Sonntagmorgen in der Dusche (fm:Humor/Parodie, 2276 Wörter)

"Auf in den Kampf, To-re-e-e-e-ro!"

Die Melodie aus der Oper Carmen von Georges Bizet drängt sich in meinen Gehörgang. Es gelingt mir, ein Auge halb zu öffnen und auf den Wecker zu schauen. 6:45 Uhr! Himmel hilf! Die wenigen Frühaufsteher unter meinen Gehirnzellen verraten mir, dass es meine Frau Carmen ist (ja, sie heißt auch so und hat auch genauso viel Temperament), die das Badezimmer zur Bühne der Hamburger Staatsoper umfunktioniert. Sie gehört zu denen, die morgens die Augen aufschlagen und gleich fröhlich trällernd aus dem Bett hüpfen, während ich, ach, lassen wir das...

Gestern war Samstag und ich war mit Carmen in der Oper bei Carmen, ein wirklich gelungener Abend, ein bisschen Kultur hat noch keinem geschadet. Leider gab es dann doch noch einen kleinen Missklang, weil Carmen (meine) die von Carmen (Oper) abgeschauten Verführungskünste an mir ausprobieren wollte, ich aber nicht in der erforderlichen körperlichen Verfassung war. Schließlich hatte ich die Tage zuvor krank zu Hause gelegen. Die Diagnosen waren unterschiedlich. Der Hausarzt sprach sich für einen grippalen Infekt aus, Carmen war eher für Männerschnupfen. So kam es gestern Abend leider nicht mehr zum Austausch nennenswerter Zärtlichkeiten.

Deswegen bin ich nun ein wenig erleichtert, weil das Geträller darauf hindeutet, dass ihre Stimmung trotzdem recht gut ist. Außerdem fühle ich mich heute schon besser, keine Kopfschmerzen, wohl auch kein Fieber mehr. Ich quäle mich also aus dem Bett, öffne ein Auge so weit, dass ich den Weg ins Badezimmer unfallfrei zurücklegen kann, und schleiche los.

Der Torero scheint den Kampf verloren zu haben, jedenfalls ist der Gesang verstummt. Als ich die Badezimmertür öffne, setzt er wieder ein, aber diesmal

"I will entertain you", Robbie Williams ist wohl bei uns eingezogen. Carmen steht unter der Dusche. Ich schlurfe zum Waschbecken. Gerade stecke ich mir die Zahnbürste in den Mund, als mir an der Glastür der Dusche etwas ins Auge fällt.

Dort erscheinen aus dem Duschnebel zwei kleine runde Pobacken und drücken sich gegen die Scheibe, sie schubbern hin und her, beginnen zu kreisen, führen ein sexy Tänzchen auf. Ich lege die Zahnbürste zurück, gehe mal näher ran, mein Interesse ist geweckt. Jetzt öffnen sich auch meine beiden Augen wie von selbst, weitere graue Zellen nehmen den Betrieb auf.

Der Po verschwindet, dafür erscheinen weiter oben zwei wirklich formvollendete Brüste mit tollen Nippeln, die mystische Muster an die Scheibe malen. Darüber sehe ich rote Lippen und eine spitze Zunge, die die Tropfen vom Glas leckt.

Wow, auch die restlichen grauen Zellen legen jetzt einen Alarmstart hin, und sogar in meinen Shorts erwacht das Leben. Sie stören jetzt nur, und ich ziehe sie einfach mal aus. Neugierig trete ich an das Glas und drücke versuchsweise mein bereits leicht expandiertes Glied gegen die Scheibe. Funktioniert, Lippen und Zunge wandern bis dort hinunter und machen saugende und schmatzende Geräusche.

Jetzt öffnet sich die Duschtür einen Spalt weit, eine Hand erscheint, die mir verführerisch zuwinkt wie gestern Carmen (Oper) ihrem Don José. Vielleicht war die Gesangsauswahl gar kein Zufall!? Die Frage bleibt unbeantwortet, ich habe Wichtigeres vor, öffne die Tür und schlüpfe in die dampfende, tropisch warme Feuchtigkeit.

Im Nebel vor mir erkenne ich meine Carmen und denke einmal mehr, was für ein Glückspilz ich bin. Von ihren braunen, langen lockigen Haaren ist jetzt natürlich wenig zu erkennen, trotzdem wirkt sie im Duschregen wirklich extrem sexy, klein und zierlich, sehr sportlich, die Brüste mittelgroß mit dunklen Höfen und großen Nippeln, von denen jetzt das Wasser heruntertropft. Die dicken, dichten, braunen Schamhaare hält sie immer auf einer Länge von genau einem Zentimeter, sie sind wie eine weiche Bürste, mit der sie mich jederzeit verrückt machen kann.

Aber auch die sind jetzt nass und schmiegen sich in das magische Dreieck, das ich so liebe. Ich will Carmen in die Arme nehmen.

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