Wir suchen Geschichten! Hast du eine Geschichte geschrieben? Bitte hier einsenden! Danke schön!

Tanz mit dem weißen Ritter (fm:Romantisch, 6546 Wörter)

Autor:
Veröffentlicht: Oct 13 2025 Gesehen / Gelesen: 891 / 737 [83%] Bewertung Geschichte: 9.73 (40 Stimmen)
Bruni tanzt mit Torsten auf einer Hochzeit. Aber wer führt wen?


Ersties, authentischer amateur Sex


Breite der Text unten anpassen: (braucht 'cookies')
[ 10% ] [ 20% ] [ 30% ] [ 40% ] [ 50% ] [ 60% ] [ 70% ] [ 80% ] [ 90% ] [ 100% ]

© Usi58 Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Klicken Sie hier für die ersten 75 Zeilen der Geschichte

"Na ich weiß nicht."

"Komm Torsten, ich zähle auf Dich. Und Du darfst ihr nicht sagen, dass Du das Ganze nur wegen mir machst, ist ja klar, oder? Und sie ist eine harte Nuss. Also streng Dich an."

"Und was ist, wenn sie sich weigert?"

"Na dann hast Du mir halt nichts zur Hochzeit geschenkt. Aber Du bekommst das hin. Ich glaube, sie steht auf schüchterne Typen wie Dich. Also nur Mut."

Bevor ich antworten konnte, klopfte er mir auf die Schulter. "Ach ja, sie heißt Brunhilde und ist passionierter Single. Und sie kommt immer zu spät. Du hast sie heute also noch gar nicht gesehen. Jetzt muss ich mich aber wieder um die Braut kümmern, bevor sie mir noch entführt wird."

Na super, jetzt fühlte ich mich noch unwohler in meiner Haut. Wollte Jochen mich mit dieser Brunhilde verkuppeln? Ähnliches hatte ich schon in meinem Freundeskreis erlebt. Es war immer schiefgegangen. Der Name wirkte seltsam altmodisch. Vielleicht war sie ja viel älter als ich. Oder war sie ein hässliches Entlein oder ein Mauerblümchen, dass sonst keiner mit ihr tanzen würde? Ich durfte auf jeden Fall gespannt sein.

Als uns der Zugang zum großen Saal gewährt wurde, mit den festlich gedeckten runden Tischen, einer kleinen Bühne und der 40 qm großen Tanzfläche, suchte ich meinen Tisch. Er war hinten in einer Ecke, was daran lag, dass hier nur Freunde und keine Familienangehörigen vom Hochzeitspaar sitzen würden. Obwohl ich meine Tischkarte schnell gefunden hatte, da mein Platz mit dem Rücken zur Bühne und Tanzfläche angeordnet war, ging ich einmal um den Tisch herum, um einen Blick auf die anderen Tischkarten zu werfen.

Ok, rechts neben mir würde Gabi sitzen, die Partnerin von Tobias, den ich als Freund von Jochen schon öfter getroffen hatte. Neben Tobias saß Brunhilde, das war die Dame, von der Jochen gesprochen hatte. Dann kamen Lothar und Ilse sowie Peter und Dagmar. Diese Namen sagten mir nichts. Ich war gespannt, und setzte mich hin. Ich war der Erste an unserem Tisch. Das hatte den Vorteil, dass sich meine Tischnachbarn bei mir vorstellen mussten und ich mich nicht bei ihnen.

Nach und nach trudelten sie ein. Die beiden Paare links neben mir entpuppten sich wie erwartet als Freunde der Braut. Die beiden Damen, neben denen ich saß, zeigten sich höflich interessiert an meiner Person und ich wurde gleich in belanglose Gespräche mit eingebunden. Das half mir, mich zu entspannen.

Nur Brunhilde erschien nicht und bestätigte damit Jochens Beschreibung. Plötzlich steuerte die Braut auf unseren Tisch zu, in ihrem Schlepptau eine Frau, die ich bisher nicht gesehen hatte. Als sie von der Braut auf den freien Platz geschoben wurde, stockte mir der Atem. Denn diese Dame war eine Augenweide. Auf dem Standesamt war sie mit Sicherheit nicht gewesen, denn sie wäre mir auffallen.

Die Braut stellte sie lachend vor: "Liebe Freunde, das hier ist Brunhilde, eine meiner besten Freundinnen. Bitte seid nett zu Bruni, auch wenn sie manchmal etwas zurückhaltend und distanziert wirkt, ok?"

Brunhilde, Spitzname Bruni, schaute mit einem gequälten Lächeln in die Runde und nickte zur Begrüßung leicht. Kurz hatte ich das Gefühl, dass sie mich einen Augenblick länger musterte als die anderen, aber das war reines Wunschdenken.

Die Braut verschwand wieder. Sie hatte mich gar nicht bemerkt, ich hatte keinen Blick von ihr aufgefangen. Mir war klar, sie wusste nichts von meinem Hochzeitsgeschenk. Das Geschenk war eine Schnapsidee von Jochen. Wie sagte er immer? "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert."

Ich musterte Bruni genauer. Ich fand sie attraktiv. Mit ihrer Größe von knapp 1,80 Meter überragte sie die meisten anderen Frauen. Sie trug eine modische Kurzhaarfrisur, die dunkel gerahmte Brille passte farblich gut zu ihren schwarzen Haaren. Ihre Augen waren strahlend blau. Sie war schlank, fast schon dünn. Sie trug einen eleganten schwarzen Hosenanzug, darunter eine weiße Bluse. Auffällig war, dass sie keinen Schmuck trug. Keinen Ring, kein Armband, nichts um den Hals, keine Ohrringe. Eine Männeruhr zierte ihr Handgelenk. Sie musste etwa im Alter der Braut sein, das dezente Make-up versuchte nicht, die Lebenserfahrung zu verbergen. Die Hände waren gepflegt, die Fingernägel entweder farblos oder gar nicht lackiert.

Sie hatte eine natürliche Ausstrahlung. War es Dominanz? War es Arroganz? Überheblichkeit? Ich hatte das Gefühl, dass sie wusste, wie sie auf Männer wirkte. Ich erinnerte mich, was die Braut gesagt hatte. Ja, das war es, Bruni wirkte distanziert. Ich seufzte innerlich. Ein Rasseweib, leider nicht meine Kragenweite. Mal wieder eine Frau, die ich mich nicht anzusprechen traute. Normalerweise nicht. Heute würde ich einen Versuch wagen müssen.

Aber noch war ja Zeit. Denn jetzt gab es immer in den Pausen des 5-Gänge-Menüs einen offiziellen Part. Nach dem Amuse-Gueule begrüßten Jochen und seine Sybille alle Gäste, einzeln und namentlich. Ich erfuhr, dass Bruni und Sybille zusammen in die Grundschule gegangen waren. Meine Altersschätzung war richtig gewesen. Ende 30. Und Bruni war Biologin. Mehr erfuhr ich nicht. Von mir erfuhr man, dass ich Jongleur sei und ein Jahrzehnt mit Jochen in einer Abteilung gearbeitet hatte. Diese kleinen Hinweise zu den Personen waren eine gute Idee, wirkten sie doch im Folgenden als gesprächsfördernd.

Nach dem Brunnenkressesüppchen die Rede des Brautvaters, rührend und den Bräutigam betreffend wohlwollend. Direkt danach der Vater des Bräutigams. Es wurde deutlich, dass sich die Schwiegereltern untereinander mochten, nicht nur respektierten. Das kam meiner Erfahrung nach eher selten vor.

Alle Gäste, mich eingeschlossen, hatten im Vorfeld angeben müssen, ob man normal, vegetarisch oder vegan essen wolle. Es war interessant, zu welcher Gruppe meine Tanzpartnerin gehören würde. Da sie sich, genauso wie ich, den geräucherten Lachs an scharfem Meerrettich schmecken ließ, zu dem ein hervorragender Weißwein serviert wurde, gehörte sie schon mal nicht zu den Veganern. Die witzige Rede des Trauzeugen im Dialog mit der Trauzeugin sorgte für viele Lacher.

Ich erklärte meiner linken Nachbarin gerade, dass ich nicht beim Zirkus arbeite, sondern als Zahlenjongleur bei einer großen Versicherung, als der Hauptgang serviert wurde. Ich bekam das Rinderfilet am Stangenbohnenbund, Kroketten und Kräuterbutter. Zwar wären mir Pommes lieber gewesen, aber auch so war es lecker. Das Fleisch war butterzart. Ein kurzer Blick zu Bruni und ich sah, dass sie sich das Rinderfilet schmecken ließ. Der Rotwein dazu, köstlich. Jochen und Sybille hatten sich weiß Gott nicht lumpen lassen. Danach wurden Abschnitte der Hochzeitszeitung vorgetragen. Erstaunlich, wie viel Mühe sich die Eltern und Geschwister gemacht hatten.

Nach der leckeren Variation von Eiskugeln und Obst wurde die Tanzfläche eröffnet. Das Brautpaar tanzte den obligatorischen Hochzeitswalzer, trennte sich dann, um jeweils weitere Tanzpartner auf die Tanzfläche zu holen. Am Ende war die Fläche voll, ohne dass die Freunde und Bekannten des Brautpaares eine Chance hatten, ebenfalls die Tanzfläche zu bevölkern.

Für mich war der Abend bisher kurzweilig gewesen. Ich fühlte mich von meinen Tischnachbarn nicht ausgegrenzt. Ob es Bruni ebenfalls gut ging, konnte ich nicht sagen, sie beteiligte sich wenig an dem allgemeinen Smalltalk, verfolgte aber die Beiträge mit mehr Aufmerksamkeit als so manch anderer an unserem Tisch.

Nachdem die Tanzfläche endgültig freigegeben war, machten sich die 3 Ehepaare auf den Weg zur Tanzfläche. Bruni blieb sitzen, genauso wie ich. Ich versuchte, Blickkontakt mit ihr herzustellen, was aber misslang. Sie schien mich gar nicht wahrzunehmen. Ich hatte mich mit meinem Stuhl zur Tanzfläche und Bühne gewendet, und verfolgte das Geschehen interessiert.

Der DJ hatte mit bekannten Schlagern gestartet und deklinierte die Standardtänze durch. Die Tanzfläche war voll, zum richtigen Tanzen gab es keinen Platz. Aber alle schienen ihren Spaß zu haben. In der nächsten Stunde ging es so weiter. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass in dieser Zeit 5 Herren ihr Glück bei Bruni versuchten. Aber sie lehnte immer wieder bestimmt ab.

Es war gegen 22:30 Uhr, als Bruni und ich mal wieder alleine am Tisch saßen. Die Zeit war gekommen, einen Versuch zu starten. Ich haderte mit meiner Aufgabe und mein innerer Schweinehund wollte mich davon abhalten, die Initiative zu ergreifen. Aber dann gab ich mir einen Ruck, stand auf und machte mich auf den Weg zu Bruni. Dabei wählte ich den längeren Weg.

"Sie gestatten?" Ohne ihre Antwort abzuwarten, setzte ich mich rechts neben sie. Ich glaube, sie schaute mich jetzt das erste Mal bewusst an. "Ich bin Torsten", begann ich.

"Frau Professor Graulich", erwiderte sie.

Na, das war ja mal ein gelungener Anfang. Obwohl ich innerlich grinsen musste, wurde mir heiß. Was hatte Jochen gesagt? Sie war eine harte Nuss. Wenn das mit dem Hochzeitsgeschenk mal gut ging. "Spreche ich Sie richtig mit Frau Professor an oder muss ich Frau Professorin sagen?", wollte ich wissen.

"Frau Professor reicht, Professorin wäre redundant", erklärte sie.

"Immerhin reden Sie mit mir, danke dafür", sagte ich eher leise zu mir selbst. Jetzt schaute sie mir in die Augen. Aber ich durfte nicht in diesen blauen Seen versinken. Ich nahm den Faden wieder auf. "Sie haben einen Lehrstuhl für Biologie? Wo?", fragte ich.

"Na, da hat ja jemand aufgepasst. In Mainz. Mein Spezialgebiet ist die zelluläre Neurobiologie", antwortete sie. Sie schaute gelangweilt.

"Faszinierend."

"Ach nee, ein Star-Wars-Fan", stöhnte sie und rollte mit den Augen.

Ich musste lachen. "Touché! Ich liebe es, wenn Captain Kirk sein Laserschwert schwingt."

Ihr unwillkürliches Lächeln entlarvte sie als jemanden, der den Unterschied zwischen Star-Trek und Star-Wars kannte.

"Wenn Sie mit Sybille in die Grundschule gegangen sind, sind Sie noch keine 40 Jahre alt. Und dann schon Professor?"

"Jetzt hätten Sie Professorin sagen müssen", wurde ich korrigiert.

Ich nickte: "Frau Professor, Sie haben recht, ich hätte Professorin sagen müssen. Also noch mal. Und dann schon Professorin, Frau Professor?"

Sie schaute kurz erstaunt, bevor sie schmunzeln musste. Sie fuhr fort: "Start des Biologiestudiums mit 21, Master mit 26, Promotion mit 31, weitere 6 Jahre Forschung finanziert durch die deutsche Forschungsgesellschaft auf meinem Spezialgebiet, auf dem ich mit meiner Promotion weltweit für Aufsehen gesorgt hatte. Vor 2 Jahren die Berufung. Noch Fragen?"

"Also ein Überflieger?" Sie grinste, was mich veranlasste nachzulegen: "Eine Überfliegerin? Tut mir leid, ich bin nicht gut im Gendern!"

Jetzt musste sie lachen. "Keine Sorge, ich bin keine Feministin. Und ein Überflieger bin ich auch nicht. Ich habe nur Glück gehabt."

"So so, nur Glück gehabt. Wer"s glaubt. Wenn Sie eine gute Freundin von Sybille sind, warum waren Sie nicht bei der Trauung dabei?"

"Schlechtes Wetter in Kopenhagen", antwortete sie. Als sie meinen fragenden Gesichtsausdruck sah, fuhr sie fort: "Der Flieger war verspätet. Ich habe es nicht früher geschafft."

"Eine schöne Uhr haben Sie da", wechselte ich das Thema.

Unwillkürlich winkelte Sie den linken Arm an und schaute auf die Uhr. Ein Blick und ich erkannte den Hersteller. "Ich weiß, ich habe einen exklusiven Geschmack."

"Na ja", relativierte ich, "auch ich habe an meinem Handgelenk ein kleines Wunderwerk der Technik, das ohne Energiequelle auskommt und aus Frankfurt stammt." Ich hob meinen Arm und zeigte meine Sinn-Uhr. Sie schaute interessiert. Aber ich fort: "Ich beobachte Sie schon den ganzen Abend."

"Das war nicht zu übersehen."

"Es tut mir leid, war es so offensichtlich? Ich hatte das Gefühl, dass Sie Ihre Umgebung nur nebenbei bemerken. Falls ich Ihnen zu nahe getreten sein sollte, bitte ich um Verzeihung."

"Geschenkt. Was wollen Sie von mir?"

"Einen Tanz."

"Ich tanze nicht."

"Ich ja auch nicht. Und ich habe gesehen, dass Sie schon einem halben Dutzend Männern einen Korb gegeben haben."

"Aber?"

"Ich hätte es mir nie verziehen, wenn ich nicht wenigstens einen Versuch gemacht hätte, mit der interessantesten Frau auf dieser Hochzeit zu tanzen."

Sie schaute mich nachdenklich an, bevor sie lächelte. "Netter Versuch. Die meisten Männer verwenden den Begriff der schönsten Frau."

Ich schüttelte den Kopf: "Das ist auf einer Hochzeit klar das Privileg der Braut."

"Hören Sie Torsten, ich fühle mich auf gut besetzten Tanzflächen nicht wohl. Das hat wenig mit tanzen zu tun, sondern eher etwas mit Intimität, mit Smalltalk und in meinem Fall mit Anmache."

"Wenn Sie jemand um einen Tanz bittet, empfinden Sie das als Anmache?"

"Ja, als was denn sonst. Sie haben keine Ahnung, was wir alleinstehenden Frauen auf der Tanzfläche durchmachen. Ständig der Konflikt, lasse ich mir die falsche Position seiner Hand auf meiner Hinterseite gefallen oder sollte ich mich wehren? Dann das belanglose Blabla und das erlösende Gefühl, wenn die Musik verebbt und man wieder an seinem Tisch sitzt."

Jetzt musste ich lachen. "Kommen Sie Frau Professor, auf so einer Hochzeit ist doch alles ganz harmlos. Fast alle sind sowieso schon vergeben."

"Und Sie glauben, das hält die Männer von irgendwas ab? Manchmal habe ich das Gefühl, das Gegenteil ist der Fall."

Komisch war, dass ihre Stimme nicht so klang, als ob es sich um eine endgültige Weigerung handelte, mit mir zu tanzen. Noch gab ich nicht auf. "Also wenn Sie mir jetzt auch einen Korb geben, verpassen Sie die einmalige Gelegenheit, heute Abend mit einem weißen Ritter zu tanzen."

Sie seufzte: "Weißer Ritter? Sie wissen aber schon, dass das die Bezeichnung für eine pathologische Persönlichkeitsstörung ist?"

"Natürlich weiß ich das", begann ich.

"Wieso natürlich? Sind Sie Psychologe? Dann passte vorhin die Bezeichnung Jongleur aber so gar nicht zu Ihnen", unterbrach sie mich.

Aha, auch sie hatte aufgepasst. Ich seufzte theatralisch. "Jongleur, weil ich mit Zahlen jongliere. Ich bin Big-Data-Analyst bei einer Versicherung. Und nein, ich bin kein Psychologe. Aber meine Ex war es, beziehungsweise ist es immer noch. Wissen Sie, sie hat mich immer als weißen Ritter bezeichnet. Allerdings ohne die pathologische Ausprägung. Sie verband damit Eigenschaftswörter wie höflich, aufmerksam, zuvorkommend, zärtlich, leise, auf das Wohl der anderen bedacht, selbstlos, lieb und nett." Hatte ich jetzt ihre volle Aufmerksamkeit? "Wir weißen Ritter bringen im übertragenden Sinne immer den Müll runter, machen uns im Haushalt nützlich, finden Sex nur gut, wenn die Frau auch zu ihrem Recht kommt, und ansonsten lassen weiße Ritter ihre Hand beim Tanzen immer auf Schulterblatthöhe."

Ich legte meine rechte Hand mit der Handfläche nach oben auf den Tisch. "Jetzt müssen Sie sich entscheiden, Frau Professor. Entweder Sie geben mir Ihre Hand und wir machen uns gemeinsam auf den Weg zur Tanzfläche oder Sie behalten Ihre Hand bei sich. Dann werde ich Sie den Rest des Abends nicht mehr behelligen."

Sie hatte ihren Blick auf meine Hand gerichtet.

"Eine Sache sollten Sie noch wissen", fuhr ich fort, "Wir weißen Ritter fürchten nur eines. Den schwarzen Ritter."

"Den schwarzen Ritter?"

"Genau. Wenn Sie mit mir als weißem Ritter nicht tanzen wollen, kann ich das akzeptieren. Aber es bricht mir das Herz, wenn später ein schwarzer Ritter bei Ihnen auftaucht, Sie höflich fragt, ob Sie ihm einen Tanz schenken, Sie lehnen dankend ab, er nimmt trotzdem Ihre Hand und zieht Sie auf die Tanzfläche und man sieht Ihnen an, dass Sie das insgeheim gut finden."

Jetzt schauten wir uns in die Augen, sekundenlang. Ich spürte, wie sie das, was ich gesagt hatte, durchdachte. Aber ihr als Überflieger brauchte ich nicht zu viel Zeit zu lassen. Also senkte ich meinen Blick und zog meine Hand zurück. "Frau Professor, ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend." Ich stand auf, schob den Stuhl wieder an den Tisch und machte mich auf den Weg.

"Warten Sie, weißer Ritter!", hörte ich in meinem Rücken.

Ich unterdrückte ein Grinsen und drehte mich wieder um.

Sie sah mich an und stand auf. "Ich komme ja schon mit. Ihr origineller Vortrag muss belohnt werden."

Ich hielt ihr meinen Arm hin. Sie hakte sich unter.

"Und ich will später den schwarzen Ritter genießen, ohne Gewissensbisse wegen Ihnen zu haben", fügte sie lachend hinzu.

Wir waren gleich groß. Erst jetzt sah ich, dass sie flache Schuhe anhatte. "Also Frau Professor, Sie brauchen keine Angst zu haben, mit einem größeren Tollpatsch haben Sie noch nie getanzt. Wenn die Leute über uns lachen, dann auf jeden Fall wegen mir. Aber Sie retten meinen Abend. Danke schon mal dafür", erklärte ich, während wir uns der Tanzfläche näherten.

Als wir die Tanzfläche erreicht hatten, stolperte ich absichtlich über die kleine Kante der Tanzfläche und spürte, wie Frau Professor instinktiv meinen Arm fest umklammerte. Ich musste grinsen. Wir reihten uns ein in die Horde der Tanzenden.

"Foxtrott?", fragte ich.

Sie nickte.

"Ich starte mit dem linken Fuß, nur so zur Info."

"Na machen Sie schon."

Meine Hand hatte ich wie versprochen auf ihr Schulterblatt gelegt. Unsere Körper hielten einen angemessenen Abstand. Aber es war so eng, dass mein linker Arm nicht annähernd gestreckt war. Nach den ersten Schritten wurde mir klar, dass Frau Professor Bruni eine hervorragende Tänzerin war. Ich wollte sie gerade fragen, warum sie so gut tanzen konnte, als die Musik leiser wurde und der DJ eine Ansage machte:

"Liebe Hochzeitsgäste, nach diesem Lied wird es Zeit für eine kleine Pause, bis für das Paar, das als Letztes die Tanzfläche betreten hat."

Ich schaute Bruni an. Sie schaute nachdenklich in die Richtung in meinem Rücken. Ich machte eine Drehung auf der Stelle. Aha, dort stand das Brautpaar, außerhalb der Tanzfläche und schaute zu uns rüber.

"Weißer Ritter, ich muss Ihnen was gestehen", sagte Bruni leise.

Ich schaute sie fragend an.

"Die Braut hatte sich von mir zum Hochzeitstag gewünscht, dass ich mit Ihnen tanze, obwohl ich auf solchen Veranstaltungen sonst nie tanze."

"Mit mir? Aber wir kennen uns doch erst seit heute Abend."

"Dass Sie es sind, habe ich ja erst vorhin erfahren."

"Frau Professor, ich muss Ihnen auch etwas beichten", erklärte ich.

"Ach ja?"

"Jochen hat sich dasselbe von mir gewünscht, also dass ich mit Ihnen tanze."

"Nein!"

"Doch, und ich ahne auch warum. Denn Sie tanzen ganz hervorragend!"

"Tanzsport ist mein einziges Hobby", erklärte Bruni, "Weißer Ritter, Du kannst aber auch tanzen!"

Ich war kurz über das "Du" irritiert, begann aber zu erklären. "Das stimmt. Nach meinem Grundkurs I und II in der Tanzschule bot man mir an, als Gastherr kostenlos in der Tanzschule tätig zu werden. Das habe ich jahrelang gemacht. Ich habe alle Kurse getanzt, die dort angeboten wurden, gerade in den weiterführenden Kursen war der Herrenmangel eklatant."

Bruni lachte: "Als weißer Ritter warst Du natürlich der ideale Gastherr."

"Genau, das hatten die gut erkannt. Und deswegen kann ich leidlich tanzen. Und ich ahne, was jetzt kommt. Und ich weiß nicht, ob ich das gut finde."

"Keine Sorge weißer Ritter, ich tanze auch lieber ohne Zuschauer. Aber heute werden wir eine Ausnahme machen müssen."

Das Lied ging langsam zu Ende. "Was hättest Du gemacht, wenn ich Dich nicht aufgefordert hätte?", fragte ich.

Bruni lachte leise. "Ich hatte die Abmachung mit der Braut, dass der DJ gegen 23 Uhr das erste Mal eine Damenwahl ausrufen würde. Dann hätte ich Dich aufgefordert. Bis dahin wollte ich mich so interessant wie möglich machen. Und das geht am besten bei Euch Männern, wenn man Euch ignoriert. Aber ich war erleichtert, als Du Dich zu mir gesetzt hast."

"Mich so betteln zu lassen, war aber nicht nett."

"Stimmt. Aber ich bin halt ein böses Mädchen. Und Du hast es gut gemacht, weißer Ritter."

Das Lied war zu Ende und die Tanzfläche leerte sich.

"So, liebe Gäste, jetzt ist die Tanzfläche frei für das Paar, das heute zum ersten Mal hier vor mir steht. Ja, Ihr seid gemeint. Würdet Ihr jetzt bitte Eure Jacketts ablegen?"

"Frau Professor, noch könnten wir fliehen."

"Damit würdest Du einen Freund und ich eine Freundin verlieren."

Sie ging entschlossen zur kleinen Bühne, zog ihr Jackett aus und legte es dem DJ vor die Füße. Ich folgte ihr und entledigte mich meines Sakkos. Ich war froh, die Weste zu tragen.

"In der folgenden Tanzserie werde ich einen Quickstepp, eine Rumba und zum Schluss einen Jive spielen. Für diese 3 Tänze gehört die Tanzfläche Euch. Auf Wunsch unseres Brautpaars."

Die Gäste hatten sich inzwischen um die Tanzfläche positioniert und applaudierten. Besonders das Brautpaar, das offenbar einen Plan gehabt hatte, der jetzt aufging. Bruni und ich begaben uns in die Mitte der Tanzfläche. Wir nahmen die Ausgangsposition ein.

"Frau Professor, es ist mir eine Ehre, mit Ihnen der Hochzeitsgesellschaft zu zeigen, wie man tanzt."

Sie nickte und lächelte mich an. Die Musik, Sasha mit Lucky Day, startete und wir legten los.

Obwohl Bruni und ich nie vorher zusammen getanzt hatten, bewegten wir uns nach wenigen Takten wie ein eingespieltes Paar, denn den Grundschritt sowie die Rechts- und Linksdrehung beherrschten wir beide. Nach kurzer Abstimmung wirbelte ich Bruni ab und zu um die eigene Achse. Unsere Schritte waren raumgreifend. Sie ließ sich leicht wie eine Feder führen und folgte meiner Führhand so präzise, wie ich es schon lange nicht mehr erlebt hatte. Ihre Körperspannung war vorbildlich. Jetzt waren die 40 qm eher wenig. Ich tanzte wie in einem Rausch. So eine attraktive Frau in den Armen, die sich perfekt führen ließ, ähnlich gut hatte nur die Gattin des Tanzschulenbesitzers getanzt.

Als die Musik zu Ende ging, brachen die Gäste in Jubel aus. Wir hielten uns an den Händen und verbeugten uns. Dann ging es weiter.

Die Rumba war weniger anstrengend. Zu "One Way Wind" tanzten wir den Grundschritt, das Damensolo, die Promenade und nach kurzer Absprache auch die Aida. Mir kam entgegen, dass Bruni genauso wie beim Quickstepp nur mit den Beinen tanzte und nicht mit den Hüften wackelte. Sonst hätte ich mich an ihren Stil anpassen müssen und ich wusste, dass das bei mir, aus welchen Gründen auch immer, ungewollt komisch aussah.

Wieder war unser Publikum zufrieden.

Was jetzt folgte, war das Anstrengendste. 4 Minuten Jive und man war am Ende. Passenderweise spielte der DJ eine Version des "Wipe Out". Klar, komplexe Figuren konnten wir nicht zeigen, aber trotzdem wirbelte ich Frau Professor mit Hand- und Platzwechsel, Damensolo, Shoulder und American Spin ganz schön durch die Gegend, was sie scheinbar ohne Ermüdungserscheinungen geschehen ließ.

Am Ende standen wir auf der Tanzfläche, verbeugten uns und genossen den Applaus. Bruni sah glücklich aus. Jochen und Sybille kamen zu uns und umarmten uns.

"Danke für diese perfekte Show."

Der DJ nahm sich wieder das Mikrofon: "Ok, das war also die Einlage für das Brautpaar, von einer der besten Freundinnen der Braut und einem Freund des Bräutigams. Ab jetzt gehört die Tanzfläche wieder allen. Viel Spaß!"

Ich holte unsere Jacketts, bot Frau Professor meinen Arm an, bevor wir die Tanzfläche verließen.

"Na das haben die beiden ja geschickt eingefädelt", lachte Bruni und drückte meinen Arm.

Ich steuerte auf unseren Tisch zu, als Bruni abbremste. "Ich glaube, ich muss mich erst einmal frisch machen", erklärte sie.

"Gerne. Darf ich Dich zu den Toiletten begleiten?"

"Nein, aber Du darfst mich auf mein Zimmer bringen."

"Du hast hier ein Zimmer?"

"Ja, normalerweise wäre ich nach Hause gefahren, aber Sybille hat mir hier einfach ein Zimmer gebucht. Damit ich etwas trinken kann."

"Genauso wie Jochen. Der hat mir hier auch ungefragt ein Zimmer reserviert."

Bruni lachte. "Lass mich raten, zweiter Stock?"

"Ja, Nummer 210 b."

Noch immer lachte sie, während wir auf den Aufzug zusteuerten. "Das habe ich mir gedacht."

Wir waren allein im Aufzug, der vollkommen verspiegelt war. Sie war verschwitzt und sah mir in die Augen. Ich spürte, dass der schwarze Ritter in mir sie jetzt küssen wollte. Der weiße Ritter behielt aber die Oberhand und hielt sich zurück.

Als sich die Aufzugstür öffnete, seufzte sie: "Ein echter weißer Ritter, unglaublich!" Sie hakte sich wieder bei mir unter. Irgendwann standen wir vor ihrer Zimmertür. Es war die 210 a. Mein Zimmer lag neben ihrem. Es gab sogar eine Verbindungstür. Sie ließ mich los und steckte die Schlüsselkarte in den Schlitz und öffnete die Tür. Sie drehte sich wieder zu mir. "Bis gleich. Ich klopfe bei Dir, wenn ich so weit bin." Sie verschwand in ihrem Zimmer.

Ich holte meine Schlüsselkarte aus dem Sakko und begab mich in mein Zimmer ins Badezimmer und machte mich frisch. Keine 5 Minuten später klopfte es an meiner Tür. Es dauerte ein paar Augenblicke, bis ich realisierte, dass es an der Verbindungstür geklopft hatte. Ich entriegelte meine Tür und öffnete sie. Bruni hatte ihre Tür aufgemacht und stand dort im Türrahmen. Die Hose des Hosenanzugs hatte sie ausgezogen. Sie trug einen schwarzen Slip, der ihre langen Beine betonte.

"Weißer Ritter, jetzt legst Du Deine Rüstung ab, verstanden?"

Ich war überrascht und irritiert. Unwillkürlich hob ich meine Augenbraue.

"Und lässt sie in Deinem Zimmer. Wie ich schon sagte, ich bin ein böses Mädchen. Und unser Tanz hat mich scharf gemacht. Jetzt komm schon, bringen wir es zu Ende."

Sie machte ein paar Schritte auf mich zu, ergriff meine Hand und zog mich in ihr Zimmer. Na gut, ich würde den weißen Ritter draußen lassen. Bruni knöpfte ihre Bluse auf.

"Los, Du auch, die Dusche ist groß genug."

Ich begann, mich zu entkleiden. Es war wie in einem Traum. Da hatte mich die interessanteste Frau auf dieser Hochzeit mit auf ihr Zimmer genommen und forderte mich auf, mich auszuziehen. Wir würden Sex haben. Als mir das klar wurde, pumpte mein Körper das Blut in den Unterleib. Keine 2 Minuten später standen wir beide nackt in der Dusche.

Das Wasser war heiß, ich auch. Ich zwang mich, den weißen Ritter zu unterdrücken, und packte Bruni von hinten, umklammerte ihre Brüste und küsste sie auf den Hals, während sich mein Schwanz an ihrem Hintern rieb. Sie stöhnte auf und lehnte sich gegen mich. Ihre erigierten Brustwarzen streckten sich meinen Fingern entgegen. Ich drehte sie um. Unser Kuss, bei dem unsere Zungen gegeneinander kämpften, war leidenschaftlich, fordernd, gierig. Dann wehrte sie meine Liebkosungen ab.

"Kein Sex in der Dusche!", erklärte sie.

Sie nahm Duschgel und begann, mich einzuseifen. Ich ließ mich nicht bitten und begann meinerseits ihren Körper zu reinigen. Wir beide widmeten uns intensiv dem Unterleib des jeweils anderen. Ich spürte ihre Finger an meinem Schwanz und am Ende zwischen meinen Pobacken. Aber auch sie war nach meinem Einseifen überall sauber.

Das Abtrocknen erfolgte gleichzeitig. Und wir beeilten uns. Ihre Kurzhaarfrisur war jetzt ein Vorteil. Wir landeten im Bett.

"Weißer Ritter, jetzt bin ich gespannt. Du hast mich mit Deiner Bemerkung, dass Du Sex nur gut findest, wenn die Frau auch zu ihrem Recht kommt, angefixt. Jetzt musst Du es beweisen. Ich hasse Kondome und verhüte selbst. Ich unterstelle dem weißen Ritter, dass er gesund ist. Ansonsten übernehme ich gerne die Verantwortung im Bett. Klar?"

"Jawohl Frau Professor."

Es passte in die Situation, dass sie die Führungsrolle übernahm. Sie hatte mich auf den Rücken gedreht und schwang sich auf mich. Mit ihrem Unterleib auf meinem Gesicht, bereit für die 69er-Stellung. Gleichzeitig nahm sie meinen steifen Schwanz in die Hand.

Ich war erstaunt, wie nass, wie offen, wie bereitwillig sich ihr Schoß präsentierte. Meine Zunge begann zu arbeiten. Ich war im siebten Himmel. Das würde ich stundenlang durchhalten. Damit würde ich mein Versprechen locker einhalten können.

Weil Bruni schlank und leicht war, konnte ich sie mir mit meinen Händen zurechtrücken. Was ich auch tat. In der idealen Position reichte meine Zunge von ihrer Öffnung bis zu ihrem deutlich spürbaren Kitzler. Ihre Hand ließ meinen Schwanz los, sie wollte sich auf ihre Lust konzentrieren. Nachdem sie der erste Höhepunkt überrollt hatte, ließ sie sich auf meine Beine fallen.

Ich gönnte ihr ein paar Augenblicke der Ruhe, bevor ich ihr meine beiden Hände auf ihre Pobacken knallte, was sie mit einem Aufschrei quittierte. Ich zog sie wieder auf mein Gesicht, was sie scheinbar nur widerwillig geschehen ließ. Ihr zweiter Höhepunkt ließ nicht lange auf sich warten. Dass sie in dieser Form auch ihren dritten Orgasmus erleben würde, hatte sie nicht erwartet.

Jetzt musste ich das Kommando übernehmen. Ich warf sie von mir runter, legte sie auf den Bauch und drang von hinten kommentarlos in sie ein. Sie war eng. Und nass. Ich spürte wenig. Dafür ging sie ab wie eine Rakete. Lag es daran, dass sie die Kontrolle im Bett übernehmen wollte, die sie in dieser Position unweigerlich abgegeben hatte? Ich geriet wieder ins Hintertreffen. Als sie nach einem weiteren Höhepunkt reglos und erschöpft unter mir lag, legte ich eine Pause ein, mein Schwanz immer noch in ihr.

Nach ein paar Minuten hielt ich es nicht mehr aus. Ich begann, mich wieder leicht zu bewegen. Als ich merkte, dass Bruni wieder ansprang, entzog ich ihr meinen Schwanz, drehte sie auf den Rücken und drang wieder in sie ein. Nach ein paar vorsichtigen, kräftigen Stößen legte ich los. Jetzt konzentrierte ich mich nur auf meine Lust. Sie schien es zu merken.

"Weißer Ritter!", keuchte sie.

Ich hielt inne. "Ja?"

"Leg Deine Hand an meinen Hals, dann habe ich auch noch mal eine Chance."

Sie war wirklich ein böses Mädchen. Ich legte ihr meine rechte Hand an ihren Hals, den sie mir entgegenstreckte. Sie nickte und ich begann, leichten Druck auszuüben, bevor ich wieder zustieß. Sie stöhnte auf, griff mit beiden Händen nach meinem Arm und verstärkte den Druck auf ihren Hals.

Wir kamen gleichzeitig.

Obwohl ich nur einmal gekommen war, rollte ich mich fertig von ihr herunter. Sie drehte sich zur Seite. Schließlich lagen wir da in Löffelchenstellung.

Die Hochzeitsgesellschaft sah uns an diesem Abend nicht wieder. Und viel Schlaf bekamen wir nicht. Wie oft wir übereinander herfielen, wusste ich am nächsten Morgen nicht zu sagen. Dennoch fühlte ich mich phantastisch, als ich gegen 8 Uhr wach wurde.

Allerdings in meinem eigenen Zimmer. Wir hatten uns früh morgens getrennt. Bruni wollte nicht, dass wir zusammen zum Frühstück gingen. Und sie bestand darauf, dass unsere Nacht ein Geheimnis blieb. Auch für Jochen und Sybille, nach deren Masterplan alles gelaufen war, wie geplant.

Ich vermutete, dass es für Frau Professor ein One-Night-Stand gewesen war. Mir sollte es recht sein, so guten Sex hatte ich lange nicht mehr gehabt.

Gegen 9 Uhr erschien ich zum Frühstück. Noch waren wenige Hochzeitsgäste aufgetaucht. Ich suchte mir einen freien 4er-Tisch und orderte einen Kaffee. Ich genoss die Ruhe und dass mich keiner direkt behelligte. Allerdings nahm ich wahr, dass mich einige als den guten Tänzer wiedererkannten. Irgendwann tauchten Jochen und Sybille auf. Die beiden machten die Runde und begrüßten alle. Für mich überraschend setzten sich beide am Ende zu mir.

"Guten Morgen Torsten", begann Jochen.

"Guten Morgen Ihr zwei. Na wie war die Hochzeitsnacht?", ging ich in die Offensive.

Jochen grinste: "Das werden wir mit ein bisschen Glück in 9 Monaten sehen." Er fing sich einen Stoß von seiner Frau in die Seite ein.

"Jochen! So genau wollte ich es doch gar nicht wissen", tadelte ich ihn lachend.

"Vielen Dank nochmal, für Euren genialen Tanzauftritt."

"Gern geschehen. Wie konntet Ihr wissen, dass das mit dem Auftritt klappt?"

"Na ich weiß doch, dass Bruni passionierte Tänzerin ist", lachte Sybille. Sie fuhr fort: "Ich glaube, Ihr Therapeut hatte sie vor 10 Jahren dazu animiert. Er hielt es für eine gute Übung für sie, auch mal die Kontrolle abzugeben, was sie sonst eher vermeidet."

Ich bestätigte: "Sie hat sich leicht wie eine Feder führen lassen. Aber warum Therapeut?"

"Ach, es ist ganz normal, dass Hochbegabte ab und zu mal psychologische Betreuung brauchen", für Sybille schien das eine Selbstverständlichkeit zu sein.

"Und ich wusste ja von Deinen jahrelangen Aktivitäten als Gastherr in der Tanzschule", fuhr Jochen fort. "Und da dachten wir halt, dass die besten Tänzer des Abends den Gästen mal ein wenig ihrer Kunst zeigen könnten. Und das hat ja super geklappt."

Ich musste lachen und nickte

"Wir haben Euch gestern Abend nach dem Tanzauftritt nicht mehr gesehen, was habt Ihr gemacht?"

Jetzt ging die Inquisition los. Ob sie mir die Wahrheit glauben würden? "Wir sind auf unsere Zimmer und haben uns um den Verstand gevögelt."

Jochen schaute ungläubig, Sybille auch. "Echt jetzt?"

Ich hatte geahnt, dass sie mir die Wahrheit nicht direkt abkaufen würden. "Jochen! Hallo! Du kennst mich doch. Das war ein Scherz! Ich habe Frau Professor nach unserem Auftritt auf ihr Zimmer gebracht, dann habe ich mich unter die Dusche gestellt und danach hatte ich keine Energie mehr, mich noch einmal schick zu machen für Eure Feier. Wieso? Wolltet Ihr uns verkuppeln?"

Sybille schaute verlegen. "Also, eigentlich dachten wir schon, dass Ihr gut zueinander passen würdet", gestand sie.

Ich lachte. "Tut mir leid, wir haben hervorragend miteinander getanzt, aber ich fürchte, mehr war nicht drin."

Wie auf das Stichwort tauchte Bruni auf. Sie sah bezaubernd aus in ihrer Jeans mit der weißen Bluse. Als sie uns sah, kam sie zu uns und setzte sich.

"Guten Morgen allerseits", sagte sie, während sich unsere Blicke kurz streiften.

"Bruni, Du siehst ja total entspannt aus, hast Du gut geschlafen?", fragte Sybille.

Ich musste innerlich grinsen. Die Befriedigung konnte man Bruni deutlich ansehen, jedenfalls verglichen mit gestern vor unserem Tanz. Wer sie näher kannte, würde das deutlicher sehen als ich. Und es lag nicht an dem heute Morgen weniger aufgetragenen Make-up.

"Sybille, gestern, nachdem mich Torsten auf mein Zimmer gebracht hatte, bin ich nochmal losgezogen an die Bar."

"Echt? Dort haben wir Dich aber gar nicht gesehen", meinte Jochen.

"Ja, ich war nur kurz da. Auf jeden Fall war da so ein Kerl, groß, charmant, Typ George Clooney. Den hab' ich mir gegönnt."

"Bruni! Das kannst Du doch nicht machen!", empörte sich ihre Freundin, während ich nur mit Mühe ein Lachen unterdrücken konnte.

"Wieso? Du darfst jetzt so etwas nicht mehr machen. Ich schon. Und Du hast mir schließlich das Zimmer gebucht. Und da habe ich es mir mal richtig besorgen lassen. Das war fast so gut wie das Tanzen mit Torsten."

Dabei legte sie mir ihre Hand auf den Arm. Ich spürte die Wärme ihrer Hand. Aber ich wahrte die Haltung.

Jochen und Sybille waren nicht glücklich mit dem von uns geschilderten Ausgang. Aber sie machten gute Miene zu bösem Spiel. Schließlich saßen Bruni und ich alleine am Tisch, da die anderen Gäste auch etwas von dem frisch vermählten Paar haben wollten. Schweigend tranken wir unseren Kaffee.

Bruni schaute mir in die Augen. "Torsten, die Nacht war toll. Aber ...", begann sie.

Ich unterbrach sie: "Frau Professor, alles ist gut. Du hast recht, die Nacht war toll. Aber mehr war es nicht."

Sie schaute mich nachdenklich an. "Also bist Du nicht böse oder verletzt, falls wir uns nie wieder sehen?"

"Nein. Wie ich schon sagte, alles ist gut, so wie es ist."

Ihr Gesichtsausdruck entspannte sich und sie begann zu lächeln. "Danke weißer Ritter."

"Gerne."

Sie schien wieder nachzudenken. "Es hat Spaß gemacht, mal einen weißen Ritter kennenzulernen. Das meine ich ernst. Irgendwie war es leicht, mich bei Dir fallenzulassen."

Sollte ein weißer Ritter doch seinen Sinn haben? Ich schüttelte den Kopf. "Na, ich glaube, zu Dir passt eher ein schwarzer Ritter."

Sie grinste: "Da könntest Du Recht haben."

"Dann wünsche ich Dir viel Glück bei der Suche."

"Ich suche ja gar nicht, sondern ich bin mit meinem Status relativ zufrieden."

Ich schwieg.

"Weiße Ritter sind immer auf der Suche?", fragte sie.

Ich musste schmunzeln. "Vielleicht? Du glaubst ja gar nicht, wie abschreckend die Attribute lieb und nett auf Euch Frauen wirken."

"Ich ahne, was Du meinst", meinte sie nachdenklich.

Ich legte meine Hand offen auf den Tisch, sie zögerte nicht, ihre Hand in meine zu legen.

"Frau Professor, Bruni, es war mir eine Ehre."

Ich drückte ihre Hand, ließ sie los und stand auf.

"Viel Glück weißer Ritter!"

Ich nickte und machte mich auf den Weg zur Rezeption, um zu bezahlen. Auf dem Weg dorthin verabschiedete ich mich vom Brautpaar.

Mit gemischten Gefühlen fuhr ich nach Hause. Das Wochenende hatte eine großartige Tanzeinlage und einen One-Night-Stand gebracht. Leider konnte ich Bruni nicht aus meinem Kopf verbannen. Sie war halt eine interessante Frau.

Nach 2 Wochen bekam ich eine Whatsapp von Jochen. "Du Schlawiner. Hast uns wohl zuerst die Wahrheit gesagt und dann geschwindelt und nicht umgekehrt. Jedenfalls hat Bruni jetzt Deine Nummer. Ich hoffe, es ist Dir recht. Ändern kannst Du eh nichts mehr."

Keine Ahnung, was er damit meinte. Hatte sich Bruni nach meiner Handynummer erkundigt? Warum sollte sie das tun? Dennoch löste diese Whatsapp eine gewisse Unruhe in mir aus. Zu Recht. Denn 2 Tage später bekam ich eine Whatsapp von einer mir unbekannten Nummer.

"Hallo weißer Ritter! Es ehrt Dich, mich nicht zu belästigen. Also muss das böse Mädchen die Initiative ergreifen. Wie wär"s, diesen Freitagabend im Tanzclub Mainz-Budenheim? 20 Uhr? Danach brauche ich den weißen Ritter bei mir zu Hause! Mindestens bis Montagfrüh. Will mich wieder fallenlassen. Liebe Grüße von Frau Professor Bruni."

Ich grinste. Manchmal war es eben doch ein Vorteil, ein weißer Ritter zu sein. "Dresscode?", tippte ich.

"Tango, ich trage rot", war die Antwort.

Tango, der erotische Tanz. Vertikaler Sex. Ich würde meine Tanzklamotten entstauben müssen. Passen würde alles, ich lief seit 15 Jahren mit dem gleichen Gewicht herum, auch wenn ich mich als Single nicht so gesund ernährte, wie es sinnvoll wäre.



Autoren möchten gerne Feedback haben! Bitte stimmen Sie ab und schicken Sie dem Autor eine Nachricht
und schreiben Sie was Ihnen an der Geschichte (nicht) gefallen hat.
autor icon Usi58 hat 2 Geschichte(n) auf diesen Seiten.
autor icon Profil für Usi58, inkl. aller Geschichten
email icon Email: usi58@proton.me
Ihre Beurteilung für diese Geschichte:
 
Privates Feedback zum Autor senden:

Ihre Name:
Ihre Email: (optional, aber ohne kann der Autor nicht antworten!)
Ihre PRIVATE Nachricht für Usi58:

Abstimmen und/oder Private Nachricht an Autor schicken:


Alle Geschichten in "Romantisch"   |   alle Geschichten von "Usi58"  





Kontakt: EroGeschichten webmaster Art (art@erogeschichten.com)
Datenschutz - Inhalte melden/entfernen lassen

Eroticstories.com: Sex Stories written in english