Feuriges Griechenland "Kapitel - ALPHA - Urlaub" (fm:1 auf 1, 4613 Wörter) [8/8] alle Teile anzeigen

Episode 7 - Sofia, Verführung Pur (Teil I)

Mittwoch - Tag der Entscheidung.

Die Sonne steht tief, während der Garten in goldene Schatten getaucht wird. Sirius sitzt unter dem alten Olivenbaum, dort, wo alles seinen Anfang genommen hat. Der Duft von Rosmarin hängt schwer in der warmen Luft, Grillen sirren, ein Fensterladen schaukelt gedämpft im Wind. Die Stille dringt in Sirius ein, doch sie bringt keine Ruhe - im Gegenteil, sie wirbelt seine Gedanken auf.

Sein Blick verliert sich zwischen den versilberten Blättern. Er erinnert sich an das Spiel vor einer Woche, an jene Blicke und Berührungen, die unausgesprochen zwischen Sofia und Markus geflossen waren. Ein leiser Stich durchzieht ihn - war es Neugier, die ihn jetzt antreibt? Oder Angst, dass sich etwas Unumkehrbares entfaltet? In seinem Inneren rumort Unsicherheit: Was, wenn ich es nicht aushalte? Was, wenn ihr Verlangen ihn mir völlig entfremdet? Und doch... ich muss es sehen. Muss wissen, was sie fühlt, wenn sie sich ihm öffnet. Ein seltsames Prickeln zwischen Faszination und Furcht breitet sich in ihm aus.

Seit dem Ausflug am Samstag hat sich alles verändert. Sofia, so kontrolliert, so undurchsichtig - sie hält Markus in einer Art Schwebezustand, lässt ihn hoffen, zögert, zieht sich zurück. Sirius hat beobachtet, wie Markus' Verhalten sich verändert hat, wie er sucht, irrt, nicht weiß, wie nah er ihr kommen darf. Und auch Sirius selbst spürt das Ziehen der Ungewissheit - die Rolle, die er sich ausgesucht hat, droht ihn zu überwältigen.

Später, als die Schatten länger werden, sitzt Sofia im Wohnzimmer. Warmes Licht fließt über ihre Haut, sie hält ein Buch, doch ihr Blick schweift immer wieder zu den Fenstern. Sie atmet tief durch - ein kurzes Innehalten, als prüfe sie, ob sie bereit ist für das, was kommen könnte. In ihren Gedanken ein leises Grübeln: Markus ahnt nichts, und doch spürt er mehr, als er zeigen kann. Er vertraut mir - vielleicht zu sehr. Und Sirius... sein Wunsch legt sich wie ein unsichtbares Band zwischen uns. Will ich das zulassen? Ein Hauch Melancholie in ihrem kurzen Lächeln, als sie an die zarte Loyalität von Markus denkt, an dessen Unschuld und gleichzeitig an Sirius' brennende Augen.

Sirius tritt ein, bleibt an der Tür stehen, zögert einen Moment. Die Worte liegen schwer auf seiner Zunge, werden dann zu einem tastenden Bekenntnis:

"Ich... ich will es wirklich sehen", sagt er, die Stimme leiser, als er selbst erwartet hätte. Ein Anflug von Unsicherheit schwingt mit. "Ich weiß nicht, was das mit mir machen wird. Aber ich muss es wissen."

Sofia legt das Buch behutsam auf ihren Schoß, ihre Hände verweilen auf dem Einband. Sie hebt langsam den Blick und hält Sirius' Augen fest. Ein winziger Moment des Suchens, bevor sie spricht - ihre Stimme weich, aber mit einer Spur von Zweifel:

"Sirius... bist du dir sicher, dass du das willst? Dass du wirklich bereit bist, es zu sehen?"

Für einen Moment ist nur der Duft von Jasmintee im Raum. Sirius hält ihrem Blick stand, aber seine Hände verraten ihn - ein Zittern, das er nicht verbergen kann.

"Ich... ich weiß es nicht", murmelt er, "aber ich will verstehen, was zwischen euch passiert. Ich will dich sehen, Sofia, wenn du ihm nah bist."

Sofia lächelt kurz, fast traurig, dann gleitet ein Schatten über ihr Gesicht.

"Markus darf nichts wissen. Nicht jetzt. Er ist so... unberührt, so offen. Das würde alles verändern." Sie atmet tief ein, schließt kurz die Augen, als sammle sie sich. "Und ich weiß nicht, ob ich bereit bin, dich in diesem Moment mit mir zu teilen."

Zwischen ihnen liegt ein unausgesprochener Pakt, greifbar in der Stille, die auf die Worte folgt. Die Spannung bleibt, wie ein leises Flirren in der Luft, während draußen die Schatten weiter wachsen.

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