Die Verlobungsfeier - eine neue Liebe (fm:Romantisch, 10381 Wörter) [2/2] alle Teile anzeigen | ||
| Autor: dergraue | ||
| Veröffentlicht: Apr 29 2025 | Gesehen / Gelesen: 12672 / 11746 [93%] | Bewertung Teil: 9.75 (365 Stimmen) | 
| Nach einer verlorenen Liebe kommt eine neue, erfüllende und auch eine Tochter | ||

Ersties, authentischer amateur Sex
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ich sollte mich für dieses Gespräch mehr in Schale werfen, blieb ich  bei einer dunklen Hose, einem hellen Jacket und ein ziemlich dunkles  Hemd ohne Binder.  
 
Als ich in den Besprechungsraum der Kanzlei geführt wurde saß dort schon die Erbin und derzeitige Inhaberin des Autohauses. Eine Frau von  geschätzt 50 Jahren mit einer noch sehr schönen Figur, flott, aber dem  Anlass entsprechenden Kleidung, streng nach hinten gekämmten Haaren,  die offen wohl bis über die Schultern gehen und schon erste helle  Strähnen zeigten, großen Augen, die immer noch den Schmerz des  Verlustes zeigten und vollen, leicht verschlossen Lippen. Insgesamt  eine für ihr Alter noch sehr schöne Frau, die trotz ihrer Trauer, ihrer  Sorgen, eine super Ausstrahlung hatte. Später erfuhr ich, dass ich mit  meiner Altersschätzung recht weit daneben lag. Sie näherte sich mit  riesen Schritten der Sechzig.  
 
Ihre Stimme hatte so einen tiefen melodischen Klang und faszinierte mich.  
 
Auch dieses Gespräch verlief nach meiner Auffassung sehr gut und nach etwas mehr als zwei Stunden des allgemeinen Abklopfens wurde es sehr  direkt. Als wir uns nach drei Stunden trennten, hatten wir vereinbart,  dass wir uns erst einmal am kommenden Montag in der Firma treffen und  wir uns Zeit lassen und einen Monat dort besser kennen lernen wollten.  
 
Auch diese Zeit lief gut und wir wurden uns einig. Ich suchte mir eine kleine Wohnung, richtete mich ein und hatte wieder ein geregeltes  Leben. Fiel mir zu Beginn nicht ganz leicht und was ich sehr schwer  verdauen konnte, war die Einsamkeit. Abends alleine zu Hause ist auch  für einen Endvierziger nicht so leicht, da half der regelmäßige Sport  zwar ein wenig, aber nicht total,.  
 
Der Aufbau der Filiale kostete Zeit und Kraft und wurde nur dadurch positiv beeinflusst, dass ein kleines Autohaus meiner Ex-Firma günstig  zu erwerben war. Um auch dort ein gutes Personal zu gewinnen und  auszubilden, haben wir entschieden, dass eine Anzahl guter Mitarbeiter  in die neue Filiale wechselt.  
 
In dieser Zeit hatte ich viel mit der Chefin zu tun und merkte sehr schnell, dass sie zwar eine sehr erotische Frau ist und war, aber wohl  nicht auf Männer stand, kann aber auch sein, dass der Trauerfall noch  nicht so lange her war. An einem Abend, wir hatten lange wegen des  Vertrages mit der Auto-Firma zusammengesessen und uns Gedanken wegen  der Realisierung gemacht und waren dann auf ihren Vorschlag Essen  gegangen, sah sie mich nach der der Vorspeise lächelnd an und meinte.  
 
"Harry, es ist schön, dass du mit deinen Blicken zeigst, dass du mich nicht nur als Chefin siehst sondern auch als Frau. Aber bevor es weiter  geht, du dich noch mehr bemühst, ich bin vergeben, seit Jahren  vergeben. Und irgendwann wirst du es ja doch erfahren, ich liebe eine  Frau und mein verstorbener Mann war eine Zeit unser Partner und dann  unser Feigenblatt und liebte eine Jüngere. Lass uns die super  Zusammenarbeit bewahren. Langsam komme ich in ein Alter, wo Abenteuer  mehr Mühsal bringen als Freude."  
 
In der Folge, zwar erst einige Zeit später, lernte ich auch ihre Partnerin kennen und wir Drei wurden gute Freunde und auch nicht mehr.  
 
Eines Tages kam ich von der Filiale ins Haupthaus und bin mit einem Mädchen in einem Rollstuhl zusammengestoßen. Es war meine Schuld. Ich  war in Gedanken noch bei dem Problem und hatte nicht auf meine Umwelt  geachtet. Natürlich entschuldigte ich mich, half ihr wieder in den  Rollstuhl und bot ihr an, mit ihr zur Entschuldigung ein Eis essen zu  gehen. Sie war nach meiner vorsichtigen Schätzung zwischen 10 und 12  Jahre alt und eigentlich ein hübsches Mädchen und sie lachte viel. Sie  nahm meine Einladung an und wartete am Eingang auf mich, da ich noch  kurz in mein Büro musste, um Unterlagen abzulegen. Nur kurz sagte ich  meiner Mitarbeiterin, dass ich noch mal außer Haus bin.  
 
In der in der Nähe liegenden Eisdiele saßen wir auf der Terrasse und Sonja, so heißt die Kleine, erzählte und erzählte und nebenbei löffelte  sie ein großes Eis. Sie ist wirklich erst 10 Jahre alt, hatte vor einem  Jahr einen Verkehrsunfall und muss noch im Rollstuhl sitzen, da sie  noch nicht richtig gehen kann. Lachend meinte sie, dass es aber noch  werden würde. Ihre Mama meinte immer, auf ihrer Hochzeit werde sie mit  dem Mann ihrer Wahl richtig tanzen. Sie selber will aber nicht so lange  warten und trainiert schon jetzt viel und sie hofft, dass es schon  früher klappt. Auf meine sicher lustig gemeinte Frage, ob mit der  Hochzeit oder dem Tanzen, meint sie lachend natürlich mit dem Tanzen,  denn heiraten würde sie nie, die Jungs wären doch alle doof.  
 
Langsam wurde es Zeit, noch mal ins Geschäft zu schauen und deshalb fragte ich sie, ob sie noch irgendwie Hilfe braucht und in ihrer  offenen Art meinte sie, dass sie auf ihre Mutti wartet, die in einer  halben Stunde Feierabend hat. Ich wollte mich verabschieden und noch  mal ins Geschäft und wunderte mich, dass Sonja ein Stück mitkommen  wollte. Irgendwann standen wir vor dem Autohaus und ich meinte, dass  ich da rein müsste und Sonja meinte nur, dass sie mitkommen würde, denn  ihre Mutti arbeitet seit kurzem hier.  
 
Ich erfuhr, dass ihre Mutter seit einer Woche bei uns im Service arbeitet und sie ja gleich Feierabend hat. Ich schob meine Kleine ins  Gebäude und zum Service und wurde von einer jungen Frau mit großen  Augen angesehen. Fast schüchtern fragte sie, ob ihre Tochter stört. Auf  ihrem Namensschild stand ihr Name und so konnte ich sie mit ihrem  Vornamen ansprechen, eine Marotte, die mir zwar nicht so gefiel, aber  in diesem Haus Usus war.  
 
"Nein, Ines, wir hatten nur einen kleinen Zusammenstoß und da es meine Schuld war, habe ich die junge Dame zur Entschuldigung zu einem Eis  eingeladen und ich hoffe, dass es Sonja geschmeckt hat. Ich wünsche  einen schönen Feierabend und du, Sonja, trainiere schön."  
 
Ich ließ Mutter und Tochter alleine und ging in mein Büro. In den nächsten Tagen informierte ich mich über diese neue Mitarbeiterin und  fand heraus, dass sie 34 Jahre alt ist, nur diese Tochter hat und noch  verheiratet ist, aber wohl getrennt von ihrem Mann lebt. Das sagt zu  mindestens ihre Personalakte. Eins wunderte mich, dass sie bei uns  einen Job angenommen hat, der doch etwas unter ihrer beruflichen  Qualifikation liegt. Ich nahm mir vor, mal gelegentlich mit ihr darüber  zu sprechen. Das geriet aber wie so vieles ins Vergessen, oder sagen  wir mal, wurde durch Wichtigeres überdeckt.  
 
Wir hatten den Jahresabschluss fertig. Die  Ergebnisse waren gut, nicht überragend, aber gut und meine Chefin meinte, dass wir dieses Ergebnis  mit unseren Mitarbeitern feiern sollten. Sie würde sich freuen, wenn  wir Anfang Mai an einem Sonntag ein Grillfest organisieren und dazu  auch die Partner der Mitarbeiter einladen würden. Meinen etwas  skeptischen Blick beantwortete sie mit einem herzlichen Lachen.  
 
"Keine Angst, dass bedeutet keine Mehrarbeit für dich. Solch ein Fest ist schon fast Tradition hier und es war schon immer meine Aufgabe, es  zu organisieren und keine Angst, es kostet die Firma diesmal Nichts.  Ich bezahle aus dem Erbe. Hätte mein Verstorbener auch so gewollt, aber  nur diesmal."  
 
Sie lachte wirklich herzlich. Eigentlich hatte ich ein riesen Glück, eine solch lockere Chefin zu haben.  
 
Der Tag wurde festgelegt, von der Planung bekam ich kaum etwas mit. Eine Cateringfirma baute am Sonntag Vormittag alles auf und um 11 Uhr bei  bestem Wetter hielt unsere Chefin eine kurze nette Rede und dabei sah  ich erstmals ihre Partnerin und muss sagen, dass die Beiden gut  zusammen passen. Wir wurden auch einander vorgestellt und unterhielten  uns angeregt. Ich wurde dabei unterbrochen, weil ein kleines  Rollstuhlmädchen mich begrüßen wollte. Ich entschuldigte mich und  meinte, dass mein kleines Eismädchen mich braucht. Wir lachten leise  und ich widmete mich Sonja.  
 
Nachdem ich ihr eine Fanta geholt und mein Bier erneuert hatte, unterhielten wir uns wie alte Bekannte. Ines, ihre Mutter kam hinzu und  meinte, dass Sonja sich nicht so aufdrängen soll.  
 
"Aber Ines, Sonja ist doch eine Freundin und so viele Freunde hat sie hier doch nicht und ich freue mich, dass ich sie mal wieder sehe und  plaudere gerne mit ihr."  
 
Wir blieben lange zusammen und es war angenehm, mit Beiden zu sprechen und insbesondere Sonja brachte mich oft zum Lachen. Natürlich musste  ich mich auch um die anderen Mitarbeiter kümmern und so verflog die  Zeit und es wurde langsam leerer, denn immerhin musste ja Morgen wieder  gearbeitet werden. Da sich die Reihen lichteten, fiel mir ein recht  kräftiger Mann auf, den ich bisher nicht besehen hatte und der gerade  mit Ines und Sonja diskutierte, höflich ausgedrückt, streiten traf es  wohl besser. Warum ich mich einmischte, na, Beschützerinstinkt nennt  man es wohl. Sonja sah mich an und ihr Blick sagte, hilf uns. Beim  Näherkommen hörte ich auch so Einiges und bekam mit, dass er den  Unterhalt angeblich nicht zahlen kann oder will. Außerdem werde er  seinen Anteil an den Kosten für die zusätzliche Behandlung seiner  Tochter nicht mehr zahlen. Ines meinte nur, dass er aufhören soll zu  saufen, dann hätte er auch das Geld, das ihr zusteht.  
 
Nach  meinem Eindruck war der Mann stark angetrunken und nachdem ich Ines fragte, ob sie noch weiter mit dem Herrn sprechen wolle und sie  dies verneinte, bat ich ihn zu gehen. Ich musste zwar etwas direkter  werden, aber dann verließ der Mann das Gelände. Ines bedankte sich. Es  war ihr Mann, der sich kurz nach dem Unfall ihrer Tochter verkrümelt  hatte und jetzt oft mit den Unterhaltszahlungen im Rückstand ist und  wohl säuft.  
 
Um über die Runden zu kommen, hat sie den Job bei uns angenommen, obwohl dadurch die Betreuung der Kleinen etwas zu kurz kommt. Auf meine Frage,  warum diesen Job, der wäre doch unter ihren Möglichkeiten, lächelte  Ines und meinte, ohne wirkliche Erfahrungen in ihrem Beruf wäre es  schwierig und viel Zeit zum Suchen hätte sie auch nicht gehabt. Sonja  nahm die Hand ihrer Mutter, lächelte sie an und meinte, dass sie es  schon schaffen. Sie würde mehr zu Hause trainieren, dann könnten sie da  sparen.  
 
Wir unterhielten uns noch eine Weile und dann wollte Ines mit ihrer Tochter auch gehen, denn heute fahren die Busse nicht so oft, wie in  der Woche. Mein Stichwort. Ich bot an, dass ich sie nach Hause fahre.  Muss mich nur schnell verabschieden. Sie wohnt mit ihrer Tochter in  einer kleinen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Nicht gerade die beste  Wohngegend, aber noch so gerade annehmbar. Es gibt in unserer Stadt  noch schlechtere.  
 
In den nächsten Wochen sehe ich zwar Ines jetzt öfter, sagen wir mal, bewusster, aber bis auf ein paar Worte zur Begrüßung und zu  dienstlichen Sachen kommt kaum ein Gespräch zustande. Bis zu dem Tag,  als ich beim Verlassen der Diensträume Sonja mit ihrer Mutter das  Gelände verlassen sehe und sie mich auch sieht und auf mich zurollert.  
 
Da wir Alle nichts wichtiges vorhaben, sitzen wir gut eine Stunde auf einer Bank des angrenzenden Parks und Sonja erzählt mir Alles, was sie  die letzten Tage erlebt hat und besonders, über ihr Training und dass  die Trainer sehr zufrieden mit ihr sind. Am kommenden Montag ist ein  Kontrolltermin mit den Krankenhausärzten. Sie scheint ein bisschen  Angst vor diesem Termin zu haben, da von der Einschätzung der Ärzte  abhängt, ob sie noch mal ins Krankenhaus muss. Ines erklärt mir, dass  Sonja noch mal dort hin muss, weil einige Metallplatten und Nägel  entfernt werden müssen.  
 
Im weiteren Gespräch versuche ich der Kleinen klar zu machen, dass die Ärzte einen solchen Eingriff nur vornehmen werden, wenn der Knochen  ihres Beines so weit wieder hergestellt ist, dass es ohne die Sicherung  und Unterstützung durch das Metall keinen Schaden nimmt. Ich bin zwar  kein Arzt, aber vielleicht gerade deshalb finde ich anscheinend die  richtigen Worte. Ines sah mir mit einem schüchternen Lächeln zu, wie  ich versuchte, ihrer Tochter die Angst zu nehmen und dabei deren Hände  hielt.  
 
Beim Abschied an ihrem Wohnblock bekam ich erst von Sonja und dann von Ines je ein Küsschen auf die Wangen. Ines bedankte sich am nächsten Tag  noch mal wirklich herzlich.  
 
Ich sah Ines in der nächsten Zeit öfters, wir sprachen miteinander über betriebliche aber auch persönliche Dinge. Ab und zu trafen wir uns zum  Feierabend und gingen ein paar Schritte durch den Park, tranken Kaffee  zusammen und ich hatte den Eindruck, dass wir uns mochten. Besonders  schön war es, wenn Sonja ihre Mutter nach dem Training ihres Beines  abholte und immer viel zu erzählen hatte. Ich muss ganz ehrlich sagen,  so habe ich mir eine Tochter immer vorgestellt.  
 
Und dann musste Sonja wirklich ins Krankenhaus. Leider ergaben die dort noch mal vorgenommenen genauen Untersuchungen, dass sie noch nicht ohne  die Platten auskommen kann und sie wurde schnell entlassen  und  vertröstet. Es hatte sie ganz schön mitgenommen und Ines erzählte auf  meine Nachfrage, wie es ihrer Tochter ging.  
 
Da wir kurz vor einem langen, einem verlängerten Wochenende, Donnerstag Feiertag und Freitag Brückentag, standen und ich vorhatte, ein paar  Tage auszuspannen und in ein Ferienhaus eines guten Bekannten fahren  wollte, kam mir eine nach meiner Meinung klasse Idee. Ich rief meinen  Bekannten an und fragte, ob sein Ferienhaus mit einem Rollstuhl zu  nutzen ist. Seine Antwort war nach der Frage, ob mir etwas passiert  ist, einfach, ja, ist es, wenn man nicht nach oben in die dort  vorhandenen zusätzlichen Schlafräume will. Unten ist alles Behinderten  gerecht und mit etwas Übung könne auch Alles mit einem Rollstuhl  befahren werden. Allerdings wären die Arbeitsplatten in der Küche nicht  absenkbar.  
 
Fast hätte ich Sonja gleich angerufen, riss mich dann doch zusammen und bat Ines zu mir. Eigentlich habe ich erwartet, dass sie freudig ja  sagt, irrte mich aber doch gewaltig. Nach einer kurzen Überlegung  bedankte sie sich und lehnte ab. Auf meine Frage warum, meinte sie  leise.  
 
"Ich fahre doch nicht mit meinem Chef in den Urlaub. Was sollen meine Kollegen denken? Ich, eine alleinerziehende Mutter mit einer kranken  Tochter und ein wohlhabender Chef. Es reicht schon, dass wir mehr als  üblich zusammen gesehen werden. Nein, dass mache ich nicht. Noch mal  Danke für das Angebot."  
 
"Junge Frau, ich wollte dir nicht zu nahe treten. Bin auch noch nie übergriffig gewesen. Ich wollte deiner Tochter nur eine Freude machen  und ihr ein wenig von der Welt zeigen. Das du da mit fahren musst, ist  etwas, was ich nicht ändern kann. Und wir Beide sind ja wohl erwachsen  und werden uns benehmen können."  
 
"Und was werden die Kollegen denken und sagen? Ich arbeite hier gerne und möchte nicht weglaufen, weil das Getratsche noch größer wird und  ich es mehr nicht aushalte."  
 
"Also, wenn das nicht so wäre, würdet ihr mitkommen? Wenn ja, dann regeln wir das. Frag Sonja und das bevor ich es tue und wenn ja, dann  werden wir es schaffen, dass hier Keiner was von dem Ausflug  mitbekommt."  
 
"Lass mir bitte Zeit. Ich muss nachdenken."  
 
"Aber nur bis Morgen zum Dienstbeginn. Wenn du dann noch nicht mit deiner Tochter gesprochen hast, kläre ich das."  
 
Am nächsten Morgen kam eine Nachricht von Sonja. Einfach nur ein "Ich freue mich."  
 
Eine halbe Stunde nach Arbeitsbeginn traf ich Ines am Kaffeeautomaten und wir verabredeten uns zum Feierabend.  
 
Dort klärte ich, dass sie für das verlängerte Wochenende packen sollte, sich ein Taxi für Donnerstag Früh bestellen soll und zu dem Parkplatz  an der Autobahnauffahrt zur A7 fahren lassen soll. Dort würde ich  warten und übernehmen.  
 
Donnerstag stand ich mit einem großen Wagen auf dem Parkplatz und wartete. Es war schon 15 Minute über die Zeit, als mein Handy den  Eingang einer Nachricht anzeigte.  
 
"Sind gleich da. Taxi musste noch gewechselt werden. Entschuldige."  
 
Sie waren da. Ich bezahlte das Taxi, lud die Koffer um, stellte den Rollstuhl in den Kofferraum und trug Sonja zu meinem Auto. Ines sah  mich lächelnd an und setzte sich wie selbstverständlich auf den  Beifahrersitz, Sonja hatte mich beim Rübertragen schon mit einem Kuss  auf die Wange begrüßt und als ich saß, gab Ines mir die Hand, hielt sie  fest und küsste mich ganz kurz, wie aus Versehen auf die Lippen.  
 
"Guten Morgen, Chef. Wir können. Wohin geht es eigentlich?"  
 
"Guten Morgen, meine Lieben, auf in den schönen Harz. Rein in die dunkle Vergangenheit mit Räubern, Hexen und edlen Rittern."  
 
Es wurde eine entspannte Fahrt  und die beiden Damen wurden immer neugieriger, je weiter wir in die Wälder des Harzes hineinfuhren und  plötzlich vor uns die Mauern einer Burganlage auftauchte. Wir fuhren  auf ein großes schmiedeeiserne Tor zu, das sich wie von Geisterhand  bewegt, leise knarrend öffnete und hinter uns wieder schloss. Ich  wusste, wie das auf Gäste wirkte, auch auf mich gewirkt hatte. Man  verließ die Wirklichkeit und fuhr in eine unbekannte Welt und ich  wusste, es würde noch besser werden. Die Auffahrt zur Burg hoch durch  einen gepflegten Park, der sich langsam, je näher man der eigentlichen  Burg kam, in einen sehr gepflegten Rosengarten verwandelte. Schade war  nur, dass die eigentliche Blütezeit noch nicht ran war. Dann sah dieser  Garten noch prächtiger aus, roch bezaubernd und erregend. Na, mal  sehen, wie es den Beiden gefällt.  
 
Vor dem großen Eingangstor lagen wie immer, wenn neue Gäste kommen, die beiden grauen zotteligen irischen Wolfshunde. Groß, furchteinflößend  und die reinen Kuschelbären. Kaum stand der Wagen öffnete sich das Tor  und mein Bekannter, der Herr des Hauses und Hotelbesitzer kam  persönlich zur Begrüßung.  
 
Natürlich wurden erst die Damen begrüßt und ich sah sein Lächeln, als ich den Rollstuhl raus holte und Sonja in den Stuhl half.  
 
"Entschuldige bitte, aber wir mussten umdisponieren. Es ist kein entsprechendes Ferienhaus mehr frei, ein sehr bedauerliches Versehen.  Es soll Euch aber für diese Tage an nichts fehlen. Ich habe mir  erlaubt, für euch die Fürstensuite zu reservieren. Sie verfügt über  genügend Schlafmöglichkeiten und ist garantiert rollstuhlgerecht. Aber  bitte nicht als Rennstrecke benutzen. Du hast doch keine Einwände.  Übrigens dürfen wir euch heute Abend zum großen Dinner einladen. Morgen  Abend geht es dann aber richtig urig zu. Ein zünftiges Rittersmahl  steht auf dem Programm. Wir bitten um Erscheinen pünktlich um 18 Uhr  mit viel Hunger. Den Rest lest nach bzw macht, wozu ihr Lust habt. Darf  ich das Gepäck zur Suite bringen lassen."  
 
Ich nickte und er zog mich kurz zur Seite.  
 
"Na, wenn du alter Frauenfeind hier mit zwei weiblichen Wesen angemeldet wirst, will ich auch was von den Damen haben und du versteckst sie  nicht vor uns. Maritta ist auch schon ganz neugierig. Übrigens sehr  schick. Endlich mal eine natürlich schöne Frau. Manchmal sind die  Tussis nicht mehr zu ertragen. Besonders, wenn sie denken, sie wären  die Königinnen. Übrigens gefällt sie mir besser als deine Ehefrau."  
 
Ich kann ihn verstehen. Auch in meiner Branche trifft man oft auf solche Frauen, sehr schön, sehr eingebildet, aber nicht sehr gebildet. Und mit  seiner Meinung zu Ines stand der Herr Graf nicht alleine.  
 
Es ging durch die große Halle neben der Treppe, die den Raum eigentlich dominierte, in einem breiten Gang zu den hinteren Räumen. Vincent, der  Graf, öffnete die große Doppeltür zur Suite und ließ uns eintreten. Ich  hatte zwar hier in dieser Suite noch nicht genächtigt, kannte sie aber  und wusste, dass die beiden Suiten in diesem Teil des Anwesens über  jeweils einen kleineren Vorraum, einem Wohnzimmer mit sehr alten Möbeln  und auf alt getrimmten breiten Sofas und Sesseln verfügten. Nur der  Kamin war nur in der Fürstensuite ein Original. In der anderen Suite  war es ein auf Original getrimmter Elektrokamin. So weit ich mich  erinnern kann, verfügen beide Suiten über jeweils 3 Schlafräume und  zwei Bäder.  
 
Natürlich war die Dekoration dem Motto entsprechend. An den Wänden Jagdtrophäen, Hieb- und schwere Stichwaffen und auch alte Schusswaffen.  Die Schusswaffen waren alle unbrauchbar, da es vor vielen Jahren mal  einen Vorfall mit einem sehr eifersüchtigen Gast gegeben hat. Ines und  besonders Sonja staunten und konnten nicht genug staunen.  
 
Vincent öffnete die große Doppeltür zur Terrasse und Sonja rollte sofort an das Geländer und sah sich um. Dabei blieb ihr Blick an der  Reitanlage neben den Stallanlagen hängen und sie wurde ganz aufgeregt.  
 
"Mama, komm bitte. Schau nur, die Pferde."  
 
Ines folgte dem Ruf ihrer Tochter und stand hinter ihr und hatte die Hände auf ihre Schultern gelegt. Beim Rausgehen meinte Vincent leise.  
 
"Nur zur Kenntnis. Deine Sachen stehen in Schlafzimmer links und die der Beiden im ersten Schlafzimmer rechts. Sollte eine andere Verteilung  erwünscht sein, schaffst du das alleine."  
 
Dann verabschiedete er sich.  
 
"Wir wünschen einen schönen Aufenthalt in unserem Hause. Ich darf darum bitten, heute Abend zum Dinner möglichst pünktlich um 18 Uhr zu  erscheinen. Meine Frau ist eine leider ungeduldige Gastgeberin."  
 
Ich stellte mich hinter Ines und konnte die Wärme ihres Körpers fast spüren. Sie lehnte sich leicht an mich und meinte leise..  
 
"Du bist verrückt. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich nicht mitgekommen."  
 
"Aber es ist doch nur ein ganz normales Hotel. Ein wenig besser und auch ein wenig mehr der Tradition verpflichtet, aber ein Hotel. Das ich  das  Eigentümerehepaar kenne ist eine lange Geschichte. Sicher ist es eine  Ehre, mit der gräflichen Familie zu speisen. Für mich ist es aber ganz  normal, da ich mit der Gräfin seit langem, sehr langem befreundet bin  und in den Jahren auch der Graf zum Freund wurde."  
 
Sonja drehte sich um und fragte, ob wir mal zu den Pferden gehen könnten.  
 
"Wir machen Folgendes. Schnell ein wenig auspacken und schon alles für die Nacht vorbereiten. Dann zeige ich Euch ein wenig das Anwesen und  natürlich auch die Pferde. Dann trinken wir entweder hier oder in der  Reiterstube einen Kaffee und dann schauen wir mal, was wir noch machen  können und um 18 Uhr zum Galadinner mit Maritta."  
 
Solch strahlenden Augen wie die von Sonja beim Rundgang über das Anwesen habe ich lange nicht mehr gesehen. Alles wurde aber bei den Pferden  getoppt. Sonja ist eigentlich eine Quasselstrippe, hier war sie  ungewöhnlich ruhig und als dann auch noch eines der Pferde dicht ans  Gatter kam, den langen Hals rüber beugte und sich von Sonja streicheln  ließ, hatten wir verloren und erkannten das auch. Wir saßen auf der  Bank, als ein großes Mädchen zu uns kam und uns fragte, ob wir einen  Kaffee möchten. Wenn ich mich nicht irrte, war es eine der Töchter des  Grafen. Da meine Ex-Frau hierher nicht gerne fuhr, eigentlich nie fuhr,  war ich auch schon länger nicht hier gewesen und konnte nur raten.  
 
Recht schnell stand neben uns ein Tablett mit zwei Kännchen Kaffee und Sonja bekam eine frische Limonade.  
 
Wir konnten Sonja kaum von diesem Fleckchen weg bekommen und die Zeit bis zum Dinner wurde doch schon ganz schön eng. Außerdem hatte ich auch  schon richtig Hunger, denn das wirklich kleine Mittag hielt doch nicht  so vor. Natürlich hatte Maritta im Jagdzimmer decken lassen. Und sofort  sah ich auch, dass die beiden Töchter der Beiden teilnehmen würde.  Maritta und Vincent erwarteten uns schon. Sie war immer noch eine  schöne Frau und hatte sich ganz salopp gekleidet. Ich bewunderte schon  immer ihr Gespür für die richtige Kleidung. Sie wusste immer, sich so  zu kleiden, dass sie ihre Gäste nicht schockierte. Locker, salopp heute  Abend. Sicher hatte sie geahnt, dass Ines keine Abendgarderobe im  Gepäck hatte.  
 
Und wie immer umarmte mich die Frau des Hauses, küsste mich auf die Wangen und widmete sich dann ganz Ines und Sonja. Sie zog kurz die eine  Augenbraue hoch, als dann die beiden Töchter in den Raum sprangen. Es  war wirklich schon längere Zeit her, dass ich sie gesehen hatte und es  war richtig, dass das Mädchen bei den Stallungen die Ältere der Beiden  war.  
 
Maritta lächelte und strich ihr über den Arm, als ich mich noch mal für den super Service bedankte. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie  schnell Kinder, auch schon etwas ältere gut erzogene Kinder miteinander  ins Gespräch kamen. Ein kurzer Moment des Stockens wegen des Rollstuhls  und dann hatten sie ihre gemeinsamen Themen gefunden und schon da  wusste ich, dass wir Sonja nicht oft an diesem Wochenende sehen würden.  Pferde, Filme, Bücher und Musik und noch mal Pferde waren bald ihre  Themen.  
 
Das Essen war hervorragend und nicht so überkandidelt. Gute deutsche Küche von einem hervorragenden Koch. Ein wenig regional angehaucht.  Beim abschließenden Kaffee verzogen sich die drei Mädchen und sahen  wohl irgendwo Fernsehen.  
 
Wir vier Erwachsenen unterhielten uns bei einem guten Wein und Maritta wollte wissen, wie es so in der Heimat geht.  
 
"Ines, ich darf doch Ines sagen, nur zum Verständnis. Ich bin nicht als Gräfin geboren sondern habe Vincent geheiratet, aus Liebe geheiratet.  Ich stamme aus dem Randgebiet eurer Stadt und bin auf die gleiche  Schule wie Harry gegangen. Eine Klasse unter ihm. Während meiner  Ausbildung zur Hotelfachfrau habe ich meinen Mann kennengelernt und der  hat mich in seine Burg entführt, hier gefangen gehalten und zu seiner  Frau gemacht. Die Strafe für die Freiheitsberaubung trägt er ziemlich  gelassen und gut. Die beiden Mädchen sind ihm sehr gut gelungen, aber  das beste Ergebnis unserer Liebe, unser Sohn, setzt dem Allem die  Krone, die gräfliche auf. Nur, dass er so weit weg seine  Ausbildung  macht, ist ein immer schwelender Streitpunkt zwischen uns. Nico lernt  in einem Hotel in London. Viel zu weit weg. Aber er wollte es so und  mein Mann hat es ihm nicht verboten, nicht mal versucht, es ihm  auszureden:"  
 
Dabei lächelte sie ihren Mann an und küsste ihn auf die Wange. Wir saßen noch länger zusammen und ich berichtete aus der Heimat und von unseren  gemeinsamen Freunden und Bekannten. Ines war kurz auf ihre Tochter und  den Unfall eingegangen. Es wurde herzlich gelacht, als ich erzählte,  wie ich die Beiden kennengelernt hatte. Kurz darauf kamen die drei  Mädchen und Sonja meinte, dass sie müde wäre, gerne ins Bett gehen  würde. Wir brachen auf. Maritta meinte nur, dass sie veranlasst hat,  dass der Kamin geheizt wurde.  
 
"Harry, ich habe mit erlaubt, eine Flasche des Roten hinzustellen und um 8 Uhr ist Frühstück."  
 
"Herzlichen Dank und wie Frau Gräfin befielt. Wir bemühen uns."  
 
Beim Abschied der Mädchen hatte ich den Eindruck, dass sie noch ein Attentat vorhatten. Es kam aber erst beim Frühstück.  
 
Wir brachten Sonja in das von ihr ausgesuchte Bett und ich muss sagen, dass ich immer wieder erstaunt bin, wie selbstständig dieses kleine zur  Zeit behinderte Kind ist.  
 
Dann saßen wir vor dem flackernden Feuer des offenen Kamins, hatten uns noch ein Glas des guten Roten gegönnt und ließen noch mal den  vergangenen Tag Revue passieren. Mit der Zeit wurde das Gespräch  ruhiger, verstummte und dann rutschte Ines schlafend gegen meine  Schulter.  
 
Ich genoss noch ein paar Minuten die Wärme und den leichten Geruch der Frau, die sich unwissentlich an mich lehnte und half ihr dann, wach zu  werden und in ihr Schlafzimmer zu kommen. Sonja hatte entschieden, dass  sie gemeinsam das große Schlafzimmer mit den zwei getrennt stehenden  Einzelbetten nutzen.  
 
Der Abschiedskuss war sehr kurz, fast nur ein Hauch.  
 
Und pünktlich standen wir um 8 Uhr zum Frühstück bereit. Auch diesmal war die gräfliche Familie vollzählig dabei. Stimmt nicht, Nico fehlte.  Und dann kamen die Mädchen mit ihrem Wunsch raus. Sonja wollte reiten  und ihre neuen Freundinnen wollten ihr den Wunsch erfüllen.  
 
"Mama, du kennt doch Heidi, unsere ganz, ganz ruhige Stute. Die macht doch nie Schwierigkeiten und wir helfen Sonja, zeigen ihr Alles und  passen auf sie auf. Versprochen. Bitte, bitte, Sonja wünscht es sich  doch so sehr,"  
 
Maritta überlegte und sprach dann mit Ines, die eigentlich nur Angst um ihre Tochter hatte. Sie redete lange miteinander und dann nahm Ines  ihre Tochter in den Arm und gab widerstrebend ihre Erlaubnis, natürlich  mit einigen Ermahnungen und mit Auflagen.  
 
Und die Mädchen hielten sich daran, frühstückten und warteten ungeduldig, bis wir fertig waren und sie zum Stall begleiteten. Ines  war sichtbar nervös. Ich konnte sie gut verstehen. Die Mädchen  überraschten uns positiv. Sie führten Sonja so umsichtig an die Pferde  heran, dass es Nichts, aber auch gar Nichts auszusetzen gab.  
 
Auch als sie die ruhige alte Heidi sattelten, Sonja vorsichtig aufs Pferd setzten und sie erst herumführten und dann an die Longe nahmen,  lief alles in völliger Ruhe und Ines entspannte sich langsam. Auch wenn  ihr der Schreck noch mal in die Glieder schoss, als Sonja selbstständig  ritt. Das Strahlen des Mädchen ließ aber alle Sorgen wie Eis in der  Saharasonne schmelzen.  
 
Nach gut einer Stunde selbstständiges Reiten stieg Sonja mit Hilfe ab und löcherte ihre Mutter, doch noch bei den Pferden bleiben zu dürfen.  Sie erhielt das OK und wir gingen auf dem weitläufigem Gelände  spazieren. Ich zeigte Ines die Gästehäuser, die im Stil der alten  Stallanlagen erbaut waren. Eigentlich hatte ich eines dieser Häuser  mieten wollen, aber die Gräfin hatte anders entschieden und böse war  ich ihr nicht.  
 
Bei diesem Spaziergang harkte sich Ines bei mir ein und mich durchfloss ein warmes Gefühl. Und als ich merkte, dass sie meinen Arm drückte,  fasste ich ihre Hand und kurz darauf gingen wir Hand in Hand zum großen  Turnierplatz, der heute, ich meine, in dieser Zeit auch für  Ritterspiele und für Freilichtaufführungen genutzt wurde. Dafür war  aber gerade nicht die richtige Zeit. Ein Besuch der alten Burgmauer und  des noch erhaltenen Aussichtsturm schloss den Rundgang ab. Und hier auf  dem Ausguck küsste mich Ines das erste Mal. Ein vorsichtiger Kuss und  als sie sich löste, flüsterte ich ihr zu, dass ich davon viel mehr  möchte. Sie stellte sich auf ihre Zehen und küsste mich noch mal.  Diesmal ein wenig fester und die Zunge klopfte kurz an.  
 
Ich bedrängte sie nicht und wir gingen in Gedanken und bei mir zu mindesten in Träumen versunken zurück zu den Pferdeställen. Kurz vor  den Stallungen ließ sie meine Hand los, sah mich lächeln an.  
 
"Danke, dass du mich nicht drängst. Lass mir bitte Zeit. Ich bin total verwirrt und weiß nicht, was richtig und was falsch ist."  
 
"Ich kann warten."  
 
Wir tranken noch einen Kaffee und Sonja schnatterte und schnatterte. Ein glückliches Kind. Plötzlich hörte sie auf, sah ihre Mutter an.  
 
"Mama, du hörst mir gar nicht zu. Wo bist du mit deinen Gedanken. Träumst du?"  
 
Ines wurde doch tatsächlich rot und hätte bald gestottert  
 
"Ach, Sonja, ich glaube, deine Mutter ist noch bei dem schönen Spaziergang, der Besichtigung des Turnierplatzes und der alten  Burgmauer. So was sieht man nicht jeden Tag und dann der Aussichtsturm  mit seiner Sicht über das Tal."  
 
Ines lächelte leise.  
 
"Ja, meine Süße, es war so herrlich. Besonders der Aussichtsturm."  
 
Der Blick, den sie mir schenkte, war ein lächelndes Versprechen.  
 
Dann wurde es aber auch schon Zeit, zurück in die Burg zu gehen und uns auf den Ritterabend vorzubereiten. Die Mädchen liefen mit Sonja im  Rollstuhl vor und dann trennten wir uns. Ines und Sonja duschten noch  mal in dem Bad, dass zu ihrem Schlafzimmer gehörte und brauchten etwas  länger. Ich saß im Wohnraum, war schon fertig für die Schlacht und dann  kam Sonja, fuhr neben mich und fragte frei heraus.  
 
"Was hast du mit Mama gemacht. So viel lächelnd habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen."  
 
"Aber ich doch nicht, das wird sicher der Urlaub sein, die neue Umgebung und du, du kleine Reiterin."  
 
Kurve bekommen und das kluge Mädchen auf ihr schönstes Erlebnis gelenkt. Weitere Hilfe nahte auch schon, denn die Mädchen holten Sonja ab und  baten uns, nicht zu spät zu kommen, sonst würde der Burgvogt und der  Henker uns bestrafen.  
 
Ich wartete noch auf Ines und sah eine strahlende Frau, die an meinem Arm in die große Halle schritt. Heute saßen wir mit den anderen Gästen  an den langen Tafeln, die nur mit Holztellern gedeckt waren. Daneben  lagen rustikale Löffel und spitze alte Messer.  
 
Es dauerte noch eine Weile und es kamen der Burgvogt und sein Henker, die uns mit barscher Stimme aufforderten, uns zu Ehren des gräflichen  Paares zu erheben. Sogar Sonja stemmte sich hoch und hielt sich am  Tisch fest.  
 
Es dauerte auch nicht lange und wir konnten uns wieder setzen. Das gräfliche Paar saß an der Stirnseite der langen Tafel, links und rechts  jeweils eine Tochter und dann Sonja. Wir saßen ein wenig entfernt. Die  Mundschenke teilten Wein und Met aus und der Graf erhob sein Glas und  begrüßte uns. Dann wurden die Platten mit den verschiedenen  Fleischsorten auf die Tafel verteilt und mit einem guten Appetit der  Gräfin als Hausherrin begann das große Fressen. Außer Fleisch gab es  nur Brot und Sauerkraut. Wer schon mal so ein Rittermahl mitgemacht  hat, weiß, dass es ziemlich rau zugeht und man sich immer wundert,  wieviel Fleisch vertilgt wird und wie viel man trinken kann. Die  Finger, die Hände und die Münder waren bald sehr fettig und ich sah,  dass die Mädchen richtig Spaß hatten. Auch Ines lachte oft und griff  richtig zu.  
 
Als es ruhiger wurde, der Burgvogt und der Henker ihre Späße gemacht hatten, hob der Graf die Tafel auf und Ines sah nach ihrer Tochter.  Maritta kam dazu und die Frauen gingen ein paar Schritte aus dem Tor,  kamen aber bald wieder, denn draußen war es nicht mehr so warm. Ich  stand mit Vincent und noch einigen Gästen, rauchte eine Zigarre und  trank noch einen Humpen Met. Die Damen kamen hinzu und Maritta nahm  meinen Arm und ging ein wenig mit mir umher.  
 
"Na, mein Lieber, sie küsst wohl gut. Sah auf der Aussichtsplattform so aus. Holt sie dich aus deinem Schneckenhaus? Fast könnte man  eifersüchtig werden."  
 
"Lass das nicht Vincent hören. Dann holt er den Henker."  
 
"Keine Angst. Er ist mein Mann und ich liebe ihn. Aber auch eine Frau darf ja mal träumen. Es ist nicht immer leicht, die Gräfin zu sein.  Manchmal wünsche ich mir, eine normale kleine Ehefrau zu sein. Aber nur  mit Vincent."  
 
Sie lächelte dabei träumerisch. Dann fragte sie, was wir denn Morgen vorhabe,  
 
"Eigentlich wollte ich Morgen nach Wernigerode in die Altstadt. Aber ich glaube nicht, dass Sonja von den Pferden weg zu bekommen ist. Mal  sehen."  
 
"Lass sie hier. Die Mädchen kümmern sich um sie und ich passe auf sie auf. Ines wusste zwar noch nichts von eurem Ausflug, hat aber schon dem  Reiten zugestimmt. Den Rest kläre ich mit ihr."  
 
Zwischenzeitlich hatte Ines Sonja in unsere Räume begleitet und kam noch mal zu uns zurück. Mit ihrer Hand auf meinem Arm beteiligte sie sich am  Gespräch und trank ein Glas Wein. Mit eine Lächeln zog sie mich in  Richtung des gräflichen Paars und fragte auf dem Weg, ob ich sie in  unsere Suite begleite. Ein kurzer herzlicher Abschied folgte und dann  waren wir in unseren Räumen und hier küsste sie mich nicht mehr kurz  sondern lange und mit vollem Einsatz. Wir saßen noch eine Weile auf den  großen Sofa und kamen uns immer näher.  
 
"Was wird das zwischen uns? Ich habe Angst, Angst, dass es nur ein Strohfeuer ist. Du, der Chef, der Wohlhabende und ich die kleine  Angestellte, noch verheiratet, mit einer kleinen Tochter. Was wird  daraus? Nur eine Bettgeschichte, nur eine kurze Affäre."  
 
"Das bestimmen wir. Ich hätte viel mehr Angst, ob ich alter Mann dir, der jungen Frau, jetzt und in Zukunft gerecht werden kann. Mädchen,  Süße, ich bin fast 15 Jahre älter. Bin kein Jüngling mehr. Was wird,  wenn meine Kräfte nach lassen, auch meine sexuellen Kräfte? Dann bist  du eine junge Frau in den besten Jahren und wie die Wissenschaft  erklärt in den Jahren des größten Verlangens."  
 
Ines lächelte, nahm meinen Kopf zwischen ihre Hände, küsste mich leidenschaftlich und sagte genau so abrupt, gute Nacht. Ich sah ihr  hinter her und fragte mich, ob ich ihr folgen soll. Entschied mich aber  dagegen. Schnell ins eigene Bad, mich frisch gemacht und ins Bett. Kaum  lag ich und dachte an Ines, als die Tür auf ging, Ines rein kam, vor  dem Bett stehen blieb und leise flüsterte, aber nur schmusen. Als ich  das Deckbett hob, ließ sie ihren Morgenmantel fallen und kroch mit  einem winzigen Höschen und einem kleinen weiten Hemdchen bekleidet in  mein Bett.  
 
"Wer soll dir so widerstehen? Welcher Mann soll da nicht nur an eins denken? Welcher männliche Körper soll da nicht reagieren. So alt bin  ich nun doch noch nicht."  
 
"Aber du bist ein Mann, der sich beherrschen kann, der nie eine Grenze überschreitet und der meinen Wunsch respektiert und darauf verlasse ich  mich. Sonst gehe ich sofort."  
 
"Weib, du erpresst mich, bleib hier und ich bin artig, auch wenn es sehr schwer fällt."  
 
Ines war wirklich ein Weib, ein Rasseweib mit festen Brüsten, einen flachen Bauch und einer zarten Haut und einer flinken Zunge, heißen  Lippen und zärtlichen Fingern. Und wenn ich noch etwas von Frauen  verstehe, mit einem Temperament und Feuer im Blut. Immer wieder hatte  ich den Eindruck, dass es ihr genau so schwer fiel, die selbst gesetzte  Grenze nicht zu überschreiten, wie mir. Kurz vor 2 Uhr stand sie auf,  zog sich wieder an und beugte sich über mich, küsste mich voller  Leidenschaft.  
 
"Gute Nacht mein Schatz, ich wusste es genau, du bist ein Gentleman. Aber bald möchte ich in deinen Armen einschlafen und auch aufwachen.  Lass mir noch Zeit und außerdem muss ich darüber auch mit Sonja  sprechen, obwohl ich glaube, sie weiß es und mag dich sehr gerne. Jetzt  träum von mir. Ich werde von dir träumen."  
 
Am nächsten Tag ging Sonja mit einem dicken Danke an ihre Mutter zum Reiten und wir fuhren nach Wernigerode und verbrachten dort einen  schönen Tag auf dem Schloss und in der Altstadt. Wer uns an diesem Tag  gesehen hat, sah wohl ein Paar, dass oft versteckt zeigte, dass es  frisch verliebt ist. Man sah aber auch, dass sich Beide noch nicht  trauten, es deutlich zu zeigen.  
 
An diesem Abend kamen wir verhältnismäßig spät in der Burg zurück, hatten aber noch genügend Zeit, um uns von Sonja ausführlich berichten  zu lassen, wie denn ihr Tag verlaufen war. Die Mädchen hatten fast den  ganzen Tag bei den Pferden verbracht. Sonja war happy. Sie bedankte  sich noch mal bei ihrer Mutter und dann war sie aber auch so geschafft,  dass sie früh schlafen ging.  
 
Ines und ich gingen noch eine Kleinigkeit essen und saßen noch bei einem Glas Wein, als das gräfliche Paar kurz zu uns kam und Maritta ihre  Eindrücke von den Aktivitäten der Mädchen erzählte. Sonja war ein  überaus liebes Mädchen und schon glücklich, wenn man ihr kleine Wünsche  erfüllte. Und dann auch noch so artig. Ines meinte zwar, dass sie auch  anders sein könne.  
 
In dieser Nacht ging Ines erst sehr spät zu ihrer Tochter und das, trotzdem wir nicht miteinander geschlafen haben. Beim Frühstück sah  mich Sonja anders an, sagte aber nichts und ich nahm mir vor, Ines zu  fragen. Nach dem ausgedehnten Frühstück packten wir und luden die  Koffer schon in den Wagen.  
 
"Können wir noch mal zu den Pferden gehen bevor wir nach Hause fahren?"  
 
Ines sah mich an und als ich nickte, zog ein breites Lächeln über Sonjas Gesicht. Vorsichtig nahm sie meine Hand und fragte leise.  
 
"Wirst du jetzt mein neuer Papa"  
 
"Nein, meine Kleine, ich hoffe, der Partner an der Seite deiner Mutter und für dich ein älterer Freund. Einen Papa hast du doch schon."  
 
Sie sagte Nichts, drückte nur meine Hand. Wir gingen noch mal zu den Pferden. Sonja blieb dort und wir schlenderten noch mal durch die  Anlage. Der Abschied von der gräflichen Familie war besonders für Sonja  wohl schwer. Maritta konnte es natürlich nicht lassen und meinte beim  Einsteigen.  
 
" Wir hoffen, dass es euch gefallen hat. Übrigens kann man bei uns auch schöne kleine Familienfeiern gestalten. Bis hin zu rauschenden  Hochzeiten. Sollte bei euch irgendwas in diese Richtung anstehen, ruft  mich an."  
 
Vincent meinte nur trocken, dass sie sich sehr freuen würden, wenn wir wieder einkehren würden.  
 
Die Heimfahrt verlief in guter lustiger Stimmung. Sonja konnte sich gar nicht beruhigen und schwärmte in einer Tour von den Pferden und ihren  Freundinnen. Ines saß oft an die Tür gelehnt da und lächelte leise. Sie  schien zu Träumen und es muss ein schöner Traum ein, denn ab und zu  verstärkte sich ihr Lächeln.  
 
Aber jede Reise hat einmal ein Ende und wir standen vor dem Wohnblock, in dem die Beiden wohnen. Ines drehte sich zu mir und mit leisen Worten  bedankte sie sich für das Wochenende.  
 
"Danke, dass du uns einen Blick in eine andere Welt erlaubt hast. Es war wundervoll und ich habe es sehr genossen. Meine Kleine wird noch lange  von dem Erlebten zehren und es wird ihr Kraft geben und sie motivieren.  Jetzt sind wir wieder in der Wirklichkeit angekommen. Sind wieder Chef  und kleine Angestellte. Es war schön in der Welt der gekrönten Ritter  und der edlen Frauen. Es war wie ein Traum, wie ein Märchen. Aber eben  nur ein Märchen."  
 
Dann war sie weg, hatte die beiden Koffer geschnappt und war im Haus verschwunden. Sonja sah mich an, gab mir die Hand und zog mich zu sich.  Das Küsschen war zwar nur kurz, aber sie lächelte.  
 
"Schade, es war wirklich wie im Märchen."  
 
"Schätzchen, lass deiner Mutter Zeit. Es ist für uns alle schwierig."  
 
Die nächsten Tage waren wirklich schwierig. Ines wich mir aus und mehr als kurze betriebliche Worte konnte ich ihr nicht entlocken. Als ich  sie an einem Abend alleine im Aufenthaltsraum der Werkstatt antraf,  hielt ich sie fest und fragte sie, warum sie mich so ablehnt.  
 
"Harry, ich lehne dich nicht ab, ich schütze nur mich. Ich kann es nicht. Die Angst, dass alles in kurzer Zeit wie eine Seifenblase  zerplatzt und ich wieder enttäuscht werde, hart aus einem Traum  erwache, vergeht nicht. Bitte verstehe mich. Ich kann nicht."  
 
"Ines, es war schön mit dir und deiner Kleinen und ich wünsche mir noch viele solche Stunden. Ob noch mehr daraus wird, bestimmen wir Beide. Es  gibt immer Risiken, es gibt immer die Gefahr, dass sich zwei Menschen,  die sich lieben, auseinander leben. Wir Beide können davon ein Lied  singen. Aber auch im Wissen dieser Tatsache würde ich es gerne mit dir  versuchen und sehen, wohin uns dieser Weg führt. Ich glaube an uns,  werde dich aber nicht zwingen. Grüße mir bitte deine Tochter."  
 
Gut einen Monat später hatte Ines zwei Tage Urlaub genommen und meine Mitarbeiterin erzählte mir, dass ihre Tochter im Krankenhaus ist und  wohl operiert wird.  
 
Am späten Nachmittag rief ich in der Klinik an und fragte, ob Sonja schon Besuch empfangen kann. Schnell in die Buchhandlung und ein Buch  über ein kleines Mädchen und ihr Pferd gekauft und in die Klinik. Sie  freute sich riesig und wieder erzählte sie und erzählte. Das Metall war  bis auf wenige Ausnahmen entfernt worden und sie würde hoffentlich bald  laufen können. Nur sehr schade wäre es, dass sie so weit weg zur Reha  muss. Ich weiß nicht mehr, wie Sonja die Reha nannte, aber es muss ein  lustiger Begriff gewesen sein, den wir lachten viel.  
 
Nach einer Stunde an ihrem Bett ging ich und wünschte ihr viel Erfolg. Auf dem Weg aus dem Krankenhaus war mir so, als ob ich Ines gesehen  hätte, war mir aber nicht sicher.  
 
Am Freitag bedankte sich Ines, dass ich ihre Kleine besucht habe und berichtete kurz vom Fortschritt, den sie machte.  
 
Ich saß zu Hause auf meinem großen Sessel, hatte es mir bequem gemacht und las in einem neuen Krimi meines Lieblingsautors, als es klingelte.  Mit der Frage, wer bei mir um diese Zeit klingelt, ging ich zur  Wohnungstür und öffnete. Die Tür wurde aufgestoßen und ich wurde nach  hinten geschoben. Ines schloss die Tür mit dem Fuß, drückte mich an die  Wand und dann hing sie an meinem Hals. Richtig zu mir kam ich erst, als  Ines mich mehr als nur stürmisch küsste und sich fest an mich presste.  Ich muss wohl ein wenig geschockt untätig gewesen sein, denn plötzlich  ging sie einen Schritt zurück.  
 
"Willst du mich nicht? Soll ich wieder gehen?"  
 
Geantwortet habe ich nicht, nur den vorherigen Abstand oder besser gesagt, die Nähe wieder hergestellt und den fragenden Mund  verschlossen. Die zehn Minuten auf dem Flur genügten, um sie fast zu  entkleiden. Mein Buch blieb auf dem Tischchen neben meinem Sessel  liegen und das Bier wurde in der Flasche schal. Den Umweg über das  Wohnzimmer sparten wir uns diesmal und landeten gleich im Bett. Ines  war  wirklich eine sehr leidenschaftliche Liebhaberin und diesmal blieb  es nicht bei Zärtlichkeiten und in den frühen Morgenstunden schlich ich  mich aus dem Bett, in dem eine kleine nackte Frau lag und mit einem  Lächeln schlief. Sie war noch schöner als ich sie in Erinnerung hatte.  Kein superschlankes Modell sondern eine Frau mit den richtigen  Rundungen an den richtigen Stellen.  
 
Schnell geduscht, ein wenig Frühstück aufgedeckt und einen Becher Kaffee getrunken, zwei Toast gegessen und dann zu Ende angezogen. Leise ging  ich noch mal ins Schlafzimmer, küsste sie sanft und als sie verschlafen  die Augen öffnete, meinte ich zu ihr, dass sie noch liegen bleiben  soll. Frühstück steht auf dem Tisch, die Kaffeemaschine kennt sie.  
 
"Liebling, ich bin so gegen 12 Uhr wieder da. Muss in die Firma und schnell wegen eines Kunden in die Filiale. Warte auf mich, lauf nicht  weg."  
 
Die Besprechung mit dem Kunden in der Filiale zog sich und zog sich. Ich musste mich schon sehr zusammenreißen, aber es wurde ein guter Deal.  Ein gutes Geschäft. Dann aber in den Wagen und direkt nach Hause. Ines  saß in meinem Sessel, hatte mein Buch auf ihrem Schoß und war wohl noch  mal eingenickt. Im Hintergrund lief leise Musik. So stellte ich mir  einen glücklichen Menschen vor.  
 
Die Begrüßung war trotzdem zurückhaltend. Ich nahm sie in den Arm und drückte sie an mich.  
 
"Komm, Kleines, lass uns Essen gehen und dann deine Tochter besuchen."  
 
Ines küsste mich lange, sah mir in die Augen und lächelte.  
 
"Eigentlich könnte ich mir was Anderes vorstellen. Aber du hast Recht. Du hast dich verspätet und es musst daher warten."  
 
"Aber nur bis heute Abend. Versprochen?"  
 
Sie lächelte nur, stand auf und zog mich in den Flur. Kurz vor der Tür stoppte sie, ließ mich los und lief noch mal in das Schlafzimmer. Es  dauerte nicht lange und sie war wieder da.  
 
"Musste nur die Fenster schließen. Nicht, dass heute Abend eine fremde Frau im Bett liegt."  
 
Wir gingen nicht groß Essen sondern in ein kleines Lokal in der Einkaufspassage und saßen an einem kleinen Tisch. Als wir fertig waren,  nahm ich das Geschirr auf ein Tablett und brachte es weg. Beim  Zurückkommen beugte ich mich zu Ines und küsste sie schnell auf den  Mund.  
 
"Wenn uns jemand sieht?"  
 
"Dann weiß er hoffentlich, dass du vergeben bist."  
 
Sie lachte und schüttelte mit dem Kopf. Kurz noch eine Kleinigkeit für Sonja gekauft und dann ins Krankenhaus. Vor dem Zimmer von Sonja nahm  ich die Hand von Ines und so betraten wir auch das Zimmer. Sonja sah es  wohl, ging aber nicht darauf ein. Wir durften schon mit ihr in den Park  und Sonja zeigte uns ihre ersten Schritte ohne Unterstützung. Sie war  wieder in ihrem Element, eben eine kleine Quasselstrippe. Plötzlich  verstummte sie, nahm meine Hand und flüsterte leise.  
 
"Guck, jetzt träumt sie wieder."  
 
Dabei zeigte sie auf ihre Mutter, die mit einem Lächeln auf dem Gesicht in die Ferne sah. Wir blieben lange bei Sonja und nach dem Kaffee  brachten wir sie aufs Zimmer.  
 
Zwei Wochen später reiste Sonja direkt vom Krankenhaus zur Reha. Meine beiden Frauen bedauerten sehr, dass es doch recht weit weg war und dass  auch noch der Geburtstag von Sonja in die Zeit der Reha fiel.  
 
Ines war jetzt oft bei mir und wir liebten uns ausführlich und das nicht nur im Bett. In der Firma war es sehr schnell rum, dass der Chef und  die neue Mitarbeiterin ein Verhältnis haben. Ich hielt es auch nicht  geheim, von Anfang an nicht geheim. Niemand sollte irgendwas Dummes  denken. Und Ines strahlte.  
 
Am Freitag nach dem Geburtstag von Sonja meinte ich Morgens am Telefon, dass Ines einen kleinen Koffer packen soll. Wir fahren Sonja besuchen.  Der Jubelschrei war bestimmt in der ganzen Stadt zu hören. In der Firma  bekam ich von der sonst immer zurückhaltenden Ines eine feste Umarmung  und einen langen Kuss. Dabei achtete sie nicht darauf, ob jemand uns  sehen kann.  
 
Ich hatte alles organisiert. Wir konnten kurz nach 14 Uhr starten und schafften die etwas über 300 km in etwas mehr als 4 Stunden. Die  Verkehrslage erlaubte kein schnelleres Fahren. Bevor wir in dem kleinen  Hotel eincheckten, fuhren wir kurz bei der Reha-Klinik vorbei und  während Ines ihre Tochter herzlich begrüßte, klärte ich, dass wir Sonja  gegen 9 Uhr abholen und erst zu um 20 Uhr zurückbringen würden. Dann  waren wir in dem von mir gebuchten Zimmer. Ines sah mich lächelnd an,  zog mit wenigen aber sehr erotischen Bewegungen die Bluse aus, der BH  folgte und die Hose rutschte über ihren PO. Sie stieg aus den Schuhen  und aus der Hose. Dabei ließ sie mich nicht aus den Augen. Das letzte  Kleidungsstück, ein zum BH passender Slip wurde mit langsamen  Bewegungen nach unten geschoben und in die Ecke gekickt. Dann kam sie  mit schleichenden Schritten auf mich zu, öffnete die Hose und gemeinsam  mit den Slip wurde sie nach unten gezogen und baumelte um meine Knie.  
 
Der folgende Blowjob hätte Tote erwachen lassen und jeden Mann, auch solche, die schwul sind, zum Wahnsinn gebracht. Ich machte da keine  Ausnahme. Und als sie dann noch meine Eier walkte, zärtlich rollte,  pumpte ich ihren Blasemund voll. Sie schluckte und dann stand sie auf,  öffnete leicht den Mund, ließ mich meine Sahne oder wenigstens einen  Teil sehen und schluckte diesen Rest demonstrativ runter. Der folgende  Kuss schmeckte nach ihr und meinem Erguss.  
 
Mit ein paar Schritten war sie beim Bett, legte sich auf das Bett und sah mich nur an. Ich war schnell nackt und stürzte mich auf sie. Das  erste Mal stöhnte sie ihren Höhepunkt raus, als ich ihren erhobenen  Kitzler mit meiner Zunge umkreiste und leise klopfte. Ines lief aus.  Und ich trank ihren Erguss. Dann ritt sie mich, erst liebevoll und dann  wie ein tanzender Derwisch. Wir explodierten gemeinsam und nach einer  langen Pause mit vielen liebevollen Küssen, dem sanften Verwöhnen  unserer Körper saß sie auf mir und presste meinen Kopf auf ihre Brüste  und verwöhnte meinen Stamm mit ihren Vaginalmuskeln. Sie nahm meinen  Kopf in ihre Hände, küsste mich ganz zart und stieg dann ab und kniete  sich aufs Bett und reckte mir ihren Po entgegen.  
 
"Liebling, nimm mich, komm ganz tief in mich, ganz tief."  
 
Einer solchen Einladung kann kein Mann widerstehen und ich bin auch nur ein Mann. Es wurde wild, stürmisch und mit dem Finger an ihrem  Geschlecht kam sie und presste das Kissen vor ihr Gesicht. Ich folgte  auf dem Fuße. Mit einer glücklich lächelnden Frau im Arm schlief ich  ein.  
 
Den folgenden Tag verbrachten wir mit unserer Tochter, die super Fortschritte gemacht hat. Ja, ich sah sie als meine Tochter an und  liebte den kleinen Wirbelwind. Die zweite Nacht im Hotel verlief ruhig,  verschmust ruhig.  
 
Nach einem Besuch bei Sonja und einem kleinen Mittag fuhren wir wieder nach Hause.  
 
Sonja ist nun schon wieder seit Monaten zu Hause und wenn die Narben am Bein nicht wären, könnte man nicht mehr sehen, dass sie mal schwer  verletzt war und ich sie im Rollstuhl kennen gelernt habe. Ines ist  geschieden, eine leider hässliche Scheidung. Wie kann man sich nur so  gehen lassen. Alkohol und unverständliche Eifersucht sind eine  schlechte Mischung. Aber auch diese Sache liegt hinter uns.  
 
Nur ich werde langsam ungeduldig. Zwei Wohnungen, zwei zu kleine Wohnungen hemmen unsere Zusammenleben. Ich möchte viel öfter in ihren  Armen einschlafen und aufwachen. Und diese Ungeduld ist die Ursache für  den ersten richtigen Streit zwischen uns. Ich habe vorgeschlagen, dass  wir zusammenziehen, uns eine größere gemeinsame Wohnung nehmen und  verstand nicht, dass Ines zögerte, Bedenken hatte und wurde noch  ungeduldiger. Wurde ungerecht und zweifelte an ihrer Liebe zu mir. Als  ich dann noch den Altersunterschied hervorkramte, sah sie mich weinend  an und ging. Nein, sie knallte nicht mit den Türen, sie verschwand  leise.  
 
Auch in der Firma war sie nur noch Angestellte, höflich und sehr zurückhaltend. Jeden Versuch ihr wieder näher zu kommen, lehnte sie ab  und dann traf mich bald der Schlag. Auf meinem Schreibtisch lag ihre  Kündigung. Jetzt reicht es mir. Ich rief Sonja an und wir trafen uns.  Wie zwei Verschwörer planen wir die nächsten Tage. Freitag haben wir  alles vorbereitet, ist alles da und ich mache schon frühzeitig  Feierabend. Den Wagen habe ich weit weg geparkt. Sonja wartet schon  ungeduldig, lässt mich rein und wir dekorieren ein wenig das  Wohnzimmer. Ich greife noch mal in meine Jackentasche und zeige meiner  kleinen Freundin das Geschenk für ihre Mutter. Auch wenn sie noch nicht  so viel Ahnung von Schmuck hat, findet sie ihn toll.  
 
Und dann ist es so weit. Ines kommt nach Hause und Sonja zerrt sie ins Wohnzimmer. Auf dem Tisch steht eine große Vase mit roten Rosen, auf  dem Tisch sind Blütenblätter verteilt, rote Rosenblätter und ich knie  vor meiner Traumfrau und hinter ihr steht ihre Tochter und hält sie  fest. Und ich bekomme bald die wenigen Worte nicht raus.  
 
"Ines, du bist meine Traumfrau. Willst du mich heiraten?" Den aufgeklappten kleinen Kasten mit dem Ring halte ich ihr entgegen. Ines  steht da, starrt mich an und sagt kein Wort. Könnt ihr euch vorstellen,  wie diese Stille an den Nerven zehrt. Auch wenn es nur wenige  Augenblicke sind. Und dann schiebt Sonja ihre Mutter nach vorne und  meint.  
 
"Sag doch endlich ja, Mama, sag ja."  
 
Ines geht auf mich zu, fällt auf die Knie und umarmt mich. Ihr Ja wird fast durch ihren Kuss verschlungen. Sie weint und lächelt, sie küsst  und flüstert immer wieder ja.  
 
Sonja hat das Zimmer verlassen und ist in die Küche gegangen. Ich höre, dass sie Geschirr auf den Tisch stellt. Alles wie abgesprochen und  geplant. Ich habe Ines inzwischen den Ring angesteckt und wir stehen  eng umschlungen und küssen uns.  
 
An diesem  Tag haben wir noch gemeinsam Kaffee getrunken und ich habe verkündet, dass wir nach den kommenden Feiertagen für eine Woche in den  Harz fahren erst am 03.01. wieder hier sind.  
 
Ines sieht mich an, lächelt und sagt dann.  
 
"Nur bis zum 2., denn am 3. muss ich arbeiten. Und zwar in meinem neuen Job. Sei mir bitte nicht böse, aber mit meinem Mann werde ich nicht in  einer Firma arbeiten. Ich habe zwar diese Entwicklung, diese  wunderschöne Entwicklung nicht vorausgesehen, aber meine Kündigung  bleibt trotzdem bestehen. Außerdem ist es ein Job in meiner  Qualifikation. Du kannst dich an deine Worte erinnern. Aber lass dir  gesagt sein, sonst mache ich alles, was du mit mir, mit uns planst,  machen willst. Ich liebe dich so sehr. Denke immer daran."  
 
Heute sind wir seit 10 Jahren verheiratet und stehen vor dem gusseisernen Tor und sehen uns an und sehen beide in glückliche  Gesichter. Ich kann behaupten, dass ich nicht eine Minute in diesen  Jahren meine Frage bereut habe. Nie auch nur ansatzweise Zweifel an der  Richtigkeit meines Ja vor dem Standesbeamten hatte und eine wunderbare  Partnerin geheiratet habe. Eine Frau voller Liebe und eine Geliebte im  Bett, die mich ganz schön fordert.  
 
Auch wenn es mir ein wenig leid getan hat, waren wir Beide uns einig, das wir auf Kinder verzichten. Und da spielte mein Alter das einzige  Mal eine Rolle. Ich wollte kein alter Vater sein. Und außerdem haben  wir ja eine Tochter, denn Sonja hat sich nie davon abhalten lassen,  mich mit Papa oder ähnlich anzusprechen.  
 
Ich kann mich noch sehr genau an die Woche mit meiner nunmehr Verlobten in der Burg erinnern. An das breite Grinsen von Vincent und die  Umarmung von Maritta, an die Freude meiner Tochter und die ausgelassene  Silvesterfeier in der Burg. An die Nächte mit Ines in dem Betten des  Ferienhauses. Sonja schlief oben und ließ uns viel Freiraum. Sie war  immer mit den Töchtern unser Gastgeber unterwegs, immer bei den  Pferden.  
 
Viel später, da war sie schon eine junge Frau und hatte ihren ersten Liebeskummer, hat sie mir mal gesagt, dass sie uns immer bewundert hat.  Das Lächeln meiner Frau, ihrer Mutter, das träumende abwesende Lächeln  hat ihr immer gezeigt, dass ihre Mutter glücklich ist und ich alles  getan habe, um meine Frau glücklich zu machen und deshalb liebt sie  mich so und ich bin ihr Papa. Wir waren und sind ihr Vorbild für eine  gute Partnerschaft.  
 
Natürlich haben wir unsere Hochzeit auf der Burg gefeiert und meine Freunde haben sich sehr wohl gefühlt und meine Chefin verbringt seitdem  gerne ein paar Tage mit ihrer Partnerin auf der Burg. Seit nunmehr 5  Jahren bin ich Mitinhaber des sehr gewachsenen Autohauses mit mehreren   Filialen zweier deutscher Autokonzerne, wobei eine strenge Trennung  insbesondere von einem gefordert ist.  
 
Heute werden wir mit dem gräflichen Paar die Hochzeit unserer Tochter besprechen. Sonja und ihr Zukünftiger sind schon einen Tag früher  angereist und werden sicher mit den Familien der Kinder der Gräfin  gestern Abend ausgiebig geklönt haben. Seit wir das erste Mal hier  waren, sind sie befreundet und wir haben auch alle Hochzeiten  der Drei  mitgefeiert. Schade, dass die Ehe der Jüngsten nicht gehalten hat.  Maritta hat uns erzählt, dass er nicht treu war.  
 
Sonja hat seit den Tagen des ersten Urlaubs auch bei uns zu Hause regelmäßig geritten, hat uns schnell überzeugt, dass sie sich das sehr  wünscht und hat auch ihren ersten Freund, ihren ersten richtigen  Freund, unter den Reitern kennengelernt und auch dort ihren ersten und  hoffentlich letzten Liebeskummer gehabt. Neben diesem für ein Mädchen  wohl typischen Hobby, dieser typischer Leidenschaft hat sie eine  Leidenschaft, die nicht so typisch für ein Mädchen ist. Sie hat diese  Leidenschaft auch zum Beruf gemacht und hat eine Ausbildung auf dem  Gebiet der Informatik absolviert und dabei auch ihren Verlobten  kennengelernt, der so gar kein Interesse an Pferden hat und sie doch  immer unterstützt, wenn es um das Reiten geht. Ich denke jedoch, dass  er eine viel größere Leidenschaft hat und das ist seine Sonja. Und wir  hoffen, sie hält ewig.  
 
Und vielleicht darf ich auch einmal ein Baby auf dem Arm halten, dass was ich mir vor vielen Jahren gewünscht habe. Auch wenn es "nur" ein  Enkelkind ist. Und den Tag werde ich mit meiner schönen Frau ausgiebig  im Bett feiern, werde sie verwöhnen und in den siebten Himmel jagen.  Wie sagt Ines immer.  
 
"Mit viel Liebe, ständiger Wiederholung und großer Leidenschaft erhalte ich dich jung und leistungsfähig. Da kannst du gar nicht alt werden.  Außerdem brauche ich dich doch so sehr und ein Ersatz kommt nicht in  Frage. Also streng dich an, alter Mann. Weißt du noch, was du von mir  gesagt hast, wenn du sechzig wirst, bin ich eine Frau im besten Alter  mit einem riesigen Verlangen, einem Verlangen nach dir, mein Schatz.  Nur nach dir."  
 
Ich glaube, ich hab mich gut gehalten und hoffe, ich kann ihre Anforderungen noch lange erfüllen. Und es macht ja auch so viel Spaß. 
 
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