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Die einsame Highland Farm - Januar 2024 (fm:Romantisch, 10863 Wörter) [4/4] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Mar 05 2024 Gesehen / Gelesen: 7004 / 5804 [83%] Bewertung Teil: 9.81 (315 Stimmen)
Ein turbulenter Herbst und Winter auf Durran Estate, wirtschaftlich wie erotisch.

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Campbell-Smith auf der langsamen Matschfahrt zur Grabungsstelle mit dem alten Land Rover der Farm. "Die Untersuchung der Moorleiche hat zu dem Ergebnis geführt, dass es sich bei der Toten um eine Frau handelt; mit rund 1,60 Metern Körperlänge eine erstaunlich hochgewachsene Frau zudem." Sie lächelte mich mit dem Charme einer unter Hochspannung stehenden Wissenschaftlerin an, die vor kindlicher Neugierde beinahe platzte.

An der Grabungsstelle angekommen, inspizierte Frau Professor für eine Stunde den Stand der Grabungen und diskutierte die neuen Erkenntnisse, für mich als passiven und nur amateurhaft fachkundigen Zuhörer eine sehr informative und unterhaltsame Unterrichtsstunde in nordschottischer Wikingerkultur. "Wenn wir es hier tatsächlich mit dem Grab einer Wikingerkönigin zu tun haben", erläuterte mir Frau Professor, als die Fachdiskussion beendet war und sie ihre weiteren Arbeitsanweisungen für die nächsten drei regenfreien Tage gegeben hatte, "dann wäre dies eine absolute Sensation. Wir kennen Gräber von Wikingerköniginnen aus Norwegen und Dänemark, auch aus der Gegend der alten Wikingerhauptstadt Jorvik, dem heutigen York. Aber hier im Norden hat man noch nie etwas derartiges gefunden."

"Dann drücke ich Ihnen gewaltig die Daumen, dass sich dieser Fund tatsächlich als ....." Ich hatte meinen Satz noch nicht fertig ausgesprochen, als Frau Professor, die mir auf dem Rückweg zum Land Rover vorausging, plötzlich hangabwärts ausrutschte, mit einem lauten Schrei auf ihrer rechten Schulter und dann mit ihrem Kopf auf dem Boden aufschlug. Dummerweise lag an dieser Stelle ein unter dem verdorrten Heidekraut versteckter Stein, der den Aufprall ihrer Schulter abrupt bremste. Der Schreckensschrei der Professorin ging fast nahtlos in eine Mischung aus lautem Stöhnen und wimmerndem Winseln über. Ich war neben ihr auf ein Knie gegangen und wollte ihr zuerst unter beide Achseln greifen, um ihr beim Aufstehen zu helfen.

Der Versuch wurde mit einem lauten Schmerzschrei quittiert. "Nicht!" Sie stöhnte wieder laut auf. Immerhin richtete sie sich selbst in eine sitzende Position auf, hielt aber sofort mit ihrer linken Hand den rechten Arm fest. Irgendwie sah dies auch für einen Nichtmediziner merkwürdig aus. "Ich glaube, da ist was nicht in Ordnung", murmelte ich leise, die merkwürdig herabhängende Schulter und den herabhängenden rechten Arm betrachtend. "Ich rufe Mary an", sagte ich laut zur verunfallten Professorin. "Die kennst sich als ehemalige Army-Krankenschwester mit so etwas aus."

Frau Professor schaute mich mit ihrem schmerzverzerrten Gesicht überrascht an. "Ihre Frau ist Krankenschwester?"

"Ja. Viele Jahre in der Army, Afghanistan inklusive."

"Das ist gut." Dann war Frau Professor still, während ich Mary kurz am Mobiltelefon berichtete, was passiert war. Wenig später hörten wir bereits aus der Ferne ihr Quad, wie es sich auf dem vermatschten Weg mit heulendem Motor den Weg bergaufwärts kämpfte.

Mary hatte ihren stets bereits stehenden Sanitätskoffer dabei, den sie neben Professor Campbell-Smith abstellte und diese erst einmal im Sitzen so gut es ging untersuchte. "Mindestens das rechte Schlüsselbein gebrochen", lautete ihre trockene Erstdiagnose. "Ob noch mehr in der Schulter kaputt ist, kann ich hier nicht sagen." Sie schaute der Wissenschaftlerin aus Inverness konzentriert in die Augen. "Sind Sie mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen?"

Frau Professor nickte mit ihren vor Schmerz tränengefüllten Augen nur stumm.

"Ist sie", bestätigte ich verbal. "Mit der rechten Kopfseite."

Mary fühlte vorsichtig mit der Hand auf die bezeichnete Stelle und zog sorgenvoll ihre Augenbrauen hoch. "Das war kräftig, wie ich fühlen kann. Zwar keine Platzwunde, aber zusätzlicher Verdacht auf Gehirnerschütterung." Sie schaute zu mir und den mittlerweile um uns herumstehenden Ausgrabungshelfern hoch. "Wir müssen sie erst einmal gemeinsam vorsichtig auf die Beine stellen, ohne dass sie vor Schmerzen ohnmächtig wird."

Dann verteilte sie ihre Anweisungen und wir schafften es tatsächlich, unsere Verletzte auf schwankende Beine zu stellen und zu stützen. Mary band nun mit einem großen Dreieckstuch den angewinkelten rechten Arm fest an ihren Oberkörper und geleitete dann Frau Professor vorsichtig zum Land Rover. "Du fährst sie erst einmal vorsichtig zur Farm. Dort untersuche ich Sie sorgfältig und wir beschießen, wie wir weiter vorgehen."

Genau so geschah es. Im Farmhaus entkleidete Mary erst einmal mit Ekatarinas Hilfe so weit wie möglich Frau Professor, ihre Erstdiagnose bestätigte sich uneingeschränkt. Sechzig Minuten später saß Frau Professor dann erstmedizinisch versorgt neben mir in meinem Volvo auf dem zweistündigen Weg ins nächstgelegene Krankenhaus in Inverness.

"Ich gebe Dir noch ein paar leere Tüten mit", hatte mir Mary vor der Abfahrt gesagt. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie auch eine Gehirnerschütterung hat. Dann könnte ihr unterwegs so übel werden, dass sie sich übergeben muss. Musst Du drauf acht geben."

Wir hatten auf der langen Fahrt aber Glück. Frau Professor jammerte zwar, dass es ihr schlecht gehen würde. Aber zumindest blieb ihr und mir erspart, die leeren Tüten mit ihrem Mageninhalt zu füllen.

Ich hatte auf Wunsch von Frau Professor Campbell-Smith noch während der Fahrt eine andere Professorin telefonisch erreicht, die bei unserer Ankunft vor der Tür der Notaufnahme des Raigmore-Hospitals auf uns wartete. "Ich bin Veronicas Partnerin", stellte sich mir die ebenfalls circa fünfzigjährige Frau als Professor Carla Douglas vor. "Wir sind seit über zehn Jahren verheiratet."

Erfreulicherweise mussten wir nicht zu lange in der Notaufnahme warten, bis der diensthabende Arzt sich unser annahm. Ich beschrieb dem Arzt noch kurz den Unfallhergang und die Informationen, die Mary mir mitgegeben hatte. Dann war ich entlassen und durfte den langen Heimweg antreten.

"Frau Professor ist mit einer anderen Professorin verheiratet", berichtete ich meiner Partnerin abends in unserer Farmhausküche. "Hat mich doch ein wenig überrascht."

Mary grinste. "Mich nicht. Ich habe das vom ersten Moment an gefühlt, dass sie auf dieser Seite des Ufers steht." Mary nickte. "Frau merkt das."

Ich zuckte mit meinen Schultern. "Mann anscheinend nicht."

Mary lachte. "Ich sehe, du musst unverändert noch viel lernen, mein Lieber."

Eine Woche später entschied der Grabungsleiter, Dr. John Simpson, die Grabungsstelle zu sichern und mit seiner Gruppe nach Inverness zurückzukehren. "Die orange Wetterwarnung für Sturm und noch mehr Regen lässt uns zum Rückzug blasen", verkündete er mir. "Der Sturm wird alle Schutzzelte über den Grabungsstellen beschädigen oder gar komplett wegpusten. Und dann saufen die offenen Grabungen im Regenwasser ab. Besser alles geschlossen lassen und im Winter oder im Frühjahr weitermachen."

Wir verabschiedeten uns herzlich. "Geben Sie uns rechtzeitig Bescheid, wenn Sie wieder herkommen. Dann bereiten wir alles so gut wie möglich vor." Dann war die Truppe der Highland Universität mit ihren Gerätschaften verschwunden. Zwei Tage später brach tatsächlich der mit der zweithöchsten Warnstufe versehene Orkan über die Highlands und Durran Estate herein. Zwei Tage lang tobte ein Orkan mit böigen Windgeschwindigkeit von mehr als 160 Kilometern pro Stunde über die teilweise noch belaubten Waldbestände, so dass niemand von uns die Lust verspürte, in diesem heulenden und Tag und Nacht unendlich viel Lärm erzeugenden Sturm hinauszugehen. Lediglich Mary und Andrew hielten Ausschau, ob der neue Offenstall der Highland-Ponys, dessen Tür Gottseidank sich voll zur Lee-Seite öffnete, dem Winddruck standhalten würde. Unsere Schafsherden hatten sich so viel natürliche Deckung gesucht wie die Natur hergab; um den Wildbestand kümmerte sich unterdessen niemand. Irgendwie wussten die Tiere gut genug, wie sie dies Inferno unbeschadet überstehen würden. Erleichtert wurde dies durch den Umstand, dass dieser Sturm ein ehemaliger Hurrikan war, der dafür sorgte, dass der Novemberregen mit mehr als 12 Grad sehr warm war.

Mary und ich verbrachten die Abende so kuschelig wie möglich. Am zweiten Sturmabend gesellte sich Ekatarina zu uns, nachdem sie ihre Tochter zu Bett gebracht hatte. Sie würde in den nächsten Tagen mit ihrer Tochter endgültig in die fertig renovierte ehemalige Schule umziehen.

"Wenn ich ehrlich bin", seufzte sie leise, "bin ich ganz froh, dass wir bei diesem Monstersturm noch im Farmhaus sind. So haben wir wenigstens noch Gesellschaft."

"Haben Ludmilla, Du und die Mädchen doch auch in der alten Schule", reagierten Mary und ich überrascht.

Ekatarina druckste zunächst ein wenig herum, dann aber schaute sie uns geradeaus an. "Eben nicht. Ludmilla hat mir heute bei der Arbeit offenbart, dass sie mit Anna wohl direkt zu Andrew ins renovierte Wildhüter-Cottage einziehen wird. Da bildet sich wohl endgültig eine neue Familie heraus, was mich für meine ältere Schwester durchaus freut." Sie zuckte mit ihren Schultern. "Und ich bleibe somit allein zurück."

Mary stand auf und setzte sich neben Ekatarina aufs Sofa. "Auf dieser Farm bist Du nie allein, meine Liebe." Mit diesen Worten nahm sie die junge Ukrainerin in ihre Arme und streichelte sie tröstend. Dann legte sie plötzlich ihre Hand unter Ekatarinas Kinn, drehte ihren Kopf zu sich hin und gab ihr einen warmen, zärtlichen Kuss auf ihre Lippen. "Im Zweifelsfall hast Du Walter und mich für alle Lebenslagen."

Ekatarina atmete mehrfach tief durch, so als ob sie Mut fassen musste. Dann schaute sie schnell wechselweise zwischen Mary und mir hin und her. "Darf ich heute Abend noch einmal bei Euch und mit Euch schlafen? Ich fand das letzte Mal wunderschön."

Mary und ich schauten uns etwas überrascht an, dann nickten wir beide fast unsichtbar uns gegenseitig unsere Zustimmung.

Ja, das haben auch wir als einen wunderschönen Dreier in Erinnerung."

Zwanzig Minuten später lagen die beiden Frauen nackt und in einer intensiven 69er-Position aufeinander auf unserem großen Schlafzimmerbett und spielten miteinander mit allem, was eine Frau von Natur aus nutzen konnte. Die beiden schlanken, aber mit durchaus attraktiven Busenpartien ausgestatteten Frauen, schenkten sich nichts und trieben sich mit hoher Intensität leckend, schlürfend, und mit heftigem Fingereinsatz schnell zu einem ersten gemeinsamen Orgasmus, während ich in dem großen Korbsessel Platz genommen hatte und meine Männlichkeit langsam aber sicher härter werden ließ. Das Schauspiel, dass mir die oben liegende Ekatarina und die unten liegende Mary boten, war wahrhaftig aufreizend, einfach nur geil. Hier waren zwei Frauen am Werk, die gerne andere Frauen liebten.

Die erste weibliche Orgasmuswelle ebbte ab, als Mary mich endlich in den Ring rief. "Komm rauf, du Lustmolch", rief sie zu mir rüber. "Knie dich hinter Ekatarina. Dann hast Du drei Löcher zur Auswahl. Und Ekatarina bedient mich weiter von der anderen Seite."

Marys Aufforderung war mir Befehl. Ich kniete mich hinter Ekatarinas aufreizend nach hinten ausgestrecktem Po, drückte meine mittlerweile zum Platzen geschwollene Eichel ein paarmal aufreizend durch ihre pitschnasse Pussy und drückte mich dann vorwärts, vollkommen ohne jeglichen Widerstand, da Mary zugleich mit ihren Händen die Schamlippen unserer gemeinsamen Geliebten auseinanderzog.

"Was für ein geiles Schauspiel", stöhnte meine Lebenspartnerin, die in wenigen Zentimetern Entfernung unserem beginnenden Fuck zusehen konnte und gleichzeitig mit ihrer ausgestreckten Zungenspitze bis an Ekatarinas Clit heranreichte.

Die so doppelt bediente Ukrainerin revanchierte sich mit härter saugendem Einsatz ihres Mundes auf Marys Clit und versenkte eine zunehmende Zahl von Fingern beider Hände in Marys Pussy, was diese mit heftig entgegenkommenden Unterleibsbewegungen quittierte. Die Szene wurde richtig heiß, im wahrsten Sinne des Wortes, denn mit Fortsetzung unseres Dreierficks begann wir alle mehr und mehr selbst aufzuheizen und schwitzen. Plötzlich fielen mir wieder Marys Worte der drei verfügbaren Löcher ein, ich zog meinen gut mit Ekatarinas Säften eingeschmierten Schwanz aus ihr heraus und versenkte ihn in Marys offenen Mund, nachdem diese bereitwillig und auffordernd ihren unten liegenden Kopf nach hinten in den Nacken gelegt hatte und mir somit einem einfachen Eingang öffnete.

"Drück ihn bis in die Kehle rein", forderte sie mich noch vor dem ersten Vorstoß auf, ein Wunsch, dem ich bereitwillig nachkam. Als Quittung für diesen erstaunlich problemlosen Vorstoß hörte ich nur noch ein gurgelndes Schmatzen, Mary dirigierte mein Tempo nun mit ihren Händen auf meinen Oberschenkeln.

Wenig später protestierte Ekatarina. "Vergiss mich nicht! Ich brauche Dich jetzt!"

"Vorn oder hinten?" Meine fast rhetorische Frage wurde wunschgemäß beantwortet.

"In meinen Arsch!" Ekatarina stöhnte vor Geilheit laut auf. "Richtig hart!"

Ich drückte meine hellrot und voll aufgepumpte, zugleich gut eingeschmierte Eichel an Ekatarinas verführerisch zuckende Rosette. Geübt wie sie war, kam sie mir mit dem gewünschten Gegendruck entgegen. Nach drei Vorstößen war ich bis zum Anschlag in sie eingedrungen, ließ sie sich kurz an meinen Eindringling gewöhnen und begann dann, mit langsamen, langen Vorstößen zu ficken. Währenddessen hatte sich Mary wieder zur Herrin von Ekatarinas Pussy gemacht und unterzog diese nun mit derselben Fingerfertigkeit einer Intensivbehandlung wie sie sie selbst erfuhr.

Ich hatte jegliches Gefühl für Zeit und Raum verloren, hatte aber den ungeheuren Vorteil, dem Treiben unter mir quasi aus der Vogelperspektive - oder sollte ich besser sagen, aus der Vögelperspektive - wie ein Beobachter zusehen zu können; ein wahrhaftig berauschendes und zusätzlich stimulierendes Bild. Ich hielt tatsächlich bis zur zweiten Orgasmuswelle der beiden Frauen unter mir durch, dann gab es kein Halten mehr und ich spritzte eine gewaltige Ladung tief in Ekatarinas Hintereingang. Als meine zwangsläufig kleiner werdende Männlichkeit Ekatarinas Po verließ, schwoll eine gewaltige Lustsaftmischung aus ihr heraus, tropfte nach unten und schmierte Marys Gesicht vollständig ein.

"Hm, lecker", murmelte die Empfängerin der Liebesmischung und verrieb sich die Mischung auch noch provozierend im Gesicht und strich sich die überschüssigen Spermamengen in ihren Mund.

Wir waren alle drei abgekämpft, aber so verschwitzt und eingesaut, dass wir gemeinsam in unser Luxusbad gingen und uns mit geradezu kindlicher Freude gegenseitig einseiften und säuberten. Dabei konnten es die beiden Frauen nicht lassen, mich mit gemeinsamen Kräften (und Mündern) noch einmal zur vollen Entfaltung zu bringen. Der wechselseitige und teilweise gemeinsame Blowjob der beiden hatte den gewünschten Erfolg und ich entlud mich quer über beide Gesichter.

"Ich muss gestehen", grinste ich, "so vollgespritzt seht ihr mehr als geil aus."

"Wissen wir", grinste mich Mary ebenfalls an, nachdem sie sich mit Ekatarina wieder in die Höhe begeben hatte und wir Gesicht zu Gesicht standen. Dann drehte sie sich zu unserer Partnerin hin und die beiden Frauen begannen, sich gegenseitig mein Sperma abzulecken. "Das wäre eine unverantwortliche Verschwendung, wenn wir diesen Saft einfach abduschen würden."

Entspannt und erfrischt schlupften wir zu dritt unter unsere große Bettdecke, kuschelten uns zusammen und schliefen trotz des außerhalb des Farmhauses laut heulenden Sturms abgekämpft und zügig ein.

Am nächsten Morgen sollten wir feststellen, dass dieser Sturm in der Nacht noch härter gearbeitet hatte als wir im Schlafzimmer.

"Wir haben heute Nacht ein riesiges Waldstück verloren", berichtete Mary, als sie von der Morgenarbeit auf den Schafsweiden und der morgendlichen Beobachtung des Rotwildbestandes zum zweiten, richtigen Frühstück zurückkam.

"Wie? Was heißt hier 'verloren'?"

"Der Sturm hat heute Nacht riesige Flächen des alten Nadelwaldbestand westlich vom Durran River umgelegt. Da müssen einige tausend Bäume umgefallen sein." Mary holte tief Luft. "Und was machen wir nun?"

"Ich fahre nach dem Frühstück mit Dir raus und schaue mir das selber an."

Mary lachte mich an, vielleicht sogar aus. "Damit stellst Du die Bäume aber nicht wieder auf. Und unser Sägewerk ist garantiert zu klein, um eine solche Menge Bruchholz zu verarbeiten."

"Da hast Du garantiert recht. Aber man kann das eine tun und das andere nicht lassen. Lass mich mal machen, ich habe bereits eine Idee."

Die vormittägliche Inspektion des Windbruchschadens war dann aber auch für mich ernüchternd. Auf einer Fläche von etwa einem Kilometer Länge und achthundert Metern Tiefe, war der vor rund vierzig Jahren mit hohen Subventionen aufgeforstete Nadelwald praktisch zerstört. Die Scottish Pine-Monokultur war von dem nächtlichen Sturm, der ohnehin mit einer orangenen Wetterwarnung vom Wetterdienst angekündigt worden war, voll getroffen worden. Wie Dominosteine waren die rund fünfundzwanzig bis dreißig Meter hohen Bäume mitsamt ihren Wurzeln umgestürzt und lagen nun wie Mikado-Stifte kreuz und quer durcheinander.

"Von Hand wird man hier mit Sicherheit keine Waldarbeiten durchführen können", fasste ich meine Eindrücke zusammen. "Das wäre viel zu gefährlich."

"Und wie dann?"

"Auf der großen Estate auf halbem Weg nach Helmsdale hat es vor einigen Jahren einen ähnlichen Großschaden gegeben", berichtete ich Mary. "Hat mir der Besitzer erklärt, als ich mir sein neues Miniwasserkraftwerk angeschaut habe."

"Und was hat er dann gemacht?"

"Er hat den ganzen Bruchwald für 10 Pfund den Festmeter an das große Spanplatten- und Holzpelletwerk bei Inverness verkauft, abzüglich einer gewissen Brennholzmenge für sich selbst. Und das Werk hat die professionelle Abholzung wie den Abtransport selbst organisiert. Die haben mehr als eine Millionen Quadratmeter in weniger als sechs Monaten abgeholzt und abtransportiert. Dafür haben sie sogar die Brücke über die Helmsdale erneuert. Irre, nicht?"

Mary holte tief Luft. "Und Du glaubst, dass wir einen ähnlichen Deal abschließen können?"

"Ich bin zuversichtlich. Hängt davon ab, wieviel Bruchholz es woanders gegeben hat, denn von hier müssen die mehr als einhundert Meilen LKW-Fracht einkalkulieren. Wenn ähnlicher Windbruch näher an Inverness aufgetreten ist, haben sie niedrigere Frachtkosten und würden die Differenz sicherlich von unserem Festmeterpreis abziehen."

Mary lächelte mich an. "Dann mache Dich mal ans Werk, mein lieber Estate-Manager und Kaufmann. Ich könnte das nicht."

Ich klatschte in meine Hände. "Ich freue mich schon drauf. Bringt uns gutes Geld in die eigene Kasse."

Der offizielle Beginn der Jagdsaison auf Rehe am 21. Oktober als auch der jetzt personell wie technisch voll betriebsbereite farmeigene Schlachthof und Verarbeitungsbetrieb ließen Mary und Andrew nun beinahe täglich auf die Jagd gehen.

"Was bin ich froh, dass wir uns zum Abtransport für unsere Highland-Ponys und nicht für ein Geländefahrzeug entschieden haben", fasste Mary ihre ersten Erfahrungen zusammen. "Nach dem intensiven Regen ist praktisch das gesamte Gebiet so durchnässt und weich, das wir nie zu dem erlegten Rotwild durchkommen würden."

Andrew stimmte ihr zu. "Manchmal sind die alten Methoden die besten."

Bei der über Jahre angestiegenen Überpopulation mit Rotwild, die mittlerweile erhebliche Schäden am Bewuchs der Estate hinterlassen hatten, hatten Mary und Andrew eine durchschnittliche Abschussquote von zwei erwachsenen Hirschen beziehungsweise Rehen pro Tag festgelegt. Da die beiden Jäger zumeist in den Morgenstunden auf der Pirsch waren, begannen Ludmilla und Ekatarina erst am späten Vormittag mit ihrer Tagesarbeit. Die beiden Ukrainerinnen begannen, sich endgültig einzuleben und ihre innere Ruhe wiederzufinden.

"Wir haben endlich gute Arbeit und leben wie in einer Großfamilie, die uns den Verlust von Heimat und Familie erträglich machen", freute sich Ludmilla beim gemeinsamen Abendessen der fünf Erwachsenen und zwei Kinder, nachdem die letzten litauischen Handwerker ihre Arbeit vollendet hatten und nach Northumberland zurückgekehrt waren.

"Wie geht das denn jetzt weiter mit Euren Planungen?" fragte Ekatarina plötzlich. "Habt ihr schon konkrete Schritte fixiert, beispielsweise hinsichtlich der Pie-Bäckerei oder des internet-Shops?"

Mary und ich waren freudig überrascht, dass die kleine Mannschaft der Durran Estate die weitere Entwicklung auch als ihre Aufgabe ansahen.

"Der Internet-Shop wird jetzt sehr wichtig", antwortete ich zuerst. "Ich denke, im Direktvertrieb können wir für unser erstklassiges Wild- und Lammfleisch deutlich mehr verdienen als mit dem jetzigen Großhändler, der derzeit praktisch alles abholt."

"Garantiert", stimmte Ludmilla zu. "Und mit dieser fantastischen Vakuumverpackungsanlage können wir mit Sicherheit für 9-10 Monate im Jahr bis nach Nord-England frische Ware liefern."

"Oder von Wick oder Inverness per Luftfracht nach London, Birmingham oder Manchester", ergänzte ich. "Also Internet hat wirklich erste Priorität jetzt. Der Sohn des früheren Besitzers des Altnaharra Hotels programmiert Websites und Internetshops und kommt übermorgen für ein paar Tage nach Durran, um Fotos zu machen und mit uns alle Arbeiten zu besprechen."

"Da sollten wir alle zusammen an einem Nachmittag und Abend einen gemeinsamen Workshop machen und unsere Ideen einbringen", merkte Mary noch an und erntete breite Zustimmung.

John Jordan kam wie angekündigt drei Tage später auf die Farm, ein gut aussehender, smarter Mitzwanziger, der nach seinem Digital-Designstudium in Dundee in die Highlands zurückgekehrt war und sich schnell in der regionalen Tourismusindustrie mit den von ihm kreierten Internetauftritten und Videos einen Namen gemacht hatte. Mit seinem feuerroten Lockenkopf und seinen hellgrün leuchtenden Augen hätte er selbst gut Reklame für irisches Bier machen können, aber er war ein echter Highlander. Vom ersten Moment, an dem die kleine Farmgemeinde sich um den großen Esstisch zu dem angekündigten Workshop zusammengefunden hatte, hing Ekatarina mit jungmädchenhafter Intensität an den Lippen des jungen Mannes, der anhand von beispielhaften Internetauftritten die Möglichkeiten des Internetauftritts von Durran Farm erläuterte.

Den darauffolgenden Tag verbrachte John Jordan damit, eine große Zahl von Fotos vom Leben und Arbeiten auf Durran Estate zu machen, wobei er zu Ekatarinas Freude auch eine ausgedehnte Fotosezession mit ihr und Ludmilla im neuen Schlachthof und in ihren neuen Wohngebäuden abhielt. Diese Aufnahmeserien, mit Andrew und Mary auf der Jagd und mir im Wasserkraftwerk und an der geplanten zweiten Kraftwerksbaustelle als auch zahlreichen Landschaftsaufnahmen, hielten den Internetdesigner so beschäftigt, dass sich seine Arbeit bis in den späteren Nachmittag hineinzog. Während über den Bergrücken im Westen der Estate bereits wieder tiefdunkle Regenwolken anrückten, beendete er seine Arbeit, packte seine Unterlagen und sein Minigepäck zusammen und machte sich dann auf die Runde, sich von allen Estatebewohnern zu verabschieden.

Ekatarina konnte sich in diesem Moment nicht mehr zurückhalten, umarmte den etwas überraschten John und drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. "Es wäre schön, wenn wir Dich irgendwann einmal wieder auf der Farm begrüßen könnten." Sie trat einen Schritt zurück und lächelte ihn an. "Ich würde auch etwas ganz besonderes für Dich kochen."

"Das ist ein verlockendes Angebot", grinste John zurück. Er hatte während der Fotoaufnahmen ganz besonders viele Bilder von Ekatarina gemacht und dabei deutlich sehen können, wie sie für ihn sich regelrecht in Pose geworfen hatte. "Wenn ich den Entwurf für den ganzen Internetauftritt fertiggestellt habe, komme ich bestimmt persönlich raus." Er zuckte mit seinen Schultern. "Ich bin hier oben aufgewachsen. Und es ist immer wieder eine Art nach Hause zu kommen, wenn ich hier rauf fahre. Auch wenn meinen Eltern nicht mehr im Altnaharra-Hotel sind."

Als John sich dann in seinen Isuzu-Pickup-Truck setzte, um zurück nach Inverness zu fahren, setzte der erste Regen ein und der Wind frischte weiter auf. 45 Minuten später war er wieder zurück, pitschnass vom jetzt horizontal von Himmel kommenden Regen durchnässt und vor Kälte zitternd.

Ekatarina hatte gerade das Fleischereigebäude verlassen, um zu ihrem neuen Zuhause in der alten Schule zu gehen, als sie im Halbdunkel der Abenddämmerung eine Gestalt durch die Schauerstaffeln auf sich zulaufen sah. Sie schrie auf, dann erkannte sie den jungen Mann, dessen feuerrote Locken in nassen Strähnen herabhingen. Sie lief ohne Rücksicht auf den heftigen Regen zu ihm hin. "Was machst Du denn hier?"

John keuchte heftig von seinem Marsch zurück zur Farm. "Ich habe einen Plattfuß und keinen Ersatzreifen. Mein Mobiltelefon hat kein Netz hier. Also hatte ich keine andere Chance als zur Farm zurückzulaufen."

Ekatarina hatte sich bei John eingehakt und geleitete den jungen Designer direkt zu ihrem Zuhause. "Wir müssen erst einmal aus diesem kalten Regen raus. Und Du musst aus Deinen nassen Klamotten heraus, sonst holst Du Dir noch den Tod."

John schlotterte regelrecht vor nasser Kälte, als er endlich im Hausflur der renovierten alten Schule stand.

"Ausziehen!" kommandierte Ekatarina. "Sofort! Ich hole schon einmal große Handtücher."

Während John folgsam Ekatarinas Anweisung folgte, verschwand diese im Badezimmer und kam mit zwei großen Badetüchern zurück. John hatte in der Zwischenzeit sogar seine vom Regen total durchnächste Unterhose ausgezogen und alle nassen Anziehsachen auf einem Haufen neben sich deponiert.

"Brav", kommentierte Ekatarina mit einem syphisanten Unterton, während sie nicht umhin konnte, den durchtrainierten Körper des 25jährigen und seine schon im Ruhezustand beachtliche Männlichkeit zu mustern. Sie warf ihm die Handtücher zu und griff sich seine Anziehsachen. "Die stecken wir erst einmal in unseren nagelneuen Wäschetrockner. Und dann schauen wir mal, wie wir Dich wieder trocken und warm bekommen." Mit diesen Worten stopfte sie die nasse Kleidung in die kombinierte Waschmaschine und Wäschetrocknereinheit in ihrer Küche und kam anschließend zu John zurück, der sich in eines der beiden Badehandtücher eingewickelt hatte. "Immer noch kalt und frierend?" fragte sie ihn mit leicht provozierendem Unterton als sie unmittelbar vor ihm stand.

John nickte leicht. "Außer diesem Handtuch habe ich derzeit nichts anzuziehen. Meine kleine Reisetasche liegt noch im Auto."

Ekatarina schaute ihn kurz an, dann legte sie plötzlich ihre beiden Arme um seinen Nacken und zog ihn zu sich hin. "Ich weiß, wie ich Dich wieder warm bekomme. Noch habe ich ein wenig Zeit dafür. Meine kleine Tochter ist im Moment bei ihrer Freundin in Ludmillas Haus." Sie hatte ihren Kopf kokett etwas auf die Seite gedreht, dann gab sie John plötzlich einen warmen und zunehmend intensiver werdenden und herausfordernden Kuss. "Lust, Dich von mir aufwärmen zu lassen?"

John erwiderte statt einer Antwort zuerst ihren Kuss, bevor er antwortete. "Mehr als gerne."

Fünf Minuten später lag er rücklings auf Ekatarinas Bett, sie hatte sich auf ihn gelegt und gab ihm eine wärmende Ganzkörpermassage, die seine Männlichkeit zur vollen Blüte und Härte entfaltete. Von da an waren es nur noch ein paar geschickte Bewegungen von Ekatarinas Unterleib und John hatte auf ganzer Länge eingelocht. Aber es folgte zunächst kein wilder Ritt der auf ihm liegenden Frau, im Gegenteil, Ekatarina blieb zunächst der Länge nach auf ihm liegen und wärmte ihn mit ihrem ganzen Körper. Parallel überließ sie die Massagearbeit an Johns jetzt knallhart gewordenem Schwanz ihren Vaginalmuskeln, sie molk ihn geradezu mit immer wieder von unten nach oben fortlaufenden Kontraktionen.

"Du wirst ja tatsächlich wieder wärmer", stellte Ekatarina leise flüsternd fest. John brummte nur zustimmend, schob seine Hände zwischen ihre beiden Oberkörper und versuchte, ihre Brüste zu kneten und ihre Brustwarzen zu fassen zu bekommen. Ekatarina drückte sich nun mit ihren Armen in die Höhe, so dass ihre Lustgockeln frei über Johns Gesicht baumelten, ihm aber nun die Freiheit gaben, voll zuzupacken. Die Ukrainerin stöhnte zufrieden, während ihre Hüften nun mit einem langsam schneller werdenden Cowgirl-Ritt begannen. Zehn Minuten später waren beide Liebhaber gut aufgeheizt und hatten trotz eher kühler Temperaturen in Ekatarinas Schlafzimmer Schweißperlen auf der Stirn und an verschiedenen Körperbereichen. Dann explodierten sie beinahe zeitgleich und tobten ihren jeweiligen Orgasmus lautstark aus. Ekatarina sackte wieder auf dem unter ihr liegenden John zusammen, so dass sie ihn wie eine Wärmedecke zudeckte. "Wieder aufgetaut?" flüsterte sie ihm schließlich ins Ohr."

"Ja. Mir ist auf wunderbare Weise warm", Er grinste sie auf kurze Entfernung an und küsste ihre Nasenspitze. "Nur trocken bin ich immer noch nicht." Sie stimmten beide in herzhaftes Gelächter ein und gingen dann sich ständig küssend gemeinsam unter die Dusche.

"Wir müssen schnell machen", erklärte schließlich Ekatarina, als ihr Blick auf die Uhr im Badezimmer fiel. "In fünfzehn Minuten gibt es drüben im Farmhaus kollektives Abendessen. Und dann habe ich Alexandra bei mir zu Hause."

"Und wo soll ich derweil hin?" John schaute seine neuste Geliebte ratlos an.

"Ganz einfach. Dich kennt hier jeder, also kommst Du jetzt mit zum Abendessen und erzählst, was Dir passiert ist. Mittlerweile ist dunkel, also werden Dir Walter und Mary frühestens morgen früh helfen können. Und heute Nacht bleibst Du bei mir."

Der überraschend zurückgekehrte John wurde mit großem Hallo begrüßt und im Großfamilienkreis der Durran Estate zum Abendessen wieder aufgenommen. Natürlich mussten er und Ekatarina seine Geschichte über seinen Plattfuß und den Rückmarsch bei heftigem Regen mehr als einmal erzählen.

Spät am Abend waren dann Mary und ich allein. "Ist schon merkwürdig, dass die wichtigen Männer immer bei strömendem Regen kalt und durchnässt auf Durran erscheinen", stellte schließlich Mary mit einem nachdenklichen Grinsen fest.

Ich schaute von meinem Buch auf und lächelte meine Lebenspartnerin an. "Wenn die wichtigen Männer auch die richtigen Männer sind?!" Ich legte mein Buch beiseite, stand aus meinem Sessel auf, ging zu Mary rüber und zog sie an beiden Händen in die Höhe. Dann umarmte ich sie und küsste sie. "Soll ich Dir Deinen richtigen Mann zeigen?"

"Nichts lieber als das." Damit zogen wir in unser Schlafzimmer um.

Die telefonische Suche nach einem am selben Tag noch verfügbaren Ersatzreifen für Johns Pickup-Truck gestaltete sich schwierig. Am Ende hatten wir doppeltes Glück. Der Isuzu-Händler in Conon Bridge hatte einen nach einem schweren Unfall zur Verschrottung anstehenden Pick-up, der dieselben Felgen und Reifen auf der intakten Hinterachse hatte. John ujnd ich machten uns auf den fast zweistündigen Weg zur Werkstatt und hatten Johns Isuzu am Nachmittag so weit wieder fahrbereit, dass er seinen Heimweg fortsetzen konnte. Als ich allein zur Farm zurückkehrte, schaute insbesondere Ekatarina mich mit sehr traurigem Blick an.

"Er kommt nächste Woche wieder nach Durran", munterte ich die ukrainische Fleischerin auf. "Hat er fest versprochen." Damit kippte ihre Stimmung schlagartig in positives Hoffen um.

Bevor jedoch der Internetauftritt und der Internetshop weiter diskutiert werden konnten, erhielten die Durran Estate-Bewohner anderen Besuch. Ohne weitere Vorankündigung tauchten drei Tage später DS Andrew MacLeod von der CID Inverness und eine geheimnisvolle Dame auf der Farm auf.

"Ich bin der im hiesigen Mordfall ermittelnde Chief Inspector aus London", stellte sich die sehr schlanke, aber athletisch aussehende Frau vor und reichte Mary und mir eine neutral gehaltene Visitenkarte. "Elizabeth Hudson, PhD" stand ohne weitere Bezeichnung ihrer Dienststelle auf der Karte, aber immerhin waren eine Londoner Telefonnummer und eine Email-Adresse auf ihr enthalten.

"Was können wir für Sie tun, Dr. Hudson?" ergriff Mary das Wort. "Zuerst einen Tee oder einen Kaffee?"

"Haben Sie einen grünen Tee?"

"Aromatisiert oder pur?" Mary lächelte, denn sie hatte die Frau bereits als sehr gesundheitsbewusst eingestuft.

"Gerne aromatisiert, am liebsten Vanille oder etwas süßlich Duftendes."

"Haben wir." Mary schaute den DS an und fragte ihn geradeaus. "Wie immer? Scottish Breakfast-Tee mit Milch?"

Andrew nickte zustimmend und registrierte aus den Augenwinkeln, dass die Londoner DCI ihn auf die Frage 'wie immer' erstaunt musterte.

"Das Mordopfer", begann die DCI das Gespräch, nachdem alle Beteiligten getränkeseitig versorgt worden waren, "war eine Kollegin von mir in unserer Behörde." Sie entnahm ihrer teuer aussehenden Aktenmappe einen rosaroten Aktendeckel und schlug diesen auf. "Melina Matovic kam als Kind aus Serbien nach England, ihr Großvater war ein wichtiger Kommandeur in Titos Partisanenarmee, ihr Vater ist dann nach einem politischen Zwist mit dem Staatspräsidenten nach England geflüchtet und hat ebenfalls für unsere Behörde gearbeitet." Sie entnahm nun dem Aktendeckel ein Portrait- und ein Ganzkörperfoto und schob diese über den großen Esstisch, an dem wir alle Platz genommen hatten. "Melina Matovic war mit Ermittlungen in einem politisch sehr heiklen Fall beauftragt, in dem es um eine südosteuropäische Gruppe ging, die in einer Vielzahl schwerster Kriminaldelikte verwickelt war und vermutlich noch ist. Sie ist vor etwa einem dreiviertel Jahr verschwunden. Ohne Kommentar, ohne irgendeine Abschiedsäußerung. Bei der Durchsuchung ihrer Londoner Wohnung haben wir nichts Verdächtiges gefunden, lediglich einige Kleidung, ihr Laptop und ihr Auto fehlten." Die DCI deutete nun mit dem Zeigefinger auf die beiden Fotos. "Wir wissen bis heute nur in Bruchstücken, wo sich Melina Matovic aufgehalten hat. Sie war nicht im Ausland, das wäre bei der Wiedereinreise von der Border Force erfasst worden. Zudem ist ihre Mobiltelefonnummer seit ihrem Verschwinden nicht mehr eingeloggt worden. Ihr Bankkonto weist in diesen rund neun Monaten eine Reihe von Onlineüberweisungen, aber keine Barabhebungen an Bankautomaten oder Kreditkartenzahlungen in Geschäften aus. Sie muss entweder Kreditkarten benutzt haben, die wir bisher nicht ermitteln konnten. Oder sie hatte mit erheblichen Bargeldmengen vorgesorgt." Die DCI nahm nun einen tiefen Schluck aus ihrer Teetasse und ließ dadurch bewusst eine Pause entstehen, in der Mary und ich die beiden Fotos eingehend betrachten konnten. "Wir hatten in unserer Behörde die Befürchtung, dass Melina Matovic bei ihrem Verschwinden entführt und/oder ermordet wurde. Dagegen sprach aber das Verschwinden ihres Autos. Mit dem Auffinden ihrer erst wenige Tage alten Leiche wissen wir nun, dass sie mindestens noch sechs Monate nach ihrem Verschwinden irgendwo in Großbritannien gelebt haben muss. Wir wissen aber nicht, wo. Und wir wissen nicht, was sie in dieser Zeit gemacht hat."

Die DCI schaute nun Mary und mich wechselweise an. "Haben Sie in der Zeit zwischen März und September diesen Jahres diese Frau irgendwo gesehen?"

Ich schüttelte sehr schnell seinen Kopf, dann kam mir spontan eine Frage in den Sinn. "Was für ein Auto für diese Melina eigentlich?"

Die DCI schaute wieder in ihre Akte und zog ein weiteres Fotos hervor, dass das Mordopfer vor ihrem Auto zeigte. "Sie fuhr ein ziemlich ungewöhnliches Auto: ein blau-weiß-zweifarbiges Austin-Healey 3000-Cabriolet, im Winter mit einem Hardtop versehen. Sie hatte dies Auto von ihrem Vater geerbt, liebte es über alle Maßen und war aktives Mitglied im Londoner Austin-Healey-Club. Nahm an Club-Rallyes kreuz und quer durch Großbritannien, Irland und in Europa teil und hatte viele Freunde dort, von denen jedoch niemand wusste, wo und was sie arbeitete."

Ich nahm das Foto in die Hand und betrachtete es eingehend. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dies Auto im Frühjahr gesehen habe."

Durch die DCI ging ein richtiger Ruck und sie straffte sich aufrecht. DS MacLeod und Mary starrten mich ebenfalls an. "Wo?"

"Ich bin von März bis Mai diesen Jahres durch Schottland gewandert. Letztendlich hat mich diese Wanderung per Zufall hier nach Durran Estate zu Mary geführt." Ich blickte zu meiner Lebensgefährtin rüber, die mich in Erinnerung an den biestigen Regentag anlächelte.

Hingegen waren die beiden Beamten richtig unruhig geworden. "Und wo haben sie das Auto gesehen?"

"In der Nähe von Dounreay, dem stillgelegten Schnellen Brüter-Kernkraftwerk zwischen Thurso und Reay. Das weiß ich deshalb so genau, weil es dort zusammen mit zwei noch ungewöhnlicheren Sportwagen zusammen geparkt war: einem Jaguar XK-Cabriolet in british-racing-green und einem seltenen Mercedes-Benz 190 SL-Cabriolet mit Rechtssteuerung. Der Mercedes war silbern mit roten Ledersitzen." Ich zuckte mit meinen Schultern. "Ich weiß nicht, ob es genau dieser Austin-Healey war, aber ich habe die drei geparkten Autos mehrfach umrundet und gründlich angeschaut. Ich verstehe etwas von Sportwagen."

"In Dounreay?" Die DCI hatte den Standort des berühmt-berüchtigten Kernkraftwerks an der schottischen Nordküste langsam und nachdenklich ausgesprochen. Dann schaute sie mich und Andrew MacLeod wechselweise an. "Ist das die Kernkraftwerkstechnologie, in der waffenfähiges Plutonium entsteht?"

Wir beide Männer nickten synchron. "Ja", ergänzte plötzlich Mary. "Und hier oben gibt es viele Gerüchte, dass die Kontrollbücher des Betreibers nicht korrekt waren. Vor ein paar Jahren gab es in unserer Region helle Aufregung, als man in einem Papierkorb des Kernkraftwerks mehrere gefüllte, allerdings verschlossene Aufbewahrungsbehälter für Plutonium gefunden hatte die nirgendwo in den Büchern verzeichnet waren.

"Oh mein Gott", rutschte es der DCI heraus. "Das passt zum Fall, den Melina Matovic bearbeitet hat." Sie dachte nach und schaute dann DS MacLeod an. "Jetzt müssten wir nur noch diesen verdammten Austin-Healey finden. Dann wissen wir vermutlich, wo sich unsere Agentin die sechs Monate aufgehalten hat."

Andrew MacLeod atmete tief durch. "Wenn das Auto überhaupt noch existiert und nicht in der Schrottpresse gelandet ist."

"So ein Auto verschrottet niemand", entgegnete ich. "Da auf dem Parkplatz in Dounreay waren Auto-Enthusiasten zusammen. Die verschrotten kein sechzig Jahre altes, gut erhaltenes und seltenes Sportauto. Die morden höchstens für so ein Auto."

Die DCI zog ihre Augenbrauen hoch. "Da haben Sie vermutlich recht. Sie klatschte in beide Hände und schaute den Detective Sergeant aus Inverness an. "Dann machen Sie sich mal mit der Polizeitruppe der Highlands an die Arbeit und finden uns diesen Austin-Healey."

Andrew MacLeod blies stöhnend seine Backen auf und griff dann zu seinem Mobiltelefon, um seine Chefin, DCI Lady Redburn, anzurufen und die Arbeitsanweisung des MI5 weiterzugeben.

"Wird die berühmte Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen", murmelte er nach dem Telefongespräch. "Wollen mal hoffen, dass der Austin-Healey noch hier in der Region ist. Ansonsten könnte das schnell eine arbeitsreiche Sackgasse werden."

"Ich empfehle, einen öffentlichen Suchaufruf ins Internet zu stellen", schaltete ich mich wieder ins Gespräch ein. "Es gibt hier in den nördlichen Highlands einige lokale Facebookseiten, die von vielen Bewohnern gelesen werden. Ich würde gern dies Foto hier auf mein Facebook-Account stellen. Es haben mit Sicherheit noch mehr Menschen in Caithness und Sutherland dies auffälliger Auto gesehen."

"Eine gute Idee", bewertete die DCI meinen Vorschlag. "Dann sieht diese Suchanzeige auch nicht sofort nach Polizei aus." Damit reichte sie mir das Foto, das ich sofort mit meinem Mobiltelefon aufnahm und an meine Email-Adresse schickte.

"Ich kümmere mich direkt heute Abend darum und sage Ihnen dann Bescheid."

Mein Suchaufruf auf Facebook war von Erfolg gekrönt. Zwei Tage nach dem Besuch von DCI Dr. Hudson und DS MacLeod öffneten Polizeibeamte aus Thurso eine kleine Scheue neben einem zum Ferienhaus umgebauten alten Croft-Cottage am versteckten Westufer der Halladale und fanden sowohl den Austin-Healey als auch die gesamte, unberührte Hinterlassenschaft von Melina Matovic einschließlich ihres Laptops. Dann hörte die Farmgemeinschaft auf Durran Estate für einige Wochen nichts mehr von dem Mordfall, in den ihre Farm per Zufall verstrickt worden war.

Das Weihnachtsfest kam schnell und begann am Ende einer zehntägigen Periode von kräftigem Regen und erheblichem Wind. Die tägliche Jagd von Mary und Andrew war eine absolute Tortur, die zu schießenden Hirsche und Ricken waren schwierig aufzufinden und ihr Abtransport mit den Highland-Ponys beschwerlich. Damit diese nicht auch noch krank wurden, mussten sie anschließend in ihrem gut gegen Regen und starken Westwind schützenden Offenstall trocken abgerieben und gebürstet werden, eine schweißtreibende Zusatzarbeit für Mary, die sich nach dem Lunch immer zwingen musste, sich bei dem strömenden Regen um die Schafe zu kümmern.

"Irgendwie werden meine Herdwick-Schafe mit diesem Sauwetter besser fertig als ich", stöhnte sie kurz vor Weihnachten. "Die stellen sich an windgeschützte Stellen eng an eng und geben sich gegenseitig Wärme und Schutz. Und ich muss mich immer zu Fuß und auf dem Quad gegen Wind und Regen stemmen. Irgendwie ist das ungerecht."

Ich lachte. "Dafür kannst Du anschließend Deine nassen Klamotten ausziehen und in trockene Kleidung wechseln und Deine Herdwicks nicht."

"Dann könntest wenigstens Du Dich eng an mich schmiegen und wärmen."

"Ist das eine Einladung?" Ich grinste jetzt hintergründig.

"Eigentlich nicht. Dazu habe ich zu viel zu tun. Aber vielleicht heute Abend."

Zwei Tage vor dem Weihnachtsfest wurden Jagd und Wildverarbeitung für eine Woche eingestellt. Es gab genug zu tun, um das erste gemeinsame Weihnachtsfest auf der zum Leben wiedererweckten Estate vorzubereiten. Ludmilla und Ekatarina hatten auf allgemeinen Wunsch eine ukrainische Weihnachtsspezialität, Kutja genannt, vorbereitet. Die traditionell zum Heiligabend gereichte Süßspeise aus Weizenkörnern, Mohnsamen, Haselnüssen, Rosinen und Honig war das zentrale Gericht von insgesamt zwölf verschiedenen Speisen, mit denen nach ukrainischer Sage der zwölf Apostel gedacht wurde. Insbesondere die beiden fünfjährigen Mädchen waren geradezu gierig auf Kutja und konnten nicht genug davon bekommen.

"Welch wunderbare Wandlung hat diese Estate in einem Jahr erfahren", begrüße Mary die sechs Erwachsenen und zwei Kinder an Heiligabend zum gemeinsamen Abendessen, die nun die Farmgemeinschaft ausmachten. "In den vergangenen Jahren habe ich an diesem Abend stets allein hier an diesem Farmtisch gesessen und war froh, beziehungsweise besser gesagt erleichtert, dass ich allein sein konnte. Ich wollte es so und habe, ehrlich gesagt, nichts vermisst, bis mir Gott in einem heftigen Unwetter einen pitschnassen und frierenden Engel auf die Farm schickte." Sie lächelte mich an und hob ihr Rotweinglas zum Toast. "Seither sind wir auf Durran Estate Mensch für Mensch, Haus für Haus und Arbeit für Arbeit gewachsen. Und heute sitzen hier an unserem großen Weihnachts-Esstisch acht liebe Menschen, die gemeinsam etwas erschaffen, von dem jeder von uns am letzten Weihnachtsfest noch nicht einmal träumen konnte." Sie prostete unserer Runde zu, setzte sich wieder und gab das Startsignal zum Essen.

"Was mir so unendlich gefällt an der Entwicklung der letzten Monate ist die Tatsache, dass die vielfältigen Wunden und Verletzungen, die jeder von uns mit sich herumschleppt, von neuer Liebe zugedeckt werden", freute sich während des Essens Ekatarina, schaute den neben ihr sitzenden John mit mädchenhaft verliebten Augen an und drückte seine Hand. John war in der Tat jetzt drei bis vier Tage pro Woche bei Ekatarina in der Alten Schule und in der kurzen Zeit bereits zum Ersatzvater für Alexandra geworden. Der junge Internetdesigner fühlte sich mittlerweile auf Durran wie zu Hause und hatte die Leistungsfähigkeit der satellitengestützten Internetanbindung der einsamen Farm im Zuge seiner Arbeiten weiter gesteigert.

Als abends Ruhe im Farmhaus eingekehrt und alle Familien sich in ihre neu renovierten Häuser zurückgezogen hatten, kuschelte sich Mary auf dem Sofa an meine Seite und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Letztes Weihnachten habe ich mir gewünscht, dass mir Gott einen Engel auf diese Farm schickt und mich von den Dämonen der Kriegserlebnisse erlöst. Ich bin unendlich glücklich, dass mein Wunsch in Erfüllung gegangen ist."

Ich erwiderte ihren Kuss, diesmal auf Marys Mund. "Ich glaube, die Rolle des Engels ist vertauscht worden. Und ich bin mit diesem Tausch mehr als einverstanden."

Dieser Weihnachtsabend endete ganz zärtlich mit liebstem Kuschelsex und einem wirklich nicht wilden, aber trotzdem erfüllenden Cowgirlritt.

Eine Woche später hatten Ekatarina und John die Großfamilie auf Durran Estate in die alte Schule eingeladen. Mit ihrer Einladung hatten sie eine kulinarische Überraschung angekündigt und zwischen den Feiertagen sich geheimnisvoll in ihre nagelneue Küche verkrochen. Als sie nun Mary, Ludmilla, Andrew und mich sowie die beiden Mädchen am Silvesterabend in die Küche zum Büffet führten, standen dort neben dreierlei Salaten fünf verschiedene Türme von Pies.

"Walter und Mary haben davon gesprochen, im morgen beginnenden neuen Jahr auf der Basis unserer eigenen Fleischproduktion auch eine Piebäckerei für den nationalen Vertrieb aufzubauen. Ich finde die Idee wunderbar, so dass ich mit Johns Hilfe auf der Basis von Rezepten seiner Großmutter eine Probeproduktion erstellt habe. Hier könnt ihr nun fünf verschiedene Piefüllungen verkosten: mit einen Wildfleischgulasch, mit Wildfleischhack, mit gerupften Lammfleisch und mit Lammfleischhack sowie eine süße Pie mit einem Aprikosen-Pfirsich-Kompott. Dazu gibt es passende Salate, Soßen wie diese klassische Cumberlandsauce und für die süße Pie handgemachte Custard."

Die Begeisterung, die Ekatarina und John von den übrigen Estatebewohnern entgegenschlug, war nahezu überschäumend. Mit Begeisterung stürzten sich alle auf das vielfältige Pieangebot, probierten mit großer Neugierde und diskutierten dann das jeweilige Geschmackserlebnis lautstark und ausgiebig.

Später am Abend, die Uhr marschierte bereits Richtung Mitternacht, setzte sich Ekatarina zwischen Mary und mich und lenkte unsere Aufmerksamkeit auf sich. "Ich habe gesehen und gehört, wie gut Euch unsere Pies geschmeckt haben. John hat mir die komplette Rezeptsammlung seiner Großmutter besorgt, die früher im Altnaharra-Hotel genutzt wurde. Dazu habe ich auch eigene Rezeptideen auf der Basis unserer Heimatküche." Sie blickte jetzt wechselweise ihre beiden Arbeitgeber an. "Ich würde gern die Piebäckerei übernehmen. Ich kann zum Start die große, nagelneue Küche hier in der alten Schule nutzen. Und wenn sich die Pies übers Internet und im Direktvertrieb gut verkaufen lassen, bauen wir eine kleine, professionelle Bäckerei in einem Anbau an unsere Schlachtbetriebsscheune, um die Stückzahl pro Tag zu erhöhen."

Mary nahm Ekatarina spontan in ihre Arme. "Welch wunderbarer Vorschlag. Mir gefällt die Idee genauso gut wie mir Deine Silvesterpies geschmeckt haben."

Ich war etwas zurückhaltender. "Dann brauchen wir aber eine zweite Fleischereikraft, Ludmilla kann das nicht allein bewältigen."

"Kein Problem", lachte mich Mary an. "Ich glaube, ich weiß, wo ich den zweiten Mann für Ludmillas Schlachthof finde."

"Und wo?" Ich schaute seine Lebensgefährtin verblüfft und zugleich neugierig an.

Mary zuckte mit ihren Schultern. "Wo wohl? Unter Army-Veteranen. Du glaubst gar nicht, wie viele von Ihnen nach ihrem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst nach einer ordentlichen Zukunft suchen. Wenn Du nicht gerade Kfz-Mechaniker oder so etwas bist, hast du echt Probleme, dich im Zivilleben wieder zurecht zu finden."

"Mein Gott. So schwierig habe ich mir das, ehrlich gesagt, nicht vorgestellt."

Ekatarinas Vorstoß war erfolgreich. Am Neujahrsabend erteilten Mary und ich ihr den Auftrag, ein Startsortiment von zehn verschiedenen Pies zu entwerfen, dass John sofort mit in den Internetshop als Neuigkeit integrieren sollte.

"Bin gespannt, wie schnell dies Angebot angenommen wird", spekulierte ich "Den Pie-Versand kann man sicherlich außerhalb der Hochsommermonate mit unserem Kurierdienst gestalten. Ich werde jedenfalls nächste Woche mit deren Kundendienst reden."

Damit begann Ekatarina mit der Gestaltung des Startsortiments und versorgte in den kommenden vier Wochen uns Farmbewohner immer wieder mit Probierpies und einem Formblatt zur Beurteilung der Proben.

Nachdem es seit Mitte Dezember mehr oder weniger durchgehend gestürmt und geregnet hatte, beruhigte sich das Wetter Anfang Januar und machte die Open-Air-Arbeit auf der Farm und bei der Jagd endlich erträglicher. Das geänderte, trocken-kühlere Wetter sorgte am ersten Januar-Samstag für überraschenden und aufgeregten Besuch.

"Andrew hatte eine Unfall", schnaufte PC Amy Douglas heftig durchatmend, als ich die Haustüre des Farmhauses öffnete. Ich musste erst zweimal hinschauen, bevor ich die junge Polizistin aus Lairg erkannte, die im Radsportdress mit Fahrrad-Sturzhelm sehr viel anders aussah als in Uniform.

"Wie? Wo?" waren meine spontane Fragen. "Ernsthaft verletzt?"

Amy deutete mit dem Finger den Berg hinauf. "Wir sind vom Craigs Inn mit unseren Cross-Rädern den Weg herabgekommen. Etwa auf der Höhe von dem Loch, an dem die Archäologen die Wikingerleiche ausgegraben haben, ist an seinem Lenker oder der Frontgabel etwas gebrochen und er ist kopfüber abgestürzt. Er sitzt da auf dem Boden, hält sein Knie, dass ihm wohl mörderisch weh tut und klagt über Kopfweh. Sein Helm ist an einer Stelle sogar gebrochen."

Ich rief im Haus nach Mary. "Einsatz für eine Army-Nurse! Schnapp Dir den großen Sani-Koffer. Ich hole schon mal den Land Rover."

Mary eilte zur Tür, sah die immer noch vor der Tür stehende Amy und war in einer Minute einsatzbereit, als ich bereits mit dem alten, aber unglaublich geländegängigen Land Rover vorfuhr.

"Was ist passiert?" war Marys direkte Frage an Amy und ließ sich noch einmal den Unfallhergang schildern. "Irgendwelche offenen, blutenden Verletzungen?"

"Nicht soweit ich sehen konnte."

"Also, Verdacht auf Gehirnerschütterung, Knochenbrüche und gegebenenfalls Sehnen- und Bänderverletzungen", diagnostizierte sie vorläufig und musste regelrecht schreien, um den im zweiten Geländegang laut jaulenden Motor des Land Rovers auf der immer noch schwierig zu fahrenden Bergaufstrecke zum Loch zu übertönen. Dann schaute sie Amy an. "Was treibt Euch Anfang Januar mit Euern Rädern auf Tour?"

"Ist die perfekte Jahreszeit für Cross-Country. Ich habe im Januar noch zwei Rennen. Und das Wetter war nach den drei Wochen Dauerregen endlich wieder ordentlich." Sie holte tief Luft. "Da haben wir uns heute morgen spontan entschlossen, eine große Tour zu fahren."

Sie sahen den neben seinem Rad auf dem Boden sitzenden Andrew in seinem leuchtend-bunten, neonfarbenen Trikot schon von weitem, der dem sich bergaufwärts kämpfenden Land Rover bereits zuwinkte. Ich hatte den Land Rover kaum zum Stand gebracht, als Mary mit ihrem Sanitätskoffer ausgestiegen war, neben Andrew auf dem Boden kauerte und mit ihrer ersten Untersuchung begann. Offene Wunden gab es keine, bis auf ein paar Schrammen an den Händen und einem Ellenbogen, wo auch das winterfeste Trikot zerrissen war. Aber Andrews Fahrradhelm wies zwei gebrochene Streben auf, wo er bei dem Sturz auf einem neben dem Weg liegenden Stein aufgeschlagen war.

"Das war kräftig", betrachtete Mary nachdenklich den neben Andrew liegenden Helm und überprüfte zunächst ihren spontanen Verdacht auf Gehirnerschütterung, der sich schnell bestätigte. "Der Helm hat Dich vor einer sehr schweren Kopfverletzung bewahrt", war ihre Bewertung. "Wärst Du mit dem bloßen Kopf auf dem Stein aufgeschlagen, hätte das tödlich enden können", war ihr eindeutiger Kommentar.

Auch die Erstuntersuchung von Andrews rechtem Knie ergab ein zwiespältiges Bild. "Auf alle Fälle eine schwere Knieprellung. Ob Bänder beschädigt sind, kann ich derzeit nicht sagen. Aber wir müssten Dein Knie so schnell wie möglich röntgen lassen." Mary richtete sich auf. "Wir müssen Andrew erst einmal zum Farmhaus schaffen. Da legen wir ihn aufgrund der offenkundigen Gehirnerschütterung erst einmal fachmännisch hin, kühlen den Kopf so gut wie möglich und kümmern uns dann um sein Knie." Sie schaute Walter an. "Am liebsten würde ich Dr. Hammond anrufen, dass er nach Durran Estate rauskommt und sich Andrew persönlich anschaut. Aufgrund der Gehirnerschütterung würde ich im Moment nicht empfehlen, dass er auf die fast dreistündige Fahrt nach Wick oder Inverness geht." Sie stellte ihren Sanitätskoffer in den Kofferraum des Land Rover. "Lasst uns gemeinsam Andrew in das Auto verfrachten. Wird nicht ganz einfach mit seiner Knieverletzung und vermutlich höllisch weh tun. Aber ich weiß nicht, wie wir ihn sonst von hier weg bekommen."

Mary hatte recht. Andrew stöhnte heftig vor Schmerzen, als er sich auf den Beifahrersitz zwängte und sein verletztes Bein irgendwie hinein bekam, um die Tür schließen zu können. Dann rollte und rutschte der Land Rover langsam den Berg Richtung Farm herunter.

Dr. Hammond, der zusammen mit seiner Arzt-Ehefrau die NHS-Praxis in Lairg betrieb, erschien tatsächlich nach zweistündiger Fahrzeit auf Durran Estate. Er bestätigte Marys Diagnose hinsichtlich der Gehirnerschütterung, war aber hinsichtlich des Knies optimistischer. "Die Prellung ist heftig und tut mit Sicherheit aufgrund verschiedener kleiner Blutergüsse im Knie höllisch weh. Hinsichtlich der Bänder bin ich hoffnungsvoll. Aber das kann man ohnehin erst richtig untersuchen, wenn die Schwellungen abgeklungen sind." Er schaute Mary, Amy und mich reihum an. "Am besten wäre es, wenn der Patient für ein paar Tage in Ruhe hierbleibt und immer wieder beobachtet wird. Alle getroffenen Maßnahmen zu seiner erhöhten und kühlen Lagerung des Kopfes sind richtig, das Licht sollte so gering wie möglich sein. Für genügend Wasser sorgen, ein bisschen fasten kann nicht schaden. Und aufpassen, wenn er erbrechen muss, dass er sich daran nicht verschluckt."

Damit hatten Mary und ich für die nächsten paar Tage zwei unverhoffte Gäste. Amy wollte die Bettwache bei Andrew übernehmen, sprach aber gegenüber Mary ihr unmittelbares Problem an. "Ich bin total durchgeschwitzt und dreckig. Zudem habe ich nur meine Sportkleidung dabei. Kann ich hier duschen und kannst Du mir irgendwie mit frischen Zivilsachen aushelfen?"

Mary lachte. "Bekommen wir irgendwie hin. Ich bin sicherlich dreißig Zentimeter länger als Du und Ludmilla ist erheblich breiter gebaut. Aber ich hoffe, dass ich Dir bei Ekatarina etwas halbwegs Passendes besorgen kann. Schauen wir mal." Sie verschwand kurz in ihr Schlafzimmer und kam mit einem sich sehr kuschelig anfühlenden Bademantel zurück. "Der geht Dir vermutlich bis an die Knöchel, aber dafür hält er Dich von oben bis unten warm. Und mein kleines Luxusbad kennst Du ja, es steht zu Deiner Verfügung."

Amy hatte letztendlich ein T-Shirt von Mary, das bei ihr die Länge eines Minikleids hatte, eine Jogginghose und ein frisches Höschen von Ekatarina, ein paar sehr warme Schafsfellschuhe, die ihr aber zwei Nummern zu groß waren, was von dicken Wollsocken teilweise kompensiert wurde, sowie den besagten Bademantel. So saß sie wechselweise am großen Esstisch im Farmhaus oder in einem hohen Sessel im schwach beleuchteten Gästezimmer, um nach Andrew zu schauen. Zur Unterhaltung hatte ich ihr ein ipad und hochwertige Kopfhörer gegeben, so dass sie sich nicht langweilen musste. Andrew lag in seiner Lieblingsstellung auf der Seite und machte sich nur bemerkbar, wenn er sich unter Schmerzen von links nach rechts umwendete oder sich hochstemmte, um etwas Wasser zu trinken. Immerhin war der Eimer, den Mary sicherheitshalber für mögliches Erbrochenes neben das Bett gestellt hatte, leer geblieben. Alle drei Stunden wechselten Mary beziehungsweise Amy die Kühlgel-Bandage um Andrews Knie, was immerhin die Schwellung unter Kontrolle hielt.

Ziemlich übermüdet saß Amy dann am frühen Sonntagmorgen am Esstisch und beobachtete Mary, wie sie das Frühstück vorbereitete, während Walter noch im Bad war. "Ich weiß um Deine sonntäglichen Badestunden mit Marja", sprach sie plötzlich ohne Vorwarnung Mary an, die gerade ein Müsli, Honig und griechischen Joghurt auf den Tisch stellte.

Mary erstarrte in ihrer Bewegung und schaute die junge Polizistin mit großer Verblüffung an. "Und?"

Amy beugte sich so weit es ging vor, um ganz leise zu sprechen. "Würdest Du heute Nachmittag Dein Bad mit mir genauso teilen?" Sie schaute mit einem mädchenhaften Dackelblick über den Tisch und hatte ihren Kopf ein wenig geneigt. "Ich würde mir das sehr wünschen."

Mary richtete sich auf und straffte sich, griff dann aber nach Amys Hand. Sie lächelte sie an. "Kommt, ehrlich gesagt, ein wenig überraschend." Sie zupfte an ihrem Ohr und strich sich dann über die nach hinten zu einem Pferdeschwanz zusammengebundenen Haare. "Wenn Du das wirklich möchtest, denke ich nachher darüber nach, wenn ich draußen auf der Jagd und auf den Weiden bin." Dann nickte sie der jungen Polizistin lächelnd zu. "Aber wenn ich Dich hier so an meinem Esstisch sehe, könnte ich mir das spontan gut vorstellen."

Damit brach das intime Gespräch zwischen den beiden Frauen in dem Moment ab, in dem Walter zum Frühstück erschien.

"Die süße kleine Polizistin will nachher mit mir baden gehen", raunte Mary nach dem mittäglichen Lunch ihrem Lebensgefährten zu.

Ich grinste diabolisch. "Dann viel Vergnügen. Ich schätze, dass Du sie in ganz neue Welten entführst."

Mary grinste zurück. "Da könntest Du recht haben."

Als sie dann nach einer kurzen Outdoor-Tour über die Schafsweiden und durch den kleinen Pferdestall zurück ins Farmhaus kam, holte sie Amy von ihrer Tag- und Nachtwache im Gästezimmer ab und führte sie in ihr bereits vorbereitetes Luxusbad, in dem es bereits verführerisch duftete. Sie stellte ihr mit kleinen Erläuterungen die verschiedenen Badeöle zur Auswahl, zu Marys Überraschung entschied sich Amy für einen eher ins Herbe gehenden Limonen-Holz-Duft. Dann streifte Mary der kleinen, athletisch durchtrainierten Polizistin erst ihren flauschigen Bademantel von der Schulter und befreite sie bereits mit vielen Körperberührungen von den wenigen, verbliebenen Kleidungsstücken. Mary selbst hatte es einfach, sie trug nur noch ihren eigenen Bademantel, dessen Gürtel Amy ohne Scheu aufzog. Dann standen sich die beiden so unterschiedlichen Frauen nackt gegenüber. Mary umarmte die zierliche Polizistin, deren Brustwarzen sich in Vorfreude auf das Kommende stramm zusammengezogen hatten und wie zwei kleine Dartpfeile nach vorn ragten, als ob sie von sich aus zu einem liebkosenden Spiel auffordern würden.

"Wieviel Erfahrung hast Du mit Frauen?" flüsterte Mary in Amys Ohr.

"Wenig, aber sehr schöne", war die ungeschminkte Antwort. "Und ich hoffe, dies wird genauso schön." Damit begann auch Amy, ihre Hände forschend und streichelnd über Marys Körper laufen zu lassen.

Die beiden Frauen setzten dies Spiel ihrer Hände, unterstützt durch ihre Münder eine ganze Zeit fort, bis Mary die erheblich leichtere Amy anhob und in der jetzt vollgefüllten Badewanne absetzte.

Die beiden Frauen genossen das gegenseitige Liebesspiel im warmen und wohlriechenden Wasser als auch auf dem breiten Wannenrand mit gespreizten Beinen sitzend für fast eine Stunde, bis Amy mit dem Rücken auf Marys Bauch und Busen lag und sich durch die hinter ihr im Wasser halb sitzende und halb liegende Mary verwöhnen ließ. Sie bekam durch die beidhändige Massage ihrer Pussy, ihrer Clit und ihrer kleinen, straffen Brüste einen letzten Orgasmus, den sie mit Wolllust herausstöhnte. Dann streckte sie sich wohlig in Marys Armen aus, drehte ihren Kopf zur Seite und gab ihrer Liebespartnerin einen langen, zärtlichen Kuss.

"Es war noch viel schöner als ich mir erhofft hatte. Ganz lieben Dank, meine Liebe." Sie kicherte leise. "Ich weiß jetzt, warum Marja immer von Sonntag zu Sonntag lebte."

So erfrischt und gestärkt nahm Amy wieder ihren Wachdienst bei ihren Freund auf, der auch den zweiten Tag nach seinem Unfall zweiundzwanzig Stunden schlief.

"Ich glaube, der Sergeant ist wie ein kleiner Junge", diagnostizierte Mary bei ihrem Besuch am Krankenbett während sie das langsam abschwellende Knie wiedermit einem gelartigen Kühlbeutel einwickelte. "Der schläft sich gesund. Ganz ohne Schlaf- und mit nur wenig Schmerzmittel. Das ist gut so."

Amy benachrichtigte am Abend DCI Lady Redburn vom unfallbedingten Ausfall ihres Assistenten und holte sich anschließend eine einwöchige Überstundenausgleichs- und Urlaubserlaubnis beim Leiter der Polizeistation in Lairg. Dies erwies sich in der darauffolgenden Woche als eine wahrhaft vorausschauende Entscheidung.

"Der Wetterbericht sieht nicht gut aus", blickte Mary am Frühstückstisch von ihrem ipad auf und schaute mich und Amy, die ihr gegenüber saßen mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Wieso? Der nächste Sturm?"

"Ja. Aber diesmal sehr viel anders."

"Wie? Noch stärker als die zwei schweren Herbst-Stürme, die unseren Wald zerstört haben?"

"Ja. Der Wind dreht auf Nord-Nord-Ost. Und dieser Sturm wird weiß."

"Oh. Endlich mal Winter?"

Mary grinste schwach. "Du hast noch nie einen Wintersturm im Norden Schottlands erlebt, ich hingegen in meiner Kindheit mehrere. Da geht hier nichts mehr."

"Hm." Ich dachte nach. "Müssen wir auf der Farm irgendwelche besonderen Vorbereitungen treffen? Ich habe, ehrlich gesagt, keine Ahnung, was wir bei einem richtigen Schneesturm machen müssen."

"Wir müssen heute die Schafe auf die große Hausweide zusammentreiben. Dort suchen sie sich ihre eigenen Schutzmöglichkeiten, aber wenn es zu viel Schnee gibt, müssen wir sie möglicherweise frei schaufeln. Und wir müssen sie mit mindestens zwei Silage-Rundballen und täglich mit Kraftfutter füttern."

"Wie halten Deine Herdwick-Schafe die Kälte und die Schneenässe in ihrem Fell aus?" Ich hatte wirklich keine Ahnung, was Winter auf einer Farm bedeutete. Ich wusste nur, dass in meiner englischen Heimat das tägliche Leben bereits bei fünf Zentimetern Neuschnee kollabierte.

"Die können das ganz gut ab. Herdwicks sind eine verdammt wetterharte Rasse." Mary kicherte. "Du wirst sehen. Die kuscheln sich mit der ganze Herde eng zusammen, um sich gegenseitig zu wärmen.

"Und was passiert mit den Rotwildherden?"

"Nichts Besonderes. Die wissen von Natur aus, wie sie mit so einem Wintersturm umzugehen haben und gehen in Deckung. Aber wir werden am Ende des Schneefalls ein, zwei Futterplätze einrichten, damit sie nicht verhungern. Im Moment habe ich noch keine Vorhersage, wie lang dieser Wintereinbruch andauern wird."

In diesem Moment kamen auch die beiden anderen Paare in die Farmhausküche. "Heute Großeinsatz, um uns auf den Schneesturm vorzubereiten?" fragte ausgerechnet John, der Internetexperte aus Inverness.

"Richtig geraten, mein Lieber. Woher weißt Du das?"

"Liebe Mary, ich bin wie Du hier im Norden aufgewachsen. Ich erinnere mich noch gut an 2009/10, als im Januar die Temperatur an unserem Hotel auf den Kälterekord von -22,3°C sank. Da fror sogar die eigene Wasserbrunnenversorgung ein, obwohl die komplett in der Erde lag."

"So kalt soll es nicht werden." Mary griff wieder zu ihrem Tablett und rief die Wettervorhersage des Met Office auf. "Oh!" sagte sie plötzlich.

"Was ist los?" Die Frage kam von den anderen Anwesenden fast wie im Chor.

"Die Wetterwarnung für Schnee und Wind ist gerade für unsere Region von gelb auf orange hochgestuft worden."

Für einen kurzen Moment herrschte absolutes Schweigen am Esstisch.

"Was heißt das für uns?" Ich hatte als Erster meine Fassung wiedergewonnen.

"Hier steht: andauernder, heftiger Schneefall für mindestens 24 Stunden mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 55 Meilen pro Stunde, Gefahr von Schneeverwehungen bis", Mary holte tief Luft, "bis zu zwei Metern Höhe!" Sie legte das Tablett vor sich auf den Tisch.

"Wie kalt soll es werden?" John war jetzt mit seiner Wintererfahrung in den höheren Highlands ein gefragter Mann.

Mary schaute noch einmal nach. "Es geht eigentlich. Bis zu -8°C in der Nacht, um die 0°C am Tag."

"Also viel Schnee, aber kein dramatischer Frost." Er lehnte sich zurück. "Das bekommen wir problemlos hin, so lange Euer Kraftwerk nicht schlapp macht."

"Das ist noch nie ausgefallen, sagt Lord Robert", entgegnete Mary. "Man muss nur bei längeren Dauerfrostperioden darauf achten, dass die Zu- und Abläufe nicht zufrieren. Notfalls muss man das Eis aufbrechen und weghacken."

"Das können wir Männer erledigen."

Mary delegierte jetzt die Arbeiten für den Tag, um die Farm und ihr Vieh gegen den aufkommenden Schneesturm zu schützen. Es war ein volles Tagesprogramm für jeden, einschließlich Amy, die sich entschieden hatte, mit ihrem immer noch im Bett liegenden Freund auf der Farm zu bleiben, damit dieser seine Gehirnerschütterung weiter auskurieren konnte.

Am Dienstagnachmittag drehte der Wind wie angekündigt auf die ungewöhnliche Nord-Nord-Ost-Windrichtung und die Temperatur sank knapp unter den Gefrierpunkt. Dann, kurz vor Mitternacht, setzte erst leichter, am frühen Morgen dichter Schneefall mit überraschend trockenem Schnee ein, den der Wind vor sich hertrieb und an windarmen Zonen zu beachtlichen Schneeverwehungen auftürmte. Mary war bereits um sechs Uhr morgens aufgestanden und hatte zufrieden festgestellt, dass sowohl ihre eigene Stromversorgung als auch ihr Satelliten-Internet unverändert funktionierten. Somit konnte sie auch registrieren, dass die Schneesperren an allen Straßen, die in Richtung Nord-Sutherland und Caithness führten, von der Polizei geschlossen worden waren. Im direkt an der Nordseeküste gelegenen Berriedale hatten sich auf der wichtigsten Verkehrsverbindung Richtung Norden, der A9, Schneeverwehungen von über drei Metern Höhe gebildet, in denen etwa fünfzig Fahrzeuge einschließlich zweier Streu- und Räumfahrzeuge feststeckten.

"Damit ist Durran Estate wohl zu einer Insel im weißen Meer geworden", murmelte sie zu sich selbst, während sie mit einer ersten Tasse Kaffee die weiteren Nachrichten durchlas. Sie nickte langsam als ob sie sich selbst zustimmen wollte. "Wie gut, dass wir hier genügend Vorrat für Mensch und Tier für viele Wochen haben. Keine Ahnung, wann wir uns hier wieder herausschaufeln können."

Das spät anbrechende Morgenlicht, durch das immer noch dicke Schneeflocken zur Erde herabtanzten, bestätigte die Bilder und Berichte aus den Internetvorhersagen. Durran Estate war tief eingeschneit.

Um so besser und fröhlicher war die Stimmung auf der Farm. Die beiden fünfjährigen Mädchen tollten laut kreischend durch den jungfräulichen Schnee und bauten gleich acht Schneemänner, für jeden Estatebewohner einen. Ludmilla und Ekatarina fühlten sich wie in ihrer ukrainischen Heimat, in der es jedes Jahr tiefen Winter mit viel Schnee gab. Und der Rest der Estatebewohner ließ sich von dieser fröhlichen Winterstimmung anstecken.

Es schneite tatsächlich fast 36 Stunden ununterbrochen. Ich ging an verschiedenen Stellen mit einem klassischen hölzernen Zollstock Schneehöhen messen. "Zwischen 45 Zentimetern und mehr als einem Meter", verkündete ich das Ergebnis meiner Messungen. "Und das mit den Schneeverwehungen stimmt. Nördlich von dem kleinen Waldstück, das hier direkt an die Farm grenzt, sind die Verwehungen höher als ich." Ich schaute Mary an. "Räumt der Winterdienst vom Highland Council eigentlich auch die Zuwegung nach Durran Estate?"

Mary lachte laut auf, John ebenfalls. "Garantiert nicht. Selbst die einspurige Straße von Kinbrace nach Strath Naver, von der unsere Zuwegung abzweigt, ist höchstens vierte Prioritätsstufe. Wenn das Winterwetter anhält, passiert von dem Wochenende überhaupt nichts."

Ich betrachtete die Lage der Estate, ihrer Bewohner und ihres Viehbestandes am skeptischsten. "Mir ist unwohl bei dem Gedanken, dass wir möglichweise tage- oder gar wochenlang von der Außenwelt abgeschnitten sind", gestand ich meiner Lebensgefährtin. "Wir haben ja schon Probleme, mit unserem alten Traktor die Silage-Rundballen auf die Hausweide auszubringen. Zum Schneeräumen taugt das alte Stück nun überhaupt nicht."

"Wir haben ja auch nirgendwo ein Schneeschild für das gute Stück", antwortete Mary achselzuckend. "Aber wir sind blendend bevorratet. Also wird hier niemand verhungern oder verdursten."

"Und wenn irgendjemand etwas passiert? Ausrutscht, sich ein Bein bricht?"

Mary lachte mich, ihren besorgten Lebenspartner, an vielleicht auch aus. "Dann haben wir hier eine kriegserfahrene Krankenschwester." Ihr Lachen wurde noch stärker. "Und dann haben wir zwei Metzgerinnen, die können zur Not auch amputieren."

Marys lachender Sarkasmus milderte meine Sorgen nur unerheblich. Ohne weitere Diskussionen machte ich mich abends an eine Internetrecherche, was ein gebrauchter, moderner Traktor von John Deere oder New Holland, deren Einsatz als Schneeräumfahrzeuge ich aus England her kannte, kosten würde. Und ich entschied für mich, dass ich von der Anzahlung der Spanplattenfirma für unseren abzuholzenden Wald einen modernen Traktor mit allem notwendigen Winterzubehör anschaffen würde.

Eine Woche nach Beginn des Schneesturm drehte der Wind wieder auf Südwesten und brachte das nächste, zehn Grad warme Sturmtief vom Atlantik nach Schottland. Der ganze Schnee regnete innerhalb von 48 Stunden weg. Loch Durran und alle Flüsse und Bäche waren bis an den Stehkragen mit Wasser gefüllt und an vielen Stellen über die Ufer getreten., Gottseidank lagen die Gebäude der Durran Estate etwas erhöht, so dass zumindest keine Überschwemmungsgefahr bestand. Eine Woche später war auch dieser Spuk vorbei. Die Verbindungsstraße von der Estate zur öffentlichen Landstraße war wieder befahrbar, Amy und der mittlerweile von seiner Gehirnerschütterung genesene und nur noch leicht humpelnde Andrew machten sich auf ihren Heimweg und zurück an ihre Arbeitsplätze.

"Ich werde mit viel Liebe und Sehnsucht an unsere drei Sonntage denken", verabschiedete sich Amy von Mary, die ihr als Antwort einen dicken Kuss mitten auf ihre Lippen gab.

"Du bist jederzeit eingeladen. Wann immer Du beziehungsweise ihr beide Lust habt, wieder nach Durran Estate zu kommen."

Nachwort: Wenn Euch diese Echtzeitgeschichte gefällt bitte ich Euch um Eure Kommentare und Eure Bewertungen. Es ist mein einziger Lohn für meine Arbeit, die ich selbst sehr liebe.



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