Feuriges Grichenland "Kapitel - ALPHA - Urlaub" (fm:Ältere Mann/Frau, 8873 Wörter) [4/4] alle Teile anzeigen

Sven hatte durch seinen Job im Hotel kaum Zeit für das, was er und Markus sich eigentlich einmal fest vorgenommen hatten: einfach wieder Freunde sein, ohne Kalender, ohne Verpflichtungen. Doch zumindest die Abende gehörten ihnen - wie heute, am vierten Tag von Markus' Urlaub. Nur, dass diesmal alles anders war. Sofia hatte ihre charmante Hartnäckigkeit ausgespielt und darauf bestanden, dass sie und Sirius den Abend gemeinsam mit den Jungs verbringen. "Damit Markus uns besser kennenlernt", hatte sie lächelnd verkündet. "Damit er wirklich weiß, ob er sich das mit der Hotelfachmann-Lehre hier vorstellen kann - oder ob er doch lieber Tourist bleibt."

Also sitzen sie jetzt zu viert draußen im Garten. Eine warme, samtige Sommerluft liegt über allem. Der Duft von glimmender Holzkohle und gegrillten Kräutern schwebte noch immer in der Luft, unterlegt von dem süßen Aroma reifer Feigen, das irgendwo aus dem Halbdunkel zu ihnen herüberwehte. Eine Hummel brummte träge an Sofias Glas vorbei, und ganz in der Nähe zirpte ein ganzes Zikaden Orchester so laut, als wollten sie gegen das Lachen und die Stimmen am Tisch ansingen.

Der Gartentisch ist nicht gedeckt mit Tellern, sondern mit bunten Spielfiguren und Würfeln - Mensch Ärgere Dich Nicht, der ewige Klassiker. Sven würfelte zuerst, sein Blick huschte über die anderen, als wolle er sicherstellen, dass auch wirklich jeder aufpasst. Neben ihm sitzt Sofia, dann Sirius, und gegenüber Markus - ein Sitzplan, den Sofia ganz zufällig arrangiert hatte. Jetzt aber, wo sie Markus direkt ansieht, merkte sie, wie ihr Herz einen Takt aussetzte. War das wirklich eine gute Idee?

"Okay, fang an, Großer", sagt Sirius grinsend zu seinem Sohn. Sven nimmt den Würfel in die Hand, sein Blick kurz entschlossen, und lässt ihn über das raue Holz des Tisches rollen. Die Würfel klackern laut, springen über eine Kerbe - und bleiben bei einer Vier stehen. Aussetzen. Er braucht eine Sechs zum Start. Für einen Moment hält jeder am Tisch den Atem an, ehe ein leises Aufatmen die Anspannung löst. Sofia lehnt sich leicht vor, ihre Stirn in Falten gelegt, während sie Sven gespannt beobachtet. Ihre Finger trommeln nervös auf dem Tisch, und sie bemerkt kaum, wie ihre Schultern sich unbewusst anspannen. Ein leiser Windhauch trägt das entfernte Zirpen der Zikaden herüber und lässt Sofias Haar leicht flattern, während irgendwo im Halbdunkel ein Glas klirrend abgestellt wird.

"Was meinst du, Markus - wollen wir uns zusammentun und Sven heute richtig herausfordern?" Sofias Stimme klingt federleicht, fast verspielt. Doch während sie spricht, verengt sie die Augen leicht, ihr Lächeln wirkt angespannt. Ihre Hand krallt sich fast unmerklich an eine Spielfigur, als hätte sie Angst, sie könnte ihr entgleiten.

Markus sieht sie an - direkt, sein Blick so intensiv, dass Sofia den Drang verspürt, den Kopf zu senken. Er lehnt sich ein Stück nach vorn, legt den Würfel langsam und bedächtig auf den Tisch und hält ihren Blick fest. "Sehr gern, Sofia. Ich bin für jeden Unfug zu haben." Seine Stimme ist ruhig, aber in seinen Augen blitzt etwas Herausforderndes auf, als würde er ein Spiel spielen, dessen Regeln nur er kennt.

Für einen Moment hängt der Satz in der Luft - schwer, fast greifbar. Sven lacht laut, sein Lachen klingt wie eine Erlösung in der aufgeladenen Stille.

Sirius folgt mit einem schiefen Grinsen, mustert seinen Sohn stolz. Die Spannung scheint sich für einen Sekundenbruchteil zu lösen.

Doch für Sofia bleibt alles scharf gestellt. Ihre Nackenhaare stellen sich auf; sie spürt, wie ihr Herz schneller schlägt. Ihre Gedanken rasen. War das ein Flirt? Eine Warnung? Oder einfach nur ein harmloser Spaß? Sie fühlt sich ertappt und zugleich ausgeliefert, als würde Markus durch sie hindurchsehen.

Sie zwingt sich, ruhig zu bleiben, doch ihr Blick huscht zwischen Markus und Sven hin und her. Gleichzeitig merkt sie, dass sie kaum atmet. Die Szene vor ihr verschwimmt, alles wirkt fremd, als würde sie von außen auf sich selbst schauen.

"Verdammt, was war das denn gerade?" denkt sie, während ihr Körper sich unwillkürlich ein wenig von Markus abwendet. Seit diesem seltsamen Traum sind zwei Tage vergangen. Zwei Tage, in denen sie Markus - so gut

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