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(17) China Girls - Das angewandte Epimenides Paradoxon (fm:1 auf 1, 5440 Wörter) [17/25] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jul 06 2021 Gesehen / Gelesen: 5213 / 3490 [67%] Bewertung Teil: 9.00 (13 Stimmen)
Tom wird vom non-binären General psychisch fertig gemacht und Sarah lernt Sandra intensiv kennen

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© Alexander vonHeron Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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Die Augen von Tom wurden immer größer. Wurde er hier nochmals ganz gehörig ver...äppelt? Aber der General sprach ganz normal und ruhig weiter, als würde er dieses Paradoxon wirklich vollkommen ernst meinen und zur Anwendung oder sogar Lösung bringen.

"Die Frage ist nun, wenn ich auch zusätzlich weiß, dass Tom seine Karte vertauscht und sodann Samantha ihre Karte mit Tom vertau-schen wird. Wer hat die rote Karte!?"

Er wartete noch ein wenig zu, dann ergänzte er mit einem tiefen Schmunzeln. "Und zwar meine ich natürlich. Wer hat die WIRKLICHE ROTE Karte?"

Toms Augen drohten wahrlich nun aus seinem Kopf heraus zu platzen, derart verwundert und fragend blickte er drein. Aber weder versuchte er, den sich bildenden Knopf im Hirn irgendwie logisch zu lösen, sondern eher musste er sich fragen. Wenn er selbst nun Kreter wäre und sagen sollte, dass hier kein Wahnsinniger im Raum saß, log er dann oder sagte er die Wahrheit. Denn wenn es das so weiterging, dann würde er wohl auch dem Wahnsinn verfallen und dann säßen ja nur Wahnsinnige im Raum und dann erst wäre die Aussage richtig, weil sie ja gelogen war ... aber jetzt reichte es ihm selbst.

Es gab kaum einen wahreren Grund, als dass er hoffnungslos stöhnte. "Ich werde jetzt aber gleich wahnsinnig - das halt ich nicht mehr aus!"

Der General war gnadenlos, lächelte süffisant, als hätte sehr genau so eine Aussage erwartet und ging in seiner Befragung weiter. Zug um Zug, auch wenn sich das Matt in zwei Zügen schon abzeichnete, so kam es ihm vor. Egal, gnadenlos und höflich, eine wahnsinnige Kombination.

"Bei einer Frage können Sie mir vielleicht noch helfen. Sie haben die ja vorher schon so glasklar gestellt und messerscharf erkannt, übrigens. Also das mit dem Sperma, das ist schon viel ... Sie wissen ja. Dort, wo wir die Samenfäden gezählt haben, wie sie ja wissen wollten."

Und er grinste süffisant und fuhr aber mit stoischer Ruhe weiter fort.

"Also vorher - das mit dem Epimenides, mathematische und formale Logik, das war wohl nicht so recht ihre Fachgebiet, mit Verlaub ... aber man kann ja nicht alles wissen ... kein Problem"

Toms Augen flehten wohl wahrlich, dass nicht noch ein Beispiel mit Lügnern kommen sollte, Epimenides hin oder Sandra her oder Mary hin und Samantha her ... er brauchte sehr dringend und bald eine Pause. Dagegen war ja Waterboarding ein Kinderfasching, wäre ihm ein wohl sehr übler Scherz auf den Lippen gelegen, den er aber nicht anbringen wollte. So viel Humor verstand der General dann vielleicht doch nicht! Und von dem abgesehen, die Faschingsfeste waren auch nicht nach seinem Geschmack gewesen.

"Jetzt kommt ein bisschen Mathematik. Schlussrechnen. Aber ganz einfach. Ganz ehrlich - Volksschule beinahe, ich verspreche es! Also ein Teelöffelchen - das umfasst etwa sagen wir fünf Milliliter Sperma. Und nehmen wir bei den Samenfäden, Sie sind ja wirklich potent und gut beisammen - hihiii bei Samen haaahaaa - also nehmen wir da die Obergrenze der Bandbreite: Also 200 Millionen Samenfäden sind in einem Milliliter enthalten. Somit einmal spritzen bei Tom heißt eine Milliarde Samenfäden spritzen. Tolle Leistung, mein Lieber!"

Wieder griff er zum Glas und strapazierte die Nerven. Aber er schien ja noch nicht wiederum Aufschlag zu haben, um das Analogon oder doch Paradoxon oder was auch immer im Vergleich mit dem Tennisspieler zu strapazieren.

"Wir haben aber 20 Milliarden gezählt, mein Lieber! Zwanzig Milliarden Samenfäden. Oder aber, um bei der Wahrheit zu bleiben - wir haben da ein wenig aufgerundet. Denn ganz genau waren es ja, also wo habe ich denn die Zahl ... Moment mal ..."

Er kramte mit Absicht umständlich herum, wiederum Stromstöße durch die angespannten Nerven von Tom dabei jagend, der ohnehin ganz genau wusste, dass die einzige Absicht dahinter war, ihn unter nervlichen Hochdruck zu setzen.

"Neunzehn Milliarden achthundert zweiunddreißig Millionen und siebenhundert zweiundvierzig Tausend und vierhundert zwei und vierzig Samenfäden! Ganz genau - beachtliche Leistung!"

"Aber wenn es Ihnen recht ist, sagen wir 20, das ist leichter zu merken, stimmt doch, na eben, sag ich ja!"

"20 Milliarden ... also ... ja richtig, 20 Mal spritzen mein Lieber ... soll ich jetzt sagen Tom the Bull, the Breeding Bull. Tom der Major Zuchtbulle oder aber ... es gibt Jäger und Sammler. Sammlerinnen würde ich mal sagen. Also wie lange Za'n'Drah gebraucht hat, um diese Menge zu sammeln, das ist mir jetzt egal - vielleicht fällt ihnen dazu was ein. Aber ... ach ja ... diese 20 Milliarden Mini-Mini-Toms sind natürlich auch eingereist, nicht aber in der Schokolade von Samantha oder auch Ihnen, sondern ... lächerlich und grauslich in gewisser Hinsicht - oder wie man es eben sehen will!"

Tom fing wieder an, viel aufmerksamer zuzuhören, denn nun würde wohl bald der nächste Tiefschlag erfolgen. Wie ein erfahrener Boxer, so fühlte er das und wollte den Schlag antizipieren, aber es gelang ihm noch nicht anhand der Hinweise und Andeutungen.

"Man stelle sich nur vor, der hätte es verwechselt. Wobei der, stimmt nicht, sondern eine sie - das sind ja meistens die besseren Killer oder auch die besseren Spione, weil die Männer drauf leichter reinfallen. Nun ja, Samantha war aber kein Mann ... egal ... ich glaube, ich verwirre ein wenig, aber ... ein Bild sagt mehr als tausend Worte, oder?"

Damit schaltete er zurück auf die Aufnahmen aus dem Hotelzim-mer von Samantha. Die Uhr zeigte etwa 00:30 an und wenn sich Tom nicht sehr irrte, dann war die Statur der schwarzen Frau um vieles wuchtiger als jene von Samantha. Und das, was er nun zu vermuten begann, bestätigte sich auch - ein wilder Kampf setzte ein, jedoch eindeutig mit dem Ende, dass die Angreiferin überwältigt wurde. Offenbar eine Chinesin ... und diese hatte dann dem Vernehmen nach diese besondere Füllung für ihre Zahnpaste, um eben diese zwanzig Millionen Mini-Mini-Toms zu transportieren. Sein Sperma, das ganz offenbar nur eine einzige Person in solch einer Menge in der letzten Zeit überhaupt gesammelt haben konnte. Und wenn man schon seinen Samen sammelte, dann war bereits spätestens ab diesem Zeitpunkt eine klare Absicht dahinter gewesen.

Unglaublich, was für eine Peinlichkeit, was für eine Niederlage, was für ein Flop.

Es war ein Fiasko, eine Breitseite, eine volle Niederlage und eine Peinlichkeit auf allen Ebenen, mit welcher er sich hier konfrontiert sah.

"Diese Schlampe, diese unglaubliche ... Chinesenfotze, diese ..." - aber es macht gar keinen Sinn, hier weiter zu fluchen oder aber Sandra zu beschimpfen. Die hatte gar nicht so sehr Schuld, wenn man es genau sehen wollte. Er hatte versagt. Es selbst hatte kläglich versagt - wohl auf allen Ebenen und Linien. Er hatte sich von ihrer Mitleid erregenden Geschichte hinein legen lassen, vermutlich auch von Richard, denn der hatte ihm ja Sandra als "personal assistant" empfohlen ... und ... wenn es nicht so peinlich gewesen wäre, dann hätte er nun nur noch lachen können und lachen müssen, selbst wenn ihm zum Heulen zumute war. Heulen und Zähne knirschen, das war angesagt!

Tom senkte seinen Kopf.

Eigentlich gab es nur noch eine Frage, die er nun wirklich wissen wollte.

"Was ist mit Samantha nun wirklich los? Das mit den Bildern und der Leiche, das war wohl ein Fake!"

Der/die/das General grinste und nickte ihm zu.

"Samantha McNeill? Also ich denke, die wird gerade von ihrer Frau aufs Kreuz gelegt - aber wann und wo oder vor allem wie oft, das kann ich Ihnen nicht sagen! Oder vielleicht doch - ein Inselparadies, beginnend mit K? Na, klingelt es bei Ihnen?"

Dann stand er auf und nickte dem protokollierenden Beamten zu, dass die Befragung hiermit beendet war.

"Ach und übrigens Tom - aber das ist jetzt nur rein formal. Ich verhafte Sie ... Nein, nicht wegen Mordes: es gibt ja keine Leiche. Sondern wegen des begründeten Verdachts von Hochverrat am Volk und der Nation der Vereinigten Staaten von Amerika!"

* * * * * * * * * *

Abendliche Planungen

Es war bewundernswert, wie rasch sich zwei Mädchen dann wohl in Schale werfen konnten, wenn sie sich beeilen wollten. Bei Sarah gab es ohnehin nicht viel Auswahl hinsichtlich ihrer Kleidung. Und ihr freches Businessdress würde sich auch durchaus als elegant-saloppes Abendkleid eignen. Ein Höschen hatte sich Sarah von ihrer Freundin geborgt - oder in anderen Worten, es lag wohl das kleinste und knappste mit einem Mal auf ihrem Wäschestapel dabei, welches man sich nur vorstellen konnte ... aber besser das als keines, galt die Devise bei Sarah. Und mit rotem aber dankbaren Kopf lächelte sie, wie sie diese Winzigkeit von Stoff als Slip erkennen konnte. Sandra, du bist ... ein Luder, lag ihr wahrlich auf den Lippen. Ein scharfes Luder - das aber auf jeden Fall!

Von all den Vorgängen rund um Tom wussten aber dem Verneh-men nach natürlich weder Sarah noch Sandra - wie sich wohl von selbst verstand. Sandra musste jedoch sehr wohl mehr als eine Ahnung haben, wie die Dinge gelaufen oder nicht gelaufen waren, nachdem die vereinbarten Rückmeldungen nicht eingetroffen waren. Oder in anderen Worten. Sie wusste sehr wohl, dass Samantha die Karte, so wie vereinbart, ausgetauscht hatte. Aber ob ihr dann die Karte abgenommen worden war inklusive des Plans, auch diese Aktion und vor allem die Beseitigung der schwarzen Stewardess Tom in die Schuhe zu schieben - da verzögerte sich die Nachricht. Etwas, was nicht unbedingt als gutes Zeichen gewertet werden durfte, war ihr klar. Aber da hieß es nun eiserne Nerven bewahren und keinesfalls selbst in Aktion treten und etwa eine noch so unverfängliche Frage zu stellen. Jede Kontaktnahme bei Feldoperationen, wie es so schön hieß, war zu unterbinden. Und alle Kommunikationskanäle in dieser Hinsicht hin waren abgeschalten, man brauchte gar nicht versuchen - ganz abgesehen davon, dass man sich über solch einen Versuch wohl erst recht verdächtig gemacht hätte.

Sie ärgerte sich nur selbst darüber, dass sie gegenüber Sarah eine Andeutung gemacht hatte, welche diese nun wieder ausgrub. Sagen-haft, sagte sie sich selbst mit gewissem inneren Stolz, wie leicht es ihr gelang, Leute zu manipulieren. Und zwar Männer wie Frauen, wenn sie an Tom dachte oder auch ein wenig an Samantha und nun auch in immer verstärkterem Ausmaß Sarah. Wobei sie gar nicht so sehr eine Verwendung für die junge Frau geplant hatte - die war eher als Spaß und Betthäschen geeignet, grinste sie innerlich, um auch die Worte und Phrasen von Richard zu verwenden.

"Was hast du da vorhin von Tom gemeint, Sandra?", fragte Sarah mit etlichen Runzeln auf der Stirn, während sie sich innerlich ent-schieden hatte, diesmal einem der neuen Grillrestaurants den Vorzug zu geben.

"Ach, das war ein dumm gelaufener Scherz - tut mir leid!", ver-suchte Sandra sofort ihren damaligen Fauxpas zu korrigieren und lächelte sie an, ganz betroffen dreinblickend, als wäre sie ein kleines Schulmädchen, das gestehen musste, ein Heft mit einem anderen verwechselt zu haben.

"Er hat sich nur noch nicht gemeldet - der Schuft ... drum war ich wohl auf ihn nicht ganz so gut zu sprechen ... ich denke, du verstehst das? Aber das wird ihm mit seiner eigenen Frau auch nicht recht anders gehen. Also ich bin ihm nichts neidisch, sozusagen!"

"Absolut - und apropos Schuft. Mein Mann hat sich auch nicht ge-meldet! Noch immer nicht!", prustete Sarah hervor und das Thema war zumindest vorerst vom Tisch. Für Sandra war es aber doch ein klarer Hinweis, dass sie ihre Freundin unter keinen Umständen so unterschätzen durfte, wie sie das bisher gehandhabt hatte. Diese Sarah war ein stilles Wasser, aber die sind bekanntermaßen tief. Und gerade jetzt begann sie, sehr viel aufgeweckter zu sein und werden. Es war wohl für beide undenkbar, ähnlichen Spaß miteinander auch nur vor wenigen Tagen so gehabt zu haben. Abgesehen davon, dass hier Tom sicherlich auch seine Interessen vertreten hätte - mit Vehemenz sogar, lächelte sie doch mit einem leicht beginnenden Wehmut beim Zurückdenken an die sehr orgiastischen Spielchen. Aber sie musste in ihrem Job ja auch eine klare Trennung haben zwischen Arbeit und Vergnügen - und nur die wirklichen Profis konnten das auch wirklich durchziehen.

"Gehen wir dann noch - Shoppen oder doch gleich ins Nachtleben, du und ich, die Innenstadt unsicher machend? Was meinst du dazu? Oder natürlich - das Waxing, oder?"

Sandra grinste und nickte ihr zu. "Tolle Idee, meine Liebe! An was hast du denn am ehesten gedacht?"

Sarah zuckte mit ihrer Schulter - so recht Lust auf Shoppen hatte sie nicht unbedingt, außer dass sie ein Höschen gebraucht hätte, denn das alte war aus sehr begreiflichen Gründen nicht mehr unbedingt verwendbar. Zugleich war ihr diesen Aspekt aber immer noch peinlich, egal wie sehr oder sogar intim sich die beiden nun auch schon verstanden.

"Also ... wenn wir shoppen, dann müssten wir ja die Kleider irgendwie mitnehmen in die Bar oder so ... das klingt jetzt nicht so komfortabel. Oder was meinst du?"

"Naja stimmt, da hatte ich gar nicht daran gedacht. Wir könnten die Dinge schon auch abgeben - ab du magst schon recht haben" - und dann grinste sie so sehr über beiden Ohren hinweg, dass vollkommen klar war, dass Sandra noch mindestens einen Pfeil im Köcher hatte. Vor allem wohl jene für den Blattschuss, ahne Sarah schon längst. Aber wann sie den von der Sehne des virtuell nicht sichtbaren Bogens schnellen lassen wollte, war für sich unklar. Und eigentlich auch egal.

In gewisser Hinsicht fühlte sie sich fast wie ein Blatt im Wind, das ausgewirbelt und dann herumgetrieben wurde. Nicht wirklich so unfähig, den Kurs zu beeinflussen, aber die Stärke des Windes und der Richtung war ihr schon lange nicht mehr klargeworden. Und Sandra hatte da wohl alle Windstärken in ihrem Repertoire - selbst, wenn gerade mal ein Lüftchen nun nur angesagt war.

Zu Tom oder auch Richard hatte sie in ihren Rückfragen und Ge-sprächen einfach überhaupt nichts aus der jungen Dame herauslocken können. Das war ein gerissenes Luder, musste Sarah sich innerlich denken. Aber damit ging es ihr alleine ganz sicherlich nicht so. Wie war das wohl zwischen Sandra und Tom, fragte sie sich. War sie dort das Kuschelhäschen, das vorgab, von nichts zu wissen und ihn somit nach Strich und Faden ausfragte, wenn er das siebte Mal sodann seine Geilheit erledigt hatte. Oder würde sie ihn zappeln und bitten und betteln lassen, dass er denn überhaupt auch nur ein einziges Mal bei ihr zum Zug kam. Und erst dann, wenn er ihr das eine oder andere gestanden hatte, dann durfte er sich sozusagen ein Feld weiter bewegen.

Oder aber - war das denn überhaupt ein Trick von ihr gewesen, um ihr eigenes Interesse zu erwecken. War nicht gerade diese wunderbare verführerische und jugendliche Art von Sandra ebenso verdächtig. So einfach wie es ihr offenbar gelang, sowohl Mann als auch Frau um den Finger zu wickeln, da war sie doch die perfekte Mata Hari der neuesten Generation. Perfekt informiert und ausgebildet in diversen technischen Finessen, konnte sie wohl alles in und an und mit ihr erreichen. Sie verführen, sie in sich verlieben lassen und sie zugleich zu täuschen. Wenn Sandra mehrfach betont hatte, sie solle oder müsse ihr vertrauen, dann sprach ihr Herz auf jeden Fall dafür. Ihr Verstand auch, es blieb aber im Umfeld all dieser nicht nachvollziehbaren Dinge einfach eine Unsicherheit zurück, die jeden Spielraum offenließ.

Was hatte Sandra denn etwa mit ihrem Handy getan oder aber auch nur darauf festgestellt. Und sie befürchtete damit weniger einen Frostschaden wegen des Kühlschranks, weil es ja ohnehin nicht ihr privates Handy war, das sie auch gar nicht hatte. Wenn es ein Problem gäbe, dann würde sie es morgen wohl David mehr oder weniger wortlos in die Hand drücken und einfach sagen, dass das Handy so viele Wanzen hat, dass ein räudiger Hund da draußen ... wie hatte Sandra doch so treffend gesagt, egal ... ein streunender Hund da draußen wäre ein sauberes Schoßhündchen dagegen.

Und er solle etwas tun oder aber ... wie konnte das sein, wenn sie doch erst gestern solch ein Handy von ihm bekommen hatte. JA - von ihm, von David eben. David ... der mit ihren Rocklängen sozusagen tanzte ... das wäre nun der Titel eines neuen Agentenfilms, lächelte sie. Aber ja, Sandra hatte doch von vier Personen gesprochen, auf die sie Augenmerk und Achtsamkeit legen sollte. Falls es stimmte! Drei waren logisch und namentlich sogar bekannt, die vierte Person war aber offengelassen worden, Wusste Sandra diese selbst nicht - oder war es in gewisser Hinsicht ein weiteres Spielchen von ihr? Oder einfach nur eine Floskel - aber ... naja ... warum hatte sie das erwähnt?

Natürlich dachte man bei solchen Gegebenheiten immer sofort an einen Mann - das war dann wohl David. Wenn man aber an eine Frau dachte, dann konnte es einfach nur Sandra selbst sein. Eine andere kannte Sarah ja nicht, die in Frage kommen konnte. Also?

Sie wusste ganz sicherlich viel mehr - diese teuflisch nette und gar so geil verführerische Sandra. Aber konnte sie ihr wirklich vertrauen? Hatte sie genau diese Phrase vielleicht nicht um die Spur zu oft betont, Vertrauen erwecken wollen und dabei übertrieben. Oder konnte Sarah nun gar nicht mehr normal und neutral beurteilen, um was es ging.

Sie war doch keinesfalls unbeeinflusst. Tom gegenüber am meisten sogar, den kannte sie letztlich gar nicht. Richard - das war ihr Ehemann, den kannte sie zwar auch nicht unbedingt, aber ... da taten sich mehr Fragen und Abgründe als Klärungen auf. Und David - ja, der war ein Spanner, wie er im Buche stand und ihr Chef. Und wenn er die Chance hatte, einen Hauch mehr von ihrem Busen aber gar einen Höschenblitzer zu erhaschen, dann ... was auch immer er tat. Aber den konnte sie doch ganz leicht um den Finger wickeln, um Information zu erfahren. Nur welche und warum und ... überhaupt. Falls es eben David war. Und dann dieser James, dieser verkappte erotische R2D2, wie doch sogar Sandra schon wusste. Wer in Himmels Willen war denn das?

"Du denkst schon wieder Löcher in die Luft, mein Liebling!", hörte sie Sandras Stimme mit einem Mal ganz knapp neben sich auftauchen. Sie hatte sich gar nicht angeschlichen, aber das spontane Erscheinen ließ sie zusammenschrecken und beinahe eine Entschuldigung formulieren, dass sie derart heftig und erschrocken reagierte.

"Und vor allem, du sagst ja gar nicht, was deinen schönen Kopf so sehr in Runzeln zieht, deine Stirne ... was ist es denn nun, Sarah?"

Sie lauerte ein wenig, so kam es ihr vor und Sarah wollte gar nicht wirklich ihr Herz ausschütten, weil sie in eben jenem Moment wohl Zweifel an allem und jedem hegte. Sie zuckte und lächelte verlegen.

"Ich frag mich einfach nur - entschuldige die Offenheit ...wie das mit dir und Tom denn so funktionieren konnte. Wenn du ja offenbar Frauen genauso oder vielleicht sogar eher zugewandt bist? Und auch dann das, was du bei mir ja fast ... getan ... aber das geht nicht!"

Langsam drehte sie sich um ihre Achse, um dabei der jungen und kleineren Chinesin in die Augen zu blicken. Sie schmunzelte und hob die Braue ein klein wenig. Bei normalen Reaktion hieß dies Skepsis, aber immer mehr war Sarah in dem Moment überzeugt, dass sie sehr viele dieser Züge aus eben genau jenem Grund einstudiert hatte, um damit Mutmaßungen in exakt solche Richtung in zu lenken. Wenn sie nun Skepsis nach außen hinzeigte, dann war in ihrem Herzen viel-leicht sogar genau das Gegenteil der Fall. Oder begann nun Sarah schon vollends, die Kontrolle über ihre eigene Schlussfolgerung zu verlieren. Das mit Tom, das war ihr selbst ja auch erst in der letzten Sekunde eingefallen. Und es hatte so nachvollziehbar geklungen, dass Sandra es ganz sicher für bare Münze genommen hatte.

"Du hast recht - ich habe dich damals beschwindelt!", senkte sie wieder ihre Augen als wäre sie nun betroffen. Auch das war wohl ein Spiel, spürte Sarah in sich die Vermutung steigen. Eine Finte, ein Trick, was auch immer. Aber warum, was war der Sinn dahinter. Und wer auch immer in dieses blöde Kartenspiel nun involviert sein sollte - was war ihre Rolle. Warum war sie darin verwickelt. Nur die Rolle eines Wasserträgers zu bekleiden, war es sicher nicht. Wobei Kartenträger schon eher die richtige Bezeichnung war.

Nein - das konnte nicht sein. Und was war nun das Geständnis, das Sandra andeutete.

"Damals - bei dem Gespräch, wo du deinen Mann abgeholt hast und dem geplanten Sushi-essen ... wie es eigentlich angefangen hat zwischen ... naja ... uns"

"Aha - damals ... na du ... kleine Schwindlerin", scherzte Sarah, um ein klein wenig Zeit zu gewinnen. Noch war sie nicht ganz im Bilde, was Sandra denn exakt meinte.

"Es war nicht sieben Mal, dass er mich beglückt hat ..."

"Dachte ich mir doch!", konnte Sarah ihre Vermutung endlich los-lassen. Da hatte sie also gewaltig übertrieben.

"Es war acht Mal - aller guten Dinge sind acht!"

"Du bist ... du bist ... was ist nur los ...!", platzte es aus Sarah heraus und sie wusste nicht, ob sie nun beleidig, sogar böse oder aber einfach erheitert reagieren sollte. Sandra hatte bis zur letzten Sekunde hin ernst gewirkt, und dann diese freche Aussage, vollkommen egal ob nun richtig oder falsch. Egal was es war, man konnte von ihr nur lernen. Und das wunderbare war, man konnte ihr offenbar nicht einmal im Ansatz irgendwie böse sein.

"Mithilfe von ... Dildos ... nennen wir es mal so ... Vibratoren!", ergänzte sie sodann und relativierte damit wohl alles, was sie zuvor zugegeben oder aber bestritten und in Frage gestellt hatte. Typisch Sandra, wie ein in Öl geschmierter Ringer, der geschickt jedem Fesselgriff entrinnen und sich entwinden konnte. Und selbst am Boden wand sie sich noch wie eine Schlange aus jeder Umklammerung. Aber einer Schlange, der man nicht bös sein konnte. Und solch eine, die sicherlich nicht in der Schnapsflasche enden würde.

"Und apropos Dildo und so - du nimmt doch dein Spielzeug mit, das wir nun gar nicht mehr verwendet haben, weil wir lieber die Finger genommen haben. Oder die Zunge und die Lippen!"

Damit griff sie in die breite Tasche ihres Kimonos und zog einen jener Vibes hervor, der diese frech gebogene U-Form hatte und der es Sarah schon von allem Anfang an angetan hatte.

"Und mach dir keine Sorgen, mein Liebling. Den hier habe ich speziell für dich präpariert. Wenn du es also damit dir besorgen willst, dann hören das nicht die bums-geilen Entwickler in Nordkorea mit, sondern dann bin nur ich es, die sich darüber freut ... und die sich vorstellt, es wären meine Finger und meine Zunge oder meine Lippen, die dich so stöhnen lassen. Und dass ich es bin, die solche Wellen und Schauder und süßliche Orgasmen in dir bewirkt und nicht eine schwachsinnige App, die manche am Handy wirklich installieren und sich dann vielleicht sogar geehrt fühlen, dass ihr Stöhnen im nächsten Porno zweckentfremdet wird!"

Sarahs Augen gingen wahrlich über. Sie konnte kaum glauben, dass all diese Worte in gar so kurzer Zeit über Sandras Lippen geflossen waren. Das klang so unmöglich und erregend zugleich, dass es nicht nachvollziehbar war. Und das, was sie über die App und den Vibe hörte, ließ sie in schallendes Gelächter ausbrechen. Es klang einfach so glaubwürdig und auch deswegen verrückt, dass es bald schon in das Schema passte, von dem sie immer mehr beeinflusst wurde. All diese gar so modernen IoTs, die waren die perfekte Abhörmöglichkeit, vollkommen egal wo sie nun eingebaut wurden. Und das mit den Vibratoren oder ... egal ... das war die virtuelle Mata Hari-III. Und wenn dem so wäre, was sie anfing durchaus glauben zu können, dann blieb immer noch eine Frage offen. Eine ganz einfache Frage, die vor allem sie betraf.

"Warum ich, wieso hat das alles irgendwie mit mir zu tun?"

Aber Sarah war so verwirrt, dass ihr gar nicht bewusst war, ob sie nun nur noch vielleicht sogar laut dachte oder aber wieder in ihren Gedanken versank.

"Weil du über Tom gefragt hast und auch ein wenig über Richard!", schmiegte sie sich so an Sarah heran, dass sie wieder zu schnurren begann.

"Phantasien und darüber zu reden, das ist ganz normal - zwischen Paaren und Partnern. Das heißt nicht, dass man sie erfüllen muss. Sie dienen eben zur Erregung von Geilheit und mehr.!"

Damit puffte sie ihrer Freundin ein klein wenig in die Rippen und zog sie immer mehr wieder von der zweifelnden Seite hinüber in den Hafen des Vertrauens. Es ging langsam, es war so natürlich, aber die Körperhaltung und auch der Geruch wurden ein ganz anderer. Feine Erregung war immer das beste Mittel, dann den Samen zu säen - natürlich nicht den männlichen, sondern jenen der geplanten Absicht. Hass oder Liebe, Zutrauen oder Zweifel, Skepsis oder aber Interesse.

"Wir haben sehr wohl über dich phantasiert, mein Liebling. Tom natürlich und auch ich ... in unseren Sexspielchen und Rollenspielen! Ja sogar in kleinen Fesselspielchen warst du dabei - muss ich sogar gestehen!"

Sarahs Augen wurden immer größer und ihr Atem wurde schwer und ihr Herz schlug um vieles heftiger. Sie konnte nicht mal eine Frage stellen, sie konnte nicht mal protestieren, sie war wie aus heiterem Himmel auf die Bretter einer ganz anderen Bühne niedergestreckt worden.

"Am meisten hat er phantasiert, dass ich dich lecke, während er mich fickt ... oder aber, dass du mich leckst, nachdem er mich besamt hast. Und dass er dich dann voller Genuss und Geilheit von hinten nimmt, während deine Zunge in meiner vor Lust verschmierten Scheide tanzt ...!"

Es fehlte nicht fiel, und Sarah wäre vor erotischem Schock einem Sack gleich umgefallen. Ihre Augen gingen auf und ihre Nippel wur-den hart und härter und drängten sich immer kecker in den längst schon geöffneten Spalt ihres Kleids, das Sandra nun mit einer frechen und eindeutigen Handbewegung zu öffnen begann. Ganz langsam, fast quälend langsam, sodass ihre Augen immer größer wurden und ihre Ohren immer steifer gespitzt, wie Sandra sie nun ganz langsam und mit eindeutiger Absicht in Richtung des Tisches ihrer Wohnung zurück drängte.

Die Aussagen über Tom und die Spielchen, in die sie selbst in der Phantasie involviert war, dröhnten in ihr wie erotischer Donner nach und sie fühlte sich weich und schwach und eines noch vor allem ... nass. Schon wieder nass und erregt in einer Dimension, die nicht mehr von dieser Welt her stammen konnte.

"Was hast du vor?", stammelte Sarah nun ein wenig zögerlich, als Sandra sie sanft aber deutlich zurückdrängte, noch ehe sie ganz ange-zogen war.

"Wir wollten doch ... shoppen oder ...!", warf sie ein wenig klein-laut schon ein und starrte auf die um fast einen Kopf kleinere Chinesin, die offenbar jenes Ding aus ihrem Spiegelschrank geholt hatte, welches ihr die größten Nachdenkfalten beschieden hatte.

Vor ihren Augen und ohne viel zu erklären, schlüpfte Sandra in das Umschnallgeschirr hinein und zurrte es fest, während sie die Augen von ihrem willig erscheinenden Opfer kaum lassen konnte. Sie ließ sich Zeit, ganz bewusst jede Sekunde wohl genießend, in denen die Gedanken und Befürchtungen und Erregungen von Sarah förmlich explodierten und wie in einem erotischen Feuerwerk über sie beiden herab zu prasseln begannen.

Sarahs Augen glichen wohl einem Reh - sanft und verschreckt, nicht sehr ahnen wollend oder aber könnend, was denn der Plan ihrer neuen Freundin nun wirklich war und erneut sein konnte. Auch wenn alles so eindeutig und logisch erschien - aber ... Sandra? Wir wollten doch gerade gehen und jetzt hast du da ... sie stellte die Frage nicht, aber sie konnte in ihrem Gesicht, auf der gerunzelten Stirne und ihre Lippen abgelesen werden.

"Ich glaube, du weißt genau, dass du das brauchst ... so richtig ... so wie du wohl noch nie ... genommen wurdest, meine kleine Schlampe! Und dann, danach - dann gehen wir in die Nachtclubs!"

* * * * * * * * * *

Dann montierte sie offenbar gnadenhalber nicht das schwarze Monster, sehr wohl aber einen Dildo in einer Mächtigkeit, dass Sarah nicht glauben konnte, dass ihr das vielleicht bevorstand, was sie hier mehr als eindeutig andeuten wollte.

"Lass dich einfach treiben - von der Geschichte, die ich dir jetzt erzählen werde. Und mach die Augen zu - oder besser noch ... ich binde dir diesen Schal darum. Lass dich einfach fallen, genieße und vor allem vertraue mir ... es wird dir gefallen wie nie zuvor!"

Sarahs Augen wurden immer größer, als Sandra so auf sie zuschritt. Es war unglaublich - sie konnte nicht glauben, wie das Mädchen aussah. Einen wahrlich überdimensionalen Penis zwischen ihren Beinen, damit wohl eher Karikaturen folgend oder manchen alten Darstellungen von Fruchtbarkeitssymbolen, so kam ihr das Erscheinungsbild nun vor. Selber nackt, total nackt, sodass ihre kleinen Brüste in Kombination mit dem Phallus sogar in gewisser Hinsicht auch noch männlicher hinüberkamen. Ein grimmig wirkender und doch verführerischer Blick und dann ein Schal, seidig, wir er sich langsam über ihre Augen legte. Und all das eben in einer Langsamkeit, die wahrlich lähmend wirkte und doch ihr immer und jederzeit alle Möglichkeiten eröffnete, sich dagegen zu wehren, zu protestieren, wenn sie nicht wollte. Somit gab sie beständige Zustimmungen zu all dem, was hinter Sandras lustvoll funkelnden Augen vorging.

"Lass dich verführen - von der Geschichte und der Vorstellung! Und genieße es! Lass dich einfach gehen und fallen!"

Und dann legte Sandra in einer Art und Weise los, dass ihre eigene Erzählung damals gegenüber Richard, was die Escort Dame denn alles tun wolle, einfach nur verblassen konnte.

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Die Geschichte wird hier zu Ende geführt, keine Sorge: Das fertige eBook dazu gibt es auf amazon bereits.



Teil 17 von 25 Teilen.
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