicherheit umgefallen, hätte Jakaya sie nicht von hinten im Griff gehalten. Sie ließ sich in ihrem durchschüttelnden Orgasmus regelrecht in seine Arme fallen.

Brünhild brauchte ein paar Minuten bis sie wieder in der Realität angekommen war. "Ich bin ja jetzt schon abgegangen wie noch nie", stellte sie leise fest. "Steigert sich das noch weiter?" Sie blickte ungläubig in die Runde ihrer Liebhaber.

"Und wie!" grinste Gerhild. "Ich garantiere Dir, es wird noch schöner. Und zugleich heftiger!"

"Wirklich?"

"Ja, wirklich. Lass uns mal machen. Entspanne Dich und genieße Deine Gefühle."

Jakaya hatte Brünhild mittlerweile auf dem Bett platziert und sie in Rückenlage zum Kopfende hochgezogen. Dann positioniert er sich zwischen den angewinkelten und sich öffnenden Oberschenkeln, die einen wunderbaren Blick auf Brünhilds Liebesparadies freigaben. "Soll ich sie erst einmal verwöhnen?" blickte er seine Herrin an.

"Langsam, aber nach allen Regeln der Kunst. Ich glaube, meine Schwester ist noch nie mit dem Mund geliebt worden."

In der Tat schaute Brünhild, die sich ein Kopfkissen unter ihren Nacken geschoben hatte, ungläubig ihren Körper herunter und sah, dass Jakaya sich nicht einfach auf sie legte, sondern seinen Kopf zwischen ihren Beinen verschwinden ließ. Im ersten Moment wollte sie ihre Beine zusammenklappen und ihren Eingang versperren, aber Jakayas Schultern lagen bereits zwischen ihren Oberschenkeln und hielten sie auseinander.

"Ganz ruhig, meine Liebe", flüsterte Rose ihr ins Ohr. Sie hatte mittlerweile neben Brünhilds Kopf Platz genommen und ließ ihre streichelnden Hände auf Wanderschaft gehen. "Jakaya macht Dir jetzt die Tür in ein ganz besonderes Himmelsreich auf. Bleib ganz entspannt, dann wird es herrlich. Er ist ein Könner auf diesem Gebiet."

Roses Vorhersage stimmte voll und ganz. Brünhilds Clit und Pussy erfuhren mit Mund, Zunge, Zähnen und Fingern eine Expertenbehandlung. Ihr Bauch verspannte sich dreimal wie ein zitterndes Brett, dann verspannte sich Brünhild am ganzen Körper, presste ihren Po in die Höhe und schrie jedes Mal wie am Spieß. Ihre Orgasmuswellen wollten nicht enden, ihre Liebessäfte spritzten geradezu aus ihrer Pussy, was Jakaya aber nicht abhielt, sie regelrecht schlürfend auszutrinken. Dann hob er seinen Kopf und Oberkörper hoch, stützte sich auf seine Oberarme und gab Brünhilds Eingang frei.

Brünhild schüttelte ihren Kopf auf dem Kissen hin und her und schnaufte wie eine Dampflok. "Ich habe doch noch nicht einmal einen Mann in mir aufgenommen und bin jetzt schon fix und fertig", flüsterte sie geradezu zu ihrer jüngsten Schwester, die ihr über die Stirn strich und dabei den Schweiß beiseite wischte."

"Kommt noch meine Liebe, Du wirst sehen, das wird der Höhepunkt."

"Noch mehr?" In Brünhilds Stimme klang fast ein wenig Panik durch.

"Das hast Du Dir mehr als verdient. Tatum ist ein großartiger Liebhaber."

In der Tat hatte mittlerweile ein Stellungswechsel am unteren Ende des Betts stattgefunden. Tatums hatte Jakayas Platz eingenommen, kniete vor Brünhilds Liebeszentrum und fuhr mit der prallen Eichel seines beachtlichen Penis langsam zwischen den weit geöffneten Schamlippen rauf und runter. Ein paar Mal umkreiste er mit seiner Eichel Brünhilds genauso prall hervorstehende Clit, was diese erneut zum lustvollen Stöhnen brachte. Dann setzte er immer noch kniend richtig an und drückte vorwärts. Brünhild japste regelrecht nach Luft als sie die ungewohnt riesige Männlichkeit in sich aufnahm, aber nach einer kurzen Zeit des Verharrens, in der sie sich an die Dimensionen gewöhnte, begann sie, sich auf einen langsam steigernden Rhythmus seitens ihres Liebhabers einzulassen. Es wurde ein wahrhaftiger Lust-Freude-Fick, der der ältesten Schwester zwei weitere Orgasmen bescherte, bevor auch Tatum zum seinem spritzigen Recht kommen durfte.

"Spritz in mich ganz tief rein", brüllte Brünhild regelrecht als sie merkte, dass sie beide nahezu gleichzeitig den finalen Höhepunkt erreichten. Ihr eigener Lustschrei war dann so laut, dass man ihn mit Sicherheit im ganzen Farmhaus hatte hören können. Aber das war ihr in diesem Moment vollkommen gleichgültig.

Mit ihrem abklingenden Orgasmus streckte sie ihre Arme nach Tatum aus, um ihn auf sich zu ziehen und mit vollem Gewicht auf ihrem Körper zu spüren. Sie umarmte und liebkoste ihn und bedankte sich auf diese Weise für die Reise in eine neue, sehr emotionale Körperwelt.

Tatum und Jakaya zogen sich auf einen Wink Gerhilds lieb und freundlich zurück, so dass die drei Schwestern allein zurückblieben.

"Ist das immer so heftig?" fragte Brünhild, nachdem sie etwas abgekühlt war und fast ein bisschen fror. Gerhild gab ihr ein dünnes Leinentuch, mit dem sie sich zudecken konnte.

"Ja und nein. Unsere Männer sind erstklassige Liebhaber, sie haben - ganz unafrikanisch - bei uns gelernt, das Liebesspiel in die Länge zu ziehen und auf die Lust suchende Frau zu achten. Ich weiß, dass ihnen diese Art der körperlichen Liebe selbst sehr viel mehr Spaß macht. Natürlich sind Rose und ich, dazu Elisabeth mit ihrem Jomo, unmittelbare Nutznießer dieser Kunst. In früheren Jahren häufig und intensiv, in den letzten Jahren aufgrund verschiedener Gründe weniger, aber immer noch sehr gut."

Brünhild atmete immer noch kräftig ein und aus. "Ich weiß nicht, ob ich das in dieser Intensität noch einmal durchhalten würde", klang sie skeptisch. "Aber es war eine mehr als fantastische Erfahrung."

"Schauen wir mal in zwei, drei Tagen", lächelte Gerhild. "Appetit kommt manchmal erst beim Essen." Sie sollte recht behalten.

Brünhild Werken, unbefriedigte Bankiersgattin aus dem prüden Zürich, genoss das Spiel mit den beiden afrikanischen Liebhabern bis zu ihrer Abreise regelmäßig, so lange keine Gefahr bestand, dabei schwanger zu werden. An den so genannten fruchtbaren Tagen beließ sie es dabei, sich oral verwöhnen zu lassen und lernte dabei, dass man sich bei einem Mann in einer ähnlichen Form oral bedanken konnte. Sie wusste, dass sie diesen neuen Erfahrungsschatz nach ihrer Rückkehr nie verwenden konnte. Aber sie schloss diese Erfahrung für den Rest ihres Lebens dankbar in ihrem Herzen ein.

War Brünhilds afrikanisches Liebesabenteuer akustisch schon beinahe öffentlich, entwickelte sich die dritte Beziehung langsam und sehr diskret. Franz Ferdinand hatte seit seiner Ankunft auf der Plantage immer hinter seiner Tante hergeschaut. Achtzehn Jahre Altersdifferenz waren gewaltig, aber die hocherotische Ausstrahlung Gerhilds hatte ihren Effekt auf den Medizinstudenten nicht verfehlt. Mit all ihrer Erfahrung merkte Gerhild recht bald, dass sie einen heimlichen Verehrer hatte, der nur nicht wusste, wie er sich zu erkennen geben sollte. Immerhin waren sie Tante und Neffe. Und auch wenn Franz Ferdinand registrierte, dass seine Mutter am Tanganjikasee ein anderes Leben führte als im heimischen Zürich, er war trotz seiner sexuellen Studentenerfahrung mit einigen aufgeschlossenen Krankenschwestern zu unsicher, die Initiative zu ergreifen. Sein Warten sollte jedoch belohnt werden.

Fünf Wochen nach ihrer Ankunft auf der Plantage hatte Gerhild einen kleinen medizinischen Notfall. Auf dem Rückweg vom Sägewerk lief sie aufgrund des gerade einsetzenden Regens schnell zum Farmhaus, stolperte und fiel der Länge nach hin. Rein zufällig stand Franz Ferdinand auf der überdachten Terrasse und sah Gerhilds Sturz. Er registrierte, dass sie sich auf alle Viere hochdrückte und versuchte aufzustehen, aber sie hatte anscheinend Schwierigkeiten und verzog schmerzhaft das Gesicht. In diesem Moment erreicht der junge Medizinstudent seine Tante, griff ihr unter die Arme und zog sie hoch.

"Geht's? Irgendetwas wehgetan?" waren seine knappen Fragen.

Gerhild verzog tatsächlich erneut ihr Gesicht als sie versuchte, sich auf ihr linkes Bein zu stellen. "Ich glaube, ich kann nicht auf meinem linken Fuß auftreten."

"Warte", kommandierte Franz, "ich nehme Dich in den Arm und stütze Dich bis zum Haus. Dann schaue ich mir Dein Bein genauer an." Er legte Gerhilds Arm über seine Schulter und umfasste die Taille seiner Tante. Langsam humpelten sie engumschlungen zum Haus, wobei sie durch den mittlerweile kräftigen Regen total durchgenässt wurden. Medizinisch ganz unprofessionell merkte Franz sehr schnell, wie gut sich Gerhild in seinen Armen anfühlte.

Als sie ihr Schlafzimmer erreicht hatten, ließ sich Gerhild zunächst aufs Fußende ihres Bettes fallen, stöhnte seufzend auf und hob dann ihr linkes Bein an. "Ich glaube, es wäre gut, wenn Du Dir mal die Bescherung fachmännisch anschaust."

Franz kniete sich vor Gerhild hin, nahm den linken Schuh von ihrem Fuß und befühlte erst einmal die gesamte Strecke vom Fuß über den Knöchel bin hoch zum Knie. Er drehte den Fuß ein wenig hin und her, was Gerhild mit noch heftigerem Stöhnen quittierte, rauf und runter war dagegen weitgehend schmerzfrei. "Es scheint nichts gebrochen zu sein, sonst hättest Du mich bereits vor Schmerz erschlagen. Am meisten Sorgen machen mir die Bänder im Knöchel, man kann bereits fühlen, dass die ganze Region um den Knöchel sehr warm geworden ist und beginnt anzuschwellen. Ich würde gern dem Knöchel einen möglichst kalten, feuchten Wickel verpassen, um die Schwellung zu kontrollieren. Habt ihr irgendetwas Kaltes im Farmhaus?"

"Der kälteste Raum ist der Erdkeller, wo wir Wein und Getränke aufbewahren."

"Habt ihr dort auch Essig oder hochprozentigen Schnaps?"

"Bestimmt. Da musst Du in der Küche nachfragen."

Franz stand auf, ging in die Küche und war nach wenigen Minuten wieder zurück.

Gerhild saß immer noch am Fußende ihres Bettes. "Ich bin bis auf die Haut nass vom Regen. Kannst Du mir bitte helfen, mich meiner nassen Sachen zu entledigen? Ist etwas schwierig im Sitzen beziehungsweise auf nur einem Bein."

Franz nickte und legte die Essigflasche und die Leinentücher erst einmal beiseite. "Mache ich. Wo soll ich anfangen?"

Gerhild gab ihm klare Anweisungen. Im tropisch-heißen Ostafrika trugen die Frauen nur das Notwendigste an Kleidung, insofern war Franz Aufgabe, seine Tante auszuziehen, nicht zu aufwendig. Nach wenigen Minuten saß Gerhild nackt am Fußende ihres Bettes und schaute ihren Neffen durchaus herausfordernd an. "Gefällt Dir, was Du siehst?"

Franz kam ins Stottern. Zwar war er mittlerweile als Medizinstudent den Anblick nackter Körperteile gewohnt, aber er war hier nicht im Hörsaal beziehungsweise im Krankenhaus. Und trotz ihrer Verletzung war Gerhild kein bisschen behindert oder zurückhaltend. "Äh, hm,...." Er räusperte sich. "Soll ich mich nicht erst einmal um den kalten Knöchelwickel kümmern?"

Gerhild lächelte unverändert herausfordernd. "Du bist genauso pitschnass geregnet wie ich. Es wäre nicht schlecht, wenn Du auch Deine nasse Kleidung ablegst." Sie streckte ihre Arme nach ihm aus. "Ich glaube, Deine männliche Wärme wäre mir jetzt lieber als ein kalter Knöchelwickel."

Franz zögerte noch einen Augenblick. Aber er hatte sehr wohl registriert, dass ein kleiner Freund auf dem direkten Weg war, ein großer Freund zu werden. Dann gab er sich einen Ruck und zog sich in Windeseile aus. In der Tat war auch er komplett durchnässt.

Gerhild hatte immer noch ihre Arme ausgestreckt. "Am besten ziehst Du mich jetzt der Länge nach das Bett hoch. Dann können wir es uns bequem machen."

Auch dieser Anweisung folgte Franz und legte sich danach direkt neben Gerhild.

"Eigentlich würde ich jetzt anfangen, auf Dir herumzuturnen", lachte Gerhild. "Aber ich muss zugeben, dass ich mit meinem Knöchel ein bisschen bewegungsbehindert bin." Sie schaute ihren Neffen jetzt sehr direkt, ja fast durchdringend an. "Wieviel Erfahrung hast Du mit Frauen?"

Die Direktheit der Frage erschreckt Franz zunächst, dann aber antwortete er wahrheitsgemäß. "Zwei. Beides Krankenschwestern bei uns im Klinikum."

"Immerhin. Ich habe mir so etwas gedacht." Jetzt lachte sie dunkel und hintergründig. "Ist schon ein paar Jahre her, dass ich einen europäischen Liebhaber aus- beziehungsweise fortgebildet habe. Aber der gute Andreas Henschel war sehr gelehrig. Mal sehen, ob mir das mit Dir auch gelingt." Mit diesen Worten griff sie nach Franz Ferdinands mittlerweile voll entwickelter Männlichkeit und begann seinen Schwanz zu massieren. Dann griff sie nach hinten, schob sich zwei Kopfkissen unter Kopf und Nacken, so dass ihr Oberkörper höher kam. "Jetzt knie Dich im Reitersitz über meine Schulter, so dass ich Deinen wunderschönen harten Schwanz direkt vor meinem Gesicht und meinem Mund habe." Mit einigen Zusatzkommandos brachte sich der junge Mann in die richtige Position und hatte dann sehr schnell seine Schwanzspitze in Gerhilds Mund untergebracht. Diese umspielte virtuos mit Lippen und Zunge seine dunkelrot leuchtende, vollständig freiliegende Eichel, dann gab sie ein weiteres Kommando. "Und nun fang an, mich in meinen Mund zu ficken. Langsam, aber immer tiefer. Bis Du bis zum Anschlag in mich vordringen kannst. Dann kannst Du auch etwas schneller werden."

Franz hatte nichts zu erwidern und gehorchte. Etwas derartiges hatte er noch nie erlebt, noch nicht einmal gehört. Und jetzt fickte er seine Tante tief in den Rachen. Die schmatzende Geräuschkulisse, unterstützt vom heftiger werdenden Atem Gerhilds tat ihr Übriges. Franz Ferdinand spürte schon nach wenigen Minuten seine herannahende Explosion.

"Nicht aufhören", stieß Gerhild in einer Miniatempause hervor. "Spritz in meinem Mund ab."

Auch hier folgte Franz folgsam der Abweisung. Als er so weit war, griff er mit beiden Händen in Gerhilds Haar, stöhnte wie ein brunftiger Hirsch und entlud seinen Orgasmus mit fünf, sechs Schüben tief in ihrem Rachen und in ihrem Mund. Dann zog er sich zurück, während Gerhild der gemischte Liebessaft aus beiden Mundwinkeln herauslief.

"Großartig", murmelte seine Tante. "Und ausgesprochen lecker." Dann schubste sie ihn von ihren Schultern, positionierte ihn neben sich und gab ihm mit ihrem immer noch voll verschmierten Mund einen innigen Zungenkuss. "Du sollst auch etwas von Deiner Sahne haben", lachte sie ihn an und klatschte ihm ihre Hand auf die Wange, es war fast eine richtige Ohrfeige. "Jetzt bist Du entspannt genug, dass wir auf eine lange Reise gehen können."

Franz verstand sie nicht ganz und schaute Gerhild etwas ratlos an.

Diese grinste breit wie ein Honigkuchenpferd. "Ich bin mir sicher, in einer Viertelstunde bist Du wieder standhaft. Aber Dein erster Druck ist abgebaut. Ich liebe lang ausdauernde Ficks, am Ende dürfen sie ruhig etwas härter sein."

Genauso kam es. Aufgrund ihres tatsächlich schmerzenden Knöchels beschränkte sich Gerhild beim ersten Mal auf die klassische Missionarsstellung in einigen Varianten und Franz Ferdinand konnte sie tatsächlich über mehr als eine halbe Stunde mannhaft bedienen. Dann explodierte er ein zweites Mal, genauso laut wie seine Mutter ein paar Tage zuvor. Gerhild stand ihm nicht nach.

Wenig später half er seiner Tante beim Ankleiden mit frischer, trockener Kleidung, legte tatsächlich einen kühlenden Essigwickel um ihren mittlerweile rot unterlaufenen Knöchel und begab sich dann, nur notdürftig mit seinen immer noch regennassen Anziehsachen bekleidet, in sein Zimmer, um sich ebenfalls umzukleiden.

In den nächsten drei Wochen verheilte die Knöchelprellung Gerhilds langsam, so dass ihre Beweglichkeit im Bett besser wurde. So wurde Franz Ferdinand ihr jüngster Liebes-Schüler, ein ganz besonders folgsamer und lernbegieriger.

Die Regenzeit des Südhalbkugel-Frühlings hatte Mitte November mit voller Wucht eingesetzt, so dass sich die Schweizer Besucher wie geplant Anfang Dezember auf die lange Rückreise machten. Franz Ferdinand hatte sich in der Zwischenzeit mit dem holländischen Missionar und Arzt Dr. van der Merwe so weit angefreundet, dass er seine Mutter um eine dreimonatige Verlängerung seines Aufenthaltes bat. "Ich glaube, ich kann von dem Doktor sehr viel über die tatsächlichen Aufgaben eines Arztes lernen. Das Sommersemester beginnt ohnehin erst Anfang April. Bis dahin möchte ich möglichst viel Praxiserfahrung sammeln."

Gerhild freute sich über diese Entwicklung heimlich, aber innerlich riesig. So würde ihr Neffe und Liebes-Lehrling noch ein Vierteljahr länger bei ihr leben und seine Zeit sogar aktiv nutzen. Und sie nutzten diese Zeit ausgiebig. Unter Hinzuziehung einer zweiten afrikanischen Frau aus Gerhilds persönlicher Dienerschaft bekam Franz auch seine ersten Erfahrung auf diesem Gebiet.

Als er sich Ende Februar selbst auf den langen Heimweg nach Zürich machte, hatte er ein verführerisches Angebot mit im Gepäck. "Wenn Du Dich nach Deinem Examen und den klinischen Semestern entschließen solltest, nach Ostafrika zu kommen, richte ich Dir hier in der Region eine eigene Arztpraxis und eine eigene Klinik ein. Wir brauchen solche Ärzte mehr als dringend, sowohl für uns Europäer als auch für die hiesigen Araber, Inder und Afrikaner."

Nachwort:

Dr. med. Franz Ferdinand Werken reiste tatsächlich sechs Jahre später wieder nach Kigoma und nahm Gerhilds Angebot an. Drei Jahre später folgte ihm nach seiner Approbation auch Gerhilds Sohn Dr. med. Gerhard von Cleve und trat der Praxis und Klinik als zweiter Arzt und Partner bei. Diese Klinik war das große Sponsorenprojekt Gerhilds in den späteren Jahren. Ein erheblicher Teil des im Krieg auf der Plantage versteckten Gold-Vermögens ging als Spende in dies medizinische Versorgungsprojekt, das um drei Krankenstationen entlang des Ostufers des Tanganjikasees ergänzt wurde. Praxis und Klinik bestanden bis zur Unabhängigkeit Tanganjikas im Dezember 1961 und gingen dann in die Hände von afrikanischen Ärzten als Nachfolger über.

Gerhilds Tochter Gerlinde, die ebenfalls Ärztin geworden war, blieb in der Schweiz und heiratete einen Medizinerkollegen, den sie während des Studiums kennengelernt hatte.

Gräfin Gerhild von Cleve alterte in Würde. Ihr ausschweifendes Sexualleben nahm verständlicherweise deutlich ab, aber sie bevorzugte bis in ihre 60ger Lebensjahre gut gebaute und von ihr als Liebhaber ausgebildete afrikanische Männer. Sie starb 75jährig auf ihrer Plantage.

Lady Rose Lochbird hatte zunächst erhebliche Probleme, den uneingeschränkten Erbanspruch ihres Sohnes in England durchzusetzen. Sie musste zweimal persönlich nach England reisen, um diesen Anspruch juristisch gegen die Familie ihres Mannes durchzusetzen. Dabei waren die Feldpostbriefe Ihres verstorbenen Mannes das wesentliche Beweisstück für die Akzeptanz ihres Sohnes durch Ihren Ehemann. Dann jedoch einigten sich die Seiten kaufmännisch und außergerichtlich und sie kehrte mit einem beachtlichen Vermögen für Ihren Sohn als auch für sie selbst nach Ostafrika zurück. Ihr Sohn ging mit seinem zwölften Geburtstag nach England aufs Internat und schloss gerade sein Studium in Cambridge ab, als der zweite Weltkrieg ausbrach. Er wurde beim Rückzug und der Evakuierung in Dünkirchen 1940 schwer verwundet, so dass er als kriegsuntauglich eingestuft wurde. Dies ermöglichte ihm aber bereits während des Krieges, in den Dienst des Kolonialministeriums einzutreten. In der Zeit von 1956 bis 1965, in der fast alle britischen Kolonien auf dem afrikanischen Kontinent in die Unabhängigkeit entlassen wurden, war er in mehreren afrikanischen Hauptstädten in diplomatischer Mission tätig.

Nach der Unabhängigkeit Tanganjikas und dem Zusammenschluss mit Sansibar zur Republik Tanzania beschloss die neue afrikanische Regierung, in einigen besonders schützenswerten Regionen des Landes Nationalparks einzurichten. Durch dieses Programm wurde der westliche, tropenwaldreiche Teil der Plantage 1968 zum integrierten Teil des Gombe Stream National Parks, der durch seine Forschungsarbeiten über das Familienleben frei lebender Gorillas und Schimpansen Weltruhm erreichen sollte. Die Berghütte, die 1916 übergangsweise als Fluchtpunkt für Elisabeth Bräunlingen, Jomo und ihre Begleiter gedient hatte, wurde als versteckt liegender Forschungsstützpunkt wiederbelebt.



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