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Es war einmal ein Mauerblümchen - Teil 6 (fm:Das Erste Mal, 1088 Wörter) [6/16] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Aug 14 2020 Gesehen / Gelesen: 7161 / 5208 [73%] Bewertung Teil: 7.20 (10 Stimmen)
Sarah sieht der Hochzeitsnacht erwartungsvoll entgegen. Danach weiß sie, was „eheliche Pflichten“ sind. Und Klaus stürzt sich in seine Arbeit.

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Teil 7 - Die Hochzeit

Sarahs Tagebuch

Samstag, 22. Dezember - Eigentlich habe ich heute keine Zeit, in Erinnerungen zu schwelgen. Aber Klaus guckt mal wieder Sport. Und an das, was nun ansteht, den Hochzeitstag, erinnere ich mich sowieso nur sehr ungern. Geht also recht schnell.

Die großen Erwartungen, die ich an ihn hatte, schrumpften im Laufe dieses Tages wie Wolle, die in heißem Wasser gewaschen wird. Die Braut, also ich, sah niedlich aus in ihrem weißen Kleid. Schlank, gute Figur, tolle Frisur. Die Kirche war schön geschmückt, feierlich. Naja, ist für die ja Routine, nichts Besonderes. Essen gab es im früheren Kuhstall unseres leicht heruntergekommenen Bauernhauses. Ein paar Reden. Gingen so. Volker und Lilo verabschiedeten sich am frühen Abend. Lilo war es vermutlich zu laut und zu einfach, zu bäuerlich, zu deftig. Papa nahm dies zum Anlass, sich Klaus zu widmen. Ich versuchte noch, Klaus abzulenken, von Papa loszueisen. Gelang nicht. Papa leistete ganze Arbeit. Am Ende war er selbst sehr "fidel". Und Klaus sturzbesoffen. Nur mit Mühe brachte ich ihn nach Mitternacht in das Gästezimmer bei uns. Er fiel sofort aufs Bett und begann zu schnarchen. Erwartete wohl, dass ich ihn ausziehe. Hatte er sich gebrannt. Ich duschte noch und legte mich tief enttäuscht auf das freie Viertel des Betts. Am Morgen machte Klaus in Reue und Zerknirschung. Versuchte mich zu küssen. Er stank nach Alkohol und Zigaretten, zehn Meter gegen den Wind... Sagte ihm, er solle erst einmal ausgiebig duschen, Zähne putzen, sich frisch machen. Er schlich dann auch - sozusagen "mit eingezogenem Schwanz" - ins Bad. Ich ging währenddessen nach unten und mimte auf "glückliche Ehefrau". Der Tag verging, der Abend kam. Nun wollte mich Klaus doch endlich entjungfern. Total linkisch und nicht besonders liebevoll. Erst recht nicht rücksichtsvoll. Ich sehnte mich nach Steffis Streicheln, während Klaus sich auf mich legte und versuchte, in meine Möse zu kommen. Schließlich half ich ihm, schrie nur kurz auf, als er das Häutchen durchstieß. Empfand einen kurzen Schmerz, sonst nichts. Drehte mich schließlich auf die Seite. Verbarg meine Tränen im Kissen. Dauerte lange, bis ich einschlief.

Die folgende Zeit verging ereignislos. Ich bediente wieder im Laden, Klaus fuhr ins Büro. Abends absolvierte ich alle paar Tage, später einmal pro Woche oder weniger meine "ehelichen Pflichten". Lustlos. Aber Klaus tat auch nichts, um bei mir Lust zu wecken. Wollte einmal mit Steffi darüber reden. Die hörte aber nicht zu. Schwebte selbst im siebenten Himmel. Im Vorgefühl auf ihre eigene Hochzeit mit Tobias. Auch er studiert, gut aussehend, markantes Gesicht, Haare dezent auf Punk frisiert, schon ganz erfolgreicher Jungunternehmer und in jeder Gesellschaft schnell im Mittelpunkt. Gönnte ich ihr. Machte mich aber eher neidisch als glücklicher. Immerhin: Klaus wurde befördert. Brachte mehr Geld nach Hause. Wir konnten uns insgesamt mehr leisten. Auch ein neues Auto. Ich verkaufte weiter im Sportgeschäft und versorgte den Haushalt. Gehörte sich ja so. Aber ich wollte auf keinen Fall ein Kind von diesem Mann. Ließ mir daher die Pille verschreiben, was Klaus sicherlich irgendwann bemerkte, aber nie kommentierte.

Ja, und dann kam die Einladung zur Weihnachtsfeier des Betriebs. Aber diese Erinnerung muss ich bis nach Weihnachten und die Einladung bei Steffi und Tobias verschieben...

Eintrag im Computer von Klaus - in dem gut verborgenen Dokument

23.12., spätabends - Ich glaube, Sarah beschreibt die peinlichen Ereignisse um den Hochzeitstag durchaus richtig. Ich habe da im Grunde keine Erinnerung mehr daran. Will auch keine mehr haben. Für mich war das nicht der "schönste Tag" meines Lebens, sondern eine einzige Blamage, ja ein absolutes Desaster. Dass meine Eltern frühzeitig das Fest verließen, hatte ich nur am Rande mitbekommen. Denn mein Schwiegervater Wig hat mich so mit Beschlag belegt, dass nichts anderes und schon gar keine anderen mehr an mich rankam. Er trank zudem so oft auf "ex" mit mir, dass ich schon nach kurzem nur noch lallte. Kein Wunder, er war ein Gewohnheitssäufer und ich nur einer, der gelegentlich zwei oder auch mal drei Glas Wein trank, und das mit der gebotenen Andacht einem "guten Tropfen" gegenüber. Einzig, dass ich von Sarah erwartet hätte, dass sie mich in meinem besoffenen Zustand auch noch ausziehen sollte - das ist eine Fehleinschätzung. Denn zum einen war ich nicht mehr im Stande für eine solche "Erwartung", zum anderen

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