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Geheime Leidenschaften - Kap 5: Der Morgen danach (fm:Schwul, 1663 Wörter) [5/5] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: May 09 2012 Gesehen / Gelesen: 9437 / 7349 [78%] Bewertung Teil: 8.67 (12 Stimmen)
Bei dem Erwachen am nächsten Morgen machte ich eine seltsame Entdeckung

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Geheime Leidenschaften - Kap5: Der Morgen danach

Als ich am nächsten Morgen erwachte, lag er noch immer auf meiner Brust. Er schlief wie ein Baby. Seinen Arm hatte er quer über meinen Brustkorb gelegt. Ich wagte nicht, mich zu rühren. Ich wusste, ich müsste bei der Arbeit anrufen, mich verstellen und krank melden; denn ich hatte hemmungslos verschlafen.

Aber diese Position aufzugeben, war das letzte, das ich mir jetzt vorstellen konnte. Mit geschlossenen Augen streichelte ich meinem Bettgenossen zärtlich durch das Haar. Er seufzte dabei im Schlaf, kuschelte sich noch stärker an mich. Meine Hand glitt über seinen Nacken an seinen Rücken.

Ich stockte. Etwas fühlte sich an seinem Rücken merkwürdig an. Ich öffnete die Augen: Tatsächlich, quer über seinen Rücken waren die Spuren von Striemen, als hätte jemand diesen wunderschönen Körper, der da an mir lag, brutal malträtiert. Ich war schockiert. Woher hatte er diese Striemen?

Ganz vorsichtig fuhr ich mit dem Finger darüber. Es sah aus, als wäre er ausgepeitscht worden. Weiterhin schlafend zuckte mein Bettnachbar leicht zusammen, also fasste ich ihn dort nicht weiter an. Mein Gott, was war mit ihm geschehen? War er deshalb zu mir gekommen?

Ich fühlte mich schlecht. Ich hatte seine Nähe so sehr genossen und hatte nicht danach gefragt, ob ich ihm helfen könnte. Vielleicht, so beruhigte ich mich selbst, hatte ich ihm ja gerade damit geholfen, nicht nachzufragen, sondern ihn einfach aufzunehmen. Armer schöner junger Mann.

Ich wollte ihn berühren. Mit aller Vorsicht umfuhr ich mit dem Finger die Blessuren, berührte ihn nur an den unversehrten Stellen seines Rückens. Ich betrachtete seine stark ausgeprägten Schulterblätter, seinen festen Körper, der sich an mich drückte.

Im Schlaf küsste er meine Brust. Ich wollte ihm etwas Gutes tun. Aber ich würde mich nicht trauen, ihn zu fragen. Vermutlich würde er mir sowieso ausweichen, vielleicht sogar aggressiv darauf reagieren. Hatte ich mir jetzt aus purer Lust ein Sorgenkind aufgehalst? War ich durch meine Bereitschaft, ihm einen zu blasen, jetzt verantwortlich für ihn geworden?

Ja, das war ich wohl. Und ich fühlte mich gut damit. Zu gerne wollte ich für ihn verantwortlich sein. Schließlich hatte er mir gezeigt, dass ich doch noch begehrenswert war; und zwar für einen Mann, der absolut nicht meine Kragenweite war, der in anderen Gewässern fischen sollte, in welchen die eleganten Fische ihre Bahnen zogen. Er aber war zu dem Tümpel, in dem ich schwamm gekommen und hatte mich begehrt. Das wollte ich ihm zurück geben.

Es war kein Gefühl von Verliebtsein, das mich befallen hatte. Es war viel eher der Wunsch, einem anderen Menschen Halt zu geben. Ja, ich wusste nichts von ihm. Sein Leben war mit Sicherheit nicht einfach. Ich hatte mich in meinem im Grunde glücklichen Leben gelangweilt, aber dieser hier litt vielleicht unter Lebensumständen, die ich mir gar nicht vorstellen konnte.

Ein wenig schämte ich mich dafür, dass ich bei all meinen Gedanken an ihn doch immer egoistisch geblieben war. Mir nie die Frage gestellt hatte, was in seinem Leben geschah. Dass er sich nicht gemeldet hatte, hatte mich frustriert; ein wenig beleidigt war ich gewesen. Aber das hatte wahrscheinlich Gründe, die ganz weit entfernt von meinem biederen Leben lagen.

Er stammte aus einer anderen Kultur, einer anderen Religion. Vermutlich aus einer muslimischen Tradition. Seine Familie war sicher arabisch, türkisch oder kurdisch. Da hat man es nun einmal nicht leicht, wenn man sich ausprobieren will, wenn man neugierig auf homoerotische, oder gar homosexuelle, Erfahrungen ist. Bei den konservativsten Deutschen erhält man Ablehnung und Hohn, Verachtung und Beschimpfung, aber seine Familie war da vielleicht noch extremer. Daran hatte ich nie einen Gedanken verschwendet; wofür ich mich in diesem Augenblick hasste.

Während meine Finger seinen Rücken liebkosten, spürte ich, wie sein

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