Kapitel 4 - Gedankenwelten (fm:Cuckold, 444 Wörter) [5/5] alle Teile anzeigen

Kapitel 4 - Gedankenwelten

Sie schlief noch. Ihre roten Haare lagen zerzaust auf dem Kissen, eine Strähne über ihrer Wange, die er vorsichtig zur Seite strich. Selbst jetzt, in völliger Ruhe, war sie schön. Unfassbar schön. Und er konnte es kaum glauben: Das war dieselbe Frau, die gestern Nacht auf fremder Zunge gekommen war. Und trotzdem, oder gerade deshalb, sie war seine.

Er hatte es gewollt. Zugelassen. Aber was er nicht geahnt hatte, war, wie heftig es ihn treffen würde.

Nicht negativ. Kein Neid, kein Schmerz. Nur ein Rausch. Ein Wirbel aus Eifersucht, Stolz, Gier und Liebe.

Der Moment, als sie aufstand und dieser Kellner ihr folgte. Diese Stille, die ihm schlagartig alle Luft aus der Brust saugte. Sie war verschwunden. Für Minuten. Und in diesen Minuten war seine ganze Welt lebendig geworden. Nie zuvor hatte er solch ein Gefühl verspürt. Ein süßes Ziehen welches seinen Weg vom Bauch bis in die Lenden zog. Nichts war vergleichbar.

Er hatte sich vorgestellt, was dort geschah. Nicht aus Kontrolle, sondern aus Verlangen. Wie sie leise keuchte... wie ihre Oberschenkel bebten. Und der Gedanke, dass ein anderer Mann das tat, was eigentlich nur ihm zustand. Es ließ ihn härter werden, als es je eine aufgezeichnete Fantasie es je vermocht hatte.

Und dann kam sie zurück. Glühend. Zitternd. Und so wunderschön, dass er sie hätte zerreißen können vor Lust. Er hatte es gesehen, auf ihrer Haut, in ihren Augen. Sie hatte ihn nicht verloren. Sie war nur weiter gegangen. Für sie beide.

In dieser Nacht hatte er sie genommen wie noch nie. Wild. Roh. Ohne Zweifel. Nicht, weil sie ihm "untreu" gewesen war, sondern weil sie sich mutig geöffnet hatte. Weil sie ihn mit hineingenommen hatte in etwas, das so privat war, so unendlich intim, dass es ihn ehrfürchtig machte.

Emma war nicht weniger sein. Sie war mehr.

Er zog sie sanft näher an sich. Ihre Wärme. Ihr Atem an seiner Brust.

Maxi schloss die Augen, ein leichtes, ungläubiges Lächeln auf den Lippen.

Wir haben es wirklich getan.

Und es war nicht zu viel. Es war genau richtig.

P.S.

Danke für die vielen warmen, aufmerksamen Nachrichten.

Diese Geschichte ist nicht "nur" bloße Fiktion. Die Gedanken, die Maxi bewegen, sind meine. Und Emmas Gefühle sind wirklich ihre.

Das, was uns durch diese bzw. ähnliche Erfahrungen getragen hat war Kommunikation. Offene Kommunikation, ohne Wenn und Aber. Streit und Missverständnisse gingen ebenso damit einher, das gehört vermutlich dazu.

Was als Fantasie begann, wurde ein Raum, in dem Vertrauen wuchs.

Vielleicht erkennt sich der ein oder die andere hier wieder. Vielleicht inspiriert es, über Nähe neu nachzudenken.

Es ist mir wichtig zu zeigen: Intimität darf viele Formen annehmen.

Solange sie echt ist.